Inferentielle Datenanalyse IV Flashcards

1
Q

Kritik an Signifikanztests und Konfidenzintervallen:

A

Beruhen auf unrealistischen Voraussetzungen.

Führen zu Missverständnissen und Fehlinterpretationen.

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2
Q

Grundlagen der Bayes’schen Inferenzstatistik

A

Einbeziehung von Vorinformationen.

Berechnung der Wahrscheinlichkeit von Hypothesen.

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3
Q

Warum Signifikanztests nicht funktionieren (Teil 1)

A

Unrealistische Voraussetzungen:
Annahme “kein Effekt” in der Population ist unplausibel.
Zufall als alleinige Ursache für Streuung ist unwahrscheinlich.

Missverständnisse:
Signifikanztests liefern die Wahrscheinlichkeit der Daten unter der Nullhypothese (p(D|H)), nicht die Wahrscheinlichkeit der Hypothese selbst.

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4
Q

Warum Signifikanztests nicht funktionieren (Teil 2)

A

Beispiel: Eine Studie liefert einen Anteil von p = 0,25 für Vegetarier*innen unter Psychologiestudierenden. Der Signifikanztest sagt nichts darüber aus, ob dieser Anteil verallgemeinerbar ist.

Fazit: Signifikanztests geben keine Information über die Wahrscheinlichkeit der Hypothese (p(H|D)).

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5
Q

Warum Konfidenzintervalle nicht funktionieren

A

Kritik:
Beruhen auf der Annahme eines wahren Populationseffekts.
Die Wahrscheinlichkeit bezieht sich auf das Intervall, nicht auf die Hypothese.
Fehlannahme: KI liefert die Wahrscheinlichkeit, dass der gesuchte Parameter im Intervall liegt.

Fazit: KI führen eher zu Fehlinterpretationen als zu nützlichen Erkenntnissen.

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6
Q

Bayes’sche Inferenzstatistik - Grundidee

A

Einbeziehung von Vorwissen: Vorinformationen werden in die statistische Analyse eingebunden.

Ziel: Wahrscheinlichkeit von Hypothesen bestimmen und diese im Licht neuer Daten revidieren.

Erkenntnisfortschritt: Durch die wiederholte Revision von Hypothesenwahrscheinlichkeiten.

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7
Q

Bayes-Faktor

A

Definition: Der Bayes-Faktor drückt die Überlegenheit einer Hypothese gegenüber einer anderen aus.

Berechnung: Verhältnis von zwei p-Werten.

Interpretation:
1 bis 3: Kaum der Rede wert.
3 bis 10/20: Positiv.
10/20 bis 100/150: Stark.
100/150: Sehr stark.

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8
Q

Fazit zur inferentiellen Datenanalyse

A

Schlussfolgerungen:
Vertrauenswürdigkeit der Daten prüfen.
Vergleichbarkeit der Stichprobe mit der Population sicherstellen.
Beide Aspekte können nicht quantifiziert, sondern müssen durch informierte Urteile der Forschenden bewertet werden.

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9
Q

Kritik an der Nullhypothese

A

Unrealistische Annahme: Die Nullhypothese (kein Effekt in der Population) ist häufig unplausibel und unrealistisch.

Konsequenz: Die Ablehnung der Nullhypothese sagt wenig über die tatsächliche Bedeutung oder Relevanz des Effekts aus.

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10
Q

Problematik der Zufallsannahme

A

Fehlende Praxisrelevanz: Signifikanztests setzen perfekte Zufallsziehungen, keine fehlenden Werte und perfekt zuverlässige Messinstrumente voraus.

Realität: In der Praxis sind diese Bedingungen selten erfüllt, was die Aussagekraft der Tests erheblich einschränkt.

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11
Q

Falsche Interpretation von p-Werten

A

Fehlinterpretation: p-Werte werden oft fälschlicherweise als Wahrscheinlichkeit für die Hypothese selbst interpretiert.

Tatsache: Ein p-Wert gibt die Wahrscheinlichkeit der Daten unter der Annahme der Nullhypothese an (p(D|H)), nicht die Wahrscheinlichkeit der Hypothese (p(H|D)).

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12
Q

Beispiel zur Fehlinterpretation

A

Münzwurf-Experiment: Die Wahrscheinlichkeit, 5-mal hintereinander “Kopf” zu werfen, ist p = 0,031. Dies sagt jedoch nichts darüber aus, ob die Münze tatsächlich fair ist.

Übertragung: Signifikanztests prüfen nur, ob Daten zufällig zustande gekommen sein könnten, nicht ob die Nullhypothese tatsächlich wahr ist.

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13
Q

Konfidenzintervalle - Fehlannahmen

A

Fehlannahme: Ein Konfidenzintervall gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass der gesuchte Parameter im Intervall liegt.

Tatsache: Das Konfidenzintervall gibt an, dass von 100 Konfidenzintervallen 95 den wahren Wert enthalten würden – nicht, dass der wahre Wert mit 95% Wahrscheinlichkeit im spezifischen Intervall liegt.

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14
Q

Einfluss der Stichprobengröße auf Konfidenzintervalle

A

Korrekte Interpretation: Kürzere Konfidenzintervalle deuten auf verlässlichere Schätzungen hin.

Problem: Diese Information lässt sich auch direkt aus der Stichprobengröße ableiten, ohne Konfidenzintervalle zu berechnen.

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15
Q

Revision von Hypothesenwahrscheinlichkeiten (Bayes’sche Statistik)

A

Grundprinzip: Wahrscheinlichkeiten für Hypothesen werden durch neue Daten (posterior) revidiert, basierend auf Vorwissen (prior).

Vorteil: Erkenntnisfortschritt wird bereits bei einer einzigen Studie erzielt und durch Replikation weiter verbessert.

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16
Q

Beispiel zur Wahrscheinlichkeitsrevision

A

Prozess: Nach jeder Studie wird die posterior-Wahrscheinlichkeit der Hypothesen zur neuen prior-Wahrscheinlichkeit für die nächste Studie.

Ziel: Immer genauere Bestimmung der Hypothesenwahrscheinlichkeit durch wiederholte Studien.

17
Q

Vergleich Bayes’sche Inferenz vs. Frequentistische Inferenz

A

Bayes’sche Inferenz: Nutzt Vorwissen, um die Wahrscheinlichkeit von Hypothesen zu bestimmen und diese bei neuen Daten zu revidieren.

Frequentistische Inferenz: Stützt sich auf Signifikanztests und Konfidenzintervalle, die auf unrealistischen Annahmen beruhen und oft Fehlinterpretationen führen.

18
Q

Bayes-Faktor als Alternative

A

Nutzen: Der Bayes-Faktor bietet eine einfache Möglichkeit, zwei Hypothesen zu vergleichen und die Überlegenheit einer Hypothese gegenüber einer anderen zu bewerten.

Einschränkung: Nur zwei Hypothesen können direkt miteinander verglichen werden.

19
Q

Anwendung der Bayes’schen Inferenz

A

Vorteile:
Integriert Vorwissen und neue Daten.
Führt zu einer kontinuierlichen Anpassung und Verbesserung der Hypothesenwahrscheinlichkeiten.

Praxis: Kann zu besseren wissenschaftlichen Schlussfolgerungen führen, da es die Unsicherheiten und Vorannahmen der Forschung explizit berücksichtigt.

20
Q

Fazit zur Datenanalyse

A

Bedeutung: Die inferentielle Datenanalyse erfordert ein fundiertes Verständnis der Datenqualität und der Vergleichbarkeit der Stichprobe mit der Population.

Schlussfolgerung: Der Erfolg der Generalisierung von Stichprobenergebnissen auf die Population hängt mehr vom informierten Urteil der Forschenden ab als von formalen statistischen Tests.

21
Q

Problem der “praktischen Bedeutung” bei Signifikanztests

A

Frage: Ist der Effekt wichtig oder bedeutsam?

Problem: Signifikanztests beantworten diese Frage nicht, da sie nur die Wahrscheinlichkeit der Daten unter der Nullhypothese liefern, nicht die praktische Relevanz des Effekts.

22
Q

Generalisierbarkeit von Ergebnissen

A

Zentrale Frage: Kann ich den Effekt guten Gewissens auf die Population verallgemeinern?

Kritik an Signifikanztests: Diese Tests berücksichtigen nicht die Ähnlichkeit der Stichprobe zur Zielpopulation, was für die Generalisierbarkeit entscheidend ist.

23
Q

Fünf absurde Annahmen beim Signifikanztesten

A
  1. Nulleffekt-Unterstellung: Annahme, dass kein Effekt existiert – unrealistisch.
  2. Perfekte Zufallsziehung: Annahme einer idealen Stichprobenauswahl ohne Fehler – praktisch nie gegeben.
  3. Perfekte Messinstrumente: Annahme fehlerfreier Messungen – selten realistisch.
  4. Automatische Ableitung von Aussagen: Schlussfolgerungen werden gezogen, die der Test nicht liefern kann.
  5. Vermeidung eigener Interpretation: Vermeidung der Verantwortung, die Ergebnisse im Kontext zu interpretieren.
24
Q

Beispiel zur unzureichenden Interpretation durch Signifikanztests

A

Fallstudie: Ein Signifikanztest prüft die Wahrscheinlichkeit der Daten unter der Nullhypothese, nicht ob die Nullhypothese selbst zutrifft.

Konsequenz: Der Test kann keine Aussage darüber machen, ob die gefundene Verbesserung (z.B. in einem Therapieergebnis) tatsächlich auf die Behandlung zurückzuführen ist.

25
Q

Einschränkungen des Bayes-Faktors

A

Vergleichbarkeit: Der Bayes-Faktor ermöglicht den Vergleich von nur zwei Hypothesen.

Grenzen: Obwohl er eine “light”-Version der Bayes-Statistik darstellt, kann er die Komplexität der vollständigen bayes’schen Analyse nicht vollständig erfassen.

26
Q

Bayes’sche Inferenzstatistik - Iterativer Prozess

A

Iteration: Nach jeder Studie werden die berechneten posterior-Wahrscheinlichkeiten als neue prior-Wahrscheinlichkeiten für die nächste Analyse verwendet.

Ziel: Dieser iterative Prozess führt zu einer immer genaueren Bestimmung der Hypothesenwahrscheinlichkeiten.

27
Q

Einfluss der Vorinformationen bei der Bayes’schen Inferenz

A

Vorwissen: Hypothesen werden nicht nur basierend auf neuen Daten, sondern auch unter Einbeziehung von theoretischem Wissen, Vorstudien und Intuition bewertet.

Erkenntnisgewinn: Durch die aktive Nutzung von Vorinformationen wird die Wahrscheinlichkeit einer Hypothese kontinuierlich angepasst, was zu einem tieferen Verständnis führt.

28
Q

Signifikanztests vs. praktische Relevanz

A

Signifikanztests: Prüfen, ob ein Effekt statistisch signifikant ist, beantworten aber nicht die Frage, ob der Effekt praktisch bedeutsam ist.

Alternative: Bewertung der Effektgröße und des praktischen Nutzens, um die Relevanz der Ergebnisse besser zu verstehen.

29
Q

Fehlannahme über die Aussagekraft von Konfidenzintervallen

A

Typischer Irrtum: Konfidenzintervalle werden oft fälschlicherweise als direkte Aussage über die Wahrscheinlichkeit des Parameters innerhalb des Intervalls interpretiert.

Wahre Aussage: Das Konfidenzintervall gibt nur an, dass bei 95% der erstellten Intervalle der wahre Wert enthalten wäre, nicht dass ein spezifisches Intervall den wahren Wert mit 95% Wahrscheinlichkeit enthält.

30
Q

Verlässlichkeit der Daten bei inferentieller Analyse

A

Verlässlichkeit prüfen: Vor der Generalisierung von Stichprobenergebnissen sollte die Vertrauenswürdigkeit der Daten analysiert werden.

Wichtige Faktoren: Qualität der Messinstrumente, Vollständigkeit der Daten, Zufälligkeit der Stichprobenauswahl.

31
Q

Praktische Umsetzung der Bayes’schen Inferenz

A

Schrittweise Anpassung: Mit jeder neuen Studie wird die Hypothese unter Einbeziehung neuer Daten und vorheriger Annahmen angepasst.

Ziel: Schrittweise Annäherung an die “Wahrheit” durch fortlaufende Aktualisierung der Hypothesenwahrscheinlichkeiten.

32
Q

Abwägung zwischen Signifikanztests und Bayes’scher Analyse

A

Signifikanztests: Schnell und weit verbreitet, aber oft fehlinterpretiert und auf unrealistischen Annahmen basierend.

Bayes’sche Analyse: Liefert tiefere Einsichten durch Integration von Vorwissen und iterative Anpassung, erfordert jedoch eine komplexere Methodik

33
Q

Fazit zur Nutzung von Konfidenzintervallen

A

Schlussfolgerung: Konfidenzintervalle bringen keinen signifikanten Vorteil gegenüber einer detaillierten Betrachtung der Datenstreuung und Stichprobengröße.

Empfehlung: Vorsichtige Interpretation und Ergänzung durch andere statistische Methoden oder Kontextinformationen.

34
Q
A