Prävention I und II (Sitzung 10. und 11. - Vorlesung) Flashcards

1
Q

Was bedeutet Prävention in der psychotherapeutischen Versorgung?

A

Unter Prävention versteht man Maßnahmen zur Vorbeugung und Verhinderung von unerwünschten psychischen oder physischen Störungen.

In der psychotherapeutischen Versorgung bezieht sich Prävention auf Maßnahmen und Strategien, die darauf abzielen, psychische Störungen zu verhindern oder ihr Auftreten zu reduzieren, bevor sie sich manifestieren oder verschlimmern.

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Q

Was sind die drei Ebenen der Prävention? (Nach Caplan)

A

Primär- (vor), Sekundär- (während) und Tertiärprävention (nach):

1) Primärprävention: Primärpräventive Maßnahmen zielen darauf ab, das Risiko für das Auftreten von psychischen Störungen in der allgemeinen Bevölkerung zu reduzieren. Dazu gehören Aufklärungskampagnen, die Förderung gesunder Lebensweisen und Bewältigungsstrategien sowie die Verbesserung der Zugänglichkeit von psychotherapeutischen Dienstleistungen für gefährdete Bevölkerungsgruppen

Zeitpunkt: Vor Eintreten einer Krankheit
Ziel: Verringerung der Inzidenz von Krankheiten
Zielgruppe: Gesunde bzw. Personen ohne Symptomatik

2) Sekundärprävention: Sekundärpräventive Maßnahmen richten sich an Personen mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung psychischer Störungen, wie beispielsweise Personen mit belastenden Lebensereignissen oder früheren psychischen Problemen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, das Fortschreiten von Symptomen zu verlangsamen oder zu verhindern und den Bedarf an intensiveren Behandlungen zu reduzieren. Beispiele hierfür sind Früherkennungsprogramme, Screening-Verfahren und Kriseninterventionen

Zeitpunkt: in Frühstadien einer Krankheit
Ziel: Senkung der Prävalenzrate durch frühestmögliche Diagnose und Therapie
Zielgruppe: Personen, die zwar als Gesunde oder Symptomlose an derPräventionsmaßnahme teilnehmen

3) Tertiärprävention: Tertiärpräventive Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, Rückfälle oder Komplikationen bei Personen zu verhindern, die bereits eine psychische Störung erlebt haben oder sich in der Behandlung befinden. Dies umfasst die Bereitstellung von Unterstützungsdiensten, Rehabilitationsprogrammen, Rückfallpräventionsstrategien und langfristiger psychotherapeutischer Betreuung, um die Stabilität und das Wohlbefinden der Betroffenen zu erhalten oder zu verbessern.

Zeitpunkt: Nach Manifestation/Behandlung einer Krankheit
Ziel: Alle wichtigen Kompetenzen und Fertigkeiten vermitteln
Zielgruppe: Patienten mit chronischer Beeinträchtigungen

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3
Q

Was sind die Ziele der Prävention?

A
  1. Abschwächung von Risikoverhalten und intrapersonalen Risikofaktoren (Bsp. Rauchen)
  2. Milderung von Risikofaktoren in der Umwelt. Risikofaktoren sind Variablen, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Störungen ausgelöst werden
  3. Stärkung der personeninternen protektiven Faktoren (=„Gesundheitsförderung“), z. B. Förderung eines gesunden Verhaltensstils
  4. Förderung gesundheitsunterstützender Umwelten, z. B. angemessene Arbeitsplatzgestaltung
  5. Krisenintervention zur Bewältigung von Belastungen: Wenn die sozialen und persönlichen Ressourcen zur Bewältigung nicht ausreichen, ist die Krankheitsintervention indiziert, bevor sich die Störung verfestigt hat
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4
Q

Was sind die drei Methoden der Prävention?

A

1) Aufklärung:
- Verminderung von gesundheitsrelevanten Wissensdefiziten
- Schaffen von Problembewusstsein
- Motivieren zu neuen Verhaltensweisen durch Information

2) Beratung:
- Richtet sich an „Ratsuchende“ und erfolgt meist im persönlichen Gespräch
- Identifizierung von Zielen, Erarbeitung von Strategien, emotionale Unterstützung
- Bsp.: Schwangerschaftsberatung und die Entdeckung von Risikofamilien für Kindesmisshandlungen; gezielte Beratung von Müttern und Vätern mit hohem Risiko

3) Training:
- Einüben, Lernen und Stabilisieren neuer Verhaltensweisen
- z. B. das Verhalten einüben, wenn man von seinen Peers zum Drogenkonsum angehalten wird
- bestehen aus Wiederholung, Übung, Rollenspiel, mentalem Training

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