Gesprächsführungstechniken II (Sitzung 6. - Vorlesung) Flashcards
Was ist das 2-Experten-Modell?
Dies Model versucht die Rollen und die Verantwortungen der beiden Beteiligten zu erklären
Therapeut:in= Prozessexpert:in
- Verantwortlich für Therapieprozess
- Greift aktiv in Geschehen ein / steuert
- Stellt transparente Regeln auf
- Macht Interventionsangebote
Klient:in= Inhaltsexpert:in
- Verantwortlich für den Therapieinhalt
- Kennt eigene Beschwerden, Weltsicht, Leben am Besten
- Entscheidet, wie Leben geführt werden soll
- Definiert Probleme und Ziele
- Darf sich auch dafür entscheiden, Probleme zu behalten
Was ist die kognitive Umstrukturierung?
Eine spezifische Gesprächsstrategie
Die kognitive Umstrukturierung ist eine Technik in der Psychotherapie, die darauf abzielt, negative Denkmuster und Überzeugungen zu identifizieren, zu hinterfragen und durch realistischere und hilfreichere Gedanken zu ersetzen
Dies kann beinhalten, Beweise für und gegen die negativen Gedanken zu sammeln, alternative Perspektiven zu betrachten und realistischere Interpretationen von Ereignissen zu entwickeln
Was ist die Pfeil-Abwärts-Technik zur Erarbeitung von Grundannahmen?
- Aus negativen automatischen Gedanken leitet der Therapeut Grundannahmen ab, indem er Fragen nach der individuellen Bedeutung bzw. der Konsequenz des Ereignisses stellt.
- Therapeut fragt Patienten, was er in einer Angst auslösenden Situation genau befürchtet, und sukzessive danach, was daran schlimm wäre
- Hierdurch werden oftmals unlogische Schlussfolgerungen und grundlegende, dysfunktionale Überzeugungen deutlich
Was sind einige Disputationsarten?
Die “Disputationsarten” in der Psychotherapie sind Techniken, die verwendet werden, um negative oder irrationale Gedanken zu hinterfragen und zu verändern. Diese Techniken werden oft im Rahmen der kognitiven Verhaltenstherapie eingesetzt und dienen dazu, destruktive Denkmuster zu identifizieren und durch realistischere und hilfreichere Gedanken zu ersetzen
1) Empirische Disputation: Bei dieser Methode werden Beweise für und gegen die negativen Gedanken gesammelt. Der Therapeut hilft dem Patienten, objektive Beweise zu betrachten und herauszufinden, ob die Gedanken auf realen Informationen basieren oder lediglich auf Annahmen
2) Logische Disputation: Hier werden die logischen Konsequenzen der negativen Gedanken untersucht. Der Therapeut unterstützt den Patienten dabei, logische Fehler in seinem Denken zu erkennen und alternative Schlussfolgerungen zu ziehen
3) Hedonistisches oder funktionales Disputieren: Bei dieser Form werden die negativen Gedanken oder Überzeugungen anhand ihrer praktischen Nützlichkeit oder Funktion hinterfragt. Es wird untersucht, ob die Gedanken dem individuellen Wohl oder den persönlichen Zielen dienen oder ob sie eher hinderlich sind und das Wohlbefinden beeinträchtigen.
4) Normatives Disputieren: Bei dieser Form werden negative Gedanken oder Überzeugungen anhand sozialer Normen oder kultureller Werte hinterfragt. Es wird geprüft, ob die Gedanken den allgemein akzeptierten moralischen oder ethischen Standards entsprechen
5) Distanzierung durch Rollenwechsel oder Rollentausch: Diese Technik beinhaltet das Perspektivenwechsel, indem man sich vorstellt, eine andere Person oder Rolle einzunehmen und die Situation aus deren Sicht zu betrachten
Was sind Beispiele für kognitive Fehler? (учене да или не?)
- Dichotomes Denken = Schwarz-Weiß-Denken
- Katastrophisieren= An das Schlimmste, was passieren könnte, denken
- Personalisierung = Bezug von negativen Ereignissen auf die eigene Person
- Willkürliche Schlussfolgerung = Schlüsse ohne ausreichend Belege
- Übergeneralisierung = Wenn es in einem Fall stimmt, dass trifft es in jedem ähnlichen Fall auch zu
- Selektive Abstraktion = Einige Einzelinformationen werden überbewertet und abstrahier (jmd. der von allen begrüßt wird, von einer Person nicht beachtet wird und deshalb denkt, dass ihn keiner mag)
- Maximieren und Minimieren = Positive Ereignisse geringachten, negative Überbewerten
- Emotionale Beweisführung = Gefühl als Beweis für die Richtigkeit der Gedanken
- Etikettierung = Aus einer Handlung wird ein umfassender Sachverhalt gemacht (“ich habe verloren, ich bin ein absoluter Verlierer”)
- Gedankenlesen = Die Gedanken der anderen kennen, ohne das überprüft zu haben
- Tunnelblick (selektive Aufmerksamkeit) = Jemand erkennt nur einen bestimmten Aspekt seines gegenwärtigen Lebens (“wenn ich die Prüfung nicht gestehe, ist mein Leben futsch”