Gesprächsführungstechniken II (Sitzung 6. - Mühlig - Kognitive Therapieverfahren) Flashcards

1
Q

Beschreibe das kognitive-behaviorale Verfahren

A

Kognitive Therapieverfahren zielen auf die systematische Veränderung dysfunktionaler Wahrnehmungs-, Denk- und Einstellungsmuster der Patienten ab. Sie basieren auf einem breiten Erkenntnis- und Methodeninventar der psychologischen Forschung und umfassen Prozesse des Wahrnehmens, Begreifens (разбирам, схващам), Urteilens und Schlussfolgerns, einschließlich exekutiver Funktionen und Handlungskontrolle

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2
Q

Was sind die theoretische Konzepte der KVT?

A

Die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) nutzt Lernprinzipien und betrachtet, wie biologische, soziale und verhaltensbezogene Faktoren dazu beitragen, psychische Probleme zu verstehen. Sie glaubt, dass unser Denken und unsere Interpretationen eine große Rolle dabei spielen, wie wir uns fühlen. Zum Beispiel können negative Gedanken und Einstellungen dazu beitragen, psychische Probleme auszulösen oder zu verschlimmern

(Vulnterabilität-Stress-Modell)

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3
Q

Erkläre die Theorie der kognitiven Dissonanz

A

Wahrgenommene Widersprüche zwischenden eigenen Vorstellungen und der Wahrnehmung der Realität sind nur schwer auszuhalten und lösen eine starke Tendenz zur Dissonanzreduktion aus

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4
Q

Was sind einige Modelle, die wichtig für die Planung und Umsetzung der kognitiven Therapieansätze sind? (учене?)

A

1) Kontrollüberzeugung (Locus of Control): Dieses Modell, beschreibt die Überzeugungen einer Person darüber, ob sie selbst die Kontrolle über ihr Leben und ihre Umgebung haben (internale Kontrollüberzeugung) oder ob sie den Umständen und externen Kräften ausgeliefert sind (externale Kontrollüberzeugung).

Hohe internale Kontrolleüberzeugung = hohe Selbstwirksamkeit
Hohe externe Kontrollüberzeugung = Gefühle von Hilflosigkeit und Passivität

2) Selbstwirksamkeitserwartung (Self-Efficacy): Diese Theorie bezieht sich auf die Überzeugung einer Person, dass sie in der Lage ist, bestimmte Handlungen auszuführen und damit gewünschte Ergebnisse zu erzielen. Eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung ist mit einem Gefühl der Kontrolle über das eigene Verhalten und den eigenen Erfolg verbunden, während eine niedrige Selbstwirksamkeitserwartung zu Gefühlen der Unfähigkeit und Frustration führen kann.

3) Theorie der gelernten Hilflosigkeit: Dieses Konzept, beschreibt die Tendenz einer Person, sich als machtlos und unfähig zu fühlen, eine Situation zu beeinflussen oder zu kontrollieren, basierend auf früheren Erfahrungen von Misserfolg oder Mangel an Kontrolle. Menschen, die gelernte Hilflosigkeit erfahren haben, neigen dazu, in neuen Situationen passiv zu bleiben und negative Ereignisse als unvermeidlich und unveränderbar anzusehen.

4) Hoffnungslosigkeit: Dieses Konzept bezieht sich auf die Neigung einer Person, negative Ereignisse als dauerhaft, allgegenwärtig und persönlich bedeutsam zu interpretieren. Hoffnungslosigkeit kann aus einem Mangel an positiven Erfahrungen oder aus der Überzeugung resultieren, dass sich keine Verbesserung der Situation ergeben wird. Es ist eng mit Depression und passivem Verhalten verbunden.

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5
Q

Was sind einige charakteristische kognitive Fehler?

A

1) Übergeneralisierung: Wenn es in einem Fall stimmt, dann trifft es in jedem ähnlichen Fall auch zu
- Intervention: Aufdecken der mangelhaften Logik. Suche nach Kriterien, welche Fälle »ähnlich« sind bzw. in welchem Ausmaß sie es sind.

2) Katastrophisierung: Denke immer an das Schlimmste. Es wird Dir sicher zustoßen.
- Intervention: Kalkulieren realistischer Wahrscheinlichkeiten. Konzentration auf Ereignisse, bei denen nicht das Schlimmste eintraf

3) Versicherungsdenken: Aus Angst vor Enttäuschung erwarte ich immer erst mal das Negative
- Intervention: Bewusstmachen der absurden Logik.

4) Bezugnahme auf die eigene Person: Ich stehe im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit
- Intervention: Benennen von Kriterien, um festzustellen, wann und unter welchen Bedingungen der Patient im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht.

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6
Q

Wie entstehen psychische Störungen laut KVT?

A

Wenn der natürliche Ablauf des Prozesses von Reiz, emotionaler Reaktion, Wahrnehmung und Interpretation im Hinblick auf frühere Erfahrungen gestört wird oder fälschlicherweise verarbeitet wird

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7
Q

Wie entstehen psychische Störungen laut dem integrativen Ansatz?

A

1) Wahrnehmung und Informationsverarbeitung: Interne oder externe Ereignisse werden über die sensorischen Kanäle aufgenommen und automatisch mit vorhandenen Gedächtnisinhalten abgeglichen. Diese Informationsverarbeitung erfolgt auf einer ersten, automatischen Ebene.

2) Bewertung der Relevanz: Die aufgenommenen Informationen werden bewertet und als relevant oder irrelevant eingestuft. Dies wird als “primäre Bewertung” bezeichnet und geschieht auf Grundlage von emotionalen und kognitiven Schemata.

3) Moderation durch Aufmerksamkeit: Die Informationsverarbeitung wird von Aufmerksamkeitsprozessen moderiert. Diese Aufmerksamkeitsprozesse werden wiederum von früheren emotionalen und kognitiven Erfahrungen sowie vom aktuellen emotionalen Zustand beeinflusst.

4) Interpretation und Bewertung von Situationen: Auf Grundlage früherer Erfahrungen und individueller Ziele erfolgt die Interpretation und Bewertung von Situationen. Dies wird als “sekundäre Bewertung” bezeichnet und berücksichtigt frühere Erfahrungen sowie individuelle Ziele

Informationsaufnahmevon externem oder internem Reiz wird automatisch verarbeitet und mit Gedächtnisinhalte abgeglichen –> Die Info wird bewertet und als relevant oder irrelevant geschätzt auf der Basis von sozialen und kognitiven Schematas –> Aufmerksamkeitsprozesse moderieren die Verarbeitung –> bewusste Bewertung auf Grundlage von früherer Erfahrung und Ziele

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8
Q

Welche sind die drei Interventionsebenen der KVT?

A

Nach der Durchführung des üblichen diagnostischen Prozesses(Exploration, Anamnese, klassifikatorische und interventionsbezogene Diagnostik) wird das eigentliche
kognitionstherapeutische Vorgehen eingeleitet:

1) Psychoedukative Komponente: Vermittlung der
Grundidee des kognitiv-therapeutischen Ansatzes

2) Explorative Komponente: Herausarbeitung und Explikation bzw. Bewusstmachung dysfunktionaler oder irrationaler Gedanken, Schemata, Interpretations- und Bewertungsmuster, Einstellungen und Glaubenssysteme

3) Interventionskomponente: Interventionskomponente: Veränderung maladaptiver-kognitiver Prozesse und Strukturen
- kognitive Umstrukturierung
- alternativen Denk- und Bewertungsmuster

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9
Q

Was ist die Indikation und Wirksamkeit der KVT?

A

Kognitive Therapieverfahren sind bei einer Vielzahl psychischer Störungen wirksam, darunter Depressionen, Angststörungen und Zwangsstörungen. Sie werden sowohl in der Psychotherapie als auch in der Rehabilitation eingesetzt.

  • Kognitive Therapieverfahren setzen ein normales kognitives Funktionsniveau voraus und sind nicht geeignet für Patienten mit schweren kognitiven Defizienzsyndromen, akuten psychotischen Störungen, Demenzen oder geistigen Behinderungen. Sie sind indiziert für eine breite Palette psychischer Störungen, für die Wirksamkeitsnachweise vorliegen.
  • Die Verfahren gehören zu den bestuntersuchten und effektivsten Methoden für ein breites Spektrum psychischer Störungen. Hohe Evidenzgrade belegen ihre Wirksamkeit, basierend auf Metaanalysen und systematischen Reviews.
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10
Q

Kritische Reflexion und Ausblick:

A

Die Anpassung kognitiver Therapiemodelle an neue wissenschaftliche Erkenntnisse, beispielsweise aus der Neurobiologie und Affektforschung, sowie die Integration emotionsfokussierter Ansätze sind wichtige Aspekte für die Weiterentwicklung und Effektivitätssteigerung kognitiver Therapieverfahren.

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