Pränataldiagnostik Flashcards

1
Q

Was ist das Basisrisiko für gravierende Erkrankungen des Neugeborenen?

A

1-2 %

Inklusive weniger schwere/behandelbare Erkrankungen: 3-5 %

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2
Q

Epidemiologie Aborte

A
  • geschätzte 70 % aller Konzeptionen, meist vor Feststellung der Schwangerschaft
  • 10-15 % klinisch erkannter Schwangerschaften
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3
Q

Ursachen für Spontanaborte

A
  • Trisomien 60 %
  • Ullrich-Turner-Syndrom 20 %
  • Triploidie 15 %
  • andere 5 %
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4
Q

Welche Trisomien sind relativ häufig?

A

16 (30 %)
22 (11 %)
21 (9 %)
15 (7 %)
13 (6 %)

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5
Q

Was sind Erwartungen an die Pränataldiagnostik?

A
  • sicheres Ergebnis
  • frühe Diagnostik
  • schnelles Ergebnis
  • risikofreie Untersuchung
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6
Q

Welche Diagnostikverfahren werden in der Pränataldiagnostik angewendet?

A
  • nicht-invasive Methoden
  • invasive Methoden
  • Untersuchungen vor der Implantation: Blastomeren-/Polkörper-Diagnostik
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7
Q

Eigenschaften von nicht-invasiven Methoden der Pränataldiagnostik

A
  • kein Abortrisiko
  • Ultraschall, Blutuntersuchung der Schwangeren
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8
Q

Was kann im Ersttrimester-Screening untersucht werden?

A

Statistische Einschätzung: liegt fetale Chromosomenaberration vor?
- Blutserum der Schwangeren: beta-hCG (erhöht —> Risiko für Down-Syndrom), PAPP-A = pregnancy associated plasma protein A (erniedrigt —> Risiko für Down-Syndrom)
- Ultraschall: Nackentransparenz des Fötus

  • Untersuchung: 10.-13. SSW
  • bei auffälligem Ergebnis: Angebot einer invasiven Diagnostik
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9
Q

Messung der Nackentransparenz: Aussage?

A
  • normal: 0,5 - 2,3 mm in der 10.-14. SSW
  • Trisomie 21: erhöhte Nackentransparenz bei 75 %
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10
Q

Wann wird der Triple-Test durchgeführt?

A

15.-18. SSW

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11
Q

Was wird beim Triple-Test untersucht?

A

Blutserum der Schwangeren:
- Alpha-Fetoprotein AFP
- beta-hCG = free beta human chorionic gonadotropin
- Östradiol

—> Risiko der Trisomie und Neuralrohrdefekt

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12
Q

Worauf basieren Nicht-invasive pränatale Tests (NIPT)?

A

zellfreie DNA im mütterlichen Blut:
- relativ kurze DNA-Fragmente (150-200 bp)
- 10 % der freien DNA ist fetalen Ursprungs, hauptsächlich Plazenta-DNA
- freie fetale DNA bereits 24 h nach Geburt nicht mehr nachweisbar

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13
Q

Wie können Ergebnisse des NIPTs interpretiert werden?

A
  • negativ für Trisomie 21 —> geringes Risiko
  • positiv für Trisomie 21 —> sehr hohes Risiko

Screening-Test für Chromosomen 21, 18, 13, X, Y, keine Diagnostik!

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14
Q

Aussagekraft des NIPTs

A
  • Detektionsrate bei um die 90 %
    (Trisomie 21: 99 %, T18: 97 %, ..)
  • niedrige falsch-positiv-Rate (T21 bei 0,08%, T18 0,15 %)
    —> positive Ergebnisse durch invasive Methode absichern
    —> Probleme bei Plazentamosaiken, Gonosomen-Mosaike der Schwangeren, vanishing twin
    —> höhere Spezifität und Sensitivität als Ersttrimester-Screening & co
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15
Q

Nenne invasive Untersuchungsverfahren in der Pränataldiagnostik und wann sie durchgeführt werden

A
  • Chorionzottenbiopsie CVS ab 10. SSW
  • Amniozentese ab 14. SSW
  • Chordozentese ab 20. SSW
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16
Q

Nenne Komplikationen von invasiven untersuchungsverfahren in der Pränataldiagnostik

A
  • Abortrisiko
  • Amnioninfektion
  • vorzeitiger Blasensprung
  • Frühgeburt
17
Q

Vorgang der Chorionzottenbiopsie

A
  • transzervikal/transabdominal durchführbar
  • 10 bis 15 mg Zottengewebe wird entnommen, mit mitotisch aktiven epithelialen Zellen der Zytotrophoblastschicht (—> Kurzzeitkultur, 24 h) und Fibroblasten aus dem mesodermalen Zottenkern (—> Langzeitkultur, 2-3 Wochen)
  • DNA-Gewinnung für molekulargenetische Diagnostik
18
Q

Worauf sollte bei der Chorionzottenbiopsie geachtet werden?

A

Maternale Kontamination, wenn maternale Zellen nicht ordentlich wegpräpariert worden sind

Kein Test auf Neuralrohrdefekt möglich

19
Q

Wie hoch ist das Abortrisiko bei der Chorionzotten-Biopsie?

A

0,5 - 1 %

20
Q

Ablauf der Amniozentese

A

= Fruchtwasserpunktion
- transabdominale Punktion
- Entnahme von 10-20 mL Fruchtwasser unter ständiger Ultraschallüberwachung
- Chromosomenanalyse
- Zellen in Kultur, DNA-Extraktion —> molekulargenetische Untersuchung
- AFP und Acetylcholinesterase im Fruchtwasserüberstand können auf Neuralrohr-/Bauchwanddefekt hinweisen

21
Q

Eigenschaften eines pränatalen Schnelltests

A
  • QF-PCR: unkultivierte Amnionzellen
  • FisH: unkultivierte Amnionzellen und Chorionzottenzellen
  • Ergebnis am nächsten Tag
  • Ausschluss von 85 % aller relevanten Chromosomenstörungen (13, 18, 21, X, Y)
22
Q

Methode des Pränatalen Schnelltests

A
  • DNA-Sonden lagern sich in spezifischen Regionen von Chromosomen 13, 18, 21, X, Y an
  • DNA-Sonden gekoppelt mit Fluoreszenzfarbstoff können detektiert werden
  • unterschiedliche Farbstoffe für unterschiedliche Chromosomen
  • 2 Signale der gleichen Farbe entsprechen 2 Chromosomen
23
Q

Grenzen des pränatalen Schnelltests

A
  • nicht alle Befunde werden erkannt
  • nur Aneuploidien von Chromosomen 13, 18, 21, X, Y
  • Strukturaberrationen werden nicht erkannt
  • Problem bei Mosaikformen
24
Q

Eigenschaften der Chordozentese

A

= Nabelschnurpunktion: 1 mL Fetalblut
- späte Diagnostik ab 18. SSW
- Abklärung eines auffälligen/unklaren Befundes aus Chorionzottenbiopsie/Amnioinzentese
- zur Abklärung fetaler Infektionen
- Chromosomenbefund: 2-3 Tage
- Abortrisiko 0,5 - 2 %

25
Q

Indikationen für Pränataldiagnostik

A
  • Chromosomenstörung: hohes maternales Alter, balancierte Chromosomenveränderung bei einem Elternteil, vorangegangenes Kind mit Chromosomenaberration
  • Risiko für monogene Erkrankung: Mutation bekannt/diagnostizierbar
  • morphologische Fehlbildung im Ultraschall erkennbar
  • auffälliges Screening
  • Angst
26
Q

Spezielle Probleme in der Pränataldiagnostik

A
  • kein Untersuchungsmaterial/Ergebnis
  • Mosaik in Chorionzottenbiopsie/Amnionzentese
  • Kontamination der Probe mit maternalen Zellen
  • Kulturartefakt
27
Q

Was sollte bei einem auffälligen Befund in der Pränataldiagnostik getan werden?

A
  • Mitteilung des Befundes
  • Erläuterung des Krankheitsbildes
  • prognostische Überlegungen zum Krankheitsbild
  • Schwangerschaftsabbruch?
  • weitere Vorgehensweise
28
Q

Gesetze bezüglich Schwangerschaftsabbruch

A

nach Strafgesetzbuch (Paragraph 218 ff):
- schwerwiegende Erkrankung des Kindes kann eine Unzumutbarkeit der Fortsetzung der Schwangerschaft sein
- Abbruch bei Gefahr für das Leben/ einer schwerwiegenden Beeinträchtigung des körperlichen/psychischen Gesundheitszustandes der Schwangeren möglich
- keine Fristbegrenzung