Erbgänge, Mutationsmechanismen, Mitochondriale Erkrankungen Flashcards
Charakteristika autosomal-dominanter Erbgänge
- männliche und weibliche Personen können von Mutation gleichermaßen betroffen sein
- männliche und weibliche Personen können das Merkmal weitergeben
- Wahrscheinlichkeit, das Merkmal zu erben: 50 %
Eigenschaften der Achondroplasie
- autosomal dominant
- FGFR3 auf 4p16.3
- Fibroblasten-Wachstumsfaktor-Rezeptor 3
- Punktmutation, Hotspot p.G380R
- Erkrankung tritt mit zunehmendem Alter des Vaters gehäuft auf
Klinik der Achondroplasie
- Proximale Anteile der Extremitäten verkürzt
- kurzer Hals, großer Kopf
- Wirbelkanalstenose
- verengte Eustachische Röhre —> gehäuft Mittelohrentzündungen
- Störung der Knorpelbildung, Knochenwachstumszone verfrüht verknöchert, Längenwachstum beeinträchtigt
Therapie der Achondroplasie
- stabilisierende Eingriffe an der Wirbelsäule
- Beinverlängerungen
- Wachstumshormone
Eigenschaften von autosomal-rezessiven Erbgängen
- geschlechtsunabhängig
- Erkrankte sind immer homozygot oder compound heterozygot (2 unterschiedliche Mutationen auf beiden Exemplaren des krankheitsrelevanten Gens)
Eigenschaften der Haemochromatose Typ 1
= Eisenspeicherkrankheit
- autosomal rezessi
- geringe Penetranz
- Gen HFE auf 6p21.3
- Genprodukt: Protein assoziiert mit Transferrin-Rezeptor
- Punktmutationen: p.C282Y, p.H63D
- Biochemie: Eisen hoch, Transferrin-Sättigung > 60 % , Serumferritin hoch
Klinik der Hämochromatose Typ 1
- erhöhte Eisenresorption im oberen Dünndarm
- Lebervergrößerung
- Diabetes
- Müdigkeit, Gelenkbeschwerden, Infekt-Anfälligkeit
- Organschäden durch Eisen-Überladung (Leber, Herz, Pankreas, Schilddrüse, Hypophyse)
Eigenschaften eines X-chromosomal rezessiven Erbgangs
- fast ausschließlich Männer betroffen
- keine Vererbung von Vater auf Sohn
- Mütter der erkrankten Jungen sind Konduktorinnen = Carrier
- Carrier vererben statistisch an 50 % der Söhne, 50 % der Töchter sind Carrier
- Töchter von erkrankten Männern sind Konduktorinnen, phänotypisch unauffällig
Eigenschaften Muskeldystrophie Typ Duchenne
- X-chromosomal rezessiv
- großes Gen DMD auf Xp21.2
- Genprodukt Dystrophin
- 60 % Deletion von einem/mehreren Exons
- 30 % Punktmutation, auch intronisch an Spleißstellen
- 10 % Duplikationen
- Biochemie: Kreatin-Kinase im Serum erhöht
- Häufigkeit: 1 : 3500 Jungen (1/3 familiär, 2/3 sporadisch)
Klinik Muskeldystrophie Typ Duchenne
- muskuläre Schwäche
- Meilensteine der Entwicklung verzögert
- Lebenserwartung reduziert
- geringe Intelligenzminderung
- 5-10 % der Carrier (Mädchen) erkranken
Eigenschaften von X- chromosomal dominanten Erbgängen
- betroffene Frauen vererben die Erkrankung an 50 % der Nachkommen
- Söhne von erkrankten Männern immer gesund, Töchter immer erkrankt
Eigenschaften des Rett-Syndroms
- X- chromosomal dominant
- MECP2-Gen auf Xq28
- Punktmutation/ Deletion / loss-of-function im Methyl-CpG Bindungsprotein-Gen
Klinik des Rett-Syndroms
- normale Entwicklung ind en ersten 6-18 Monaten
- Rückentwicklung der Sprach- und motorischen Fähigkeiten
- stereotype Handbewegungen
- MR, Verhaltensauffälligkeiten (Autismus)
- Gangataxie, Tremor, Dystonie, kardiale Reizleitungsstörung, Krampfanfälle
Eigenschaften des MECP-2-Duplikations-Syndroms
- eines der häufigsten genomischen Rearrangements im männlichen Geschlecht
- Mütter als Überträgerin: ungleiche X-Inaktivierung; diverse psychiatrische Symptome möglich, prämature Ovarialinsuffizienz
Symptome des MECP2-Duplikations-Syndroms
- Autismus
- Epilepsie
- Hypotonie (können meist nicht Laufen)
- mentale Retardierung
- meist fehlende Sprachentwicklung
- Angsstörung
- gehäufte Atemwegsinfekte
- früher Tod