Identifizierung Und Klonierung Von Krankheitsgenen Flashcards

1
Q

Definition funktionelle Klonierung

A
  • Strategie zur Kartierung und Klonierung von Genen, ausgehend von der Funktion der Proteine
  • zuerst Charakterisierung des Phänotyps/ der Erkrankung
  • dann Analyse der Genfunktion
  • Lokalisierung des Gens auf den Chromosomen
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2
Q

Defintion Positionsklonierung

A
  • Klonierung von krankeitsverursachenden Genen ausgehend von der Position in der genetischen/physikalischen Genkarte
  • zuerst Charakterisierung der Phänotypen
  • dann Kartierung des Gens
  • Klonierung des Gens
  • Funktionsbestimmung des Gens
  • keine Vorkenntnisse zur Pathogenese einer Erkrankung nötig
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3
Q

Was sind grundsätzliche Unterschiede der funktionellen Klonierung und der Positionsklonierung?

A

Funktionell
- Lokalisation unbekannt
- Idee muss vorhanden sein, welches Gen mutiert sein könnte
- Info über Genprodukt vorhanden

Positionsklonierung
- Lokalisierung des Gens durch Kopplungsanalyse
- physiologisch kann nicht abgeleitet werden, welches Gen mutiert sein könnte

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4
Q

Methode der funktionellen Klonierung

A
  • DNA-Isolierung, Aufreinigung
  • Fragmentierung der DNA
  • Auftrennung durch Agarose-Gelelektrophorese
  • Southern blot
  • Hybridisierung mit Hybridisierungssonde: ähnliche Sequenzen werden auf der Membran gebunden
  • Sequenzen der bindenden DNA-Fragmente werden per DNA-Sequenzierung bestimmt

—> Suche nach einem Gen ähnlicher Sequenz und vermutlich ähnlicher Funktion

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5
Q

Nenne Beispiele für funktionelle Klonierungen

A
  • Faktor VIII
  • Phenylketonurie
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6
Q

Wie kann eine Phenylketonurie nachgewiesen werden?

A

Phe im Blut erhöht, Phenylessigsäure und Phenylketone im Urin

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7
Q

Eigenschaften der Phenylketonurie

A
  • autosomal rezessiv
  • Häufigkeit 1:10 000
  • Genort 12q24.1
  • Phenylalanin-Hydroxylase mutiert
  • über 600 Punktmutationen bekannt
  • Therapie: Phenylalanin-arme Kost
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8
Q

Klinisches Bild der unbehandelten Phenylketonurie

A
  • schwere Hirnschädigung mit Entwicklungsverzögerung und geistiger Retardierung
  • Krampfanfälle, Spastik
  • Verhaltensauffälligkeiten
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9
Q

Welche Defekte können bei einer Phenylketonurie zusätzlich auftreten?

A

Mangel an Tetrahydrobiopterin = Cofaktor der Phenylalanin-Hydroxylase

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10
Q

Eigenschaften von Hämophilie A

A
  • X-chromosomal rezessiv
  • Genort Xq28
  • Mutation von Faktor VIII
  • Verlängerte partielle Thromboplastin-Zeit
  • innere Blutungen
  • Therapie: gentechnisch prod. Faktor VIII
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11
Q

Methode Positionsklonierung

A
  • Bestimmung der chromosomalen Lage durch Kopplungsanalysen
  • minimal gemeinsamer chromosomaler Abschnitt aller betroffenen Familienmitglieder wird gesucht
  • physikalische Kartierung der genetischen Kandidatenregionen mithilfe überlappender DNA-Klone
  • Erstellung einer Transkriptkarte einer Kandidatenregion (Durchsuchen von cDNA-Banken, cDNA-Selektion, computergestütze Vorhersage codierender Bereiche)
  • Identifizierung von Mutationen in diesem Gen bei mehreren, nicht verwandten, betroffenen Individuen
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12
Q

Was ist eine Kopplungsanalyse?

A
  • statistische Methode
  • phänotypische Merkmale werden mit Genen/genetischen Markern gekoppelt um sie chromosomal zu lokalisieren
  • gekoppelt = auf dem gleichen
    Chromosom vorhanden
  • Kopplung: Krankheit wird mit genetischem Marker überzufällig oft vererbt
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13
Q

Was ist die Maßeinheit von biologischen Genkarten?

A

CentiMorgan cM

1 cM = Rekombinationsfrequenz von 1 %

Rekombinationsfrequenz: gibt an, wie häufig zwei Allele voneinander getrennt werden

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14
Q

Was ist eine Genkarte

A
  • Zeigt die lineare Anordnung der Gene im Genom eines Organismus
  • genetische Karte: Reihenfolge von Genomen angegeben
  • physikalische Genkarte: genaue Abstände zwischen Genen gemessen in Basenpaaren angegeben
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15
Q

Nenne Arten von Tandemwiederholungen im Genom

A
  • Satelliten
  • Mini-Satelliten
  • Mikro-Satelliten
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16
Q

Voraussetzungen für eine Kopplungsanalyse

A
  • mehrere betroffene und gesunde Familienmitglieder in mind. 2 Generationen
  • monogene Erkrankung
  • sichere Information über die Erkrankung (Phänotyp klar definierbar)
  • möglichst vollständige Penetranz der Erkrankung
  • ausreichende Menge an Untersuchungsmaterial
17
Q

Was ist der LOD-Score?

A
  • Mathematisches Modell
  • Score > 3 —> Kopplung, Wahrscheinlichkeit, dass Krankheitsgen in dieser Region liegt beträgt 95 %
  • Score < -2 —> keine Kopplung bei autosomalen Erkrankungen
18
Q

Eigenschaften des Marfan-Syndroms

A
  • autosomal dominant
  • Genort 15q21.1
  • FBN1 Gen
  • Genprodukt: Fibrillin
  • Punktmutationen, seltener Deletionen in FBN1
19
Q

Klinik des Marfan-Syndroms

A
  • Hochwuchs
  • Aortendilatation, Mitralklappenprolaps
  • Murdoch- und Steinberg-Zeichen
  • Trichterbrust
  • Subluxation der Linse
  • Bindegewebsschwäche
  • Skoliose
20
Q

Nenne Differentialdiagnosen zum Marfan-Syndrom

A
  • MASS-Syndrom: Mitralklappenprolaps, Aortendilatation, Skelett- und Hautbeteiligung (skin)
  • Homozystinurie: + mentale Retardierung, Epilepsie, Thromboembolien
  • Loeys-Dietz-Syndrom: Aortenaneurysmen/Dissektion, faziale Auffäligkeiten
  • thorakales Aortenaneurysma