Mittlere Erwachsene Flashcards

1
Q

das Mittlere Erwachsenenalter

A

(40-60 Jahre)

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2
Q

„stille Übergänge“, d.h.

A

eher allmähliche Wandlungsprozesse, weshalb sie oft unbeachtet bleiben.

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3
Q

Auseinandersetzung mit Abbauprozessen:

A

Grenzen der körperlichen Leistungsfähigkeit (z.B. Hör- und Seefähigkeit, kognitives Tempo etc.) und Attraktivität (z.B. Haut, Haare etc.). Solche Verluste können individuell als bedrohlich erlebt werden.
Häufig wird dies subjektiv als eine Diskrepanz zwischen körperlichen oder sozialen Alterssignalen und psychischer Weiterentwicklung erlebt.
 Biografische Festlegungen in Beruf und Familie treten deutlicher hervor.
 Es finden wichtige Bewertungen, Bilanzierungen und Modifizierungen statt: was habe ich erreicht, was kann man noch bzw. nicht mehr erreichen?

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4
Q

Entwicklungsprobleme/ -anforderungen

 Körperlich:

A

Menopause (w) und hormoneller Rückgang (m): Verlust der Fruchtbarkeit und Rückgang der Libido (beide Geschlechter!).

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5
Q

Entwicklungsprobleme/ Anforderungen

 Sozial:

A

z.T. kritische Veränderungen der Familienbeziehungen: „Sandwich-Generation“; „empty nest“; späte Scheidungen.

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6
Q

Entwicklungprobleme/ Anforderungen

Kontextuell:

A

Zunahme nicht-normativer (kritischer) Lebensereignisse (KLEs) in eigener Biografie oder sozialem Umfeld.

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7
Q

 Job-Burnout oder -einschnitte sind

A

schwerer zu kompensieren.  Adaptive Strategien der Entwicklung werden erneut
herausgefordert

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8
Q

Mittelalte Erwachsene sollten in einer Phase der Verschiebung von einer Ausrichtung auf Gewinnmaximierung hin zu einer stärkeren Gewichtung der Verlsutverminderung befinden da?

A

ihr Potential für zusätzliche Entwicklung & Leistungsgewinne aufgrund des Erreichen einer individuellen Leistungsasymptote in vielen Funktionsbereichen abnimmt
sie 1 Verluste erfahren (Gesundheit, physische Leistungsfähigkeit)
sich ihre Entwicklungsaufgaben auf die Beibehaltung & Konsolidierung im beruflichen & familiären Bereich beziehen

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9
Q

Erster Forschungsansatz: die „Midlife-Crisis“

A

In 70er Jahren interviewten Psychiater und qualitative Forscher Stichproben von nicht-klinischen 35-60-Jährigen und popularisierten die Idee einer normativen Krise zwischen 40 und 50 Jahren.
 Gould (1979): Es gibt ein krisenhaftes Aufgeben von Illusionen in der Lebensmitte. Zum Beispiel der Illusionen von Sicherheit (durch die Eltern), der Unsterblichkeit, der heilen Familienwelt, der eigenen Unschuld …
 Levinson (1979): für 80% aller Männer im mittleren Erwachsenenalter bedeutet dieses Alter eine Zeit heftiger innerer Kämpfe.
  Midlife-Crisis!!!

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10
Q

Heute: es gibt KEINE „normative Midlife-Crisis“.

A

Repräsentative Längsschnittstudien zeigen eher:
Kontinuität der Entwicklung im mittleren Erwachsenenalter
… d.h. das Ausmaß an „Krisen“ ist vergleichbar mit anderen Phasen der Erwachsenenentwicklung …
Auch für Frauen ist die Menopause anstelle einer seinerzeit postulierten „crisis of femininity“ …
… empirisch eher: „only relief“.

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11
Q

Kontinuität der Entwicklung im mittleren Erwachsenenalter. … d.h.

A

das Ausmaß an „Krisen“ ist vergleichbar mit anderen Phasen der Erwachsenenentwicklung …

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12
Q

Erklärung: „midlife-crisis“ war ein „

A

Cohort x Time“-Effekt! (d.h. eben kein Alters-Effekt.
Die von Gould und Levinson interviewten Personen wurden um 1930 herum geboren, wuchsen in sehr traditionellen und entbehrungsreichen Umständen auf („Great Depression“ = Weltwirtschaftskrise + eigene Väter im 2. Weltkrieg), um dann 1960/70 eine extreme Liberalisierung und „Psychologisierung“ der Gesellschaft zu erleben.
 Cohort: geboren ~1930 Period: ~1975.
  Gould und Levinson beobachteten statt einer „normativen midlife-crisis“ vielmehr eine (männliche) Identitätskrise durch den gesellschaftlichen Wandel für diese Kohorte, den es vorher/nachher in dieser Form nicht mehr gab!

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13
Q

eine normative „Quarterlife-crisis“ lässt sich

A

empirisch ebenso wenig nachweisen!)

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14
Q

Wohlbefindensparadox der Entwicklungspsychologie“

D.h.

A

befragt man Menschen, wie glücklich sie sind oder wie gut es ihnen zur Zeit in ihren Leben geht, erhält man relativ einheitliche mittelhohe positive Ratings. (etwa: „ganz gut!“)
 Dies ist überraschend unabhängig von objektiven Umständen (wie Alter, Einkommen, Krankheiten etc.) – allenfalls gemindert durch extreme Ereignisse (KLE).

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15
Q

Kontinuität: Wohlbefindensparadox Erklärung

A

(1) Zunächst:„Zufriedenheit“oder„subjektivesWohlbefinden“ gehören zu den ganz wenigen psychologischen Konstrukten, bei denen das wissenschaftliche Konstrukt mit der alltagspsychologischen Vorstellung nahezu deckungsgleich ist.
(2) Diese psychologischen Konstrukte werden häufig mit „1-Item- Skalen“ gemessen. Zuletzt Beierlein et al. (2014, L-1, Likert- Rating von 0-10): „Wie zufrieden sind Sie gegenwärtig, alles in allem, mit Ihrem Leben?“ (engl.: „ All things considered, how satisfied are you with your life these days?“.)
(3) Menschen sind über die gesamte Lebensspanne enorme gute Adaptatoren, d.h. unter ganz unterschiedlichen Bedingungen zur psychischen Anpassung in der Lage.
(4) (Reine Soziale Erwünschtheit konnte übrigens durch Methodenchecks – z.B. „Lügenskalen“ – als Erklärung recht gut ausgeschlossen werden.)
(5) Ein aus der letzten Vorlesung noch übrig gebliebenes Modell:
Assimilation, Adaptation und Immunisierung

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16
Q

Assimilation, Akkomodation & Immunisierung als Prozess

A

der Aufrechterhaltung der Identität & der Selbstdefinition bei einer Zieldiskrepanz

17
Q

Assimilation

A

primäres u. selektive Kontrollstrategien

18
Q

assimilation Def.

A

Anpassung der Umstände an Ziele; problemorientiertes Handeln

19
Q

Assimilation Strategie

A

Instrumentelle u. kompensatorische Aktivitäten

20
Q

Akkomodation

A

kompensatorische sekundäre Kontrolle

21
Q

Akkommodation Def.

A

Anpassung der Ziele an gegebene Umstände

22
Q

Akkomodation strategien

A

aufgeben blockiereter Ziele; Anpassung von Standards; selbstwertdienliche Vergleiche

23
Q

Kernmerkmale:

A

hoher Anteil von Heredität (Erblichkeit)// breite Klasse von Eigenschaften// breiter Situationsbezug// hohe Stabilität

24
Q

Oberflächenmerkmale:

A

schwächerer Anteil von Heredität (Erblichkeit)// spezifischere Klasse von Eigenschaften// engerer Situationsbezug. Zum Beispiel: Einstellungen, bereichs- spezifisches Selbstkonzept, Selbstwert.

25
Q

(3) Handlungseigenschaften/Prozessmerkmale:

A

Motive, Interessen, Handlungsstrategien (z.B. Coping).

26
Q

Niveaustabilität

A

 meint die Stabilität des Niveaus der Ausprägung von Persönlichkeitseigenschaften ( steigt bei Hrn. A. an)

27
Q

Rangstabilität

A

 meint die Stabilität von Ausprägungsunterschieden zwischen

Personen ( sinkt (V) bzw. bleibt stabil (G) bei Hrn. A.).

28
Q

Social investment-These:

A

Erwachsene investieren mit der Zeit mehr in zunehmend stabilere soziale Bezüge (z.B. Partnerschaft, Elternschaft, Arbeitsplatz), welche dann wiederum (positiv) auf die eigene Persönlichkeit rückwirkennormale (durchschnittliche) Psk.- Entwicklung.

29
Q

Akzentuierungs-These:

A

Individuen mit markanten Persönlichkeitszügen wählen sich, auch aufgrund dieser Persönlichkeit, ihre Lebensübergänge so (speziell), dass sich genau diese Eigenschaften verstärken (d.h. akzentuieren).

30
Q

Neurotizisten sind seltener in

A

festen Beziehungen als emotional Stabilere.
 Das (normative) Ein- gehen einer festen Beziehung beeinflusst die Persönlichkeit für alle.
 Das Lösen einer festen Beziehung (non-normativ) hat keine Niveau- Auswirkungen.