Individualisierung von Entwicklung & spezielle Forschungsmethoden Flashcards

1
Q

Was fragt Bronfenbrenners Theorie noch

A

ob und wie Entwicklung ebenso vom Makro-System der Gesellschaft abhängt

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2
Q

In Erziehung und Entwicklung von Kindern (und die Entwicklung Erwachsenen) sind immer auch

A

gesellschaftliche Erwartungen, Aufgaben und Funktionen „mit eingebaut“, die sich individuell auswirken.

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3
Q

Vormoderne Familie und individuelle Entwicklung Archaische Stammeskulturen:

A

Das soziale Miteinander war viel
stärker dadurch gekennzeichnet,
dass man sich kannte und genau
wusste, wer der andere war. (genau 2 Differenzierungsformen, jung,alt und weiblich, männlich)
Entwicklung bestand aus einem einzigen Übergang: die Initiation (rites de passage).
Familie = Clan

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4
Q

Vormoderne Familie & individuelle Entwicklung

Geschichtete Feudalkulturen

A

Das soziale Miteinander war viel stärker dadurch gekennzeichnet, dass man sich kannte (im Dorf) oder dass man immer schon vorab wissen konnte, wer der andere war oder wie er sein sollte (z.B. Ranges- und Standeszeichen).
Entwicklung fand nur als Mitglied einer Haushaltsfamilie („Ganzes Haus“ = „oikos“) und über Alter, Geschlecht, Ab- stammung, Stand und Schicht statt (z.B. Sakramente, fixe Rollen, Rituale etc.)
Familie = Oikos

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5
Q

funktional-differenzierten modernen Gesellschaft

A

Das Individuum ist Exklusions-individualisiert Individualisierung: Entscheide selbst – ja nach Interessen, Werten, Motiven, Zielen, Persönlichkeit – wer Du werden möchtest, was Dir wichtig sein soll, wo Du Dich wie einbringen möchtest, wie Du leben möchtest! (Und: das gilt auch für Eltern! Entscheide selbst, wie Du Dein Kind erziehen möchtest!)

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6
Q

Moderne Individualisierungskultur

A

Die eigene Entwicklung findet zwar überwiegend noch in (von den Eltern selbst gewählten, prekären) Familien statt, aber der Einzelne wird hier vor allem als individuelle und eigenver- antwortliche Person wahrgenommen.
Wie er/sie sein eigenes Leben in selbst gewählten Bezügen (Inklusion über temporäre Rollen) gestaltet und entwickelt, ist ihm/ihr selbst überlassen!
Familie = freiwilliges Intimsystem

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7
Q

Individualisierung heute

A

Der Einzelne wird – ob er will oder nicht – heute sehr viel stärker als für sich selbst stehendes, selbstverantwortliches Individuum wahrgenommen.
(1) als enttraditionalisiert & freigesetzt aus eindeutigen Großgruppen in der Gesellschaft (z.B. aus Herkunft oder Stand);
(2) als auf der ganz individuellen Suche nach und Gestaltung von Einbindung und Einbezug (z.B. Liebesbeziehungen, feste Bindungen etc.)
(3) als ganz neuen Abhängigkeiten unterworfen, d.h. als „institutionen- abhängig individualisiert“ (z.B. durch Bürokratie, Institutionen etc.)
􏰀 􏰁 Hohe Relevanz von gelingender individueller Entwicklung!

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8
Q

Methodologische Konsequenzen für das Studium von Entwicklung in indivudualisierten Gesellschaften

A

Mehrebenenanalysen (multilevelanalyses)
Ereignisanalysenen (survivalanalyses)
Kohorten-Sequenzanalysen bzw. Designs

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9
Q

Notwendigkeit von Mehrebenen- (=Multilevel-)Analysen

A

Es gibt seit rel. kurzem (leider aufwändige) spezielle Verfahren, die solche „Schachtelungsprobleme“ berechnen können: Mehrebenenanalysen!
􏰀Argument: Bei „genesteten Daten“ (z.B. Personen in Systemen; Personen in Messzeitpunkten) behelfen wir uns normalerweise durch Summenbildung oder „übersehen“ die gemischt verbundene-unverbundene Datenstruktur (d.h. sowohl between- als auch within-Design). Das führt häufig zu Datenverlusten oder inkorrekten Schätzungen.
System Individuellen Interaktionen
Personen in Messzeitpunkten

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10
Q

Notwendigkeit von Survival-Analysen:

A

1) Argument: Bei Langzeitstudien fallen Beobachtungen häufig früher als andere aus dem Sample (z.B. Übergang zum Studienabbruch: manche rasch, andere spät, die meisten gar nicht) oder werden zu unterschiedlichen Zeiten in die Studie einbezogen (z.B. im ersten, zweiten, vierten Semester) und haben deswegen bzw. wegen des unterschiedliches Studienalters bei Abbruch auch ganz unterschiedliche „Wartezeiten“ (survival time). Häufig lassen wir dann entweder Beobachtungen fallen oder behandeln alle gleich 􏰁 das führt zu einer erheblichen Verzerrung der statistischen Aussagen!
2) Lösung in Survival-Analysen: Jeder Fall erhält eine eigene „risk (time-to-event=„Warte“-)-Zeit“ und eine eigene „censoring-(„Ende der Beobachtung“-)Zeit“􏰁genauere stat. Modellbildung möglich!
􏰁 Individuelle (warte-)zeitabhängige Ereigniswahrscheinlichkeiten

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11
Q

Alterseffekte (A):

A

Vielleicht stellt sich das Ergebnis nur zwischen 10 und 14 Jahren ein – weder vorher noch nachher.

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12
Q

Zeitperiodeneffekte (P)

A

vllt waren in Ihrem Untersuchungszeitraum alle Teile der Bevölkerung äußeren Ereignissen unterworfen d.h. in diesem Zeitraum sank der Selbstwert vielleicht sei im Schnitt bei jedem: zu Zeiten davor/ danach bei niemandem?

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13
Q

Kohorteneffekte (C):

A

Vielleicht haben Sie ja zufällig eine Kohorte (Geburtsjahrgang) 10-jähriger erwischt, die ganz besonderen Entwicklungsbedingungen ausgesetzt war (z.B. Schulreform etc.). Kohorten vorher/ nachher: kein Effekt.

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14
Q

Was ist der Gold Standard

A

Kohorten Sequenzstudien

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15
Q

Kohorten Sequenzsstudien

A

3 Kohorten 1945,1955,1965
20,30,40 jährige aus jedem Jahr
Quer und längsschnittvergeleich

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