Kontrollfragen 14: Gesundheitspsychologie im Kontext von Arbeit Flashcards
Was beinhaltet der Begriff „Arbeit“?
– zielgerichtete menschliche Tätigkeit
– zum Zwecke der Transformation und Aneignung
der Umwelt
– aufgrund selbst- oder fremddefinierter Aufgaben
– mit gesellschaftlicher - materieller oder ideeller - Bewertung
– zur Realisierung oder Weiterentwicklung individueller und kollektiver Bedürfnisse, Ansprüche und Kompetenzen
Welche Funktionen werden der Erwerbsarbeit zugeschrieben? (Psychosoziale Funktion der Arbeit)
- Existenzsicherung
- Aktivität und Kompetenz
- Zeitstrukturierung
- Kooperation und soziale Kontakte
- Soziale Anerkennung
- PersönlicheIdentität
- Intrinsische Qualitäten (Freude,Flow,Begeisterung)
Was sind Menschenbilder ?
Stellen Bezugssysteme dar, welche Werte der Gesellschaft und Verhaltensweisen der Individuen beeinflussen
Economic Man (ökonomischen Meschen): Beschreibe mit Beispiel
Maschinenmetapher:
- Hier werdenOrganisationen als Werkzeuge in der Hand eines Führenden verstanden. Die Mitglieder sind von einem Willen angetrieben, alle sind Räder im Geriebe.
- Mensch funktionier wie Maschine und trifft Entscheidung auf Basis von Input und Output
- der ökonomische Mensch geht ein schritt weiter. Ist egoistisch und reagiert ausschließlich auf finanzielle Reize. Handeln wird auf Kosten-Nutzen Überlegungen gestützt.
- der ökonomische Mensch ist ein WERKZEUG für Führungskräfte
Sozialer Mensch
Feldstudien Ergebnisse (1930er) zu den Auswirkungen veränderter Arbeitsbedingungen auf die Arbeitsproduktivität:
- Faktoren die verändert wurden = Kleinere Arbeitergruppen; Arbeitsräume kleiner; mehr soziale Freiheiten; individuelle Gespräche mit Vorgesetzten
Ergebnisse:
- Soziale Gruppenbeziehungen + freundliche Führung = mehr Einfluss auf Produktivität als die Arbeitsbedingungen
- Folge = Hauptaufgaben des Managements sollte auf MA Bedürfnisse eingehen sein
- ROLLENWECHSEL des Manager: Aufpasser zu PLANER und VERMITTLER
- ökonomischer Mensch sollte sozialen weichen
Erwartungen an Mitarbeiter:
* Mitarbeiter ist durch soziale Bedürfnisse motiviert -> Gefühl der Identität
* Soziale Beziehungen kompensieren Sinnleere der Arbeitsaufgabe
* Verhalten stärker an sozialen Einflüssen ausgerichtet als an
Leistungslohnsystem und Kontrolle des Managements
Erwartungen an Vorgesetzte:
* verantwortlich, das Arbeiter sich als nützliche und wichtige Mitglieder fühlen; Kompensation des entfremdeten Verhältnisses zur eigenen Aufgabe
* der „ganze“ Mensch soll angesprochen werden (Hauszeitungen, Gruppensitzungen) Routineentscheidungen an Arbeiter delegieren
* Gruppen-Anreiz-Systeme
* Vorgesetzter soll kompetenter Menschenführer sein
Kritik:
- soziale Bedürfnisse beeinflussen Verhalten nicht direkt und monokausal
- Verhalten ist nicht aus einem Motiv alleine erklärbar
- Individuelle Motive sind nicht beliebig von außen beeinflußbar
Des nach Selbstentfaltung strebenden Menschen
- Ziel ist die Kombination von Sozialen und technischem Menchenbild
- Verhalten ist selten eine Antowort auf die objektive Realität sondern auf die subjektive Wahrnehmung der Realität
Erwartungen an Mitarbeiter:
* Bedürfnisse hierarchisch geordnet
* Arbeit kann befriedigend sein; Wunsch nach persönlicher Entwicklung
* Mitarbeiter können selbständig rationale Entscheidungen treffen
* Entwicklung von Autonomie und Planungsverhalten; Bedürfnis nach
Fähigkeitsentwicklung
* sich selbst kontrollieren und motivieren
* keine grundsätzlichen Konflikte zwischen Zielen der Organisation und den Mitarbeitern
* sinnvolle Arbeit fördert Arbeitszufriedenheit
Erwartungen an Vorgesetzte:
* Komplexität der Motivation der Mitarbeiter verstehen lernen
* selbständige Zielsetzung fördern
* Mitarbeiter an Entscheidungen teilhaben lassen (partizipative Führung)
* Wechsel von Positionsautorität zur funktionalen Autorität
* Vorgesetzter wirkt als Katalysator und Förderer
Kritik:
- Gilt für hochmotivierte, intrinisch orientierte spezialisten
- mögliche Konflikte zwischen den durch die Organisation gestellten Aufgaben und den persönlichen Zielen
Complex Man
- Der Complex Man geht davon aus, dass menschliches Verhalten in wirtschaftlichen Situationen durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird, einschließlich sozialer und kultureller Einflüsse, psychologischer Faktoren und individueller Vorlieben und Überzeugungen.
- Mensch hat vielfältige Bedürfnisse, die sich situationsbezogen verändern können
–> Faktoren berücksichtigen, wie zum Beispiel Fairness, Gerechtigkeit, Gemeinwohl und moralische Überlegungen - Der mensch ist flexibel und lernfähig
- Hohe Ansprüche an Führungskräfte
–> Beispiel: Mitarbeiter, der bei der Entscheidung zwischen zwei Jobangeboten nicht nur auf finanzielle Anreize achtet, sondern auch andere Faktoren berücksichtigt, wie zum Beispiel Arbeitsbedingungen, Unternehmenskultur, Arbeitszeiten, Karrieremöglichkeiten und persönliche Vorlieben.
Virtual Man
Grundannahme:
- Leben, Arbeiten und Kommunizieren ist durch Informations und Kommunikationstechnologien geprägt
- Mensch ist felxibel und kann sich an neue technnologien anpassen
- Mensch zeichnet sich durch Neigung zu Kooperation und Aktivität in NEtzwerken aus
Multioptionsgesellschaft:
- Enttraditionalisierung: Mensch muss ständig zwischen gleichwertigen Alternativen wählen für die es keien kulturellen Richtlinien gibt
- Optionierung: Handlungsmöglichkeiten haben sich in allen Bereichen vervielfältigt. Mensch immer unter Druck zwischen unzähligen Alternativen zu wählen
- Individualisierung: Jeder muss für sich selber ohne die HILFE traditioneller Richtlinien zwischen den ALternativen wählen –> Jeder geht individuellen weg
- Netwerkbildung: Gefühl der Unsicherheit führt zu sozialen Netzwerk aufbau. Diese dienen dazu im endlosen Informationsstrom die wichtigen infos zu filtern
Belastung /Beanspruchung – Fehlbeanspruchungsfolgen an einem BSP erklären
- Belastung = alle von außen einwirkenden Faktoren
- Beanspruchung = Auswirkung von Belastung auf einen Organismus
- Es gibt kurzfristige und langfristige Fehlbeanspruchungsfolgen
Kurzfristige:
- Ermüdung: ganzen tag am Computer kann die Augen ermüden und den Körper weil dieser den ganzen tag in einer Position ist
- Monotonie: ständiges tippen auf der Tastatur kann monoton sein –> somit führt es dazu das die Aufgabe eintönig und langweilig ist
- Sättigung: wenn eine Person eine Aufgabe zu lange durchführt und dadurch KOnzentration nachlässt und man sich nicht mehr konzentrieren kann. Ständig am Computer kann dazu führen wodurch die Produktivität nachlässt
- Stress: der Druck, termine einzuhalten etc. kann dazu führen wodurch eine belastende Situation entsteht
Ermüdung Begriff / Abgrenzung zur Monotonie / Auftretensbedingungen / Interventionsmöglichkeiten
Ermüdung: In folge einer Tätigkeit auftretende reversible Minderung der Leistungsfähigkeit
–> durch Erholungsprozesse kann man das zurückbilden
–> Steigerung des Arbeitstempos = Beschleunigung des Leistungsabfalls
Abgrenzung zur Montonie: keine spezifische Folge einförmiger Verrichtungen
Auftretensbedingungen:
- fremdgesetzter Zeitdruck
- Nichtvorhersehbarkeit rasch erforderlicher Handlungen mit Daueraufmerksamkeitbindung
- Qualitative und quantitative Überforderung der Verarbeitungskapazität insbesondere bei geringen Freiheitsgrade
- fehlbeanspruchung durhc ungünstige Aufgabenkombi
- Fehanforderungen, die zu Überforderung führen (Zeitdruck, Vearantwortungsdruck, aufgaben mit hohen risiko)
Interventionsmöglichkeiten:
- Veränderung der Tätigkeitsstruktur: Training –> dadurch kann man Entlasten, fertige Programme im Gedächtnis nutzem, Kenntnisse erlernen die kognitiven aufwand verringern, Informationsangebot und handlungen reduzierem, größere Handlungseinheiten bilden und auch Vorgehensweisen die weniger aufwand erfordern entwickeln
- Gestaltung der Mensch-Maschine Funktionsteilung: Abbau gehäufter kurzer Anforderungen ohne Freiheitsgrade, weniger Daueraufmerksamkeitsbindung (überforderung durch unterforderung), Abbau durch kurz und mittelfristige Merkanforderungen
- Gestaltung der Arbeitsteilung und kombination und damit der Kooperations und Kommunikationsbeziehungen
- Kurzpausensysteme (zum zwecke der Erholung) –> mehrere kurze pausen anstatt eine lange pause –> systematische durchführung –< Abstimmung der pause aif die Aufgabe –> geregelte pausen zeiten (je länger die Arbeitsperiode, so geringer die Anstrengung)
- Schlaf (reduzierte REM Phase bei körperlicher und psychischer Erschöpfung + Nachtschichten minder Schlafqualität für bis zu 3 Tage)
Monotonieaspekte /Beispiele
- Spezifische Beanspruchungsfolge die sich als Zustand herabgesetzter psychophysischer Aktiviertet manifestiert
- Monotoniezustände durch reizarme Situationen mit längerer Ausführung (wiederholende gleichartige Tätigkeiten)
- Besonders wenn man sich auf die einförmige Tätigkeit konzentrieren muss (keine Nebentätigkeiten)
- Wie bei Ermüdung = unzureichende psychische Anspannung
- Unterschied = bei Anforderungswechsel, verfliegt der Monotoniezustand
–> können in Erregungszustände übergehen - Niedrige Vigilant durch seltene und unregelmäßige Erfordernis von Reaktionen
Bsp: Fluglotse
- Stressoren hier sind..: Daueraufmerksamkeit, hohe Verantwortung, zeitweise gleichförmige Aktivität, lange zeit keine Reaktion erfordert
- Dadurch Monotonie und Ermüdung
Symptome:
- Situation die wir als eintönig empfinden
- Zeit wird lang, gleichgültige Haltung, zunehmende Müdigkeit (dösen), Dämmerphasen wo traumähnliche Bilder auftreten
Langzeitfolgen:
- Verlernen von Qualifikationen
- Zufriedenheitsabnahme
- Verlust aktiver Freizeiinhalte
- erhöhter Krankenstand
- Wahrscheinlichkeit für depressive Stimmung erhöht
Sättigung / Beispiel
Zustand der nervös unruhevollen, stark affektbetonten Ablehnung einer sich wiederholenden Tätigkeit oder Situation, bei der das Erleben des Auf-der-Stelle-Tretens oder des Nicht-Weiterkommens besteht.
- Betroffene erlebt Aufgabe als Sinnlos; Unlust und Ärger erfährt er. Nur widerwillige Fortführung der Tätigkeit
- Langzeitfolge: innere Kündigung
Beispiel: Fließbandarbeiter
Arbeitspsychologischer Stressbegriff
Stress: zustand anhaltender, angstbetonter innerer Angespanntheit, der mit ÜBERAKTIVIERUNG und dem Erleben von Bedrohung einhergeht
–> Bedrohungerleben = ungleichgewicht zwischen Anforderungen und subjektiv gesehenen Möglichkeiten ihrer Bewöltigung
- Stress = auch biochemische Reaktion des Körpers (Hormone: Cortisol,Adrenalin etc.)
- Stresszustände = Betroffener kann weder den belastenden Umständen ausweichen, noch durch eigenes Handeln eine Veränderung erreichen
- Wozu Stress?: Bewältigung von Gefahren –> Schwierig weil Situation dauerhaft als Gefahr bewertet wird (chronische Stressreaktion )
Stressoren: BSP aus den verschiedenen Bereichen beschreiben
- Stressoren im Leistungsbereich:
–> Beeinträchtigung des geordneten Handelns; ungenügende Nutzung objektiv vorhandener Info;
Desorganisation; Veränderung der Zielsetzung oder Senkung des Anspruchsniveaus zur Reduzierung des subjektiven Aufwandes
–> Bsp: Management KPi (Kennzahlen Erfolg und Leisung)
- Veränderung im Verhalten:
–> Verhaltens und Handlungsunsicherheit; Überaktivierung verbunden mit übermäßigen Aktionstempo; überzogener Einsatz ohne Zielgerichtetheit; Gereizt; Wutausbrüche; Störung im Sozialverhalten; Medikamenten und BTM missbrauch; Nikotin, Koffein und Alkoholkonsum
–> Beispiel: Investment Banker durch hohen Stress oftmals Kokain Missbrauch - Veränderung im Erleben:
–> situationen werden als aversiv erlebt mit starker Abneigung + unangenehm; Erleben von Angst und Furcht; geminderter Selbstwert
–> Bsp.: Lehrer wenn diese durch Schüler gemobbt werden etc. - Veränderungen im physiologischen Bereich:
–> Erhöhte Herzfrequenz, Blutdruck und Atemfrequenz; Ausscheidung von Adrenalin + Noradrenalin; Erhöhung des Blutzuckerspiegels; erhöhte Durchblutung der Skelettmuskulatur und Muskulatur; Langzeit = psychosomatische Erkrankungen wie chronischer Bluthochdruck, Herz Kreislauf Probleme, Magen Darm Geschwüre
–> Bsp.: Im Leistungssport kann es zu herz Kreislauf Problemen kommen aufgrund des konstant hohen Erwatungsdrucks - Stressoren aus der Abeitsaufgabe:
–> keine eindeutigen Infos; zu viele oder wenige infos; Mehrdeutigkeit; Anforderungsdruck; hohe Komplexität; extreme Einfachheit; Zeitdruck; fehlende Rückmeldung - Stressoren aus der Funktion im Arbeitsprozess:
–> Verantwortungsdruck für Arbeit, bei gleichzeitig zu wenig Vollmacht; konflikthafte Verantwortung; fehlende Unterstützung; Konflikte mit MA; fehlende Anerkennung; Unklarheiten über Befugnnisse und Zuständigkeiten - Stressoren aus Arbeitsorganisation:
–> personelle über/ Unterbesetzung des Aufgabenbereiches; soziale Isolierung; Leistung und belastungsungünstige Aufgabenverteilung; Mängel in Arbeitsabstiummung; zu geringer Hadnlungsspielraum - Stressoren aus sozialen Umfeld:
–> fehlende Unterstützung; mangelndes Verständnis; Meinungsverschiedenheiten; schlechtes Betriebsklima; fehlende Einbindung in Arbeitsgruppen; Mangel an Vertrauen; fehlende Bezugspersonen; mangelnde Qualifikation + Erfahrung; Ängstlichkeit bei wechselnden Aufgaben; Angst vor Misserfolg - Stressoren aus Umwelt:
–> Umwelteinflüsse wie Lärm, Hitze, Gase, Dämpfe, staub, Beleuchtung etc.
Langfristige Fehlbeanspruchungsfolgen
- Burn out Syndrom:
–> zustand emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Lesitungsfähigkeit
–> Besgeisterung –> Berufliche Frustrationen –> Desillusionierung, Apathie, Psychosomatische Beschwerden, Aggressivität, Suchtgefährdung
–> 3 Dimensionen von Burn out: Klientenbezogener (Gleichgültigkeit, Distanz); Persönlicher(reizbar, angespannt, antriebslos); Aufgabenbezogener(sinnesentleerung, Unwirksamkeit, Hyperaktivität) - RSI (repetitive strain Injury):
–> Sammelbegriff für Schmerzhafte Erkrankungen in Hand un Unterarm
–> Sekretärinnen Erkrankung
–> Ursachen = stereotype Bewegungabfolgen, die sich über lange zeit wiederholen + Mikroverletzungen die zu Vernarbung führen