Kontrollfragen 11: Verhältnisprävention in Organisationen Flashcards

1
Q

Nennen und Beschreiben Sie verschiedene Ebenen der Verhältnisprävention.

A
  • Ausführbarkeit:Voraussetzungen für zuverlässiges, forderungsgerechtes und langfristiges Ausführen der Tätigkeit
  • Schädigungslosigkeit: Arbeit weist keine Risiken auf, die über die arbeitsmedizinisch gesicherte Grenzwerte hinausgehen
  • Beeinsträchtigungsfreiheit: Die Arbeit führt nicht zur qualitativen und quantitativen Über oder Unterforderung
  • Persönlichkeitsförderlichkeit: Die Arbeit beinhaltet Lern und Entwicklungsmöglichkeiten
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2
Q

Weshalb sind diese Ebenen hierarchisch angeordnet?(verhältnisprävention)

A

Die Ebenen sind hierarchisch geordnet, weil bestimmte Grundvoraussetzung gegeben sein müssen, damit man überhaupt andere Ebenen bieten kann. Dementsprechend kann die Arbeit nicht die Persönlichkeit fördern ohne das vorher die Ausführbarkeit gewährleistet ist.

Damit man die MA am besten fördern kann, sollte vorerst am Grundgerüst gearbeitet werden. Nur durch klare Aufgaben, sichere Arbeit, gute Gesundheit etc. ist es möglich überhaupt auch den MA weiterzuentwickeln etc.

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3
Q

Welche positiven Effekte sind von Gesundheitszirkeln zu erwarten und warum? (mit Studie)

A
  • Gesundheitszirkel = Arbeitnehmer sollen zusammen in möglichst heterogenen Gruppe Gesundheitsrisiken in Arbeit aufdecken, Ursachen hinterfragen und Veränderungsvorschläge zum Abbau von Arbeitsbelastungen entwickeln
  • Aust und Ducke (2004): Überblicksarbeit zur Wirksamkeit von Gesundheitszirkeln:
    –> Positive Effekte bei: Anwenderzufriedenheit; Implementation von Verbesserungsvorschlägen; Gesundheitseffekte; Absentismusreduktion
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4
Q

Welche Form der Arbeitszeitflexibilität kann sich positiv auf den Gesundheitszustand der Beschäftigten auswirken? (mit Studie)

A
  • Bechäftigtenkontrollierte Flexibilität wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus, unternehmenskontrollierte hingegen Negativ. (costa et al. 2004)
  • durch flexible Arbeitszeiten, hat man eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie
  • bessere Lebensqualität
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5
Q

Welche Beschäftigten profitieren besonders von Arbeitszeitflexibilität? Begründen Sie Ihre Aussage mittels einer Studie Ihrer Wahl!

A

Ala-Mursula et al. (2002):
- krankheitsbedingte Abwesenheit bei Frauen 1,2 höher wenn nicht flexibel (nur bei Frauen)
Ala-Mursula et al. (2004):
- längsschnittstudie
- gesundheitliche Risiken der MA höher wenn nicht flexibel –> insbesondere bei Frauen mit Familie
Ala-Mursula et al. (2005):
- Kombination hoher Stress + hohe Felxibilität = weniger Absentismus wie mit wenig flexibilität –> hauptächlich bei Frauen der Effekt
- Psychisches Wohlergehen/ Gesundheit = besser

Die Ergebnisse sind besoders bei Frauen mit Familie. Das kann daran liegen, dass sie nach der Arbeit dann den ganzen Haushalt schmeißen müssen und sich evntl um Kinder kümmern müssen.
Durch Flexible Arbeitszeiten könnnten sie sich den Tag besser durchplanen und hätten dadurch insgesamt weniger Stress und eine bessere Gesundheit.

ALSO vor allem Frauen mit Familiären verpflichtungen profitieren davon, das sie so Beruf und Familie besser vereinen können.

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6
Q

Beschreiben Sie das Anforderungskontrollmodell nach Karasek an einem Beispiel Ihrer Wahl!

A
  • Wichtige Beurteilungsdimension für Gesundheitsförderlichkeit einer Tätigkeit = die Freiheitsgrade bzw.: möglichkeiten des eigenstädnnigen Zielsetzens und Entscheidens
  • Das Modell dient zur erklärung von Arbeitsbelastung und Stress.
  • Demnach entsteht Stress durch eine Kombination aus hohen ANFORDERUNGEN und geringer Kontrolle (Anzahl der FREIHEITSGRADE) über seine Arbeit
  • hoch und niedrig = high strain job –> bspw.: call center, Pflege, Einzelhandel, Kundenservice
  • hoch und hoch = active Job –> bspw.: Führungspositionen, Selbstständige, Forschung, krative Arbeit (hohes Maß an kognitiver und emotionaler Anstrengung, aber bietet gleichzeitig die Möglichkeit, die Arbeitsergebnisse und die Arbeitsweise zu beeinflussen und zu gestalten.)
  • niedrig und hoch = low strain job –> bspw.: Jobs im Büro, IT, Verwatlung (können Arbeitspensum selbst gestalten etc. führen zu niedrigeren Stressniveau und somit positiv für die Gesundheit)
  • niedrig und niedrig = passive Job –> bspw.: Wachdienst, Fertigung, Band arbeit (repetitive Arbeit, wenig abwechslung. Kann zu unterforderung und demotivation führen. )
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7
Q

Welche Konsequenzen kann Jobstrain haben?

A
  • anstieg der Herz Kreislauf Mortalität (bei fehlender sozialer Unterstützung und hohem Jobstrain)
  • reduzierte Arbeitszufriedenheit und Wohlbefinden
  • Hoher Jobstrain = schneller Burnout und arbeitsbezogenen Stress
  • Jobstrain = risiko für Bluthochdruck bei Männer
  • hoher Krankenstand und Medikamentenverbrauch bei high Jobstrain
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8
Q

Welche Möglichkeiten gibt es Jobstrain zu verhindern?

A
  • bei hohen Anforderungen ist soziale Unterstützung wichtig + viele Freiheitsgrade
  • Hohe Vollständigkeit der Arbeit (Vorbereitungs, Organisations, Durchführung und Kontrollhandlungen sind eigenständig durchführbar) –> dadurch keine Monotonie und Sättigung –> Gesundheitsstabilisierende und förderliche Wirkung
    –> Man hat dadurch mehr Handlungsspielraum
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9
Q

Skizzieren Sie das Modell der beruflichen Gratifikationskrisen nach Siegrist an einem geeigneten Beispiel!

A
  • Karasek beschränkt sich auf Arbeitsgestaltung –> individuelle Bewältigung wird nicht Berücksichtigt
  • Anforderungsmerkmale können aber erst als belastend erlebt werden wenn sie als nicht zu bewältigen eingeschätzt/ wahrgenommen werden (Siegrist 1996).
  • Verausgebung (berufliche Anforderungen, Verpflichtungen) - Belohnung
    –> Reziprozität = Gleichgewicht
    –> Bei einem Ungleichgewicht = Stress und schlechte Gesundheit
  • Umfang der Stressreaktion setzt sich aus hohen Anforderungen und geringen Enntscheidungsspielraum zusammen

Bsp für das Modell: Pflegepersonal im Krankenhaus –> Betreuung von schwer erkrankten, Schicht Arbeit, Anwendung medizinischer Verfahren bei schlechter Bezahlung, Anerkennung und schlechten Arbeitsbedingungen = Ungleichgewicht
–> + Wenig Freiheitsgrade
–> Dadurch viel Stress ausgesetzt und hohes Risiko für Gesundheitliche Folgen

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10
Q

Aus welchen zentralen Hypothesen besteht das Modell?(siegrist Gratifikationskriese)

A

Erhöhtes Risiko für eine Gratifikationskrise:
1. Wenn bei hohen Anstrengugnen nur eine niedrige Belohnung folgt
2. Bei hoher VEraushabungsneigung (Overcommitment –> übernahme großer verpflichtungen und hoher bedarf an externer Anerkennung. Diese wird nicht immer erfüllt und dadruch hohe Krisenwahrscheinlichkeit)
3. Höchstes Risiko aus 1+2

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11
Q

Beschreiben Sie eine empirische Untersuchung Ihrer Wahl, in welcher gezeigt wurde, dass Gratifikationskrisen negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben können.

A

Kivimäki et al (2002): Längsschnittstudie über 25,6 Jahre (N=812)
- MA mit hohen Job Strain = 2.2 Fach höheres kardiovaskuläres Mortalitätsrisiko als Personen mit geringem Job strain
- Außerdem hohe Anforderungen + geringe Entlohnung = 2,4 fach höheres Mortalitätsrisiko
- ein hohes Ausmaß beruflicher Gratifikationskrisen = sagt höheren BMI voraus!!

–> Durch den Stress der durch Job Strain und Gratifikationskrisen entsteht, kommt es zu gesundheitlichen Problemen. Diese können durch schlechtere Ernährung etc. ausgelöst werden, da es zu frust essen kommt etc.

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12
Q

Welche Beschäftigten profitieren von sozialer Unterstützung am meisten? Wie kann die soziale Unterstützung im Unternehmen beeinflusst werden?

A
  • Soziale Unterstützung = wichtig für Gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung
  • Besonders wirksam in Subjektiv schwierig erlebten Situationen (man ist nicht alleine)
  • Melchior et al. zeigte das wenig soziale Unterstützung die Absentismusrate erhöht
  • Soziale Isolation = mehr Absentismus bei Frauen

Förderung:
- Teamentwicklungstraining (Team zusammenhalt fördern)
- Gruppencoaching (wie kann man einander Unterstützen und auch gut miteinander umgehen)
- Peer Support (von Kollegen oder Mentoren unterstützt werden die ähnliche Erfahrungen gemacht haben )

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