Interne Arbeitsmärkte Übung

Question 1

Wodurch zeichnen sich nach Doeringer und Piore interne Arbeitsmärkte aus?

Answer 1

• Eintrittspositionen lediglich am unteren Ende der Hierarchie
  -> Externe Bewerber werden nur selten in hierarchisch hohen Positionen eingestellt
• Dominanz interner Beförderungen
  -> Der Anteil der internen Stellenbesetzungen ist weit höher als der von externen
  Rekrutierungen
• Relevanz betriebsspezifischen Humankapitals
  -> Interne Besetzung deshalb, weil vorrangig unternehmensinternes Wissen für die Erledigung der Aufgaben auf der jeweiligen Stelle benötigt wird
• Stellenbezogene Entlohnung
  -> Entlohnung ist eher von unternehmensinternen Regeln und Gebräuchen
  abhängig

Question 2

Empirische Studie von Pfeifer (2008)

Answer 2

Allgemein: Interne Arbeitsmärkte aus Mangel an geeigneten Datensätzen bisher eher selten untersucht
Im Folgenden ausführliche Beschäftigung mit:
Pfeifer (2008): „An empirical note on wages in an internal labour market“ (Erschienen in: Economics Letters 99 (2008), S. 570-573)

• Personaldaten einer deutschen Kapitalgesellschaft mit 1.500 Mitarbeitern, die innovative Produkte für den Weltmarkt produziert
• Daten auf Monatsbasis für alle Arbeiter (blue-collar worker) und Angestellten (white-collar worker), die zwischen Januar 1999 und Dezember 2005 beschäftigt waren
• Informationen über Geschlecht, Alter, Ausbildung, Betriebszugehörigkeitsdauer, Hierarchiestufen, Beförderungen und Löhne
• Voneinander getrennte Karriereleitern für Arbeiter (7 Stufen) und Angestellte (6 Stufen)

Question 3

Welche Aussagen lassen sich aus den Ergebnissen der Studie für die Lohnpolitik des Unternehmens ableiten?

Answer 3

• Löhne sind positiv korreliert mit dem Humankapital der Arbeitnehmer
• Löhne werden aber zum großen Teil durch die Hierarchiestufen erklärt
  -> Die Lohnvariation auf den einzelnen Ebenen kann dann auf Unterschiede im Humankapital zurückgeführt werden
• Beförderungen implizieren auch einen Lohnanstieg
• Beförderte und neu eingestellte Arbeitnehmer starten am unteren Ende des
  „Lohngefüges“ ihrer neuen Hierarchiestufe