Effizienslöhne Flashcards
Effizienzlöhne
Lohn, der oberhalb des markträumenden Gleichgewichtsniveaus liegt und der vom
Arbeitgeber freiwillig bezahlt wird (Arbeitslosigkeit entsteht, wenn alle AG Effizienslöhne bezahlen)
ist für AG rational (Ziel: Gewinnmaximierung) [ mikroökonomischer Erklärungsansatz für Arbeitslosigkeit]
Annahmen (Effizienslöhne):
Vollständige Kontrolle der AN-Leistung durch den AG ist durch zu hohe Kontrollkosten nicht möglich, wodurch der AN Entscheidungsspielraum hinsichtlich seiner Leistungsanstrengung hat und die Möglichkeit von Shirking (im Extremfall e=0) hat→ Entlassung des AN bei Aufdeckung von Shirking
Ziel der Effizienzlohnzahlung:
- Verhaltenssteuerung über gezielte Lohnsetzung → Verhinderung von Moral Hazard (=Shirking) und Beeinflussung der Arbeitsanstrengung des AN
- Es entstehen zwar kurzfristig höhere Lohnkosten, die aber mittelfristig durch einen höheren Arbeitseinsatz und eine infolgedessen höhere Produktivität wieder ausgeglichen werden (sollen)
→ Lohnkostensteigerung durch Effizienzlöhne ≤ Produktivitätszuwachs - Weitere Ziele: geringere AN-Fluktuation, bessere Bewerberpools
Verhinderung von Shirking im Effizienzlohnmodell durch:
- Steigende Opportunitätskosten: Strafkosten für Shirking werden erhöht, da der Einkommensrückgang bei Aufdeckung und Entlassung größer wird
- Positive Anreizwirkung: Angenommener positiver Zusammenhang zwischen Lohnhöhe und Arbeitseinsatz infolge höherer Arbeitszufriedenheit und damit höherer Motivation
Kritik(Effizienslöhne):
andere Ansätze können auch effizienzsteigernd wirken ohne dafür AL zu benötigen, nur gemeinsames Vorgehen aller Unternehmen gewährleistet stabile Arbeitslosigkeit (normalerweise: AL→Löhne ↓→AL ↓), gutes AN-AG-Matching erfordert mehr als nur Orientierung am Anspruchslohn
Argumente für höhere Löhne in großen Unternehmen
- Größere UN haben eine höhere Leitungsspanne, wodurch Kontrolle verkompliziert wird und die Wahrscheinlichkeit für die Aufdeckung von Shirking sinkt→höherer Lohn um zusätzliche Anreize zu schaffen
- HK-Unterschiede: Größere UN können, bspw. durch lukrativere Karrierechancen, qualifiziertere AN anziehen
- Kompensierende Lohndifferentiale: Arbeitsbedingungen in größeren UN evtl. schlechter durch monotone Aufgaben→Ausgleich durch höhere Löhne
- Größere Macht des Betriebsrates: Größe und Professionalität des Betriebsrates steigen mit Größe des UNs→mehr Einfluss auf Löhne bzw. Eingruppierung in Lohngruppen im Rahmen von Tarifverträgen
- Effizienzvorteile: AN können sich in größeren UN besser spezialisieren bzw. können besser gemäß ihrer Fähigkeiten in Produktionsprozesse und Teams eingeordnet werden →Effizientere Arbeit→höhere Produktivität→höhere Löhne
- Kapitalintensivere Produktion: Produktion in größeren UN ist oftmals kapitalintensiver, d. h. Arbeitsplätze sind mit mehr Sachkapital (bessere Computer, neuere Maschinen) ausgestattet→Höhere Produktivität→höhere Löhne
Lohnpfänder (Vergleich Effizienslohn)
- Beide erfordern eine Mindestleistung, um nicht entlassen zu werden
- Anreizwirkung über einen längeren Zeitraum (zumeist die gesamte Beschäftigungsdauer)
- evtl. sogar negative Anreize durch den niedrigeren Lohn zu Beginn der Karriere entstehen
Effizienzlöhne (Vergleich Lohnpfand)
- Beide erfordern eine Mindestleistung, um nicht entlassen zu werden
- Anreizwirkung aber noch über diese Mindestleistung hinausgehend
- Anreize für gute Arbeitnehmer, sich zu bewerben
Effizienzlöhne und Arbeitnehmerfluktuation
Fluktuation erzeugt Fluktuationskosten (Rekrutierung, Einarbeitung, Opportunitätskosten der Vakanz). Effizienzlöhne können daher auch zur Senkung der Kündigungswahrscheinlichkeit/als Bleibeanreiz gesetzt werden. Das ist besonders wichtig in UN mit hohen Ausbildungskosten.
Formel Flukation Bedeutung (t,N,T,q(w,z),E,Q
t = Ausbildungskosten pro AN N = Neueinstellungen pro Periode T = t * N = gesamte Ausbildungskosten E = Belegschaftsgröße Q = q * E = Gesamtzahl Kündigungen q = q(w,z) = freiwillige Kündigungsrate w = Lohn z = Lohn der Konkurrenz
Modell Flukation Ziele
1) Belegschaftsgröße soll konstant sein: N = Q = E * q (Neueinstellungen = Kündigungen)
2) Arbeitskosten: C = w * E + T = w * E + t * N = w * E + t * q(w,z) * E
3) Minimiere die Arbeitskosten:dC/dw=E+tEqw =0→1=-t*qw
Zusätzliche direkte Lohnkosten = Einsparung von Ausbildungskosten
Betriebl. Zusatzleistungen (Formen):
- Betriebl. Altersvorsorge
- Mitarbeiterbeteiligung
- Kaptialbeteiligung
- Gewinnbeteiligung
- Sonderzahlungen
- Cafeteria-Systeme
- Andere Zusatzleistungen
Betreibl. Zusatzleistungen (Idee):
- Mitarbeitermotivation (hoch)
- Arbeitszufriedenheit (hoch)
- Leistungsbereitschaft (hoch)
- Produktivität (hoch)
- Fluktuation (runter)
- Verringerung an Kontrollkosten
Determinanten betriebl. Zusatzleistungen
Hypothesen:
- Betriebsgröße +
- Anteil qualifizierter MA +
- Gute wirtschaftliche Lage +
- Fort- und Weiterbildung +
- Investitionen +
- regionale Arbeitslosenquote -