Integrative Wirtschaftsethik Flashcards

1
Q

ausgangsthese

A

Integration Ethik und Ökonomie –> Überwindung zwei-weiten-konzeption
These: Vorrang “Markt” vor “Politik”, Wirtschaft bestimmt Politik, Politik würde Chance bieten normative und moralische Werte zu berücksichtigen ABER ergibt Sachzwangdenken und -argumentation (zwar moralisch X richtig, aber markt, Wettbewerb, Standort Kostenarguemtne…)

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2
Q

Anerkennung des Reflexionsstopps vor normativen Gehalt ökonomischer Argumente

A
  1. Vorrang von Markt-, Wettbewerb. Standort und Kostenargumenten impliziert Werturteile (normativer Gehalt) –> Wohlstand bestimmter Gruppen /niedrige Preise wichtiger als alles andere
  2. Zwang suggeriert Alterantvilosigkeit –> keine Handlungsfreiheit (Demokratie, Marktwirtschaft??)
  3. Behauptung, dass Entscheidung zu höherer Wohlfahrt führt, aber empirisch nicht beweisbar –> markmetaphysische Gemeinwohlfunktion
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3
Q

Woher kommt Akzeptanz des Sachzwangdenkens?

A
  • Altliberalismus: Marktwirtschaft = natürliche Wirtschaftsordnung, die sich durch Vorteilhaftigkeit bis jetzt durchgesetzt hat
  • Sein-Sollen Fehlschluss: Marktwirtschaft = politisch/institutionell erachtete Wirtschaftsordnung (nicht natürlich)
  • Staat generiert Markt mit Insitutitionen, Sicherung Eigentumsrechte, Vertrags-Haftungsrecht, internationale Freihandelsabkommen und -gesetze
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4
Q

republikanischer Liberalismus

A

Alternative zu Altliberalismus: Ordoliberalismus –> Vorrang politischer Ethik vor ökonomischer Logik des Marktes –> politische Rahmenordnung, orientiert nicht an Angebot/Nachfrage sondern ethischen Gesichtspunkten –> normative Grundlage für konkrete Ausgestaltung der Marktwirtschaft

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5
Q

Konzept des Besitzbürgers (Bourgeois)

A
  • Eigennutzenmaximierende Individuen ohne Tugendzumutung (h0)
  • Individuum = ungebundenes Selbst , soziale Einbindung nicht konstitutiv für Identitätsbildung
  • soziale Interaktion: wenn individuell nützlich, in Form eines Tauschvertrags (Güter/ Arbeit) oder Gesellschaftsvertrag (Auflösung sozialer Dilemmata)
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6
Q

Konzept des Staatsbürgers (Citoyen) (moderner, republikanischer Liberalismus)

A
  • selbstinteressierte, moralische Individuen –> ethische Vernunft reflektiert/kontrolliert Eigeninteresse (Tugendethik)
  • Mensch als soziales Wesen: konditioniert durch Moralkodex, Interaktion durch Bürgerrechte /Pflichten /Diskurs
  • Individuum zu selbstkritischer Reflexion und autonomer Selbstbestimmung fähig –> Wirtschaftsbürgerkonzept
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7
Q

Grundkonzeption

A
  • Funktionale Prämisse: Marktwirtschaft als Systemsteuerung notwendig
  • Normative Prämisse: marktwirtschaftliches System = Subsystem in Gesamtsystem der Koordination aller sozialen Interaktionen in Gesellschaft
  • Implikationen: Marktsteuerung erhält kontrollierte Lenkung- und Anreizfunktion (wenn zweckdienlich, moralisch verantwortbar), Vorrang der Politik
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8
Q

Integrative Wirtschaftsethik als Diskursethik

A
  • Ort der Moralimplementierung (Institutionelle Rahmenordnung9
  • Ort der Moralbegründung –> öffentlicher Diskurs
  • Aufgabe der Politik: Diskurse etablieren
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9
Q

Sinnfrage / Legitimationsfrage

A
    1. Vorrang Lebenswelt vor Eigensinn des ökonomischen Systems
    1. Vorrang Politik vor Logik des Marktes
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10
Q

Sozialökonomische Rationalität (Kritik reine ökonomische Rationalität)

A

grundsätzlich nicht-Akzeptanz irgendeine Sachlogik - wem dient ökonomische Rationalität?, Diskussion von Verteilungsfragen

Sozialökonomische Theorie:
Integration / Aufhebung in Diskursethik
globale Umsetzung: Weltordnung mit wechselseitigen Regulierungsinstanzen und Regelsystemen (keine Weltregierung, kein Weltstaat)

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11
Q

Orte der Moral

(Wirtschaftsbürgerethik + Ordnungsethik/Institutionsethik

A

W.bürgerethik: Umsetzung Tugendethik um Konsum.. + Bereitschaft zur Gestaltung und aktiven Teilnahme an Diskursen

Institutionsethik:

  1. Gewährung subjektiver Bürger - und Wirtschaftsbürgerrechte
  2. Rechnungsnormen: Internalisierung externer Effekte, Preiskorrekturen
  3. Randnormen: Setzung humanitärer, sozialer und ökologischer Grenzwerte, zb max Arbeitszeiten, Emissionsgrenzwerte, Existenzminimusicherung
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12
Q

Wirtschaftsbürger und Bürgertugend nach IW

A
  • Bürger ist Wirtschaftssubjekt, moralische Person
  • minimale /unabdingbare individualethische Ansprüche
    1. Reflexionsbereitschaft
    2. Verständigungsbereitschaft
    3. Kompromissbereitschaft
    4. Legitimationsbereitschaft
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13
Q

orte der Moral (Ebenen)

A
  • ebene kritischer Öffentlichkeit und im Rahmen politischer Prozesse –> Diskurse, aktive Mitgestaltung an Verfassung, politischen/ökonomischen Institutionen, Bürgergesellschaft
  • ebene des Berufs- Privatlebens –> Arbeitnehmer, Kapitalgeber, Konsument, Unternehmer, –> Verzicht auf private Eigennutzenmaximierung (Unterordnung unter Verfassung /Gesetz) –> Prüfung der Verwantwortbarkeit praktischer Folgen (morlaische Pflicht zur autonomen Selbstbegrenzung)
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14
Q

Wirtschaftsbürgerrechte-

A
  • zusätzliche Grundrechte, gleicher Bürgerstatus trotz ungleicher wirtschaftsbürger
  • Rechte institutionell über Diskurse bestimmt, unabhängig von wirtschaftlichen Erfolg, auch bei Arbeitslosigkeit, Insolvenz, Krankheit…
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15
Q

Zwei Freiheitskonzeptionen (warum allgemeine Grundrechte alleine nicht ausreichend)

A
  • negative Freheitskonzeption: Grundrechte als Abwehrrechte: recht auf Achtung der Menschenwürde, körperliche Unversehrtheit, nicht- Diskriminierung
  • positive Freiehitskonzeption als reale Freiheit: u.a Wirtschaftsbürgerrechte: Handlungskompositionen erkennen und nutzen können, über BEfähigungen, materielle Mittel und Chancen zur Selbstbehauptung verfügen können, Bedingung: vernünftig vertretbar!
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16
Q

Stärkung positiver Freiheitsrechte

A
  • Integration in Marktwirtschaft (“einsteigen können”) –> fairer Zugang zu Fähigkeiten, Ressourcen, (Bildung, Kapital, Kritik, Erwerbsarbeit)
  • Partielle Emanzipation aus Sachzwängen des Marktes “aussteigen können” –> faire Chance auf selbstbestimmtes Leben ohne Leistung- und Anpassugnsdruck
17
Q

Konkrete Ausgestaltung der Freiheitsrechte

A
  1. Liste von Grundbefähigungen (Recht auf Erziehung/Bildung, soziale Integration, Unterstützung der Familie, Existnezsicherung
  2. begrenzte systembeteiligungsrechte, Recht auf Privateigentum, bedingungsloses Grundeinkommen und/oder Arbeit