Innere Examen Flashcards

1
Q

Woran erkennt man eine Herzinsuffizienz im Rx-Thorax?

A

Holzschuhform des Herzens ! in p.a. Aufnahme (= Vergrößerung des linken Ventrikels)
Vermehrte Gefäßzeichnung: gestaute Lungenhilusgefäße !
Pleuraerguss
Lungenödem: Schmetterlingsödem ! = perihiliäres LÖ; interstitielles LÖ = interst. Verschattungen mit Kerley-B-Linien !

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2
Q

Wofür steht BNP bzw. NT-proBNP?

A

Brain Natriuretic Peptide bzw. N-terminales proBNP

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3
Q

Wodurch kann eine Bakteriämie mit Folge einer Endokarditis verursacht werden? (6)

A

Infizierte Venenverweilkatheter
Unsterile venöse Injektionen//Drogenabusus
Manipulationen an den Zähnen
Operative Eingriffe
Bakterielle Infektionen versch. Organe (zB HWI, Spondylodiszitis) –> als Ursache und Folge möglich!

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4
Q

Wie wirken BNP bzw. NT-proBNP?

A

vasodilatatorisch und

diuretisch

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5
Q

Wie berechnet man den Herz-Thorax-Quotienten und wann ist er pathologisch?

A

Maximaler Herzdurchmesser im p.a. Rx Bild geteilt durch Thoraxweite auf der gleichen Höhe
Wenn der Quotient > 0,5 , dann liegt eine Kardiomegalie vor

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6
Q

Welches Heryklappenvitium kann am häufigsten postentzündlich entstehen nach rheumatischem Fieber?

A
  1. Mitralklappenstenose

2. Seltener auch Aortenklappenstenose

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7
Q

Welche sind die häufigsten Erreger der infektiösen Endokarditis?

A

1) Staphylococcus aureus (45-65%)
2) Streptococus viridans (30%) (Gruppe der a-hämolysierenden Streptokokken)
3) Enterokokken
4) HACEK-Gruppe (gramnegativ)
5) Pilze

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8
Q

Welche Medikamente sind symptomverbessernd bei Herzinsuffizienz?

A

Diuretika

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9
Q

Welche Medikamente sind prognoseverbessernd bei Herzinsuffizienz?

A

Beta-Blocker, ACE-Hemmer

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10
Q

Welche Erreger verursachen das Rheumatische Fieber?

A

b-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A

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11
Q

Welche Diagnostik macht man bei V.a. Herzinsuffizienz? (7)

A
Anamnese
Körperliche Untersuchung
EKG
Echo
Rx-Thorax
ggf. Kardio-MRT
Labor: BNP, NT-proBNP
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12
Q

Welche drei Grundprinzipien der Einschränkung der Pumpfunktion des Herzens = Herzinsuffizienz gibt es?

A

1) Systolische Ventrikelfunktionsstörung
2) Diastolische Ventrikelfunktionsstörung
3) Herzrhythmusstörungen

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13
Q

Was muss bei Diuretika-Th regelmäßig im Labor kontrolliert werden?

A

Elektrolyte, insb. Kalium

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14
Q

Was ist eine Herzinsuffizienz?

A

Alle Zustände, bei denen die Pumpleistung des Herzens nicht ausreicht und daher den Blutkreislauf beeinträchtigen. Das zeigt sich durch Rückstau - Wassereinlagerungen - Dyspnoe. Therapeutisch steht daher eine eine Entlastung des Herzens durch Entwässerung im Vordergrund.

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15
Q

Was ist eine Diastolische Ventrikelfunktionsstörung und welches Krankheitsbild ist das?

A

Verminderte diastolische Dehnbarkeit und dadurch reduzierte Füllung der Ventrikel
–> = Herzinsuffizienz

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16
Q

Was ist eine bakterielle Mikroembolie?

A

Embolisierung von infektiösen Fragmenten, zB bei bakterieller Endokarditis

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17
Q

Was ist eine Anuloplastie?

A

Herzklappen-Rekonstruktion

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18
Q

Wann wird BNP freigesetzt?

A

BNP wird durch die Dehnung/Überlastung der Ventrikel freigesetzt

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19
Q

Wann kann ein rheumatisches Fieber auftreten? (Ätio)

A

nach (eitriger) Infektion des Pharynx oder der Tonsillen mit β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A, wenn kein AB verabreicht wurde

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20
Q

Therapie rheumatisches Fieber? (3 Säulen)

A

AB zur Streptokokken-Eradikation: Penicillin V, Cephalosporine
Th der systemischen Inflammation: Antiphlogistika (Ibu, Naproxen); bei schw. Beeinträchtigung der Herzfunktion ggf. Glukokortikoide
Bei Herzklappenschädigung: ggf. elekt. chirurg./intervent. Rekonstruktions-OP frühestens 1 Jahr nach akuter Entzündungsphase

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21
Q

Therapie bei infektiöser Endokarditis (2 Mögl.)?

A

Kalkulierte i.v. AB-Therapie (solange Erreger unbekannt, nach Erregernachweis aus BK ggf. anpassen.)
mit AMPICILLIN und GENTAMICIN und Flucloxacillin
oder Vancomycin und Gentamicin und Rifampicin (bei Klappenprothese < 12 Monate nach OP)

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22
Q

Symptome/Klinik Rheumatisches Fieber? (12)

A

Allgemein:
Fieber, Müdigkeit, Schwäche

Spezifisch:
Herzbeteiligung: Pankarditis, Komplikation: Mitralklappenstenose (sind meistens Folgen eines rheumatischen Fiebers bei U18), Aortenklappenstenose
Gelenke: wandernde, asymmetrische Polyarthritis (insb. große Gelenke)
Haut: Erythema anulare rheumaticum (periumbilikal), rheumatische subkutane Knötchen, Erythema nodosum
ZNS: Chorea minor Sydenham

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23
Q

Symptome/Klinik einer bakteriellen Endokarditis? (mind.9)

A

Allgemein:
Fieber, Schüttelfrost
Leistungsknick, Schwäche, Blässe
Tachykardie

Kardial:
neu aufgetretenes Herzgeräusch
Herzinsuffizienz
Klappenperforation mit Lungenödem

Extrakardial:
ZNS: septisch-embolische Herdenzephalitis
Kutan: Petechien (Nägeln), Janeway-Läsionen, Osler-Knötchen
Glomerulonephritis
Milzvergrößerung/-einblutungen
Retinaeinblutungen (Roth’s spots)

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24
Q

Symptome/Klinik einer Aortenklappenstenose? (5)

A

Insb. leichte und mittelgradige Stenosen bleiben meist lange symptomfrei, insb. wenn Patienten sich aus einer Schutzhaltung heraus körperlich schonen !

Leitsymptome

  • Belastungsdyspnoe
  • Angina pectoris bei Belastung
  • Synkopen oder Schwindel

Präsentation als unklare Herzinsuffizienz auch möglich

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25
Symptome der Rechtsherzinsuffizienz? (8)
Beinödeme ! Stauungsleber: Hepatomegalie, Leberkapselspannungsschmerz, Aszites, Muskatnussleber ! erhöhter ZVD --> gestaute Halsvenen "obere Einflussstauung" ! Stauung anderer Organe, zB Stauungsgastritis mit Übelkeit, Nierenfunktionsstörung
26
Symptome der Linksherzinsuffizienz? (8)
Dyspnoe ! Tachypnoe nächtl. Hustenanfälle mit Dyspnoe = "Asthma cardiale" ! Zyanose Pleuraergüsse, Lungenödem Zerebrale Minderperfusion ! (--> verm. Vigilanz, Verwirrtheit) Schwäche, Leistungsabnahme !
27
Px Rheumatisches Fieber?
häufige Rezidive, daher erhöhtes Risiko für Herzklappenfehler entscheidender Faktor für die langfristige Px ist die Herzbeteiligung
28
Pathophysio Aortenklappeninsuffizienz?
Blutrückfluss (Regurgitation) in den linken Ventrikel (Volumenbelastung) → Exzentrische Hypertrophie → Bei Überschreiten einer kritischen Größe progrediente Herzinsuffizienz
29
NYHA-Klasse VI bedeutet?
Beschwerden in Ruhe (keine Belastung möglich)
30
NYHA-Klasse I bedeutet?
Herzkrankheit (obj. Nachweis einer kardialen Dysfunktion) ohne körperliche Limitation
31
NYHA II bedeutet was?
Herzinsuffizienz Klasse 2: Beschwerden bei mindestens mittelschwerer körperlicher Belastung (z.B. zwei Stockwerke Treppensteigen)
32
Nach was wird die Herzinsuffizienz eingeteilt und wie viele Stadien gibt es?
NYHA-Klassifikation | 4 Stadien: I, II, II, VI
33
Kriterien für Dx-stellung einer bakteriellen Endokarditis?
Duke-Kriterien: 1) 2 separate positive Blutkulturen mit typischem Erregernachweis 2) Nachweis einer Endokardbeteiligung in der Bildgebung (zB TEE)
34
Häufigster Erreger der Endokarditis lenta?
Streptococcus viridans
35
Häufigster Erreger der Endokarditis acuta?
Staphylococcus aureus
36
Geräusch bei Mitralstenose?
Verzögertes Diastolikum mit Decrescendo
37
Geräusch bei Mitralklappenprolaps?
Spätsystolisches Crescendo
38
Geräusch bei Aortenklappenstenose?
Spindelförmiges Holosystolikum
39
Geräusch bei Aortenklappeninsuffizienz?
Protodiastolikum mit Decrescendo | evtl. zusätzlich leises systolisches Geräusch
40
DX rheumatisches Fieber?
Entzündungsparameter erhöht, ggf. AK (ASL-Titer) Jones-Kriterien: ``` Hauptkriterien: ("SPECK") Subkutane Knoten Polyarthritis Erythema anulare Chorea Karditis ``` Nebenkriterien: Fieber, Polyarthralgien, BSG/Leukos erhöht, verlängerte PQ- oder PR-Zeit
41
Durch welche 2 Prozesse entstehen die extrakardialen Manifestationen einer infektösen Endokarditis?
- Hämatogene Streuuung (dadurch bakterielle Mikroembolien) | - Immunkomplexablagerungen
42
Differentialdx bei erhöhtem BNP/NT-proBNP? (mind. 4)
Herzinsuffizienz Nieren-/Leberinsuffzienz Pulmonale Hypertonie Lungenembolie
43
Die bakterielle Endokarditis betrifft in abnehmender Häufigkeit welche Herzklappen?
Mitralklappe > Aortenklappe > Trikuspidalklappe > Pulmonalklappe
44
Diagnostik bei V. a. bakterielle Endokarditis?
Blutkulturen -->direkter Erregernachweis im Blut + Antibiogramm Echokardiographie (TEE) -->transösophageales Echo zum Nachweis einer Endokardbeteiligung
45
Definition Rheumatisches Fieber?
Systemisch-entzündliche Erkrankung, die als Komplikation zwei bis drei Wochen nach einer Streptokokkentonsillitis durch β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A auftreten kann.
46
Def. welcher Erkrankung ist das? Systemisch-entzündliche Erkrankung, die als Komplikation zwei bis drei Wochen nach einer Streptokokkentonsillitis durch β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A auftreten kann.
Rheumatisches Fieber
47
Def. Osler-Knötchen und charakteristisch für?
Schmerzhafte, knotige Einblutungen an Fingern und Zehen | Charakt. bei infektöser Endokarditis; embolisch oder bei Immunkomplex-Vaskulitis
48
Def. Janeway-Läsionen + charakteristisch für?
Schmerzlose Einblutungen an Handflächen und Fußsohle | Charakt. für infektöse Endokarditis
49
Def. Heyde-Syndrom?
Aortenklappenstenose und peranale Blutungen aus Angiodysplasien -->vermehrte Scherkräfte um die Stenose herum --> erworbener Mangel des von-Willebrandt-Faktors
50
Def. Antikoagulation?
Hemmung der plasmatischen Gerinnung durch Heparine oder Cumarine, Thrombin-Inhibitoren, Hirudin etc.
51
Beschwerden bei leichter körperlicher Belastung (z.B. ein Stockwerk Treppensteigen) - bedeutet was?
Herzinsuffizienz NYHA-Klasse III
52
Herzinsuffizienz NYHA-Klasse III zeigt welche Symptome?
Beschwerden bei leichter körperlicher Belastung (z.B. ein Stockwerk Treppensteigen)
53
Basic Medikamentöse Therapie bei Herzinsuffizienz?
ACE-Hemmer, Beta-Blocker, Diuretika
54
Bakterielle Endokarditis: Welche Patientengruppen sind besonders gefährdet und sollten eine Endokarditisprophylaxe erhalten? (3)
Patienten mit: - künstliche Herzklappe - durchgemachter Endokarditis - angeborene Herzfehler
55
Auskultationsort Pulmonalklappe?
2. ICR links
56
2. ICR links --> Auskultationsort von?
Auskultationsort Pulmonalklappe
57
Auskultationsort Mitralklappe?
5. ICR links (Herzspitze)
58
5. ICR links (Herzspitze) --> Auskultationsort von?
Auskultationsort Mitralklappe
59
Auskultationsort Aortenklappe
2. ICR rechts punctum maximum (Aortenklappe) | Erb'scher Punkt
60
charakteristischer Auskultationsbefund bei Aortenklappenstenose?
charakteristisch: Spindelförmiges (crescendo-decrescendo), raues Systolikum mit Ausstrahlung in die Carotiden beidseitig Punctum maximum im 2. Interkostalraum rechts parasternal
61
Wie Antikoagulation bei Aortenklappenprothesen?
mechanische Aortenklappenprothese: lebenslange Antikoagulation biologische Aortenklappenprothese: vorübergehende Antikoagulation, mind. 3 Monate post-op
62
Allg. Symptome einer Herzinsuffizienz? (3)
Leistungsminderung Nykturie Tachykardie, HRST durch gesteigerte Sympathikuswirkung
63
3 Möglichkeiten für eine Systolische Ventrikelfunktionsstörung bei HI?
1) Kontraktionsfähigkeit und Schlagvolumen des Herzens sind reduziert (zB KHK, MI) 2) Erhöhter Pumpwiderstand aufgrund eines Abflusshindernisses (zB art. Hyp., Aortenklappenstenose) 3) Konstant überhöhte Auswurfleistung durch Pendelvolumen (zB Aortenklappeninsuffizienz)
64
"Beschwerden bei mindestens mittelschwerer körperlicher Belastung (z.B. zwei Stockwerke Treppensteigen)" - bedeutet was?
Herzinsuffizienz NYHA-Klasse II
65
Ab welchen Werten spricht man von einer Hypertonie?
140/90
66
Hypertonie Grad I: Werte von...bis...?
140/90 mmHg bis 159/99 mmHg
67
Eine isolierte systolische Hypertonie liegt vor bei Werten...?
≥140 mmHg systolisch, <90 mmHg diastolisch
68
Ein hypertensiver Notfall liegt vor bei Werten...?
>230/120 mmHg bzw. jeder erhöhte Wert mit lebensgefährlichen Organschäden
69
Eine Hypertensive Krise liegt vor bei Werten...?
>180/120 mmHg
70
Werte über >180/120 mmHg entsprechen...?
...einer hypertensiven Krise.
71
Eine maligne Hypertonie liegt vor bei Werten...?
Diastolische Blutdruckwerte >120 mmHg
72
Ab welchen Durchschnittswerten wird in einer 24-Stunden-Blutdruckmessung eine Hypertonie diagnostiziert?
Im Rahmen einer 24-Stunden-Blutdruckmessung wird bereits ab durchschnittlichen Werten von ≥130/80 mmHg in der Gesamtauswertung ein arterieller Hypertonus diagnostiziert!
73
Risikofaktoren für primäre Hypertonie? (9)
``` Höheres Lebensalter Rauchen Hoher Alkohol- und/oder Koffeinkonsum Hohe Kochsalzzufuhr Adipositas Dyslipidämie Insulinresistenz Positive Familienanamnese Hohe psychische Belastung ```
74
Wodurch kann eine sekundäre Hypertonie entstehen? (4)
Schlafapnoe-Syndrom (sehr häufig)!! renale Hypertonie (durch jede Nierenerkrankung möglich) Aortenisthmusstenose! Endokrin: Hyperaldosteronismus (Morbus Conn)!, Phäochromozytom!, Hyperthyreose, Hypercortisolismus, Akromegalie
75
Was ist Morbus Conn (ein Wort)?
Hyperaldosteronismus
76
Ursachen von bzw. Folgen von arteriellem Hypertonus?
Mögliche Symptome/Folgen/Ursachen: Schwindel, Ohrensausen Kopfschmerzen (Typisch sind vor allem Hinterkopfschmerzen in den frühen Morgenstunden) Palpitationen, thorakale Beschwerden Epistaxis Schlafstörungen (bei Hypertonie in der Nacht) Symptome der Komplikationen -->Die arterielle Hypertonie ist häufig symptomlos!
77
Th einer malignen Hypertonie?
Senkung des Blutdrucks auf unter 110 mmHg diastolisch innerhalb von 24 h
78
Px einer malignen Hypertonie ohne Behandlung?
Ohne Behandlung in bis zu 50% innerhalb eines Jahres letal
79
Nichtmedikamentöse Maßnahmen („Lifestyle-Änderung“) zur Senkung eines arteriellen Hypertonus sind? (6)
- Reduktion des Alkoholkonsums - Reduktion des Salzkonsums!! (Reduktion insb. von Pökel- und Fertigwaren, Käse, Brot) - Mediterrane Diät - Einstellen des Rauchens - Bewegung - Gewichtsreduktion - Regelmäßige Selbstmessungen durch den Patienten, Dokumentation der Werte
80
Auf welches Krankheitsbild deutet diese Klinik hin? Allgemein: Fieber, Müdigkeit, Schwäche Spezifisch: Herzbeteiligung: Pankarditis, Komplikation: Mitralklappenstenose, Aortenklappenstenose Gelenke: wandernde, asymmetrische Polyarthritis (insb. große Gelenke) Haut: Erythema anulare (periumbilikal), rheumatische subkutane Knötchen, Erythema nodosum ZNS: Chorea minor Sydenham
Rheumatisches Fieber
81
Auf welches Krankheitsbild deutet diese Klinik hin? Allgemein: Fieber, Schüttelfrost Leistungsknick, Schwäche, Blässe Tachykardie Kardial: neu aufgetretenes Herzgeräusch Herzinsuffizienz Klappenperforation mit Lungenödem Extrakardial: ZNS: septisch-embolische Herdenzephalitis Kutan: Petechien (Nägeln), Janeway-Läsionen, Osler-Knötchen Glomerulonephritis Milzvergrößerung/-einblutungen Retinaeinblutungen (Roth's spots)
Bakterielle Endokarditis
82
2. ICR rechts punctum maximum Erb'scher Punkt --> Auskultationsort von?
Auskultationsort Aortenklappe
83
1) Kontraktionsfähigkeit und Schlagvolumen des Herzens sind reduziert (zB KHK, MI) 2) Erhöhter Pumpwiderstand aufgrund eines Abflusshindernisses (zB art. Hyp., Aortenklappenstenose) 3) Konstant überhöhte Auswurfleistung durch Pendelvolumen (zB Aortenklappeninsuffizienz) --> Um welches Krankheitsbild plus Art der Störung handelt es sich hier?
3 Möglichkeiten für eine Systolische Ventrikelfunktionsstörung bei Herzinsuffizienz
84
Aortenklappenstenose und peranale Blutungen aus Angiodysplasien -->vermehrte Scherkräfte um die Stenose herum --> erworbener Mangel des von-Willebrandt-Faktors --> Wie nennt sich das Syndrom?
Heyde-Syndrom
85
Def: Schmerzlose Einblutungen an Handflächen und Fußsohle Charakt. für infektöse Endokarditis --> Name dafür?
Janeway-Läsionen
86
Schmerzhafte, knotige Einblutungen an Fingern und Zehen Charakt. bei infektöser Endokarditis; embolisch oder bei Immunkomplex-Vaskulitis --> Name dafür?
Osler-Knötchen
87
Das sind Haupterreger welcher Erkrankung? 1) Staphylococcus aureus (45-65%) 2) Streptococus viridans (30%) (Gruppe der a-hämolysierenden Streptokokken) 3) Enterokokken 4) HACEK-Gruppe (gramnegativ) 5) Pilze
Die häufigsten Erreger der infektiösen Endokarditis
88
Welches Krankheitsbild zeigt folgende Zeichen im Rx-Thorax: Holzschuhform des Herzens in p.a. Aufnahme Vermehrte Gefäßzeichnung: gestaute Lungenhilusgefäße Pleuraerguss Schmetterlingsödem Kerley-B-Linien
Herzinsuffizienz
89
Charakteristische Klinik für welches Vitium? Leitsymptome - Belastungsdyspnoe - Angina pectoris bei Belastung - Synkopen oder Schwindel Präsentation als unklare Herzinsuffizienz auch möglich
Aortenklappenstenose
90
Auf welche Form der HI deuten diese Symptome hin? Beinödeme Stauungsleber: Hepatomegalie, Leberkapselspannungsschmerz, Aszites, Muskatnussleber erhöhter ZVD --> gestaute Halsvenen Stauung anderer Organe, zB Stauungsgastritis mit Übelkeit, Nierenfunktionsstörung
Symptome der Rechtsherzinsuffizienz
91
Auf welche Form der HI deuten diese Symptome hin? ``` Dyspnoe Tachypnoe nächtl. Hustenanfälle mit Dyspnoe Zyanose Pleuraergüsse, Lungenödem verm. Vigilanz, Verwirrtheit Schwäche, Leistungsabnahme ```
Symptome der Linksherzinsuffizienz
92
Einteilung für...? NYHA-Klassifikation 4 Stadien: I, II, II, VI
Stadien der Herzinsuffizienz
93
Typische Trias der Hämochromatose?
- Hyperpigmentierung der Haut - Diabetes mellitus (Bronzediabetes“) - Leberzirrhose
94
Was ist ein Morbus Wilson?
Beim Morbus Wilson handelt es sich um eine autosomal-rezessiv vererbte Störung des Kupferstoffwechsels mit Kupferablagerungen in verschiedenen Organen (Augen, Leber, ZNS). Wegweisender Befund ist der Kayser-Fleischer-Kornealring der Hornhaut. Im Verlauf kommt es zu hepatischen Symptomen (evtl. Zeichen einer Hepatitis oder Leberzirrhose), choreatischen Bewegungsmustern und Demenz. Der Eisenstoffwechsel ist nicht betroffen.
95
Welche Erkrankungen sind sekundäre Siderosen und gehen daher mit einem erhöhten Ferritinwert einher? (4)
- alkoholtoxische Lebererkrankung - Hepatitis C - Porphyria cutanea tarda - sideroblastische Anämie
96
Womit korreliert die Höhe der Transaminasen im Serum?
Die Höhe der Transaminasen korreliert mit der momentanen Schwere einer Leberschädigung, da die Transaminasen bei Untergang der Hepatozyten aus diesen freigesetzt werden. Sie korrelieren somit nicht mit der Leberfunktion.
97
Patient mit Leberzirrhose und erhöhtem AFP hat am ehesten...?
Das Alpha-1-Fetoprotein (AFP) dient als Tumormarker beim hepatozellulären Karzinom und bei Keimzelltumoren von Hoden und Ovar. Im Gegensatz zu anderen Tumormarkern wird das AFP bei Vorliegen einer Leberzirrhose zur Früherkennung eines hepatozellulären Karzinoms (HCC) eingesetzt.
98
Der klassische Auskulatationsbefund bei einer exogen-allergischen Alveolitis ist was?
Beidseitiges basales inspiratorisches feinblasiges Knisterrasseln (= Sklerosiphonie)
99
Leukozytose CRP erhöht BSG erhöht --> klassische Laborzeichen für?
Typische Laborwerte bei Infektion jeglicher Art
100
Typischer CT-Befund bei exogen-allergischer Alveolitis?
CT-Thorax axial: disseminierte grobfleckige Verdichtungen der basalen Lungenabschnitte bzw. diffuse milchglasartige Trübungen beider Lungen.
101
Eine Lungenfibrose zeigt in der LuFu welche Werte?
Abnahme der Vitalkapazität (VC) sowie des Residualvolumens (RV) und somit Abnahme der totalen Lungenkapazität (TLC, Summe aus VC und RV) = restriktive Ventilationsstörung
102
Was sind Fragmentozyten und wann kommen sie vor?
= Fragmentierte Erythrozyten (=Schistozyten) - Intravasale Hämolyse: Thrombotische Mikroangiopathie (z.B. bei HUS) - Mechanische Schädigung: Künstlicher Herzklappenersatz, extrakorporale Blutzirkulation
103
Was ist eine Anisozytose und wann kommt sie vor?
Definition: Auftreten von unterschiedlich großen Erythrozyten im Blutausstrich (zB. auch sichtbar anhand einer erhöhten RDW-Breite im Blutbild) Vorkommen: Bei vielen Anämieformen (z.B. bei Eisenmangelanämie, AIHA= Autoimmunhämolytische Anämie)
104
Was ist eine Poikilozytose und wann kommt sie vor?
Definition: Auftreten unterschiedlich geformter Erythrozyten im Blutausstrich (z.B. keulenförmig, tränenförmig, ringförmig) Vorkommen: Bei Störungen der Erythropoese (z.B. bei Eisenmangelanämie)
105
Was ist eine "basophile Tüpfelung" und wann kommt sie vor?
Histomorphologisches Korrelat: Multiple, kleine basophile Granula in Erythrozyten, die RNA-haltige Bestandteile bei ungenügender Zellteilung widerspiegeln Vorkommen: Unspezifisch bei zahlreichen Zellteilungsstörungen - Bleiintoxikation - Thalassämie - Schwere Anämien unterschiedlicher Genese
106
Was sind Howell-Jolly-Körperchen und wann kommen sie vor?
Histomorphologisches Korrelat: DNA-Reste in jungen Erythrozyten, die normalerweise in der Milz abgebaut werden Vorkommen: Asplenie
107
Welche Mutation liegt bei der Sichelzellanämie vor?
Punktmutation (Glutamat → Valin) führt zu defekten β-Ketten des Hämoglobins, wodurch veränderte Hämoglobinmoleküle (HbS) entstehen
108
Wo findet sich geographisch die ß-Thalassämie?
überwiegend Mittelmeerraum
109
Symptome/Klinik der ß-Thalassämie? (mind. 6)
Minorform: (Heterozygotie) unauffällig, kaum Hämolysen, nur selten Splenomegalie Majorform: (Homozygotie) - Schwere transfusionsbedürftige hämolytische Anämie ! → sekundäre Eisenüberladung (transfusionsbedingt) - Wachstumsstörungen ! - Gesteigerte Erythropoese mit extramedullärer Blutbildung: Hepatosplenomegalie ! bereits im Kindesalter; Skelettveränderungen (Bürstenschädel !, Facies thalassaemica) Hämolytischer Ikterus
110
Wie behandelt man eine sekundäre Eisenüberladung?
mit Eisenchelatbildner (z.B. Deferoxamin) ab Serumferritin-Konzentrationen von mehr als 1000µg/l
111
Welches Symptom findet man häufig bei primärer, aber nicht bei sekundärer Nebennierenrindeninsuffizienz?
Hyperpigmentierung der Haut nur bei primärer NNR-Insuffizienz! Primärer NNR-Insuffizienz = niedriger Serumcortisol-Spiegel --> also keine negative Rückkopplung --> führt zu gesteigerter Synthese von POMC in der Hypophyse --> POMC = Vorstufe von ACTH und MSH --> verstärkte Synthese von ACTH und MSH --> mehr MSH = Melanozyten lagern mehr Pigment ein --> Hyperpigmentierung der Haut Bei sekundärer NNR-Insuffizienz findet sich eher Hypopigmentierung wegen verminderter ACTH- und MSH-Produktion. (sekundär = Hypophyse als Problemort)
112
Welche Anweisung zur Einnahme von Bisphosphonaten (zB Alendronat) sollte den Patienten gegeben werden? Warum?
Bisphosphonate mind. 30min. vor dem Essen morgens nüchtern, mit einem vollen Glas Leitungswasser (= reichlich Flüssigkeit) zu sich nehmen. - -> Komplexbildung mit Calcium soll verhindert werden (zB in Milchprodukten) - -> reichlich Wasser, um Schleimhautschäden des Ösophagus zu vermeiden (wichtige NW der Bisphosphonate)
113
Was zeigt sich beim "Empty Sella Syndrom" = Syndrom der leeren Sella?
liquorgefüllte Sella turcica, als Folge einer Fehlanlage des Diaphragma sellae. Das ist eine Ausstülpung des liquorgefüllten Subarachnoidalraumes in die Sella turcica.
114
Was kann man bei einer symptomatischen Linksherzinsuffizienz in der Lunge auskultieren?
Auskultation von feuchten Rasselgeräuschen = Lungenödem Es handelt sich dabei um ein Asthma cardiale, verstärkt nachts und im Liegen, Besserung beim Aufsitzen.
115
Was sind D-Dimere und worauf deuten positive D-Dimere im Labor hin?
D-Dimere = Fibrin-Spaltprodukte. Deuten auf einen thromboembolischen Prozess und eine intravasale Fibrinbildung mit reaktiver Fibrinolyse hin. Bei entsprechender Klinik des Patienten (Dyspnoe, Tavhypnow, Immobilisierung...) kann durch normwertige D-Dimere eine tiefe Venenthrombose/Lungenarterienembolie mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.
116
Normale arterielle BGA-Werte, bis auf einen erniedrigten pO2 (Sauerstoffpartialdruck < 8,7kPA), zeigen welche Störung?
Respiratorische Partialinsuffizienz --> definiert durch einen isoliert erniedrigten pO2 < 8,7kPa in der arteriellen BGA. Ursache kann zB eine Perfusionsstörung durch Lungenarterienembolie sein
117
Was ist die Polycythaemia vera (short abstract)?
- eine chronisch myeloproliferative Erkrankung - EPO-unabhängige, irreversible Erhöhung der Erythrozyten-, Granulozyten- und Thrombozytenzahl - chronischer, langjähriger Verlauf - Klinik: Polyglobulie-->Rotfärbung des Gesichtes; Juckreiz - Komplikation: Budd-Chiari-Syndrom - Th: regelmäßige Aderlässe
118
Pathophysio der Polycythaemia vera?
Mutation der JAK2-Tyrosinkinase --> Steigerung der proliferativen Aktivität --> EPO-unabhängige Hämatopoese --> alle 3 myeloischen Zellreihen betroffen
119
Symptome/Klinik der Polycythaemia vera (11)
Chronische Phase: - Polyglobulie: Plethora (rotes Gesicht bei blau-roten zyanotischen Lippen), Thrombose/Thromboembolie, Pruritus (insb. aquagener), Spleno/Hepatomegalie, Tinnitus/Ohrgeräusche, Sehstörungen, Kopfschmerzen - Funktionsstörung der Thrombos: Petechiale Blutungen, Nasen/Zahnfleischblutungen Progrediente Spätphase: Übergang in MDS oder AML
120
Was findet sich im Labor bei Polycythaemia vera? (10)
``` BB: Erythrozyten↑ Leukozyten↑ (>12.000/μL) Thrombozyten↑ (>450.000/μL) Hämatokrit↑ Erhöhter Zellzerfall: Harnsäure↑, LDH↑ Alkalische Leukozytenphosphatase↑ Erythropoetin↓ BSG↓ Arterielle O2-Sättigung: Normbereich ```
121
Wie kann die Dx "Polycythaemia vera" gesichert werden? (Kriterien)
Dx Sicherung, wenn beide Hauptkriterien oder das 1. Hauptkriterium und 2 Nebenkriterien erfüllt sind. ``` Hauptkriterien 1. Blutbild ♂: Hb >18,5 g/dL ♀: >16,5 g/dL 2. Molekulargenetik: Nachweis einer JAK2-Mutation ``` Nebenkriterien 1. Knochenmark: Hyperzellularität (gesteigerte Erythropoese, Granulopoese und Megakaryopoese) in der Aspirationszytologie und Histologie 2. Erythropoetin↓ 3. Nachweis von endogenen erythroiden Kolonien in vitro
122
Therapie der Polycythaemia vera?
regelmäßige Aderlässe zur Reduktion der Polyglobulie und Reduktion der Hyperviskosität, bis Hkt < 0,45 Thrombozytenaggregationshemmer ASS zytoreduktive Therapie: Hydroxycarbamid (Hydroxyurea)
123
Was ist das Budd-Chiari-Syndrom?
Thrombotischer Verschluss der großen Lebervenen (Vv. hepaticae) (Selten, tritt in Zshg mit Polycythaemia vera oder Malignomen auf; sehr selten medikamentös)
124
Ätio Budd-Chiari-Syndrom?
Selten, tritt in Zshg mit Polycythaemia vera oder Malignomen auf; sehr selten medikamentös bedingt (zB hormonelle Kontrazeptiva)
125
Symp/Klinik Budd-Chiari-Syndrom? (3)
Bauchumfangszunahme durch Aszites Oberbauchschmerzen Caput medusae
126
Dx Budd-Chiari-Syndrom?
Dx: Farbdoppler Sonografie der Lebervenen | Therapie
127
Th Budd-Chiari-Syndrom?
Inkompletter Verschluss: Versuch einer antikoagulatorischen Therapie Kompletter Verschluss: TIPS (Transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt)
128
Was ist der Morbus Hodgkin? (short abstract)
- ein B-Zell-Lymphom - meist junge Männer ~30J. - Symp: indolente, vergrößerte LK, meist zervikal; ausgeprägte B-Symptomatik - Dx: Lymphknotenexstirpation mit Histologie (positiv, wenn mehrkernige Reed-Sternberg-Zellen und einkernige Hodgkin-Zellen vorliegen) - Th: Staging nach Ann-Arbor-Klassifikation; kurativer Ansatz; Bestrahlung + ABVD-Schema oder Polychemoth nach BEACOPP-Schema
129
Epidemiologie Morbus Hodgkin? (3)
- Geschlecht: ♂ > ♀ - Alter: Zweigipfliger Verlauf 1. Häufigkeitsgipfel: Zwischen 25 und 30 Jahren 2. Häufigkeitsgipfel: Zwischen 50 und 70 Jahren - Häufigkeit: 15% aller Lymphome
130
Ätiologie Morbus Hodgkin?
- Genaue Ursachen sind unbekannt - Assoziation mit Rauchen - vermehrtes Auftreten im Zshg mit Virusinfektionen (EBV, HIV) - bei 50% der Pat. war EBV in Lymphomzellen nachweisbar - Assoziation mit zytostatischer und immunsuppressiver Th
131
Symptome Morbus Hodgkin? (6)
- B-Symptomatik (Nachtschweiß, Gewichtsverlust, Fieber >38°) - persistierende Lymphknotenschwellung - Abgeschlagenheit - Evtl. generalisiertes Hautjucken - Selten, aber charakteristisch : Pel-Ebstein-Fieber, Alkoholschmerz
132
Manifestationsorte der LK-Schwellungen beim Morbus Hodgkin? (4)
schmerzlose Vergrößerung der LK, mit Verwachsung zu LK-Paketen. Es können mehrere Regionen befallen sein. - In ca. 60–70% der Fälle zervikale Lymphknoten - In ca. 30–40% der Fälle mediastinale Lymphknoten; Bei Nähe zum Bronchialsystem kann es zu Reizhusten und Belastungsdyspnoe kommen - In ca. 5% der Fälle abdominale Lymphknoten (gehen am häufigsten mit Fieber einher) Bei Milz/Leberbefall kann es zur Spleno/Hepatomegalie kommen.
133
Was bedeutet "Stadium I nach Ann-Arbor"?
Morbus Hodgkin: Befall einer Lymphknotenregion (IN) bzw. eines extranodalen (IE) Herdes
134
Was bedeutet "Stadium II nach Ann-Arbor"?
Morbus Hodgkin Auf einer Seite des Zwerchfells (oberhalb oder unterhalb): Befall von zwei (IIN) oder mehr Lymphknotenregionen bzw. extranodaler Herde (IIE)
135
Was bedeutet "Stadium III nach Ann-Arbor"?
Morbus Hodgkin Auf beiden Seiten des Zwerchfells (oberhalb und unterhalb): Befall von zwei (IIIN) oder mehr Lymphknotenregionen bzw. extranodaler Herde (IIIE)
136
Was bedeutet "Stadium IV nach Ann-Arbor"?
Morbus Hodgkin | Disseminierter Befall eines oder mehrerer extralymphatischer Organe unabhängig vom Lymphknotenstatus
137
Risikofaktoren/prognostisch ungünstig bei Morbus Hodgkin? (4)
Hohe BSG Drei oder mehr befallene Lymphknotenregionen Großer Tumor im Mediastinum Extranodaler Befall
138
Welche Zellen sieht man typischerweise beim Morbus Hodgkin histologisch im LK?
CD30-positive Hodgkin-Reed-Sternberg-Zellen: Einkernige Hodgkin-Zellen (maligne monoklonale B-Lymphozyten) und mehrkernige Reed-Sternberg-Zellen, umgeben von einer Schicht aus CD3-positiven T-Lymphozyten
139
Wie entstehen die Sternberg-Reed-Riesenzellen?
Mehrkernige Sternberg-Reed-Riesenzellen entstehen durch Fusion mehrerer Hodgkin-Zellen und sind pathognomonisch für den Morbus Hodgkin.
140
Staginguntersuchungen bei Morbus Hodgkin? (8)
Anamnese (B-Sympt) und körperl. Untersuchung (LK-Status) Blut: Absolute Lymphozytopenie (<1000/µl) (zu Beginn nur bei 25%, später bei den meisten); Eosinophilie (1/3 der Pat) Knochenmarkbiopsie (Beckenkamm): Histo, Zyto Abdomen-Sono Rö-Thorax in 2 Ebenen CT: Hals, Thorax, Abdomen Skelettszintigraphie bzw. PET-CT
141
Was ist das häufigste Hodgkin-Lymphom (Histo)?
Klassisches Hodgkin-Lymphom: | Noduläre Sklerose
142
Klassifikation des Hodgkin-Lymphoms nach Histo?
Lymphozyten-prädominantes Hodgkin-Lymphom (5%) Klassisches Hodgkin-Lymphom (95%): Unterteilung in 4 Klassen: 1) Noduläre Sklerose (60%) 2) Mischtyp (~30%) 3) Lymphozytenreiche Form (selten) 4) Lymphozytenarme Form (<1%)
143
(histologische) Charakteristika der nodulären Sklerose? (3)
Hodgkin-Lymphom: noduläre Sklerose mit 60% am häufigsten, gute Prognose starke Sklerosierung mit zahlreichen Kollagenfasern und nodulären Infiltraten aus Hodgkin und Sternberg-Reed-Zellen. Makroskopische Schnittfläche ist derb und knotig. Die Knoten sind lymphozytenreich.
144
Differentialdiagnosen bei B-Symptomatik? (6)
``` Non-Hodgkin-Lymphome, Hodgkin-Lymphom Andere hämatopoetische Malignome (z.B. CML, AML) Solide Tumoren Tuberkulose HIV ```
145
Das ABVD-Schema enthält welche Medikamente?
Adriamycin, Bleomycin, Vinblastin, Dacarbazin
146
Das BEACOPP-Schema enthält welche Medikamente?
Bleomycin, Etoposid, Adriamycin, Cyclophosphamid, Oncovin (Vincristin), Procarbazin, Prednison
147
Wie schaut die Therapie bei Stadium I/II ohne Risikofaktoren Morbus Hodgkin aus?
Immer kurativer Ansatz bei Morbus Hodgkin, unabhängig vom Stadium! Therapie: 2 Zyklen nach ABVD-Schema und lokale Radiatio
148
Wie schaut die Therapie bei Stadium I/II mit Risikofaktoren Morbus Hodgkin aus?
Immer kurativer Ansatz bei Morbus Hodgkin, unabhängig vom Stadium! Therapie: 2 Zyklen BEACOPP, gefolgt von 2 Zyklenm ABVD + lokale Radiatio oder 4 Zyklen ABVD + lokale Radiatio
149
Allgemeine Prognose bei Morbus Hodgkin?
sehr gute Px, 5-Jahres ÜLR 80-90% (Kinder: >90%) | 10-20& der Betroffenen erleiden ein Zweitmalignom mit einer Latenzzeit von bis zu 30 Jahren
150
Was ist ein Non-Hodgkin-Lymphom? (short abstract)
- alle nicht-hodgkin-Lymphome, sehr heterogene Gruppe maligner Erkrankungen - B-und T-Zell-Lymphome - zB CLL, Burkitt-Lymphom, Mycosis fungoides (T-Zell-L)
151
Was ist ein typisches niedrigmalignes B-Zell-Lymphom?
Chronische lymphatische Leukämie
152
Nach welchen Kriterien werden (Non-Hodgkin-)Lymphome eingeteilt?
Zelltyp und Malignität
153
Was ist sind typische niedrigmaligne T-Zell-Lymphome?
Non-Hogdkin-Lymphome: Mycosis fungoides und T-Zonen-Lymphom
154
Was ist ein typisches hochmalignes Non-Hodgkin-Lymphom?
Burkitt-(B-Zell-)Lymphom
155
Was sind die häufigsten Non-Hodgkin-Lymphome? Wie wird ihre Malignität eingestuft?
diffuses, großzelliges B-Zell-Lymphom (hochmaligne) | follikuläre Lymphom (niedrigmaligne)
156
Was für ein Lymphom ist das Multiple Myelom?
niedrigmalignes B-Zell-Lymphom Non-Hodgkin
157
Ätiologie Non-Hodgkin-Lymphom? (7)
Infektionen: EBV, Helicobacter pylori, HTL-Viren Zellschädigung: toxische Substanzen (zB Benzol) zytostatische/immunsuppresive Therapie in der Anamnese Radiatio
158
Allgemeine Symptome Non-Hodgkin-Lymphome? (6)
B-Symptomatik LK: persistierende/in Größe zunehmende, schmerzlose LK-Schwellungen Splenomegalie Verdrängung des KM: Anämie, Blutungen, Infekte
159
Was ist charakteristisch für die Haarzellleukämie und wozu zählt sie?
niedrigmalignes Non-Hodgkin-B-Zell-Lymphom mit typischen veränderten B-Zellen mit fransenartigen Ausläufern im Blutausstrich (=Haarzellen)
160
Was ist das Burkitt-Lymphom?
ein aggressives hochmalignes B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom mit sehr hoher Proliferationsrate
161
Epidemiologie Burkitt-Lymphom?
Tumor des Kindesalters (Ausnahme: HIV-assoziiertes Burkitt.Lymphom) Verbreitung in Äquatorialafrika und Südafrika (endemisches Burkitt-Lymphom)
162
Ätiologie Burkitt-Lymphom?
Genetik: Translokation (8,14) bei 3/4 der Pat nachweisbar, seltener Translokation (8,22) Assoziation des endemischen Burkitt-Lymphoms mit EBV
163
Formen des Burkitt-Lymphoms?
Endemisches Burkitt-Lymphom Sporadisches Burkitt-Lymphom HIV-assoziiertes Burkitt-Lymphom
164
Befallsmuster des Burkitt-Lymphoms?
Endemische Form: insb. Gesicht | Sporadische Form: vor allem abdominell
165
Therapie Burkitt-Lymphom?
Wegen der hohen Teilungs- und Blastenrate Behandlung wie bei ALL: Induktionsth, Konsolidierungsth, Erhaltungsth
166
Wie werden Non-Hodgkin-Lymphome in Stadien klassifiziert?
Stadieneinteilung nach Ann-Arbor: Stadium I/II auf einer Seite des Zwerchfells, Stadium III auf beiden Seiten des Zwerchfells, Stadium IV disseminierter Befall
167
Anhand welcher Marker kann die Immunhistochemie die Non-Hodgkin-Lymphome unterscheiden?
Oberflächenmarker: CD20-positiv: B-Zell-(Non-Hodgkin)-Lymphom CD3-positiv: T-Zell-(Non-Hodgkin)-Lymphom
168
Polychemotherapie der meisten NHL der Stadien III/IV?
CHOP-Schema bei allen Stadien III/IV: (Palliativ) | Cyclophosphamid, Hydroxydaunorubicin (Doxorubicin), Oncovin (Vincristin), Prednisolon
169
Therapie der B-Zell-NHL?
R-CHOP-Schema: Rituximab + CHOP-Schema (Rituximab = CD20-Antikörper)
170
Therapie bei allen hochmalignen NHL?
Polychemotherapie mit CHOP-Schema in allen Stadien, in kurativer Absicht
171
Was ist ein Multiples Myelom?
Vom Knochenmark ausgehender Plasmazelltumor, der monoklonale Immunglobuline bzw. Ig-Leichtketten produziert und zu den B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) gezählt wird. -->Diffuse Infiltration des Knochenmarks
172
Epidemiologie Multiples Myelom?
Geschlecht: ♂ > ♀ Alter: Häufigkeitsgipfel zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr
173
Was ist ein Plasmozytom?
Sonderform des Multiplen Myeloms (B-Zell-NHL) | Solitäre Plasmazellvermehrung an einer Lokalisation
174
Was ist eine Plasmazell-Leukämie?
leukämischer Verlauf eines Multiples Myeloms (B-Zell-NHL): diffuse Streuung entarteter Zellen mit Ausschwemmung von vielen Plasmazellen ins Blut
175
Wie wird das Multiple Myelom eingeteilt?
Stadieneinteilung nach Durie und Salmon in 3 Stadien
176
Symptome/Klinik des Multiplen Myeloms? (6)
- Asymptomatisch oder B-Symptomatik - Osteolysen: Knochenschmerzen und Spontanfrakturen Symptome einer Hyperkalzämie - Verdrängung der Blutbildung Anämie Leukopenie mit Infektneigung Thrombozytopenie mit petechialer Blutungsneigung - Antikörpermangelsyndrom: Die produzierten monoklonalen Antikörper sind nicht funktionstüchtig → Erhöhte Infektneigung - Schäumender Urin: Als klinisches Korrelat der Bence-Jones-Proteinurie CAVE: Vergrößerung der LK eher untypisch bei MM, obwohl es ein NHL ist!
177
Husten: weiß-glasiger Auswurf deutet auf?
virale Infektion (zB Bronchitis, typisches Abhusten morgens) der Atemwege
178
Husten: weiß-schaumiger Auswurf deutet auf?
Lungenstauung/-ödem
179
Husten: gelb-grüner Auswurf deutet auf?
bakterielle Infektion der Atemwege
180
Husten: grüner Auswurf deutet auf?
Hinweis auf Pseudomonas-Infektion
181
Husten: gräulicher Auswurf deutet auf?
Pneumokoniose (=Staublunge), bakterieller Infekt in Abheilung
182
Husten: bräunlich-schwarzer Auswurf deutet auf?
ggf. altes Blut, Abklärung erforderlich, kann harmlos sein
183
Husten: bröckeliger Auswurf deutet auf?
Tuberkulose, Aktinomykose
184
Husten: blutiger Auswurf deutet auf?
schwerer Infekt, starker Husten/Würgen, Malignom
185
Was sind typische Erreger der ambulant erworbenen Pneumonie?
- Pneumokokken (häufigster) ! - Haemophilus influenzae - Mycoplasma pneumoniae - Chlamydia pneumoniae - Legionellen - Staph. aureus - primäre Viruspneumonie (Influenza) - RSV, Adenovirus - Masern/Pertussis (Impfstatus!)
186
Was sind typische Erreger der nosokomial erworbenen Pneumonie?
v.a. gramnegative Erreger! zB Pseudomonas aeruginosa (g-) Enterobacteriae (g-) Staphylokokken
187
Was sind typische Erreger der allgemeinen Neugeborenen-Pneumonie?
Escherichia coli Streptokokken B Pneumokokken Haemophilis influenzae
188
Symptome (6) + Bsp Klassifikation einer klassischen typischen Pneumonie?
zB bakterielle Lobärpneumonie durch Pneumokokken Plötzlicher Krankheitsbeginn + starkes Krankheitsgefühl - hohes Fieber ! - produktiver Husten + eitriger Auswurf (gelb-grün) ! - Tachypnoe ! , Dyspnoe - Schmerzen beim Atmen durch Begleitpleuritis
189
Symptome (6) + Bsp Klassifikation einer atypischen Pneumonie?
v.a. bei Infektion durch Mykoplasmen!, auch Chlamydien/Viren/alte Patienten Schleichender Krankheitsbeginn mit - Kopf-+ Gliederschmerzen - leichtem Fieber - Atemnot - trockener Husten - oft nur leicht veränderte Entzündungsparameter - bei älteren Pat.: ggf. nur Bewusstseinseintrübung/Orientierungslosigkeit als einziges Symptom!
190
Was ist eine Aspirationspneumonie? (Def)
wiederholte kleine Aspirationen (Mikroaspiration) potenziell pathogener Erreger aus der oropharyngealen Flora, insb. Pat. mit Schluckstörungen
191
Was ist eine Pneumonie? (Def)
- eine Entzündung des Alveolarraums u/o des interstitiellen Lungengewebes, meist verursacht durch Bakterien - häufigste zum Tode führende Infexerkrankung d. Industrienationen - Erregerspektrukm je nach Altersgruppe/Infexursache (amb/nosok)
192
Was muss zur Dx-stellung einer Pneumonie nachgewiesen werden?
neu aufgetretenes Infiltrat im Rx-Thorax in 2 Ebenen
193
Dx-Ablauf bei Vorstellung mit V.a. Pneumonie?(4)
- Anamnese (Alter, Komorbiditäten, Immunsuppression, Reise/Tiere/Pflegeheim) - Klin. Untersuchung (erw. Vitalzeichen, Auskultation, Perkussion) - Labor (Entzündungswerte, BGA, Basislabor, Blutkulturen) - Rx-Thorax
194
Was hört man bei der Auskultation einer klassischen Pneumonie?
feinblasige, klingende Rasselgeräusche ! | verstärkte Bronchophonie
195
Wie sind die Entzündungswerte im Labor einer Pneumonie verändert?
``` Leukozytose! CRP↑ PCT↑ BSG↑ Blutausstrich: Granulozyten mit tox. Granulation ! ```
196
Warum soll bei V.a. Pneumonie eine BGA gemacht werden?
Ausschluss einer respiratorischen Insuffizienz
197
Welchen Befund findet man im Rx-Th bei einer Lobärpneumonie?
großflächige, auf den Lungenlappen begrenzte Veschattung mit pos. Aerobronchogramm
198
Welchen Befund findet man im Rx-Th bei einer Bronchopneumonie?
unscharf begrenzte, in der Lunge verteilte Infiltrate
199
Welchen Befund findet man im Rx-Th bei einer interstitiellen Pneumonie?
netzartige, retikuläre Verschattung
200
Wie wird die Dx "Pneumonie" gesichert?
Erfüllung von 1 Hauptkriterium + 2 Nebenkriterien Haupt: neu aufgetretenes Infiltrat im Rx-Thorax in 2 Ebenen Neben: - Fieber (>=38,5°C) oder Hypothermie (<=36,5°C) - Leukozytose (>10.000/µl) oder Leukopenie (<4000/µl) - eitriger Auswurf (gelbgrün) - Erregernachweis - Bronchophonie, Stimmfrenitus verstärkt
201
Feststellung und Th einer leichten Pneumonie?
bei CRB-65 = 0 + SaO2 >=90%, ambulant Th mit Aminopenicillin (zb Amoxicillin) Th bei Pat. mit Risikofaktoren: Aminopenicillin + ß-Laktamaseinhibitor (zB Amoxicillin/Clavulansäure)
202
Feststellung und Th einer mittelschweren Pneumonie?
bei CRB-65 > 0 + SaO2 <90%, stationäre Aufnahme Th mit Aminopenicillin + ß-Laktamaseinhibitor (zB Ampicillin/Sulbactam) oder Cephalosporine 2./3. Gen. (Cefuroxim/Ceftriaxon)
203
Feststellung und Th einer schweren Pneumonie?
bei CRB-65 >0 + SaO2 <90%, + resp. Insuffizienz/Schock/Dekompemsation --> stationäre Aufnahme Th mit Piperazillin/Tazobactam oder Cephalosporine 3. Gen (Ceftriaxon) + bei beiden immer Makrolid dazugeben (Clarythromycin)
204
Was sind Kriterien für die stationäre Aufnahme bzw. mit welchem Score bestimmt man die Notwendigkeit?
CRB-65-Score: Confusion? - Bewusstseinseintrübung? Respiratory rate - AF >= 30/min Blood Pressure: diast. RR <60mmHg oder syst. RR <90mmHg Age >65J. - > ab 1 Punkt stationäre Aufnahme indiziert! - > ab 2 Punkten auf Intensiv/IMC aufnehmen - > ambulante Pat. nach 48-72h erneut vorstellen lassen
205
Symp bei Störungen der sekundären Blutstillung?
großflächige Blutungen (plasmatische Gerinnungskaskade gestört)
206
Symp bei Störungen der primären Blutstillung?
petechiale Blutungen (Thrombozytenaggregation gestört)
207
Was ist ein Asthma bronchiale? (Def)
Chronisch-entzündliche obstruktive Atemwegserkrankung mit oft anfallsweise auftretender Luftnot infolge eines hyperreagiblen Bronchialsystems und reversibler Bronchienverengung.
208
Allgemein mögliche Auslöser eines Asthmaanfalls? (4)
- Kalte Luft - Körperliche Anstrengung → Anstrengungsasthma - Medikamente: ASS, Betablocker - Psychogene Auslösung durch Konditionierung
209
Leitsymptome bei Asthma bronchiale? (4-6)
``` Anfallsartig auftretene Luftnot mit expiratorischem Stridor - trockener Husten - Angst zu ersticken - Zeitpunkt: besonders nachts Chronischer Husten ``` Im weiteren Verlauf: Anäherung an eine COPD mit vermehrter Infektanfälligkeit + Ausbildung eines Emphysems
210
Auslöser für nicht-allergisches Asthma bronchiale?
Pseudoallergisch: durch ASS, andere NSAR induziertes Analgetika-Asthma Infektiös Chemisch-toxisch: zB Lösungsmittel, Luftschadstoffe (Schwefeldioxid, Ozon, Tabakrauch, offenes Kaminfeuer, etc.)
211
Auslöser eines allergischen Asthma bronchiale?
Risikofaktor: Atopie Umweltstoffe: - Saisonal: Pollenflug - Nicht saisonal: Hausstaubmilben, Tierhaare, Schimmelpilze Stoffe in der Arbeitswelt: zB Mehlstaub (Bäckerasthma)
212
36j., blass, kaltschweißig, 3/6 lautes hochfrequentes Protodiastolikum über 3. ICR links parasternal, mit anamnestisch fieberhafter Infektion vor 3 Wochen. Welche Erkrankung + welches Vitium kommt in Betracht?
Aortenklappeninsuffizienz bei bakterieller Endokarditis Für die Aortenklappeninsuffizienz ist ein diastolisches, hochfrequentes Decrescendogeräusch unmittelbar nach dem 2. Herzton (=Protodiastolikum) mit Punctum maximum über dem Erb'schen Punkt im 3. ICR links-parasternal typisch. Auch die Angabe eines fieberhaften Infektes vor etwa 3 Wochen mit fortbestehendem Krankheitsgefühl spricht für eine Aortenklappenendokarditis.
213
Was kann im Asthmaanfall in der Lunge auskultiert werden? (3)
Verlängertes Exspirium mit Giemen und Brummen (trockene Rasselgeräusche) Abgeschwächtes Atemgeräusch, eventuell "silent lung" Tachypnoe
214
Wie zeigt sich eine respiratorische Partialinsuffizienz in der BGA?
durch einen erniedrigten pO2
215
Wie zeigt sich eine respiratorische Globalinsuffizienz in der BGA?
erniedrigter pO2 | erhöhter pCO2
216
Was kann man im Rx-Thorax bei Asthma bronchiale sehen? (3)
Zeichen der Lungenüberblähung: Tiefstehendes, abgeflachtes Zwerchfell Verbreiterte Interkostalräume Fassthorax
217
Was wird in der LuFu bei Asthma bronchiale als pathologisch gemessen und wie nennt sich die Störung?
Obstruktive Ventilationsstörung mit Erhöhung des Atemwegswiderstandes: FEV1↓, Tiffeneau-Index↓
218
Initialtherapie + Ziel bei akutem Asthmanfall?
Atemerleichternde Körperstellung Inhalative kurzwirksame β2-Sympathomimetika, z.B. Salbutamol, ggf. zusätzlich auch als i.v. Glucocorticoide oral Zusätzliche Initialtherapie: Sauerstoffgabe (Nasensonde) → Ziel SaO2: ≥92% Ipratropiumbromid inhalativ Glucocorticoide i.v. Ziel: Normalisierung von AF und HF, PEF>70&
219
Wie zeigt sich ein leichter bis mittelschwerer Asthmaanfall? (dx. Parameter)
``` Wenigstens eines der folgenden Kriterien muss erfüllt sein: Sprechen unbeeinträchtigt AF < 25/min HF < 110/min PEF > 50% des Solls ```
220
Wie zeigt sich ein schwerer Asthmaanfall? (dx. Parameter)
``` Wenigstens eines der folgenden Kriterien muss erfüllt sein: Sprechen durch Dyspnoe beeinträchtigt AF > 25/min HF > 110/min PEF < 50% des Solls ```
221
Symptome/Klinik der Achalasie? (5)
Dysphagie (mit jahrelanger Anamnese) ! Typisch: Erleichterung des Schluckaktes durch Nachtrinken Regurgitation unverdauter, nicht saurer Speisen Selten krampfartige retrosternale Schmerzen bei hypermotiler Achalasie Rezidivierende Aspirationen nach Regurgitation ! Gewichtsverlust durch gestörte Nahrungsaufnahme
222
Was ist eine Achalasie?
Störung der Ösophagusmotilität, welche in eine funktionelle Obstruktion am gastroösophagealen Übergang mündet. Dabei laufen die Peristaltik des Ösophagus sowie die Erschlaffung des unteren Ösophagussphinkters gestört ab. Leitsymptom: Dysphagie.
223
Was ist die häufigste Ursache für eine obere GI-Blutung?
Ulcus ventriculi/duodeni (in 50% aller Fälle, häufigste Ursache)
224
Was sind mögliche Ursachen für eine obere GI-Blutung? (Ätio, 8)
- Ulcus ventriculi/duodeni (in 50% aller Fälle, häufigste Ursache) - Ösophagusvarizenblutung - Mallory-Weiss-Syndrom - Tumorblutungen (Ösophaguskarzinom, Magenkarzinom) - Erosive Gastritis ! bzw. erosive Duodenitis - Schwere Refluxösophagitis - Hiatushernie - Angiodysplasie - in 5-10% kann keine Blutungsquelle gefunden werden
225
Was ist das Mallory-Weiß-Syndrom? (short abstract)
longitudinale Einrisse der Schleimhaut am gastroösophagealen Übergang, ausgelöst durch Erbrechen bei vorgeschädigter Schleimhaut (zB Alkoholismus!). Klinische Symptome: epigastrische Schmerzen, Hämatemesis Dx + Th: Ösophagogastroduodenoskopie + Blutstillung; selten schwere Komplikationen
226
Symptome/Klinik des Gastroösophagealen Refluxes + auslösende Faktoren? (8)
Typische auslösende Faktoren Lageänderungen: Bücken, Liegen Ernährung: Nikotin- u./o. Alkoholkonsum Psychische Faktoren: insb. Stress ``` Klinik - Leitsymptom: Sodbrennen ! Vor allem im Liegen (z.B. nachts) und postprandial Retrosternal, evtl. aufsteigend - Druckgefühl - Luftaufstoßen, Regurgitation - Dysphagie - Chronischer Reizhusten ! und nächtlicher Hustenreiz - Übelkeit, Erbrechen - Mundgeruch ```
227
Histologische Charakteristika der Schleimhautdestruktion bei Gastroösophagealer Refluxkrankheit? (5)
Je nach Schweregrad versch. ausgeprägt: - Oberflächliche Koagulationsnekrosen im nicht-verhornenden Plattenepithel ! - Verbreiterte Basalzellschicht - Verlängerung der Bindegewebspapillen mit Hyperämie ! (Kapillarektasie) - Entzündungszellen (Granulozyten, Lymphozyten, Makrophagen) ! - Übergang in Zylinderepithel → Barrett-Metaplasie
228
Ätiologie einer eosinophilen Ösophagitis?
Unklar, in 50% der Fälle liegt zugleich eine allergische Erkrankung vor (allergisches Asthma, allergische Rhinitis usw.)
229
Endoskopiebefund einer eosinophilen Ösophagitis?
Ringförmige Schleimhautdefekte („Baumringaspekt“) Leicht blutende Mukosa („Krepppapier-Mukosa“) Histologisch eosinophile Granulozyten
230
Mögliche Komplikationen der Gastroösophagealen Refluxkrankheit? (7)
``` Ulzerationen und peptische Strikturen Aspiration ! Aspirationspneumonie ! Chronische Bronchitis ! Asthma bronchiale (Exazerbation) Laryngitis mit Heiserkeit ! Schleimhauterosionen/-ulzerationen ! → Chronische Blutung → Chronische Anämie Barrett-Ösophagus ! ```
231
Def. Zollinger-Ellison-Syndrom?
Gastrinproduzierender neuroendokriner Tumor des Gastrointestinaltrakts (=Gastrinom)
232
Was ist das Pierre-Marie-Bamberger-Syndrom?
Hypertrophe pulmonale Osteoarthropathie: beidseitige periostale Knochenreaktionen an den Dia- und Metaphysen der kurzen und langen Röhrenknochen, die u.a. mit der Ausbildung von sog. Trommelschlägelfingern einhergehen. Das Syndrom tritt als Paraneoplasie insb. beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom, aber auch im Rahmen chronischer hypoxischer Erkrankungen auf. (=indirekte Assoziation mit Rauchen!)
233
Was ist die Merseburger Trias und bei welcher Erkrankung kommt sie vor?
Bei der M. Basedow-Hyperthyreose: 1. Struma 2. Tachykardie 3. Exophthalmus -> Endokrine Orbitopathie (60% der Fälle) außerdem noch Myxödem pathognomonisch für M. Basedow
234
"allg. Symptome der Hyperthyreose + endokrine Orbitopathie" -> zusammen pathognomonisch für..?
M. Basedow
235
Allgemeine Symptome/Klinik einer Hyperthyreose (17)
Schilddrüse: Struma Vegetativ Ursache: Indirekte sympathomimetische Wirkung durch gesteigerte Sensibilität auf Katecholamine Tachykarde Herzrhythmusstörungen ! , Stenokardie, arterieller Hypertonus ! , Wärmeintoleranz ! , Hyperreflexie, Tremor! und Schwitzen! Diffuser Haarausfall Neuropsychiatrisch Psychomotorische Unruhe! und Reizbarkeit!, aber auch Apathie Schlafstörungen! und rasche Ermüdbarkeit! Gastrointestinal: Evtl. erhöhte Stuhlfrequenz/Diarrhö ! , aber nicht zwingend Metabolisch: Gewichtsabnahme ! Pathologische Glucosetoleranz ! Muskuloskelettal: Myopathie o. Osteopathie, Adynamie in Kombination mit Schmerzen in den Beinen (vorwiegend Oberschenkel) (M. Basedow: Struma, Tachykardie, Exophthalmus, selten prätibiales Myxödem)
236
Welche AK liegen beim M. Basedow vor?
TSH-Rezeptor-Autoantikörper (TRAK) in >90% der Fälle nachweisbar
237
Wie sieht das Labor bei manifester Hyperthyreose aus?
TSH basal↓ | fT3↑ und/oder fT4↑
238
Wie sieht das Labor bei latenter Hyperthyreose aus?
TSH basal↓ | fT3 und fT4 normal
239
Was liegt bei immunogener Hyperthyreose vor?
TSH-Rezeptor-Autoantikörper (TRAK) in >90% der Fälle nachweisbar Thyreoperoxidase-Antikörper (TPO-AK) in etwa 70% der Fälle nachweisbar (natürlich auch hier TSH basal↓)
240
Typischer Befund in der Sonographie der SD bei Hyperthyreose? (5)
Bildgebung mittels Dopplersonographie Vergrößerte Schilddrüse (♀ >18 mL bzw. ♂ >25 mL) ! Homogenes, echoarmes Muster ! Vermehrte Vaskularisation des Schilddrüsengewebes ! ->Echoarme Areale (diffus oder lokalisiert) in Kombination mit vermehrter Perfusion bzw. erhöhter Gefäßanzahl ->Bei M. Basedow typischerweise sog. „Vaskuläres Inferno“
241
Was zeigt eine SD-Szintigraphie bei Hyperthyreose?
Technetium-Uptake erhöht (>5%, normal 0,2-2%)
242
Wie kann eine symptomatische Therapie der Hyperthyreose erfolgen?
Symptomatische und supportive Behandlung von Symptomen der Hyperthyreose durch Unselektive Betablocker, z.B. Propranolol
243
Was sind kausale Therapiemöglichkeiten bei einer Hyperthyreose? (3)
Operativ oder Interventionell: (Indikation je nach Grunderkrankung) Radiojodtherapie: Totale oder subtotale Ablation des Schilddrüsengewebes nach Applikation von radioaktivem Jod Schilddrüsenchirurgie: Resektion der Schilddrüse Konservatives Vorgehen: Insb. bei medikamentös induzierten Formen der Hyperthyreose sollte zunächst das auslösende Medikament abgesetzt werden
244
Was muss vor einer kausalen Therapie einer Hyperthyreose beachtet werden?
Immer erst Einstellung einer euthyreoten Stoffwechsellage durch Thyreostatika-Therapie vor jeder anderen kausalen Therapie!
245
Kausale Therapie einer thyreotoxischen Krise?
Intensivstation! Thyreostatische Therapie: Thiamazol hochdosiert (Hemmung der Schilddrüsenhormon-Synthese) Natrium-Perchlorat (Hemmung der Jodid-Aufnahme in die Schilddrüse) Bei bedrohlicher thyreotoxischer Krise: Plasmapherese oder Notfall-Thyreoidektomie
246
Thionamide (z.B. Thiamazol) haben welche wichtige Nebenwirkung?
Agranulozytose
247
Was wird bei geplanter Jodexposition (zB KM i.v.) bei Pat. mit Hyperthyreose prophylaktisch verabreicht?
Bei geplanter Jodexposition: Prophylaxe mit Perchlorat und Thiamazol zur Hemmung von Jodination und Jodisation Thiamazol - (Hemmung der Schilddrüsenhormon-Synthese) Natrium-Perchlorat - (Hemmung der Jodid-Aufnahme in die Schilddrüse)
248
Therapie-Regime bei M. Basedow?
1. Thyreostatische Therapie über 12–18 Monate, i.d.R. mit Thionamiden - Initialdosis der Thyreostatika je nach klinischem Bild - Remission unter der Therapie in 50% der Fälle - Dosisreduktion bei Erreichen der Euthyreose, sonst Verschlimmerung der endokrinen Orbitopathie! - Verlaufskontrolle: Kontrolle der TRAK-Spiegel nach 6 Monaten: Bei Werten >10 IU/L → Remission unwahrscheinlich, Operation bzw. Radiojodtherapie indiziert 2. Anschließend: Auslassversuch (CAVE: Gefahr einer Hypothyreose!) 3. Bei Rezidiv/persistierender Erkrankung: Definitive Behandlung mit Operation/Radiojodtherapie
249
Welche AK liegen bei der Hashimoto-Thyreoiditis vor?
Thyreoid-Peroxidase-Antikörper = TPO-AK → bei ca. 90% der Patienten Thyreoglobulin-AK positiv (Tg-AK) → bei ca. 50% der Patienten
250
Leitsymptome des nephrotischen Syndroms? (4)
Große Proteinurie (>3,5g/1,73m2/24h) Hypalbuminämie Hyperlipoproteinämie Ödeme
251
Leitsymptome des nephritischen Syndroms? (6)
``` Hämaturie mit dysmorphen Erythrozyten/Erythrozytenzylindern Hypertonie geringe Proteinurie Ödeme Einschränkung der Nierenfunktion ```
252
Was findet man beim Courvoisier-Zeichen?
Befundkombination aus prallelastisch palpabler, schmerzloser Gallenblase und Ikterus. Ursache ist ein Verschluss des Ductus choledochus, wie er beim Pankreaskarzinom auftreten kann.
253
Was wird bei der kurativen R0-Resektion, Operation nach Kausch-Whipple, en bloc entfernt?
``` Pankreaskopf Duodenum distaler Magen distaler Ductus hepatocholedochus Gallenblase regionale Lymphknoten ```
254
Welche Kriterien gehören zum metabolischen Syndrom? (9)
Zentrale (stammbetonte) Adipositas mit Taillenumfang von ≥80 cm (Frauen) bzw. ≥94 cm (Männer) Zusätzlich zwei der vier folgenden Faktoren - Erhöhte Triglyceride: ≥150 mg/dL (>1,7 mmol/L) - Erniedrigtes HDL-Cholesterin [Fr: <50 mg/dL (<1,29 mmol/L), M: <40 mg/dL (<1,03 mmol/L)] - Erhöhter Blutdruck (Sys >130, Dias > 85mmHg) - Nüchternblutzucker ≥100 mg/dL (≥5,6 mmol/L) oder Diabetes mellitus Typ 2 Erweiterte Kriterien (keine Hauptkriterien): Hyperurikämie, gestörte Fibrinolyse, Mikroalbuminurie, Hyperandrogenämie (bei Frauen)
255
Wie wird der BMI berechnet und wofür steht BMI?
BMI = Gewicht [kg] / (Größe [m]) ^2 Body Mass Index, Quotient aus Körpergewicht in Kg und Körpergröße in m^2
256
Ätiologie des Diabetes mellitus Typ1 + Assoziation zu anderen Erkrankungen?
Autoimmun, HLA-Assoziation Humangenetik: HLA-Typisierung zur Berechnung des Wiederholungsrisikos bei werdenden Eltern möglich Assoziation zu anderen Autoimmunerkrankungen Hashimoto-Thyreoiditis Typ-A-Gastritis Glutensensitive Enteropathie Morbus Addison
257
Ätiologie des Diabetes mellitus Typ2?
meist mit metabolischem Syndrom assoziiert | starke erbliche Komponente (50%ige Wahrscheinlichkeit für ein Kind mit einem erkranktem Elternteil)
258
Eine IE Insulin senkt den Blutzucker um...?
...etwa 30-40mg/dL. | Sofern keine Insulinresistenz vorliegt.
259
Was ist das Dawn-Phänomen?
Morgendliche Hyperglykämie. Def.: frühmorgendliche Hyperglykämie durch erhöhten Insulinbedarf in der zweiten Nachthälfte, der durch eine vermehrte Sekretion von Wachstumshormonen verursacht wird. häufig, insb. junge DM1 betroffen.
260
Therapie des Dawn-Phänomen?
Ziel: die Morgendliche Hyperglykämie vermeiden vor Th-Beginn nächtliche BZ-Kontrollen Abenddosis des Verzögerungsinsulins später geben (gegen 23 Uhr) oder vorsichtig erhöhen Bei Kindern eventuell Insulinpumpe
261
Was ist der Somogyi-Effekt? Therapie?
Zu hohe abendliche Insulindosis führt zu nächtlicher Hypoglykämie, die durch hormonelle Gegenregulation eine postprandiale Hyperglykämie am Morgen verursacht (Entgleisung typw. nach dem Frühstück trotz üblicher Bedarfsinsulingabe). Therapie: Senkung des abendlichen Verzögerungsinsulins
262
Was sind Spätfolgen/Komplikationen eines Diabetes mellitus? (12)
Diabet. Makroangiopathie (KHK, Schlaganfall, pAVK) Diabet. Mikroangiopathie: Diabet. Nephropathie, Diabet. Retinopathie, Diabet. Neuropathie, Diabet. Fußsyndrom ``` Diabet. Kardiomyopathie Diabet. Fettleber Hyporeninämischer Hypoaldosteronismus Erhöhte Infektanfälligkeit Sialadenose Necrobiosis lipoidica Katarakt ```
263
Was ist die Necrobiosis lipoidica?
entzündliche, granulomatöse Erkrankung der Haut ! mit Kollagendegeneration und Lipidanreicherung in der Dermis >60% Assoziation mit Diabetes mellitus ! (aber nur <1% der DM haben dies!)
264
Klinik der Necrobiosis lipoidica?
entzündl., granulomatöse Erkrankung, assoziiert mit DM Prädilektionsstelle: Streckseiten der unteren Extremitäten Effloreszenz: Scharf begrenzte, rötliche Plaques mit zentraler Atrophie und papulösem Rand Meist symptomlos Teilweise Ulzerationen mit narbiger Abheilung
265
Klinik der Diabetischen Nephropathie?
Noduläre Glomerulosklerose: Glomeruläre Filtration initial erhöht (Hyperperfusion), anschließend zunehmender Abfall → Progrediente Niereninsuffizienz mit Gefahr der Urämie (u.a. urämische Polyneuropathie) Art. Hypertonie (frühzeitige antihypertensive Th verzögert diab. Nephr.!) ggf. renale Anämie
266
Charakteristische Trias der Ketoazidose?
Hyperglykämie Ketonnachweis metabolischer Azidose mit positiver Anionenlücke
267
Wie wirkt Aldosteron?
Natriumresorption↑, deswegen auch --> Wasserresorption↑ | Kaliumausscheidung↑
268
Was passiert beim M. Conn?
Hyperplasie der NNR → ↑↑stark vermehrte Aldosteron-Ausschüttung -->Aldosteron → Natriumresorption↑, deswegen auch --> Wasserresorption↑; außerdem Kaliumausscheidung↑ - -> ↑↑intravasales Volumen → ↑RR - -> ↓Kaliumspiegel im Serum --> Resultat: hypotone Dehydratation!
269
Wie kann eine Hypoglykämie klinisch sicher nachgewiesen werden? (Trias)
Whipple-Trias: 1. Hypoglykämische Symptomatik 2. Niedriger Blutzuckerwert (<45mg/dL) 3. Milderung der Symptomatik bei Anhebung des Glukosespiegels
270
Labor einer latenten Hypothyreose?
TSH↑ | fT3, fT4 normal
271
Def. akutes Nierenversagen?
Akut einsetzender, potentiell reversibler Verlust der Nierenfunktion Mind. eines der Kriterien nach KDIGO erfülllt: - Anstieg des Serum-Kreatinins um 0,3 mg/dL innerhalb von 48 Stunden oder - 1,5- bis 1,9-facher Anstieg des Serumkreatinins innerhalb von 7 Tagen oder - Urinmenge <0,5 mL/kgKG/h über 6 Stunden
272
Ätio: In welche allgemeinen Störungen kann ein akutes Nierenversagen eingeteilt werden? (3)
Prärenal (~60%) Intrarenal (~35%) Postrenal (~5%)
273
Welche Parameter werden in der KDIGO-Klassifikation des akuten Nierenversagens berücksichtigt?
Kreatininanstieg | Urin-Ausscheidung
274
Wie differenziert man diagnostisch zwischen prärenalem und intrarenalem akuten Nierenversagen?
Durch die fraktionierte Natriumexkretion: Prärenales Nierenversagen: Natriumkonzentration im Harn↓ Renales Nierenversagen: Natriumkonzentration im Harn↑
275
Ein hypersonorer Klopfschall bei der Lungenperkussion bedeutet?
Hypersonor = lauter + hohler als normal -->zu viel Luft in der Lunge, zB: Lungenemphysem, Asthma, Pneumothorax
276
Ein hyposonorer Klopfschall bei der Lungenperkussion bedeutet?
Hyposonor = leiser + dumpfer als normal --> zu viel Flüssigkeit in der Lunge, zB: Pneumonie, Pleuraerguss
277
Symptome/Klinik des Raynaud-Syndroms?
anfallsweises Auftreten mit dreiphasigem Verlauf: 1. weiße Haut: Ischämie ->schmerzhaftes Abblassen 2. blaue Haut: Zyanose durch mangelnde Sauerstoffzufuhr 3. rote Haut: Reaktive Hyperämie ->Wiedererwärmung der Finger
278
Was sind Allergien? (allgemein)
überschießende Reaktionen des Immunsystems gegenüber sonst ungefährlichen, körperfremden Stoffen alle allergischen Reaktionen erfordern eine vorherige Sensibilisierung durch Antigenkontakt --> Überempfindlichkeit gegenüber einem Allergen entsteht --> bei erneutem Kontakt manifestiert sich meist lokale Symptomatik, aber auch schwere systemische Reaktion bis allergischer Schock möglich
279
Was für Arten allergischer Reaktionen gibt es? (4)
Typ I: Soforttyp (anaphylaktische Reaktion) Typ II: Zytotoxischer Typ Typ III: Immunkomplex-Typ Typ IV: Spättyp (zellvermittelt)
280
Zeitlicher Verlauf einer allergischen Reaktion des Typ I ?
Auftreten innerhalb kurzer Zeit nach Antigenkontakt (sec-min) Evtl. Spätphasenreaktion nach 6–12 h
281
Leitsymptome einer allergischen Reaktion des Typ I ?
Juckreiz Ödem Rhinitis Bronchospasmus und Koliken
282
Wie kommt es zu den Leitsymptomen der allergischen Reaktion des Typ I ?
- Vermittlung durch IgE-AK - Freisetzung von Histamin + Entzündungsmediatoren (Prostaglandin, PAF, Leukotriene): - -> periphere Vasodilatation -> (Ansammlung von Blut im Kapillarbett) -> Erythem - -> erhöhte Gefäßpermeabilität -> (Flüssigkeitsverschiebung ins Interstitium) -> Ödem, Lungenödem - -> Hypersekretion der Schleimhäute -> Rhinitis - -> erhöhte Kontraktilität der glatten Muskulatur -> Bronchospasmus, Koliken ----> Resultat: Vasodilatation, Hypovolämie, Hypoxie (durch Ödem+ Atemwegsobstruktion), Juckreiz - Beteiligung eosinophiler Granulozyten → Eosinophilie - -> weitere, verzögert auftretende Reaktion möglich
283
Spezifische körperliche Manifestationen und Beispiele einer Allergie Typ I ? (6)
- Allergische Konjunktivitis - Allergische Rhinitis - Allergisches Asthma bronchiale - Urtikaria (= Nesselsucht): Flüchtige, beetartige, flache Erhabenheit der Haut, die heftig juckt - Angioödem - Anaphylaktische Reaktion bis Schock: - ->Hitzegefühl, Schwindel, Exanthem, Schwellung der Augenlider, Schluckbeschwerden, Hypotonie, Tachykardie usw. bis Kreislaufversagen mit Multiorganversagen
284
Was ist eine Urtikaria?
= Nesselsucht | Flüchtige, beetartige, flache Erhabenheit der Haut, die heftig juckt
285
Welche Typen von allergischen Reaktionen treten etwa 6-12h nach Allergenexposition auf?
Typ II : Zytotoxischer Typ Typ III : Immunkomplex-Typ Typ I - eine evtl. zellvermittelte Spätphasenreaktion
286
Was ist die Agranulozytose?
Schwere Verminderung der Granulozytenzahl im peripheren Blut (<500 bzw. <200/μL) Auslöser: Medikamente ! , Knochenmark - Veränderungen, Hypersplenie-Syndrom
287
Leitsymptome/akute Trias einer Agranulozytose?
Stomatitis aphtosa ! Halsschmerzen ! Hohes Fieber !
288
Mögliche Auslöser der Agranulozytose? (3 Gruppen + Sub)
Medikamente: - Allergisch: Metamizol, NSAR; Thyreostatika (Carbimazol, Thiamazol) - Toxisch: Zytostatika Auf Ebene des Knochenmarks: Aplastische Anämie, Maligne Erkr. d. Blutes, MDS, VitB12-/Folsäure-Mangel Periphere Zellzerstörung: Hypersplenie-Syndrom, Autoimmunerkr. mit AK-Bildung
289
Welche Medikamente können eine Agranulozytose verursachen? (mind. 6)
! Analgetika: Metamizol ! ,NSAR ! Thyreostatika: Carbimazol, Thiamazol Sulfonamide, Sulfonylharnstoffe Clozapin Thienopyridine: Clopidogrel, Ticlopidin
290
Beispiele für allergische Reaktionen des Typ II ? (5)
``` Transfusionsreaktion Autoimmunzytopenien (zB hämolytische Anämie) Medikamenteninduzierte Thrombozytopenie Morbus hämolyticus neonatorum Agranulozytose ```
291
Beispiele für allergische Reaktionen des Typ III ? (4)
Immunopathien (bspw. allergische Vaskulitis) Serumkrankheit (Reaktion auf fremde/tierische Seren) bakterielle Infekte Medikamente (Autoimmunerkrankungen)
292
Beispiele für allergische Reaktionen des Typ IV ? (4)
Allergisches Kontaktekzem Makulopapulöses Arzneimittelexanthem (Penicillin! , Cephalosporine) Transplantatabstoßung Tuberkulinreaktion
293
(Zeitlicher) Verlauf einer allergischen Reaktion des Typ IV ?
- Erster Allergenkontakt → Sensibilisierung - Erneuter Allergenkontakt → Manifestation mit Ekzemreaktion nach ca. 12–48 h: ! Rötung, Bläschen, Nässen, Papeln, Juckreiz Evtl. Krusten, Schuppen ! Evtl. vergröberte Hautstruktur Häufig Streuphänomen in der Umgebung
294
Welche Effloreszenzen kommen beim Ekzem bei einer allergischen Reaktion Typ IV vor?
Erneuter Allergenkontakt mit Ekzemreaktion nach ca. 12–48 h: ! Rötung, Bläschen, Nässen, Papeln, Juckreiz Evtl. Krusten, Schuppen ! Evtl. vergröberte Hautstruktur Häufig Streuphänomen in der Umgebung
295
Gegen welche Stoffe zeigt sich am häufigsten eine Sensibilisierung im Epikutantest? Welcher Typ allergischer Reaktion ist das?
allergische Reaktion Typ IV Nickel (ca. 20%) Duftstoffe (ca. 15%) Perubalsam (ca. 10%) Weitere Allergene: Chrom, Kobalt etc.
296
Was ist das Zwei-Phasen-Ekzem? Wie entsteht es?
Sonderform einer allergischen Reaktion des Typ IV Primär irritatives Kontaktekzem durch Kumulation toxischer Substanzen → Sekundäre Sensibilisierung und damit Entwicklung eines allergischen Kontaktekzems
297
Welche Nachweisverfahren für eine Typ I Allergie gibt es? (mind. 3)
Hauttestung (im symptomfreien Intervall!) durch: - Reibetest - Pricktest ! - Scratchtest ! - Intrakutantest In-Vitro - Gesamt-IgE ! - spezifische IgE durch RAST ! - Tryptasekonzentration im Serum (als Hinweise auf schwere Reaktionen)
298
Welche Nachweisverfahren für eine Typ IV Allergie gibt es?
Hauttestung (im symptomfreien Intervall!) durch: Epikutantest zum NW von allergischem Kontaktekzem (erste Ablesung nach 24-48h)
299
Woraus besteht eine Notfall(-Selbst)-Medikation bei Anaphalaxie?
H1-Antihistaminikum, Glucocorticoid und Adrenalinpräparat
300
Was ist ein anaphylaktischer Schock?
Definition: Peripheres Kreislaufversagen im Rahmen eines distributiven Schocks - Maximalversion einer Typ-1-Überempfindlichkeitsreaktion ("klassische" Anaphylaxie) - Anaphylaktoide, IgE-unabhängige Überempfindlichkeitsreaktion
301
Therapie bei allergischen Reaktionen?
TYP I (Sofortreaktion): Unterbrechung der Allergenzufuhr! Adrenalin i.m. Sauerstoff inhalativ Zugang legen H1-Antagonist i.v. (zB Dimentinden, Clemastin) Glucokorticoid i.v. (zB Prednisolon 500-1000mg) TYP II, TYP III : Allergenzufuhr stoppen Glucocorticoide, ggf. Immunsuppressiva TYP IV : Topische Glucocorticoide