Hamella 4 Flashcards
Welche sind die zwei konstitutive Unternehmensentscheidungen?
Wahl der Rechtsform und Wahl des Standortes
Was ist die Unternehmensverfassung?
Die Unternehmensverfassung ist die Gesamtheit aller konstitutiven und langfristig angelegten Regeln, mit deren Hilfe die Einflussmöglichkeiten der einzelnen Interessengruppen determiniert werden.
Woraus ergibt sich die Unternehmensverfassung?
- gesetzlichen Regelungen
- kollektivvertraglichen Vereinbarungen
- privatautonomen Rechtssetzungen
Welche drei „Organe der Unternehmensführung“ unterscheidet man?
- Leitungsorgan
- Kontrollorgan
- Gesellschafterorgan
Welche „Organe der Unternehmensführung“ gibt es bei der Rechtsform OHG?
Nur 1, Gesamtheit der Gesellschafter
Welche „Organe der Unternehmensführung“ gibt es bei der Rechtsform KG und kleine Gmbh?
2, Gesellschafterversammlung (Gesellschafterorgan) und Geschäftsführung (Leitungsorgan+Kontrollorgan)
Welche „Organe der Unternehmensführung“ gibt es bei der Rechtsform AG, KGaA und große GmbH?
3, Hauptversammlung (Gesellschafterorgan), Aufsichtsrat (Kontrollorgan) und Vorstand (Leitungsorgan)
Grenzen Sie die betriebliche und unternehmerische Mitbestimmung voneinander ab!
Betriebliche: Nicht rechtsformabhängig (ab mind. 5 MA); Betriebsverfassungsgesetz; alle Probleme, Entlassungen, soziale Probleme, Zustimmung, usw.)
Unternehmerische: Kapitalgesellschaften; Montanmitbestimmungsgesetz, Drittelbeteiligungsgesetz, Mitbestimmungsgesetz; strategische Probleme
Ein Teil der Unternehmensverfassung besteht aus privatautonomen Rechtssetzungen. Nennen Sie dafür zwei Beispiele! Wie breit ist deren Raum innerhalb der Unternehmensverfassung?
Gesellschaftsverträge, Satzungen, Geschäftsordnungen, Unternehmensverträge
Privatautonome Rechtssetzungen sind der absolute Schwerpunkt der Unternehmensverfassung. Unternehmensverfassung besteht fast ausschließlich aus privatautonomen Rechtssetzungen.
In der Organisationslehre unterscheidet man zwischen einer formalen und einer informalen Organisation. Versuchen Sie die Abgrenzung und die Überschneidung zwischen formaler Organisation und Unternehmensverfassung zu beschreiben!
Überscheidung:
Beide sind bewusst von autorisierten Entscheidungsträgern (Führungskräfte, Eigentümer) geschaffen. Unternehmensverfassung ist ein Teil der formalen Organisation.
Abgrenzung:
Formale Organisation: beinhaltet mehr als Unternehmensverfassung, z.B. Arbeitsanweisungen
Was beschreibt das Kollegialprinzip in Bezug auf die Leitung einer Aktiengesellschaft nach deutschem Recht? Wie lautet das entsprechende Prinzip im monistischen System?
Das Kollegialprinzip beschreibt die Vermeidung der Personenabhängigkeit des Vorstandes durch Grundsatz der Gesamtverantwortung der Vorstandsmitglieder
Im monistischen System herrscht das Direktorialprinzip.
Nennen Sie eine gesetzliche Regelung, die in Deutschland die Einflüsse der Mitarbeiter auf Leitung und Kontrolle eines Unternehmens betrifft!
Mitbestimmungsrecht
Erläutern Sie: Das monistische Leitungsmodell ist gekennzeichnet durch eine Machtkonzentration! Positiv oder negativ?
Im monistischen Leitungsmodell werden Geschäftsführung und Kontrolle im Board vereint, was zu einer Machtkonzentration führt.
Das kann sowohl positive Aspekte wie effiziente Entscheidungsprozesse ermöglichen als auch negative Aspekte wie eingeschränkte Neutralität der Kontrolle und schwer kontrollierbares Machtmonopol des CEO.
Nennen Sie zwei Aufgaben der Hauptversammlung!
- Wahl des Aufsichtsrats
- Entscheidung über Bilanzgewinn
- Entlastung von Aufsichtsrat und Vorstand
Was bedeutet die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat?
Die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat hat zwei Funktionen: eine Signalfunktion (Geschäftsführung wird gebilligt; Hauptversammlung spricht ihr Vertrauen aus) und eine rechtliche Funktion (Haftungsbefreiung).