G - Spezielle Notfälle Part 1 Flashcards

1
Q

Erklären Sie die Begriffe: Kinematik und Unfallmechanik?

A

Kinematik und Unfallmechanik beschreibt kurz gesagt den Unfallhergang durch die einwirkende Geschwindigkeit und Gewalt.

● Jede Gewalteinwirkung auf den menschlichen Körper kann zu Weichteilverletzungen, Knochenbrüchen und zu Verletzungen innerer Organe führen.
● Je größer diese Gewalt ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit schwerer Verletzungen.
● Je höher die Geschwindigkeit, desto schwerer die Verletzungen. Beim Aufprall wird Energie nicht vernichtet, sondern umgewandelt
● Verkehrsunfälle mit hoher Geschwindigkeit oder Stürze aus großer Höhe bezeichnet man als Hochrasanztraumen
● Hochrasanz-Verletzte gelten so lange als schwer verletzt, bis das Gegenteil bewiesen ist.
● Es ist bei schweren Unfällen sehr wichtig, die Unfallmechanik zu kennen, um schwerwiegende Verletzungen nicht zu übergehen.
● Versorgung von verletzten –> durch Manipulation dem Pat keine zusätzlichen Schaden zugefügen
● HWS-Schienung so früh wie möglich -> wenn nicht möglich (e.g. Lebensfunktionen bedroht) soll Kopf des Pats in achsengerechter Neutralstellung gehalten werden

Faktoren
● Geschwindigkeit (sehr wichtig, E = 1/2(m*v²))
● Gurte ja/nein?
● weicher Untergrund kann kinetische Energie absorbieren
● Sturzhöhe
● Komprimierbarkeit der Kontaktfläche
● erstkontaktierender Körperteil (Extremität oder Kopf)

Fußgänger vs. KFZ
bis 50km/h Kopf auf Kühlerhaube
50-70km/h Kopf vs Windschutzscheibe
ab 70km/h FußgängerIn fliegt über das Dach

Primärer Aufprall
● Unterschenkelverletzungen (Stoßstangenverletzungen)
● Platz- und Quetschwunden am Schienbein
● keilförmige Brüche
● Blutungen häufig sehr ausgedehnt
● Kleinwüchsige & Kinder: häufig Beckenverletzungen

Aufschlagen des Rumpfes und Kopfes am Fahrzeug

Abgleiten oder Abwurf vom KFZ
● häufig eher Armbrüche & Kopfverletzungen
auffallend gering

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Beschreiben Sie den traumatologischen Notfallcheck und erklären Sie die erkennbaren Symptome.

A

Der traumatologische Notfallcheck beinhaltet die genaue körperliche Untersuchung durch Sehen, Tasten, Fühlen. Je nach Situation and Szene werden evtl. nur Teile durchgeführt

Schauen auf
● Wunden, Schmerzen, Prellmarken, Knochenverschiebungen,
● Am Kopf auch nach: Einstellungen, Ausbuchtungen, Knochensplitter in der Wunde, Brillen- oder Monokelhämatom um die Augen (Vd. auf Schädelbasisbruch)

Kopf
● vorsichtiges Abtasten des Gesichtsschädels
● Umfassen des Hinterkopfes um Blutungen festzustellen
● Pupillenkontrolle
● Mund- und Naseninspektion

Hals
● vorsichtiges Abtasten der Halswirbelsäule
● auf gestaute Halsvenen achten
● Auch: Halsvenenstauung, verschobene Trachea, Emphyseme (Vd. auf Pneumothorax/Spannungspneumothorax)

Brustkorb
● vorsichtiges Abtasten der Schlüsselbeine und Schultern, der Rippen, des Brustbeines
● achten auf Prellmarken
● Auch: paradoxe Atmung (Vd auf Serienrippenbruch), Asymmetrische Atembewegung (Vd. auf Pneumothorax/Spannungspneumothorax), Emphyseme (Vd. auf Pneumothorax/Spannungspneumothorax), schlürfende Wunden

Bauch
● vorsichtiges Abtasten des Bauches (RO=Leber, LO=Milz, RU=Darm, LU=Darm)
● auf gespannte Bauchdecke achten
● auf Prellmarken achten
● Auch: heraushängende Darmschlingen (Maßnahme: Keimfrei + feucht Abdecken)

Becken
● vorsichtiges Abtasten
● auf Instabilität achten (bei Bruch -> starke Schmerzen)
● Achtung: bis zu 5L Blutverlust bei Einblutung ins Becken!

Extremitäten
● vorsichtiges Abtasten der Arme und Beine
● Kontrolle von Motorik, Durchblutung, Sensibilität (MDS)
● Auch: Recap-Zeit, Puls

Rücken
● vorsichtiges Abtasten
● Blut auf Händen sichtbar?

MDS
● Patienten dazu auffordern, Zehen oder Finger zu bewegen
● Puls tasten, Rekapillarisationszeit prüfen (maximal 2 Sekunden), Hautfarbe kontrollieren, Temperaturveränderungen und Schwellung beachten
● Hat der Patient ein Taubes Gefühl? Spürt er die Berührung überall?

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Beschreiben Sie die Ursachen, Symptome, Komplikationen und Maßnahmen bei einem Schädel-Hirn- Trauma, Schädeldachbruch, Schädelbasisbruch und Gesichtsschädelverletzungen.

A

SHT
Ursachen
● Gewalteinwirkung auf den Kopf durch Anprall, Schlag, Sturz usw.

Symptome
● Kopfschmerzen, Schwindel
● Übelkeit, Erbrechen, Brechreiz
● Bewusstseinsstörungen

Komplikationen
● Bewusstlosigkeit
● Krämpfe
● Atem-Kreislauf-Stillstand

Maßnahmen
Patient bei Bewusstsein:
● Sauerstoffgabe
● HWS-Schienung
● prophylaktische Seitenlage
● Lagerung mit leicht erhöhtem + Oberkörper auf die versorgungstechnisch günstigere Seite
● Absaugbereitschaft
● allgemeine Maßnahmen
● vermeiden von Kopfbewegungen
Patient ohne Bewusstsein:
● Sauerstoffgabe
● Kontrolle der Lebensfunktionen
● Lebensrettende Maßnahmen
● achsengerechte stabile Seitenlage, nach Möglichkeit mit leicht erhöhtem Oberkörper und angelegter HWS- Schiene

Schädeldachbruch
Ursachen
● Gewalteinwirkung auf den Kopf durch Anprall, Schlag, Sturz usw.

Symptome
● Kopfschmerzen, Schwindel
● Übelkeit, Erbrechen, Brechreiz
● Bewusstseinsstörungen
● mögliche Eindellung
● Knochensplittern und Austritt von Hirngewebe bei offenen Schädeldachbruch

Komplikationen
● Bewusstlosigkeit
● Krämpfe
● Atem-Kreislauf-Stillstand

Maßnahmen
Patient bei Bewusstsein:
● Sauerstoffgabe
● HWS-Schienung
● prophylaktische Seitenlage
● Lagerung mit leicht erhöhtem Oberkörper auf die versorgungstechnisch günstigere Seite
● Absaugbereitschaft
● allgemeine Maßnahmen
● vermeiden von Kopfbewegungen
Patient ohne Bewusstsein:
● Sauerstoffgabe
● Kontrolle der Lebensfunktionen
● Lebensrettende Maßnahmen
● achsengerechte stabile Seitenlage, nach Möglichkeit mit leicht erhöhtem Oberkörper und angelegter HWS- Schiene

Schädelbasisbruch
Ursachen
● Gewalteinwirkung auf den Kopf durch Anprall, Schlag, Sturz usw.

Symptome
● Kopfschmerzen, Schwindel
● Übelkeit, Erbrechen, Brechreiz
● Bewusstseinsstörungen
● Austritt von Blut, Liquor aus Mund, Nase oder Ohr
● Bluterguss in Augenhöhle

Komplikationen
● Bewusstlosigkeit
● Krämpfe
● Atem-Kreislauf-Stillstand

Maßnahmen
● Patient bei Bewusstsein:
● Sauerstoffgabe
● HWS-Schienung
● prophylaktische Seitenlage
● Lagerung mit leicht erhöhtem Oberkörper auf die versorgungstechnisch günstigere Seite
● Absaugbereitschaft
● allgemeine Maßnahmen
● vermeiden von Kopfbewegungen
Patient ohne Bewusstsein:
● Sauerstoffgabe
● Kontrolle der Lebensfunktionen
● Lebensrettende Maßnahmen
● achsengerechte stabile Seitenlage,
nach Möglichkeit mit leicht erhöhtem Oberkörper und angelegter HWS- Schiene

Gesichtsschädelverletzung
Ursachen
● Gewalteinwirkung auf den Kopf durch Anprall, Schlag, Sturz usw.

Symptome
● Kopfschmerzen, Schwindel
● Übelkeit, Erbrechen, Brechreiz
● Bewusstseinsstörungen
● Atembehinderung durch Blut, Zähne, Fremdkörper und Frakturen

Komplikationen
● Bewusstlosigkeit
● Krämpfe
● Atem-Kreislauf-Stillstand

Maßnahmen
Patient bei Bewusstsein:
● freimachen und freihalten der Atemwege
● Sauerstoffgabe
● HWS-Schienung
● prophylaktische Seitenlage
● Lagerung mit leicht erhöhtem Oberkörper auf die versorgungstechnisch günstigere Seite
● Absaugbereitschaft
● allgemeine Maßnahmen
● vermeiden von Kopfbewegungen
Patient ohne Bewusstsein:
● Sauerstoffgabe
● Kontrolle der Lebensfunktionen
● Lebensrettende Maßnahmen
● achsengerechte stabile Seitenlage, nach Möglichkeit mit leicht erhöhtem Oberkörper und angelegter HWS- Schiene
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Welche Verletzungen des Gehirns gibt es? Beschreiben Sie die Begriffe: Hirndruck, epidurale-, subdurale-, subarachnoidale- und intracerebrale Hirnblutung sowie Symptome, Komplikationen und Maßnahmen.

A

Verletzungen des Gehirns
● werden in primäre und sekundäre Verletzungen eingeteilt + offene und gedeckte Hirnverletzungen unterscheidet – je nachdem ob die harte Hirnhaut (Dura Mater) verletzt ist oder nicht
● Bei offenen Schädel-Hirn-Verletzungen besteht durch eindringende Krankheitserreger eine hohe Infektionsgefahr

Primäre Verletzungen
● mechanische Verletzungen des Gehirns durch ein Trauma

Fokale Verletzungen
● Rindenprellungen sind umschriebene Verletzungen der Gehirnoberfläche
● werden durch stumpfe Gewalteinwirkungen hervorgerufen (vor allem bei der Krafteinwirkung, die beim Abbremsen nach einem Sturz entsteht)
● Gewebe wird dabei lokal zerstört, je nach dem betroffenen Areal äußert sich dies in neurologischen Defiziten

Diffuse Verletzungen
● bei leichter bis mittelschwerer Gewalteinwirkung auf den Schädel kommt es zu einer vorübergehenden Funktionsstörung des Gehirns
● Leitsymptome sind kurze Bewusstlosigkeit, Erinnerungslücken, Kopfschmerzen und Übelkeit –> Gehirnerschütterung - sie heilt ohne Folgen ab und es bleiben keine Schäden zurück
● bei schwerer Gewalteinwirkung auf den Schädel kann es zu Einblutungen über das gesamte Gehirn verteilt kommen –> meist Hirnstamm, hinterlässt oft schwere neurologische Defizite

Sekundäre Verletzungen
● bezeichnet eine Kette von biochemischen Veränderungen durch zerebrale Minderdurchblutung
● führen zu einer Hirnschwellung mit Steigerung des Hirndrucks

● Intrazerebrale Blutung = Blutungen im Hirngewebe.
● Epidurale Hirnblutung = Blutungen zwischen Schädel und Gehirn.
● Subdurale Hirnblutung = Blutung zwischen harter Hirnhaut und Gehirn.
● Subarachnodiale Hirnblutung = freies Blut gelangt in den mit Hirnflüssigkeit gefüllten Subarachnoidalraum.

Hirndruck
Definition
● Im Schädelinneren herrscht ein gewisser Druck
● der Hirndruck kann aufgrund einer Hirnschwellung infolge einer schweren Hirnverletzung oder ausgedehnten Blutungen über den Normwert steigen
● das Gehirn kann sich im Schädelinneren nur begrenzt ausdehnen, dadurch steigt bei jeglicher Volumenzunahme der Hirndruck an und kann zu einer Gewebsquetschung oder Durchblutungsstörungen führen

Symptome
● Kopfschmerzen, Schwindel
● Übelkeit, Erbrechen
● Sehstörungen und Pupillenveränderungen (Seitendifferenz, fehlende Lichtreaktion)
● Bewusstseinsstörung bis Bewusstlosigkeit
● Absinkende Pulsfrequenz
● Atemwegsstörungen
● eventuell Krämpfe

Komplikationen
● Bewusstlosigkeit
● Krämpfe
● Atem-Kreislauf-Stillstand

Maßnahmen
Patient bei Bewusstsein:
● Sauerstoffgabe
● HWS-Schienung
● prophylaktische Seitenlage
● Lagerung mit leicht erhöhtem Oberkörper auf die versorgungstechnisch günstigere Seite
● Absaugbereitschaft
● allgemeine Maßnahmen
● vermeiden von Kopfbewegungen
Patient ohne Bewusstsein:
● Sauerstoffgabe
● Kontrolle der Lebensfunktionen
● Lebensrettende Maßnahmen
● achsengerechte stabile Seitenlage, nach Möglichkeit mit leicht erhöhtem Oberkörper und angelegter HWS- Schiene 

Epidurale Hirnblutung
Definition
● Blutung zwischen Kalotte und Dura Mater, der Raum kommt physiologischer Weise nicht im Gehirn vor
● arterielle Blutung durch Schädel-Hirn- Trauma mit Verletzung des Gehirns

Symptome
● Kopfschmerzen, Schwindel
● Übelkeit, Erbrechen
● Sehstörungen und Pupillenveränderungen (Seitendifferenz, fehlende Lichtreaktion)
● Bewusstseinsstörung bis Bewusstlosigkeit
● Absinkende Pulsfrequenz
● Atemwegsstörungen
● eventuell Krämpfe
● Motorikstörung mit Lähmungserscheinungen

Komplikationen
● Bewusstlosigkeit
● Krämpfe
● Atem-Kreislauf-Stillstand

Maßnahmen
Patient bei Bewusstsein:
● Sauerstoffgabe
● HWS-Schienung
● prophylaktische Seitenlage
● Lagerung mit leicht erhöhtem Oberkörper auf die versorgungstechnisch günstigere Seite
● Absaugbereitschaft
● allgemeine Maßnahmen
● vermeiden von Kopfbewegungen
Patient ohne Bewusstsein:
● Sauerstoffgabe
● Kontrolle der Lebensfunktionen
● Lebensrettende Maßnahmen
● achsengerechte stabile Seitenlage, nach Möglichkeit mit leicht erhöhtem Oberkörper und angelegter HWS- Schiene

Subdurale Hirnblutung
Definition
● Blutung in einen durch die Einblutung geschaffenen Raum zwischen Dura Mater und Arachnoidea
● traumatisch verursacht

Symptome
● Kopfschmerzen, Schwindel
● Übelkeit, Erbrechen
● Sehstörungen und Pupillenveränderungen (Seitendifferenz, fehlende Lichtreaktion)
● Bewusstseinsstörung bis Bewusstlosigkeit
● Absinkende Pulsfrequenz
● Atemwegsstörungen
● eventuell Krämpfe

Komplikationen
● Bewusstlosigkeit
● Krämpfe
● Atem-Kreislauf-Stillstand

Maßnahmen
Patient bei Bewusstsein:
● Sauerstoffgabe
● HWS-Schienung
● prophylaktische Seitenlage
● Lagerung mit leicht erhöhtem Oberkörper auf die versorgungstechnisch günstigere Seite
● Absaugbereitschaft
● allgemeine Maßnahmen
● vermeiden von Kopfbewegungen
Patient ohne Bewusstsein:
● Sauerstoffgabe
● Kontrolle der Lebensfunktionen
● Lebensrettende Maßnahmen
● achsengerechte stabile Seitenlage, nach Möglichkeit mit leicht erhöhtem Oberkörper und angelegter HWS- Schiene

Subarachnoidale hirnblutung
Definition
● Einblutung in den Subarachnoidalraum
● spontane Einblutung oder traumatisch bedingt

Symptome
● sehr starke Kopfschmerzen, Schwindel
● Übelkeit, Erbrechen
● Sehstörungen und Pupillenveränderungen (Seitendifferenz, fehlende Lichtreaktion)
● Nackensteifigkeit
● Bewusstseinsstörung bis Bewusstlosigkeit
● Absinkende Pulsfrequenz
● Atemwegsstörungen
● eventuell Krämpfe

Komplikationen
● Bewusstlosigkeit
● Krämpfe
● Atem-Kreislauf-Stillstand

Maßnahmen
Patient bei Bewusstsein:
● Sauerstoffgabe
● HWS-Schienung
● prophylaktische Seitenlage
● Lagerung mit leicht erhöhtem Oberkörper auf die versorgungstechnisch günstigere Seite
● Absaugbereitschaft
● allgemeine Maßnahmen
● vermeiden von Kopfbewegungen
Patient ohne Bewusstsein:
● Sauerstoffgabe
● Kontrolle der Lebensfunktionen
● Lebensrettende Maßnahmen
● achsengerechte stabile Seitenlage, nach Möglichkeit mit leicht erhöhtem Oberkörper und angelegter HWS- Schiene

Intracerebrale Hirnblutung
Definition
● Hirnblutung im Hirngewebe selbst
● Durch Arteriosklerose, Traumen

Symptome
● Symptome entsprechen häufig denen des ischämischhen insults
● Kopfschmerzen, Schwindel
● Übelkeit, Erbrechen
● Sehstörungen und Pupillenveränderungen (Seitendifferenz, fehlende Lichtreaktion)
● Bewusstseinsstörung bis Bewusstlosigkeit
● Absinkende Pulsfrequenz
● Atemwegsstörungen
● eventuell Krämpfe

Komplikationen
● Bewusstlosigkeit
● Krämpfe
● Atem-Kreislauf-Stillstand

Maßnahmen
Patient bei Bewusstsein:
● Sauerstoffgabe
● HWS-Schienung
● prophylaktische Seitenlage
● Lagerung mit leicht erhöhtem Oberkörper auf die versorgungstechnisch günstigere Seite
● Absaugbereitschaft
● allgemeine Maßnahmen
● vermeiden von Kopfbewegungen
Patient ohne Bewusstsein:
● Sauerstoffgabe
● Kontrolle der Lebensfunktionen
● Lebensrettende Maßnahmen
● achsengerechte stabile Seitenlage, nach Möglichkeit mit leicht erhöhtem Oberkörper und angelegter HWS- Schiene
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Nennen Sie die Ursachen, Symptome, Komplikationen und Maßnahmen bei Halswirbelsäulen- und Wirbelsäulentrauma.

A

Ursache
● Stürze ab 1,5 Meter Höhe
● Schleudervorgänge, direkte Gewalteinwirkung führen zu Verletzungen der Wirbelsäule und zu Schädigungen des Rückenmarks –> Ausbildung einer Querschnittlähmung
● Je nachdem, in welcher Höhe die Schädigung erfolgt, kommt es zur Lähmung unterhalb der gelegenen Körperabschnitte

Symptome
● Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule
● Kraftlosigkeit bis Bewegungsunfähigkeit
● Taubheitsgefühl bis zur Empfindungslosigkeit
● Manche Pats mit Wirbelsäulenverletzungen haben nur geringe Beschwerden –> keine Ausfallserscheinung + können aufstehen + gehen

Komplikationen
● je nach Höhe der Querschnittlähmung beispielsweise Atmungsausfall
● Schock

Maßnahmen
Patient ohne Bewusstsein:
● Kontrolle der Lebensfunktionen
● Lebensrettende Maßnahmen
● bei Bewusstlosigkeit achsengerechte stabile Seitenlage mit angelegter HWS- Schiene

Patient bei Bewusstsein:
● HWS-Schienung, Schaufeltrage, Vakuummatratze (Traumadrillinge)
● Flache Lagerung
● Traumatologischer Notfallcheck
● Absaugbereitschaft
● Allgemeine Maßnahmen
Der Patient sollte am besten mit einem Hubschrauber transportiert werden (erschütterungsarm)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Nennen Sie die Ursachen, Symptome, Komplikationen und Maßnahmen bei einer geschlossenen Brustkorbverletzung. (geschlossener Pneumothorax)

A

geschlossene Brustkorbverletzung
● Gewalteinwirkung auf Brustkorb = Brustkorbprellung, Brustkorbquetschung mit Weichteilverletzung, Rippenbruch, Serienrippenbrüche, Blutansammlung (Hämatothorax) oder im Herzbeutel (Herzbeuteltamponade), und Pneumothorax

geschlossener Pneumothorax
Ursachen
● durch eine Verletzung der Lungenoberfläche (Anspießung der Lunge durch eine abgebrochene Rippe) kann Luft aus den Atemwegen in den Pleuraspalt kommen
● Es entsteht eine Luftansammlung zwischen Brustkorbwand und Lunge
● Der Blutrückfluss in die großen Venen wird behindert –> lebensbedrohlich

Symptome
● Schmerzen im Bereich des Brustkorbs 
● Atemnot und Reizhusten 
● Abschürfungen und Prellmarken
● abnorme Brustbewegungen, paradoxe Atmung (keine Pendelatmung! die nur bei Serienrippenbruch)
● Zyanose
● Venenstauung im Halsbereich
● Hautknistern

Komplikationen
● Spannungspneumothorax (verdrängen des Zwerchfells und Mittelfells)
● hochgradige Atemnot

Maßnahmen
● Lagerung mit erhöhtem Oberkörper, wenn erträglich auf der verletzten Seite oder Stabilisierung durch Druck mit der flachen Hand
● den Patienten beruhigen und zu ruhiger Atmung anregen
● Sauerstoffgabe (15 Liter)
● Absaugbereitschaft
● Allgemeine Maßnahmen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Nennen Sie die Ursachen, Symptome, Komplikationen und Maßnahmen bei einer offenen Brustkorbverletzung. (offener Pneumothorax)

A

offene Brustkorbverletzung
● durch Schuss-, Stich- und Pfählungsverletzungen kann es zu einer Öffnung des Brustkorbs kommen
● dadurch dringt Luft in den Brustfellraum ein

offener Pneumothorax
Ursachen
● bei offener Brustkorbwand dringt Luft in den Brustfellraum ein + die Lunge der betroffenen Seite fällt zusammen

Symptome
● Austritt von schaumigen Blut aus der Wunde
● Zyanose
● Halsvenenstauung
● Atemnot

Komplikationen
● Hochgradige Atemnot

Maßnahmen
● Lagerung mit erhöhtem Oberkörper, wenn erträglich auf der verletzten Seite oder Stabilisierung durch Druck mit der flachen Hand
● den Patienten beruhigen und zu ruhiger Atmung anregen
● Sauerstoffgabe (15 Liter)
● keimfreie Wundversorgung (keine luftundurchlässigen Verbandstoffe –> Luft muss aus Brustkorb entweichen können)
● Absaugbereitschaft
● Allgemeine Maßnahmen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Nennen Sie die Ursachen, Symptome, Komplikationen und Maßnahmen einer geschlossenen Bauchverletzung und einer Beckenverletzung.

A

Bauchverletzung
Ursachen
● durch stumpfe Gewalteinwirkung auf den Bauch kann es zu Verletzungen innerer Organe (Milz, Leber, Niere, Darm)

Symptome
● starke Bauchschmerzen
● Prellmarken
● Bretthart gespannte Bauchdecke und Abwehrspannung
● Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen

Komplikationen
● innere Blutung

Maßnahmen
● vorsichtige Flachlagerung auf der Vakuummatratze mit angezogenen Beinen oder nach Wunsch des Patienten
● allgemeine Maßnahmen

Beckenverletzung
Ursachen
● entstehen häufig durch Verkehrsunfälle, Sturz aus großer Höhe
● knöcherne Strukturen (Darmbein, Steißbein) aber auch große Gefäße, Nerven und im Becken liegende Organe verletzt.
● können am Unfallort nur durch die Unfallmechanik vermutet werden und treten oft in Verbindung mit Organverletzungen im Bauchraum auf

Symptome
● Schmerzen
● Bewegungseinschränkung im Bereich von Becken und Beinen

Komplikationen
● starke (innere) Blutung

Maßnahmen
● Trauma Drillinge (HWS-Schiene, Schaufeltrage, Vakuummatratze)
● allgemeine Maßnahmen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Nennen Sie die Ursachen, Symptome, Komplikationen und Maßnahmen bei einer offenen Bauchverletzung.

A

Offenen Bauchverletzung
Ursachen
● Bauchraumöffnung durch Gewalteinwirkung mit scharfen oder spitzen Gegenständen

Symptome
● Wunde im Bereich der Bauchdecke
● austreten von Darmschlingen
● Herausragen eines Fremdkörpers
● starke Schmerzen

Komplikationen
● starke Blutung

Maßnahmen
● vorsichtige Flachlagerung auf der Vakuummatratze mit angezogenen Beinen oder Lagerung nach Wunsch des Patienten
● keimfreie Wundversorgung, darüber Rettungsdecke legen
● evtl. ausgetretene Eingeweide belassen + mit genügend großen sterilen Wundauflagen zu bedecken und durch Befeuchten mit kristalloiden Lösungen vor Austrocknen schützen
● pfählende Gegenstände belassen und fixieren
● allgemeine Maßnahmen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Nennen Sie die Ursachen, Symptome, Komplikationen und Maßnahmen von Verletzungen im Bereich des Stomas, der PEG-Sonde und des suprapubischen Katheters.

A

Stoma = meist künstliche Öffnung des Verdauungstraktes
PEG-Sonde = künstliche Ernährung durch Bauchdecke
Suprapubischer Katheter = Harnableitung über Bauchdecke

Verletzungen im Bereich des Stomas, der PEG-Sonde und des suprabubischen Katheters
Ursachen
● Verschiedene z.B. Sonde herausgerissen

Symptome
● Wunde im Bereich der Bauchdecke, Bauchplatte abgehoben, Sonde herausgerissen
● Ausscheidungen im Bereich des Stomas auf der Haut, im Bereich der chirurgischen Öffnung
● eventuell austreten von Darmschlingen
● starke Schmerzen

Komplikationen
● starke Blutung
● Infektion
● Wundbildung durch Verdauungssekrete

Maßnahmen
● vorgehen wie bei einem offenen Bauchtrauma
● vorsichtige Flachlagerung auf der Vakuummatratze mit angezogenen Beinen oder nach Wunsch des Patienten
● keimfreie Wundversorgung, darüber Rettungsdecke legen
● evtl. ausgetretene Eingeweide belassen + mit genügend großen sterilen Wundauflagen zu bedecken und durch Befeuchten mit kristalloiden Lösungen vor Austrocknen schützen
● Stoma und PEG-Sonde belassen –> nicht mit Gewalt von der Haut trennen
● vorsichtiges Entfernen des Stuhls oder Harn
● allgemeine Maßnahmen
● auf größte Hygiene achten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Nennen Sie die Ursachen, Symptome, Komplikationen und Maßnahmen bei Quetschungen und Gelenksverletzungen. (MDS-Symptomatik)

A

Quetschungen (bruises)
Ursachen
● Schwere der Verletzung hängt von der Art und Lokalisation der Schädigung ab
● Durch Gewalteinwirkung

Symptome
● Schmerzen
● Schwellung
● Bluterguss

Komplikationen
● Blutverlust ins Gewebe

Maßnahmen
● Hochlagerung
● Ruhigstellung
● kühle Umschläge (mit Kühlbeutel)

Gelenksverletzungen
Verstauchung
Ursachen
● gelenkbildenden Knochen werden durch Gewalteinwirkung kurz gegeneinander verschoben oder verdreht, kehren aber sofort wieder in die ursprüngliche Stellung zurück

Symptome
● Schmerzen
● Schwellung
● Bluterguss

Komplikationen
● Einreißen der Gelenkskapsel
● Zerrung oder Riss der Bänder
● Blutung ins Gelenk

Maßnahmen
● MDS-Kontrolle
● Extremität hochlagern
● Ruhigstellung
● kühle Umschläge

Verrenkung
Ursachen
● gelenkbildenden Knochen verlieren durch Gewalteinwirkung ihren Zusammenhalt, diese abnorme Stellung bleibt
● Gelenkspfanne ist leer + Gelenk nicht mehr funktionstüchtig

Symptome
● Schmerzen
● Schwellung
● Bluterguss
● abnorme Stellung des Gelenks, federnde Fixierung
● MDS-Störung

Komplikationen
● Überdehnen und Zerreißen der Gelenkskapsel und der Bänder
● Blutung ins Gelenk

Maßnahmen
● MDS-Kontrolle
● Ruhigstellung in der vorgefundenen Stellung
● Allgemeine Maßnahmen
● KEINE EINRENKUNGSVERSUCHE!
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Nennen Sie die Ursachen, Symptome, Komplikationen und Maßnahmen bei Knochenbrüchen. Zählen Sie die Schweregrade bei offenen Frakturen auf. (MDS-Symptomatik)

A

Knochenbrüche
Ursachen
● durch die Unterbrechung der Kontinuität des Knochens durch Gewalteinwirkung

Symptome
● Schmerzen
● Schwellung
● Bluterguss
● Bewegungseinschränkung, Knochenreiben (Krepitation)
● abnorme Stellung, Verschiebung, Stufenbildung
● MDS-Störung
● Wunden mit starker/ohne starke Blutung

Komplikationen
● Blutverlust
● Infektionen
● Schädigung von Nerven, Gefäßen und Muskelgewebe

Maßnahmen
● Blutstillung
● MDS-Kontrolle
● Wundversorgung
● Ruhigstellung/Schienung
● allgemeine Maßnahmen
● eventuell Amputatversorgung

Schweregrade bei offenen Frakturen
Grad 1 –> Hautdurchtrennung, Durchspießung, geringe Quetschung
Grad 2 –> Hautdurchtrennung, Haut- und Weichteilquetschung, Verunreinigung
Grad 3 –> Hautdurchtrennung, ausgedehnte Weichteil-, Gefäß- und Nervenverletzung
Grad 4 –> Amputation oder Teilamputation

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly