B - Hygiene Flashcards

1
Q

Was verstehen Sie unter persönlicher Hygiene vor Dienstbeginn und unter Hygieneanforderungen an den Rettungsdienst?

A

Generell gepflegtes Äußeres!

Haare:
● sauber halten
● längere Haare = hochstecken
● Bei Infektionstransporten und Verlegungen immunsupprimierter Patienten (Patienten mit großflächigen Verbrennungen, Transplantationspatienten, Patienten mit Vollbild- AIDS) -> kann von dem den Transport anordnenden Arzt das Tragen von Schutzhauben gefordert werden.

Fingernägel:
● kurz halten (vom Durchstechen der Schutzhandschuhe zu vermeiden und das Verletzungsrisiko vermeiden
● ansammeln von Schmutzpartikeln und die Bildung von Mikroorganismen so gut als möglich vermieden
● Nagellack verboten (verunreinigungen werden nicht entdeckt)

Hautschutz:
● Hautschutzmittel nach jedem Händewaschen benutzen
● Desinfektionsmittel wirken Rückfetten (Hände müssen nach einer Desinfektion nicht eingecremt werden)

Dienstkleidung:
● Die Dienstkleidung muss möglichst geschlossen getragen werden, um ein unbeabsichtigtes Verfangen oder Hängenbleiben und eine Kontamination der Unterkleidung zu verhindern.
● Sie soll erst in der Dienststelle angezogen werden und ist bei Verschmutzung und Kontamination schnellstmöglich, in jedem Falle aber täglich nach Dienstschluss zu wechseln
● Die getragene, verschmutzte Dienstkleidung ist entsprechend zu reinigen
● Das Umkleiden nach Dienstschluss ist unumgänglich, um ein Verschleppen von Keimen in den privaten Bereich zu verhindern.

Schuhe:
Geschlossene, knöchelhohe Sicherheitsschuhe die fest am Fuß sitzen. Im Falle einer Kontamination sind diese zu desinfizieren.

Schmuck:
Neben der Gefahr eine Verletzung für den Patienten und das Personal bestehen auch das Risiko einer Infektionsgefährdung.
Kein Schmuck im Dienst.

Hygieneanforderungen an den Rettungsdienst:
Vor:
● Patientenkontakt
● Aseptischen Tätigkeiten (Geburt, Notarztassistenz,..)

Nach:
● Kontakt mit potenziell infektiösem Material (Blut, Stuhl, andere Körperflüssigkeiten)
● Patientenkontakt
● Kontakt mit Oberflächen in unmittelbarer Umgebung des Patienten
(Lebensraum, Gepäcksstücke, Gehhilfen,…)

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2
Q

Erklären Sie die hygienische Händedesinfektion und die Routinewartung von Rettungsmittel.

A

Das Ziel einer hygienischen Händedesinfektion ist
● Reduzierung unerwünschter Fremdkeime auf den Händen
● Vor und nach jedem Patientenkontakt
● nach Kontakt mit kontaminiertem Material
● vor vorbereiten von Medikamenten u. Infusionen.

Wurden die Hände sichtbar oder merklich mit keimhaltigen Ausscheidungen kontaminiert, sind die davor mit Zellstoff, einem Papierhandtuch oder einem Wattebausch zu reinigen.
● Diese Tücher sind vorab mit Desinfektionsmittel zu befeuchten.

Durchführung:
● Auf die Hände geben und anschließend über die Hände verteilen und Einwirkzeit beachten!
● Hände müssen trocken gerieben werden!
● Vor der Verwendung von Einmalhandschuhen sind die Hände ebenfalls zu desinfizieren!

Routinewartung von Rettungsmitteln:
Die Routinewartung hat die Aufgabe, Kreuzinfektionen zwischen den Patienten zu verhindern, die Mitarbeiter zu schützen und die Entstehung nosokominaler Erreger zu unterbinden.
In bestimmen Abständen und bei Verdacht auf Kontaminierung wird eine Desinfektion durchgeführt.
Grobe Verunreinigungen sind immer zuerst zu entfernen bevor man Desinfektionsmaßnahmen einleitet.
● Mit Blut, Sekret, Eiter, Stuhl oder Urin kontaminierte Flächen sind nach dem Einsatz zu desinfizieren
● Flächen sind einer Wischdesinfektion zu unterziehen
● Zusätzlich ist 14-tägig eine gründliche Gesamtreinigung vorzunehmen
● Sterile Artikel müssen engmaschig kontrolliert werden
● Mehrfachinstrumente oder Gegenstände sind nach jeder Benutzung zu desinfizieren, abschließend zu reinigen und sauber zu verpacken.
● Mitgeführtes Wasser muss die Trinkwasserverordnung erfüllen
● Bei jedem SE sind hygienisch einwandfreie Bezüge zu verwenden
● Decken, Unterlagen und Kopfkissen sind korrekt aufzubereiten

Einwirkzeiten und die korrekte Reinigung sind auf dem Reinigungsplan einzusehen.

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3
Q

Was ist eine Desinfektion? Erklären Sie die Oberflächen-, Haut-, Geräte-, und Instrumentendesinfektion.

A

Desinfektion:
● Abtötung bzw. irreversible Inaktivierung von krankheitserregenden Keimen an und in kontaminierten Objekten
● Raum bzw. ein Bereich so hergerichtet werden, dass kein Infektionsrisiko, bei der Versorgung oder dem Transport eines Patienten, vorhanden ist.
● Allgemein gilt: nach jedem Transport ist eine Desinfektion der benutzen Materialien (Trage, Tragstuhl etc.) durchzuführen!
● Aus dem Reinigungsplan ist zu entnehmen wie die Desinfektion bei verschiedenen Geräten durchzuführen ist!

Oberflächendesinfektion:
● Grobe Verunreinigungen müssen vor der Wischdesinfektion entfernt werden (mit Desinfektionsgetränkten Tüchern)
● Schutzhandschuhe tragen!
● Mit Scheuertuch, Schwammtuch etc. unter leichtem Druck desinfizieren und
● Einwirkzeit beachten (in Desinfektionsmittel getränkt) erst danach gilt die Fläche als desinfiziert!
● Leichter Flüssigkeitsfilm soll auf der behandelten Fläche bleiben
● Desinfizierte Flächen dürfen nicht trocken nachgewischt werden!
● Wischdesinfektion mit Einmaltüchern oder bei Mehrfachgebrauch der Tücher/Schwämme mithilfe der Zwei-Kübel-Methode durchzuführen
● Zwei Kübel Methode: Tuch wird im 1. Kübel angefeuchtet und im 2. Kübel ausgepresst und danach abgeworfen. Dadurch kann das Desinfektionsmittel im Kübel weiter verwendet werden.

Hautdesinfektion:
● Hautdesinfektion dient der Vorbereitung von medizinischen Eingriffen (z.B. Injektionen, Punktionen, Operationen,…) wo die Haut verletzt werden muss.
● Durch die Desinfektion sollen Keime unschädlich gemacht werden.
● Die Einwirkzeit bei Gefäßpunktionen muss je nach Präparat und Herstellerangaben 15-30 Sekunden und bei invasiven Eingriffen wie einer Thoraxdrainage je nach Präparat und Herstellerangaben 3-5 Minuten (sofern es der Zustand des Patienten erlaubt) betragen.

Geräte- und Instrumentendesinfektion:
● Desinfektion sollte möglichst nach jedem Gebrauch erfolgen.
● Die Verunreinigungen sollen nicht an den Objekten antrocknen da sie sonst die Reinigung und Desinfektion erschweren.
● Geräte sind soweit zu zerlegen das alle kontaminierten Teile desinfiziert werden können.
● Die richtige Reinigung und Einwirkzeit stehen auf dem für alle zugänglichem Reinigungsplan.
● Alle Oberflächen müssen benetzt sein und der Zutritt vom Desinfektionsmittel darf nicht durch Luftbläschen behindert werden.
● Schläuche sind mit Desinfektionsmittel durchzuspülen.

Nach jeder Desinfektion ist eine Funktionskontrolle nach dem MPG durchzuführen!

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4
Q

Was ist eine Sterilisation? Was muss steril sein? Was besagt die Nadelstichverordnung? Welche Maßnahmen dienen zur Verhütung von Nadelstich- und Schnittverletzungen?

A

Sterilisation:
Eine Sterilisation ist eine Maßnahme, mit der man eine nahezu völlige Keimfreiheit, also das Abtöten bzw. Entfernen aller pathogenen und apathogenen Mikroorganismen (in Stoffen, Gegenständen etc.)
Steril = keimfrei
Absolute Keimfreiheit ist nur theoretisch möglich!
Sterilisation ist durch physikalische und chemische Verfahren möglich und richtet sich, im Gegensatz zur Desinfektion, zur vollständigen Beseitigung von Keimen.

Steril muss sein:
● Wundversorgungsmaterial
● Alles, was unter die Hautoberfläche gelangt (Nadeln etc.)
● Alles, was für Operationen bestimmt ist (Handschuhe, Instrumente etc.)

Was besagt die Nadelstichverordnung?
● Die Gefahren sind in die Arbeitsplatzevaluierung aufzunehmen
● Gibt es geeignete medizinische Instrumente mit integrierten Schutzvorrichtungen, so sind diese bereitzustellen und zu verwenden
● Recapping-Verbot: Wiederaufsetzen von Schutzkappen auf Nadeln ist verboten
● Für die Entsorgung spitzer und scharfer Instrumente sind geeignete Abwurfbehälter bereitzustellen
● Mitarbeiter sind entsprechend zu unterweisen
● Mitarbeiter müssen über die Maßnahmen bei einer Nadelstichverletzung Bescheid wissen.
● Fortbildungen bezüglich dessen müssen laufend geboten werden.

Maßnahmen zur Verhütung von Nadelstich- und Schnittverletzungen:
● Kanülen nie in die Hülle zurückstecken (Recapping-Verbot)
● Kanülen und geöffnete Glasampullen sofort nach Benutzung persönlich im vorgesehenen Sammelbehältern entsorgen
● Nie in den Sammelbehälter greifen oder bis zum Rand voll füllen (nur zu 2/3 füllen)

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5
Q

Was ist eine Infektion? Nennen Sie Infektionsquellen, Eintrittspforten, Übertragungsmöglichkeiten und die Patientenrisikogruppen.

A

Infektion:
Infektionen sind Erkrankungen, die durch Eindringen und Vermehrung von Mikroorganismen im Körper entstehen.

Infektionsquellen:
● Infizierte Menschen am Ende der Inkubationszeit und während der Erkrankung (z.B. Tuberkulose)
● Infizierte Menschen nach überstandener Erkrankung (z.B. Ausscheider von Salmonellen)
● Infizierte Menschen ohne Erkrankung (Keimträger, z.B. Meningokokken)
● Leichen (z.B. Staphylokokken- und Streptokokkenerkrankungen)
● Umwelt (z.B. in der Erde vorkommende Keime– Tetanussporen, Gasbrand)
● Infizierte Tiere (z.B. Tollwut, Salmonellosen)
● Krankheitserreger: Viren, Bakterien, Pilze, Würmer,…

Eintrittspforten:
● Schleimhäute des Verdauungs- Atmungs-, Harn- und Geschlechtstraktes
● Augenbindehaut
● Hautwunden

Übertragungsmöglichkeiten:
● Direkter Kontakt mit Infektionsquelle
● Tröpfcheninfektion: Freisetzung großer Tröpfchen mit Keimen durch Husten, Spucken oder Niesen, wobei ein direktes Anhusten, Anspucken, Anniesen erfolgen muss, um eine Infektion zur Folge zu haben
● Aerogene Infektion: Freisetzung kleiner Tröpfchen mit Keimen durch Niesen oder Husten, wobei diese kleinen Tröpfchen länger im Rauben schweben bzw. auch größere Strecken zurücklegen; Übertragung auch nach Anwesenheit eines Patienten möglich
● Schmierinfektion: Übertragung von Krankheitserregern durch Berührung eines Objektes oder Lebewesens.
direkte Kontaktinfektion: Berührung eines infizierten Menschen indirekte Kontaktinfektion: Berührung von kontaminierten Gegenständen
● Mit Stuhlkeimen verunreinigte Nahrung oder Wasser (fäkal-oral)
● Insektenstich oder Tierbiss
● Geschlechtsverkehr
● Von der Mutter auf den Embryo (diaplazentar)

Patientenrisikogruppen 1-4:
Patientenrisikogruppe 1 (=Expositionsprophylaxe 1):
Kein Anhaltspunkt für das Vorliegen einer Infektionskrankheit. Kein Risiko für eine besondere Gefährund der Umwelt.

Patientenrisikogruppe 2 (=Expositionsprophylaxe 1):
Infektion besteht, jedoch kein Risiko für Übertragung durch die üblichen Kontakte beim Transport (z.B. bei durch Blut übertragbaren Erkrankungen und geschlossener Tuberkulose)
Gefährdungsrisiko für Umwelt gering

Patientenrisikogruppe 3 (=Expositionsprophylaxe 2-3):
Diagnose nach hoch infektiösen Erkrankungen oder Verdacht auf eine solche (z.B. akuter Brechdurchfall durch Noroviren, Masern, Mumps, Tuberkulose, hämorrhagisches Fieber, Meningokokkenmeningitis, Milzbrand)
Gefährdungsrisiko für Umwelt hoch

Patientenrisikogruppe 4 (=Expositionsprophylaxe 1-2):
Patienten mit hoher Infektionsgefährdung (immunsupprimierte Patienten, Frühgeborene, Verbrennungspatienten)
Infektionsrisiko für Patienten sehr hoch

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6
Q

Erklären sie Dispositionsprophylaxe, Expositionsprophylaxe und Postexpositionsprophylaxe.

A

Dispositionsprophylaxe
Vorbeugende Maßnahmen ohne/vor infektiösen Pat. Kontakt. Sollen eigene Abwehrkräfte steigern, dass das Risiko einer Infektion verringert/ausgeschlossen wird.
Schutzimpfung
Sanitäter sollte gegen Hepatitis A, B, FSME, Influenza geimpft sein -> Auffrischung!

Expositionsprophylaxe
Darunter versteht man vorbeugende Maßnahmen bei Kontakt mit einem infektiösen Patienten: Stuhl und Blut müssen bei jedem Patienten als potentiell infektiös betrachtet werden.

Expositionsprophylaxe Typ 1
Bei möglichem Kontakt mit Körpersekreten oder Ausscheidungen
● Verwendung von Einmalhandschuhen
● Nach Abwurf der Handschuhe hygienische Händedesinfektion
● Ggf. Schutz der Dienstkleidung vor Kontamination durch Einmalschürze
● Sichere Abfallentsorgung (Nadeln, …)

Expositionsprophylaxe Typ 2
Bei Verdacht auf Tröpfcheninfektion oder aerogene Übertragung (Tuberkulose, Masern, Mumps, eitrige Meningitis, Brechdurchfall durch Noroviren, . . .) zusätzlich zu Typ 1:
● Mundschutz – in erster Linie für den Patienten (wenn für ihn zumutbar)
● Fahrzeug nach Transportabschluss für 5 Minuten lüften (Fenster und Türen geöffnet lassen)

Expositionsprophylaxe Typ 3
Bei Verdacht auf Erkrankungen wie z. B. Milzbrand, Lungenpest, hämorrhagisches Fieber (ist durch den den Transport anordnenden Arzt oder gemäß den landesrechtlichen Bestimmungen zu entscheiden):
● Schutzausrüstung entsprechend dem „Hygieneset“ (FFP 3-Maske, Schutzbrille, Overall der Kategorie CE-Kat III, Typ 4, Handschuhe, Überschuhe) bzw. entsprechend den landesrechtlichen Bestimmungen
● Schlussdesinfektion (Art und Weise wird durch den Amtsarzt festgelegt)

Postexpositionsprophylaxe
Maßnahmen nach erfolgter Kontamination mit potentiell infektiösen Körperflüssigkeiten, um ein Ausbrechen der Krankheit zu verhindern:

Schnittverletzung
● Ggf. Blutfluss durch Spreizen der Wunde verstärken. Danach eine antiseptische Spülung mit einem alkoholischem Hautdesinfektionsmittel machen

Hautexposition
● Sofortiges Entfernen des potentiell infektiösen Materials mit alkoholgetränkten Tupfer. Danach großzügiges Abreiben der Hautoberfläche mit alkoholischem Hautantiseptikum. (Alkotupfer)

Schleimhautexposition
● Schleimhäute (Mund, Augen) sofort und ausgiebig mit Wasser spülen. (evtl. mit schleimhautverträglichen Desinfektionsmittel)

Weitergehende Maßnahmen
● Im Anschluss an die Maßnahmen ist ein Krankenhaus aufzusuchen. Verletzung muss
dokumentiert werden und gemeldet werden. (Versicherungsschutz)
Postexpositionelle HIV – Prophylaxe (PEP)
Idealfall innerhalb von 1 – 2 Std. möglichst aber innerhalb von 48 – 72 Std. LKH ist Ansprechpartner.

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7
Q

Was ist ein Infektionstransport und was muss bei der

Durchführung berücksichtigt werden?

A

Die Durchführung von Infektionstransporten gehört zu den gesetzlich festgelegten Aufgaben des Sanitäters.
Handelt es sich bei der Erkrankung um eine anzeigepflichtige Krankheit gemäß Epidemiegesetz, so wird die Durchführung des Infektionstransports von der Sanitätsbehörde (Amtsarzt) angeordnet.

Diese entscheidet auch über die erforderlichen Schutz- und Desinfektionsmaßnahmen.

Stellt das Team erst während der Untersuchung eines Patienten fest, dass der Verdacht auf eine entsprechende Erkrankung besteht, ist wie folgt vorzugehen:
● Information des Patienten über die Verdachtsdiagnose und darüber das geeignete Hilfe angefordert wird.
● Verlassen der Wohnung/des Hauses
● Hygienische Händedesinfektion
● Rücksprache der Leitstelle über die weitere Vorgehensweise

Durchführung des Transports:
● Kontakt mit Zielkrankenhaus aufnehmen und Details zur Übergabe besprechen (Zufahrt, Warten im Fahrzeug, …)
● Das Team trägt die vollständige PSA bereits vor dem ersten Patientenkontakt. Nur die beiden Sanitäter im Schutzanzug führen die Versorgung und den Transport durch
● Der Fahrer schützt sich am Berufungsort mit Einmalhandschuhen und FFP3- Maske. Er ist für das dokumentieren, die Kommunikation und für das Schließen und Öffnen der Türen verantwortlich.
● Der Patient erhält einen Mund-Nasen-Schutz (FFP2-Maske ohne Ausatemventil oder OP-Maske), sofern er diesen toleriert. Nicht der Patient ist das Problem sondern seine Erkrankung! Wertschätzender Umgang mit Patient!
● Wird eine Kontaktfläche im Fahrzeug offensichtlich kontaminiert (z.B. Anhusten oder Blutspritzer), so wird diese Stelle sofort desinfiziert. Anfallender Müll wird in einem flüssigkeitsdichten Müllsack verschlossen und am Zielort übergeben.

Am Zielkrankenhaus meldet der Fahrer den Transport an. Erst nach Rücksprache bringen die Sanitäter in PSA den Patienten auf dem vereinbarten Weg ins Krankenhaus.

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8
Q

Erklären Sie die Begriffe: Infektion, Infektionskrankheit, infektiös, Inkubationszeit, pathogen/apathogen, stumme Infektion und latente Infektion.

A

Infektion:
Eindringen von Mikroorganismen in den Körper mit anschließender Ansiedlung und Vermehrung

Infektionskrankheit:
Auftreten von Krankheitserscheinungen (Symptomen) als Folge einer Infektion

Infektiös:
Hat Ansteckungspotenzial

Inkubationszeit (IKZ):
Zeitspanne zwischen Infektion und Ausbruch der Infektionskrankheit

Pathogen/Apathogen:
Ein pathogener Keim ruft eine Krankheit hervor
Ein apathogener Keim ruft bei gesunden Menschen keine Krankheit hervor

Stumme Infektion:
Abwehr einer Infektion ohne Auftreten von Krankheitserscheinungen

Latente Infektion:
Gleichgewichtszustand zwischen Abwehrmechanismen des Organismus und Infektionserrgern

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9
Q

Erklären Sie die Begriffe: Epidemie, Pandemie, Hygieneteam, nosokomiale Infektion und meldepflichtige Erkrankungen.

A

Epidemie:
Zeitlich und örtlich begrenztes gehäuftes Auftreten einer bestimmen Infektionskrankheit

Pandemie:
Sich über Länder und Kontinente ausbreitende Infektionskrankheit (Pest im Mittelalter, AIDS in der Gegenwart)

Hygieneteam:
In Einrichtungen des Gesundheitssystems heutzutage vorgesehen (Krankenhaushygienetechniker, Hygienebeauftragte, Hygienefachkräfte und biomedizinische Analytiker)
Auch im Rettungsdienst sind entsprechende Koordinatoren vorgesehen. Sie sind fixer Bestandteil der Qualitätssicherung im Bereich der Patientenversorgung

Nosokomiale Infektion:
In Krankenanstalten erworbene Infektionen gehören zu den wichtigsten Komplikationen medizinischer Behandlungen. Bis Anfang des 20. JH wurden diese Infektionen vor allem durch Nichtbeachtung der elementaren Regeln der Hygiene verursacht.

Meldepflichtige Erkrankungen:
Manche Infektionserkrankungen müssen nach dem Epidemiegesetz an die zuständige Behörde gemeldet werden (Gelbfieber, Masern, Cholera, Kinderlähmung, virales hämorrhagisches Fieber, SARS, MERS, Vogelgrippe, Pest,…)

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10
Q

Nennen Sie die Übertragung, Vorbeugung, Symptome, Komplikationen und Maßnahmen bei AIDS und eitriger Meningitis. Nennen Sie die 4 Patientenrisikogruppen.

A

AIDS:
Übertragungen:
● Geschlechtsverkehr: Blut, Samenflüssigkeit, Scheidensekret
● Drogenkonsum: Gemeinsam verwendete Spritzen und Kanülen
● Schwangere: kann über Plazenta und Muttermilch übertragen werden
● Körperflüssigkeiten mit ausreichend HI-Viren kommen über Eintrittspforte ins Blut, bereits nach 20 Minuten sind sie integriert und unangreifbar.

Keine Übertragung:
● Händeschütteln, Husten, Küssen
● Bäder, Sauna
● Geschirr, Wäsche
● Toilette

Vorbeugung:
● Kein ungeschützter Geschlechtsverkehr
● Ausschließlich Einmalspritzen verwenden
● vorsichtiges Hantieren mit Materialien (Rettungsdienst), mit denen man sich verletzen kann (z.B. Nadeln)
● Eigene Verletzungen vermeiden (intakte Haut schützt vor Infektion)

Hygienemaßnahmen:
● Expositionsprophylaxe Typ 1
● Einmalhandschuhe: Schutz vor Kontakt mit Sekreten
● Falls infektiöses Material auf Haut: waschen. Danach Hygienische Händedesinfektion

Symptome:
● Fieber
● Müdigkeit, Abgeschlagenheit
● Nachtschweiß
● Stark geschwollene Lymphknoten
● Halsschmerzen
● Hautausschlag
● Muskel- & Gelenksschmerzen
● Durchfall, Übelkeit und Erbrechen
● Schleimhautdefekte im Mund und am Genital

Eitrige Meningitis:
Übertragungen:
● Tröpfcheninfektion
Befällt in erster Linie Jugendliche und Kleinkinder.

Vorbeugung:
● Aktive Immunisierung bei Risikogruppen, siehe Impfplan Österreich
● Nach engem Patientenkontakt bei Meningokokkeninfektion müssen zur
Prophylaxe Antibiotika eingenommen werden

Symptome:
● Akuter Verlauf mit Schüttelfrost, 
● Fieber, Übelkeit
● Brechreiz
● starke Kopfschmerzen
● Nackensteifigkeit
● Lichtscheue
● Bewusstseinstrübungen bis zur Bewusstlosigkeit

Komplikationen:
● Hirnabszess (=Ansammlung von Eiter in einem nicht von Natur aus bestehenden Gewebshohlraum im Gehirn)
● Sepsis (=Blutvergiftung)
● Manchmal tödlicher Verlauf

Maßnahmen:
● Expositionsprophylaxe Typ 2

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11
Q

Nennen Sie die Übertragung, Vorbeugung, Symptome, Komplikationen und Maßnahmen bei Hepatitis A, B und C.

A

Hepatitis A:
verursacht eine akute Entzündung der Leber.

Übertragung:
Fäkal – oral über Schmierfunktion (Kot, Urin, Hand – Mund)

Vorbeugung:
● Aktive Immunisierung (Impfung)

Symptome:
● Allgemeine Schwäche
● Verdauungsbeschwerden, Erbrechen
● Gelbsucht
● Fieber

Komplikationen:
● Äußerst seltenes akutes Leberversagen

Maßnahmen:
● Expositionsprophylaxe Typ 1

Hepatitis B:
ist die Weltweit häufigste Vireninfektion und ruft eine chronische Leberentzündung hervor, die in weiterer Folge zu einer Leberzirrhose oder einem Leberkarzinom führen kann.

Übertragung:
Übertragen wird das Virus über den Kontakt mit infektiösem Blut oder infektiösen Sekreten

Vorbeugung:
● Aktive Immunisierung (Impfung)

Symptome:
● Wie Hepatitis A

Komplikationen:
● Akutes Leberversagen
● Seltene chronische Hepatitis
● Leberzirrhose, Leberkarzinom (Leberkrebs)

Maßnahmen:
● Expositionsprophylaxe Typ 1

Hepatitis C:
löst eine virale Entzündung der Leber hervor.

Übertragung:
Die Übertragung erfolgt über infektiöses Blut oder Sekrete.

Vorbeugung:
● Keine

Symptome:
● Wie Hepatitis A

Komplikationen:
● Sehr häufig chronische Hepatitis
● Leberzirrhose, Leberkarzinom (Leberkrebs)

Maßnahmen:
● Expositionsprophylaxe Typ 1

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12
Q

Nennen Sie Symptome, Komplikationen und Maßnahmen bei Noroviren, Tuberkulose und MRE

A

Noroviren:
Eine Infektion mit Noroviren ist gekennzeichnet durch plötzlich einsetzen Brechdurchfall von 12 bis 24 Stunden Dauer. Das Virus wird über Stuhl und Erbrochenes ausgeschieden und fäkaloral übertragen.

Symptome:
● Akut einsetzender Brechdurchfall

Komplikationen:
● Dehydration

Maßnahmen:
● Expositionsprophylaxe Typ 2
● Aufgrund des Erbrechens des Patienten ist ein Mundschutz für den Patienten wegen Aspirationsgefahr nicht einsetzbar. Dadurch ist aber eine aerogene Übertragung möglich (Mundschutz für Sanitäter unerlässlich).
● Noroviren sind sehr umweltstabil und erfordern eine sehr strenge Händehygiene und eine fachgerechte Wischdesinfektion des gesamten Patientenraumes.

Tuberkulose (TBC):
Die Erkrankung verläuft ohne charakteristische Beschwerden und die Erreger sind Bakterien.
Man unterscheidet in der Praxis zwischen einer geschlossenen und einer offenen Tuberkulose:
● Geschlossene Tuberkulose: Keine Keimabgabe an die Umgebung
● Offene Tuberkulose: Keimabgabe an die Umgebung (z.B. durch Anschluss einer Lungenkaverne an das Bronchialsystem)
Sofern der Verdacht auf Tuberkulose besteht, ist es wie eine Offene Tuberkulose zu behandeln bis das Gegenteil bewiesen wurde!

Vorbeugung:
● Aktive Immunisierung (ist jedoch kein lebenslanger 100%iger Schutz)

Symptome:
● Chronischer Husten
● Gewichtsverlust
● Fieber
● Nachtschweiß
● Leichte Ermüdbarkeit, Kachexie 
Komplikationen:
● Meningitis
● Pleuritis (Brustfellentzündung
● Peritonitis (Bauchfellentzündung)
● Knochentuberkulose

Maßnahmen:
● Expositionsprophylaxe Typ 2
● Zusätzlich für den Patienten Mundschutz bei offener TBC

Multiresistente Erreger (MRE):
„Es kommt zu einer Zunahme des Auftretens multiresistenter Erreger, wie z.B. Extended-Spectrum-Betalaktamase-bildende Enterobakterien (ESBL) und Vancomycin-resistente-Enterokokken (VRE). Besonder bekannt ist der Methicilin- resistente Staphylokokkus aureus (MRSA).“
Symptome:
● Häufig chronische, mit Standardtherapie nicht zu heilende Wunden
● Abszesse
● Pneumonie
● Harnwegsinfekt

Maßnahmen:
Transportmannschaft:
● Expositionsprophylaxe Typ 1
● Bei engem Patientenkontakt zusätzlich Schutzkleidung in Form einer Einmalschürze
● Bei Verbandswechsel/Versorgung besiedelter Wunden Haube, Maske und Einmalschürze

Fahrzeug:
● Nach Abschluss des Transportes Wischdesinfektion der potenziell kontaminierten Flächen (z.B. Haltegriffe, Tragstuhl, Trage, etc… aber nicht der Fahrzeugboden)

Patient
● Vor dem Transport hygienische Händedesinfektion
Frische Kleidung
● bei Transfer Spitalnachthemt -> Bei Nasen-/Rachenbesiedelung Maske da sonst aerogene Infektionsgefahr
● Sämtliche Maßnahmen zum Schutz des Patienten betreffen nur den Transport in der häuslichen Umgebung des Patienten stellt der Keim für gesunde Familienmitglieder kein besonderes Risiko dar.

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