CH Geschichte Flashcards

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Q

Bündner Wirren

A

Als Bündner Wirren werden die 1618 bis 1639 dauernden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Koalitionen Frankreich-Venedig und Spanien-Österreich um den heutigen Kanton Graubünden im Rahmen des Dreissigjährigen Krieges bezeichnet. Dabei ging es hauptsächlich um die Kontrolle der Bündner Alpenpässe und um die konfessionelle Ordnung in Graubünden. Der Konflikt um Graubünden drohte zeitweilig auch die Eidgenossenschaft in den Dreissigjährigen Krieg hineinzuziehen.

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2
Q

Prättigauer Aufstand

A

Geschichte:

Das Prättigau wie das Montafon standen von 1477 bis 1649 gemeinsam unter der Herrschaft der Habsburger.
Besatzung

Im Jahr 1619 – kurz nach Beginn des dreissigjährigen Krieges – versuchte Österreich die Bündner Pässe als wichtige militärische Nord-Südverbindungen in seine Hand zu bekommen. Die Pässe vom Montafon gegen das Engadin und das Prättigau wurden von Soldaten besetzt und ein Embargo über das gesamte protestantische Gebiet verhängt. Im Herbst 1621 wurde Graubünden von mehreren Seiten mit starken Kräften angegriffen und auch erobert.

Gegenreformation:

Im Januar 1622 wurde ein Friedensvertrag abgeschlossen und die Habsburger setzten eine gewaltsame Gegenreformation durch, bei der der Feldkircher Kapuzinerpater Fidelis von Sigmaringen federführend war. Da Alois Baldiron, Oberbefehlshaber der spanisch-habsburgischen Truppen, im April 1622 die Ausübung des reformierten Glaubens verbieten und die Einheimischen zum Besuch des katholischen Gottesdienstes zwingen wollte, kam es im selben Jahr zum Prättigauer Aufstand, in dem unter Rudolf von Salis und Jörg Jenatsch die Österreicher vertrieben wurden.

Schon wenige Wochen später – am Palmsonntag, dem 24. April 1622 – kam es zu einem Aufstand der Prättigauer. Innerhalb weniger Tage vertrieben die Aufständischen die Besatzungstruppen und ermordeten in Seewis den ihnen verhassten Kapuzinerpater Fidelis.

Nach der Befreiung ihres Tales griffen die euphorischen Kämpfer auch gleich am 4. Juli das benachbarte katholische Montafon an und drangen bis Vandans vor. Sie hatten leichtes Spiel mit den auf den Maisässen zerstreuten Montafonern und raubten so ohne nennenswerte Gegenwehr Hunderte Stück Vieh, plünderten die Häuser und erpressten von 12’000 Gulden sowie das Gelöbnis, dass die Montafoner in diesem Krieg nicht mehr gegen die Bündner kämpfen würden.

Vorarlberg wurde bei den militärischen Aufgeboten, vor allem auch durch die Truppeneinquartierungen und -durchmärsche, stark belastet und die Bevölkerung litt unter den Übergriffen der Soldaten, unter Hungersnöten und den meist damit verbundenen Seuchen.

Rückschlag

Ende August führten die Habsburger einen endgültigen Schlag gegen die Aufständischen durch.
Im September 1622 kehrte Oberbefehlshaber Baldiron mit einem Regiment von 10’000 Mann zurück und eroberte vom Münstertal aus in einem zweiten blutigen Feldzug erneut das Unterengadin, Davos und das Prättigau. Verlorene Schlacht von Aquasana (bei Saas), zahlreiche Dörfer wurden in Schutt und Asche gelegt.

Nach Abschluss des Lindauer Vertrags mit Erzherzog Leopold von Österreich am 30. September 1622 musste Graubünden das Münstertal, das Unterengadin und das Prättigau abtreten.

Der folgende Winter ging als besonderer Hungerwinter in die Bündner Geschichte ein.

In ganz Graubünden sollte die katholische Kirche sämtliche Rechte und Besitztümer zurückerhalten, die sie vor 1526 innegehabt hatte. In der Folge wurden zahlreiche Dörfer wieder dem Katholizismus zugeführt und evangelische Pfarrer mussten Bünden verlassen. In den Tälern errichteten Kapuziner Missionsstationen, es entstanden zahlreiche Klöster und Kirchen.

1649-52 kauften sich die Prättigauer zusammen mit den anderen Gerichten des Zehngerichtenbundes von Österreich los. Seither war der Bund ein vollwertiges Mitglied des Freistaats der Drei Bünde.

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3
Q

Jörg Jenatsch

A

Der berühmteste Verschwörer, als sich Bündner Offizere gg. die Franzosen und zu den Spaniern richteten, nachdem FRA das Veltlin besetzt hatte. Jörg Jenatsch war ein Emporkömmling, ehem. ref. Pfarrer, zum Kath. konvertiert, der als listenreicher Kriegsherr zu erhebl. Einfluss gelangt war und sich viele Feinde gemacht hatte, in GR wie bei ausländ. Mächten. Er wurde 1639, im Jahr als die Spanier nach der Vertreibung der Franzosen das Veltlin den Bündnern zurückgaben, unter ungeklärten Umständen ermordet.

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4
Q

Rousseaus Wirken in Genf

A

GE wurde i.d. „Affaire Rousseau“ zum Laboratorium der Revolution. Rousseaus Contrat social von 1762 wurde in GE öffentlich verbrannt. Darin begründete Rousseau den polit. Verband als Zustand von freien, gleichen, friedfertigen Menschen. Der Gesellschaftsvertrag bewahrt diese urspr. Gleichheit als Volkssouveränität: unmittelb. Teilhabe a.d. Macht verteidigen die Menschen die bürgerl. Freiheit. Gleichzeitig ordnen sie sich dem allgem. Willen (volonté générale) unter, einer für alle gleichermassen gültigen, rationalen Ordnung. Rousseau begründete damit die moderne, egalitäre Form der Demokratie. Eine Demokratie, an der jeder (männl.) Einwohner vollberechtigt partizipieren soll.

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5
Q

Ende des Hlg. röm. Reichs deutscher Nationen

A

Ende hlg. Röm. Reich dt. Nationen: wie Mazarins Diplomaten im Westf. Frieden 1648 die NL und die Eidgen. völkerrechtl. Dem Reich entfremdet hatten, so tat dies Napoleon mit den zu Königreichen beförderten Bayern u. Württemberg, dem Grossherzogtum Baden u. ca. 40 anderen Fürstentümern, die 1806/08 im Rheinbund zusammenkamen. Dazu gehörte auch FL, das seit 1712 dem Fürsten von Lie. Gehörte, seit 1719 als Reichsfürstentum Lie. Die Fürsten erklärten sich als souverän u. entzogen sich dem Kaisertum von Franz II., der 1806 abdankte.

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6
Q
  1. aussenpolitische Volksabstimmung
A

Völkerbundsabstimmung: Annahme: 11.5 vs. 10.5 Stände
Annahme dank Londoner Deklaration: Anerkennung der CH Neutralität

1 Jahr später: Abstimmung über die Staatsvertragsinitiative

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7
Q

Wer war der Architekt der differenziellen Neutralität und wann wurde diese anerkannt, wie lange hielt sie?

A

Max Huber (ZH VR-Prof. u. jur. BR-Berater). Nach 1. WK stellte sich die Frage des VB-Beitritts. Eine Annahme im Volk war nur unter Anerkennung der Neutralität möglich. VB anerkannte 1920 i.d. Londoner Deklaration die CH Neutralität.Huber unterschied zw. mil u. wirtschaftl. Neutralität (Sanktionen). 1938, rechtzeitig vor Ausbruch des 2. WK, kehrte der BR zur integralen Neutralität zurück.

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8
Q

Anfänge Humanitäre Tradition

A

Für CH Rolle i.d. Staatenwelt nach Gründung des Bundesstaates wichtig: eine priv. Initiative, die auf den italienischen Einigungskrieg zurückging: 1859 bei Solferino: blutigste europ. Schlacht seit Waterloo, mit über 10000 Toten u. mehreren 10000 Verletzten. Viele lagen auf dem Schlachtfeld, als der GE Kaufmann Henry Dunant vorbeireiste, der zu Geschäftsverhandlungen mit Napoleon III. unterwegs war. Erschüttert organisierte er mit lok. Bev. Linderung, ohne auf die Nationalität zu achten. Sein Buch Un souvenir à Solferino führte 1863 in GE zur Gründung des IKRK: priv. Verein, der ausschliessl. Aus CH besteht, aber zugleich vr als intl. Org. anerkannt. Dank Dunants Wirken verabschiedeten 1864 12 Staaten die erste Genfer Konvention „betreffend die Linderung des Loses der im Felddienst verwundeten Militärpersonen“, womit das humanitäre Völkerrecht begründet wurde. Der nach einem Konkurs verarmte Dunant sollte 1901 als erster den Friedensnobelpreis erhalten.

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9
Q

Anfänge Forderung geschlechtl. Gleichberechtigung / Frauenstimmrecht

A

Die Forderung nach dem kt. Wahlrecht für Frauen wurde im letzten Drittel des Jh. vernehmbar. Vorkämpferin: GE Marie Goegg-Pouchoulin: strebte sich gg. Vormundschaftsbestimmungen. Meta von Salis machte i.d. 1880ern für gleiche (Steuer-)Pflichten gleiche Rechte geltend. Vereine v. Frauen (berufs-, Wirtschafts-, konfessionelle, kulturelle etc.) fanden sich ab 1900 in ntl. Dachorganisation: Bund CH Frauenvereine. Der Kampf für das Wahl- u. Stimmrecht wurde inbes. Vom CH Verband für Frauenrechte geführt, der i.d. WestCH 1909 gegründet war u. bürgerlich-akademisch geprägt war. Sozialdemokraten nahmen die Forderung 1904 ins Parteiprogramm auf.

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10
Q

Folgen des Deutsch-Französischen Kriegs für CH

A

Ntl. CH Institutionen: Defizite ggüber dem Ausland. Wurde während dt-frz. Krieg deutlich (im dt-frz. Krieg besiegte der norddeutsche Bund unter Führung von Preussen mit Hilfe Bayerns, Badens, Württembergs, Hessens) Frankreich unter König Napoleon III, es entstand das Deutsche Reich unter Kaiser Wilhelm, von Bismarck wurde Reichskanzler; F: definitives Ende der Monarchie; Abtretung Elsass-Lothringen an D: führte in F zu gg. D gerichtetem Revanchismus, Krieg förderte die Idee der dt-frz. Erbfeindschaft bis weit ins 20. Jh. CH Truppen waren überfordert, die 87000 Sdt. der besiegten frz. Bourbaki-Armee zu internieren, die 1871 im NE Jura über die Grenze kamen. Für ein starkes Bundesheer brauchte es eine neue Mil.organisation. CH Juristenverein forderte zudem ntl. Rechtsvereinheitlichung.

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11
Q

Totalrevision BV 1874

A

1874: Totalrevision BV: Gleichstellung der CH Bürger, selbst in Gemeindepolitik. Erweiterte Bundeskompetenzen im Militärwesen (Abschaffung der kt. Kontingente: 2-sprachiges Bundesheer mit 200’000 Mann, allg. Wehrpflicht). Einführung fakulatitves Referendum (Bundesgesetze und. Bundesbeschlüsse: mit 30000 Unterschriften kam Referendum zustande). Klarere Trennung v. Kirche und Staat (Zivilstandsämter waren nun allein für die einheitliche Registrierung etwa der Ehe zuständig); Überbleibsel der kirchl. Gerichtsbarkeit wurden beseitigt. Gründung neuer Orden u. Klüster wurde untersagt, Jesuitenverbot verschärft.

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12
Q

Organisation Arbeiterschaft, Entstehung Sozialversicherung

A

Mit der Urbanisierung entstand i.d. Städten ein Proletariat. Gearbeitet wurde an 6d/Woche, 1848 galt die Glarner Beschänkung der Arbeitszeit in Spinnereien auf höchstens 15h als Pionierleistung beim Arbeiterschutz. In industrialisierten Kt. entstand die demokratische Bewegung, die die Sozialgesetze voranbrachte. Bahnbrechend: Eidg. Fabrikgesetz von 1877: max. tägl. Arbeitszeit: 11h, wöchentl.: 65h. Verbot v. Kinderarbeit unter 14y, sowie v. Nacht- u. Sonntagsarbeit v. Frauen u. Jugendlichen. Obligatorische Sozialversicherung entstand aber erst 1914 (Krankenvrsicherung) und 1918 (Unfallversicherung SUVA).
V. 1850 -1900 verdoppelten sich Realeinkommen, Arbeiterschaft empfand sich nicht als Einheit (konf. U. kt. Unterschiede), Zustimmung zu den herrschenden Verhältnissen war gross, auch im Militär u. Kirche wurden die Menschen zu Gehorsam erzogen. Streitks blieben bis gg. 1870 die Ausnahme. Dann: GE und BS: viele Streiks, radikale Arbeiter aus D und I spielten führende Rolle. Gewerkschaftszahl nahm zu. 1900 bis 1. WK: Reallöhne stiegen weniger in anderen Staaten Bei Streiks wurde die Polizei u. auch die Armee eingesetzt. Da Ausländer keine demokratische Möglichkeiten zur Interessenvertretung hatten, waren insbes. im Bau Streiks alternativlos. Unternehmer erklärten die Streiks zum revolutionären Klassenkampf, der vom Ausland importiert die ntl. Einheit gefährde.

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13
Q

Aufbau internationaler Organisationen

A

CH war führend beim Aufbau staatenübergreifender Org., die die rechtl. u. techn. Voraussetzungen für verstärkten wirtschaftl. Austausch schufen (wichtiges Anliegen der Exportwirtschaft). Bern beherbergte ab 1865 die Intl. Union der Telegraphenverwaltungen, den Weltpostverein (ab 1874), das Zentralamt für den intl. Eisenbahnverkehr (1893) u. die Weltorganisation für geistiges Eigentum (1893); Genf als Sitz des IKRK zog hum. Org und solche mit christlich-moralischen Zielen an. CH sah es aus Eigeninteresse als geboten, die kriegsbereiten Mächte in ihrem Kampf um Kolonien u. Einflusssphären an allgemeine Regeln zu binden: CH bot sich daher als Ort der Vermittlung an: 1872 zw. den USA und GB im Genfer „Alabama-Schiedsgericht“. Die „Guten Dienste“ wurden so Bestandteil des CH Verständnisses v. Neutralität. Andere Staaten sahen CH oft als Ort extremistischer Flüchtlinge: ein Ita. Anarchist ermordete 1898 die österr. Kaiserin Elisabeth (Sissi). Die grösste aussenpol. Auseinandersetzung entbrannte 1888 mit D: der dt. Polizeiinspektur wurde in Rheinfelden verhaftet u. ausgewiesen. Er wollte emigrierte Sozialisten ausspionieren. Bismarck stellte dann die Neutralität u. das Asylrecht der CH in Frage u. kündigte den gemeinsamen Niederlassungsvertrag.

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14
Q

Diplomatie nach 1. WK

A

Dipl. Bez. zu SU waren im Umfeld des Landessreiks (auch auf frz. u. ita. Druck) abgebrochen worden, weil die sowjetische Gesandtschaft bolsch. aktiv gewesen sei. Graben vertiefte sich, als ein Russlandschweizer 1923 an einer intl. Konferenz in Lausanne einen sowjet. Diplomaten erschoss u. freigesprochen wurde (Conradi-Affäre). Beziehungen zum Westen wurden hingegen aufgebaut. BR Gustave Ador teilte die Ideale W. Wilsons eines friedlichen Europas u. erreichte a.d. Versailler Friedenskonferenz die Anerkennung des CH Neutralitätsstatus (Art. 435) sowie, dass GE Sitz des Völkerbunds wurde (gegen die Mehrheit der Teilnehmer, die Brüssel bevorzugten, doch Wilson als Sohn eines presbyterianischen Pfarrers bewunderte Calvin u. sprach sich für GE aus). Auch wurde die mil. Neutralität Nordsavoyens aufgehoben. Für den Beitritt zum VB waren neben Ador auch Calonder u. Motta (Vertreter der sprachl. Minderheiten) Motta blieb von 1920-1940 a.d. Spitze des Polit. Departements, das bis dahin i.d.R. an das Bundespräsidium gebunden gewesen u. jährl. rotiert war (Aussenpol. Hatte v.a. aus Handels- u. Zollfragen betroffen. Aus Kostengründen war der dipl. Dienst sehr bescheiden, ein weites Netz von Honorarkonsuln half bei der Beschaffung v.a. wirtschaftlicher Info. Doch im Krieg, als Hoffmann 4y das EPD leitete, waren die Strukturen ebenso überholt wie danach, als der VB in GE ein neues Zeitalter der intl. Koop. Einzuläuten versprach. Opposition gg. VB: v.a. in DeutschCH (Werkzeug der Siegermächte): durch Anhänger der Mittelmächte u. durch die Linke (da D u. SU dem VB anfangs nicht beitreten durften). Aus dem deutschfreundlichen Lager der VB-Gegner entstand der „Volksbund für die Unabh. der CH“. Forderung: Rückkehr zur integralen Neutralität. Im Abstimmungskampf um VB-Beitritt war die „differentielle Neutralität“ nicht zentral: sie unterschied zw. mil. u. wirtschaftl. Sanktionen des VB u. erlaube der CH, an Letzteren mitzuwirken. Volk stimmte VB mit 56% zu (11.5 gg 10.5 Kt!), sprachl. Minderheiten stimmten mit gr. Mehr zu (auch GR, TI). In diesem Geist fand 1925 in Locarno die intl. Konferenz statt, in der D seine neuen Grenzen mit FRA anerkannte u. dafür Aufnahme i.d. VB fand.
Fast gleichzeitig: Volk stimmte sehr deutl. Einem Staatsvertragsreferendum zu u. beanspruchte (im intl. Vgl. aussergewöhnl.) stärkere Mitsprache i.d. Aussenpol.
Weitere aussenpol. Herausforderung nach Zusammenbruch der aut-hun Doppelmonarchie: Im wirtschaftl. u. pol. Chaos sprachen sich 1919 in Vorarlberg 80% für einen Anschluss a.d. CH aus. In CH: wenig Sympathien: würde Rest-AUT geschwächt, würde Anschluss an D evtl. doch unumgänglich, den AUT wünschte, aber die Entente verhindert hatte. Die kleine, schwache Alpenrep. Im Osten war ein besserer Nachbar als ein übermächtiges D. Dass mit einem Kt. Vorarlberg 200‘000 Kath. CH-Bürger geworden wären beeinflusste die Diskussion wohl weniger als ihre Bedürftigkeit u. dt. Sprache. Mit den Welschen waren auch die InnerCH gg. einen Anschluss, v.a. Reformierte traten jedoch dafür ein, so auch Calonder. Er trat 1920 aus BR zurück, als er im BR keinen Rückhalt fand.

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15
Q

FL: Ausrichtung an CH

A

Verfassung v. 1921 schuf eine konstitutionelle Erbmonarchie auf demokr. u. parlamentarischer Grundlage. Regierung lag nun bei einem 3-köpfigen FL Kollegium, nicht mehr bei einem AUT Vertreter. Nach CH Vorbild wurde Volksinitiative (nicht nur für Verfassungs-, sondern auch für Gesetzesartikel) u. Referendum eingeführt (mit fürstl. Veto). Der Fürst zog dann nach Anschluss AUT 1938 von Wien nach Vaduz, um hier erstmals zu residieren. Schon 1923: Zollunion mit CH, nach der Kündigung jener mit AUT.

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16
Q

Réduit

A

Juli 1940: Guisan versammelte auf dem Rütli die hohen Of zum Rapport, um den Rückzug ins Réduit zu erklären: Hautstretmacht sollte i.d. Alpenraum mit den 3 Festungen Gotthard, Sargans u. Saint-Maurice zurückgezogen werden. Dies erlaubte es, erhebl. Truppenbestände zu demobilisieren. Im Kriegsfall hätte Guisan ¾ des Landes, den Grossteil der Bev., die gr. Städte, die Industrie u. bereits errichtete Armeestellungen dem Angreifer preisgegeben. Logik: für Achsenmächte war Alpentransit v. gr. Bedeutung. Diesen gewährleistete CH, solange sie in Ruhe gelassen wurde. Bei Angriff hätte das Rédutit die Verbindungen dauerhaft unterbrochen. Tägl. Rollten gr. Mengen an Gütern von ITA nach D u umgekehrt. Rund 40 Züge /d wruden effizient abgefertigt, aber kaum auf Waffenlieferungen untersucht (neutralitätsrechtl. Problematisch). Uniformierte Truppen, Zwangsarbeiter u. deportierte Juden wurden jedoch auf der Brennerstrecke transportiert. Es gibt keine Hinweise, dass CH in dieser Hinsicht ihre Neutralitätspflichten gemäss Haager Konventionen verletzt hätte.

17
Q

Hat CH vom 2. Weltkrieg profitiert?

A

Hatte CH vom 2. WK profitiert? Sozialprodukt erreichte erst 1946 wieder Vorkriegsstand. Nur in Lw stiegen Einkommen. Industrieproduktion fiel um ¼, Reallöhne sanken. Vorteile CH lagen nicht in Kriegsgewinnen (die es in der Industrie gab), sondern an dem unversehrten Produktionsstandort im Herzen eines zerstörten Kontinents. 22 bil. Verträge bis 1947. Tiefe Zinsen u. Kapitalkosten führten zu langristigen Investitionen. Dank Berufslehre gut Ausgebildete hatten sich vom Berufsalltag weniger entfernt als sonst in Europa, wo man den Krieg nur dezimiert überstand. CH konnte schnell die technolog. Entwicklungen der Kriegsjahre im ziv. Bereich nutzen. Bis i.d. 1990er gab es fast keine Streiks mehr, Gewerkschaften fanden 1945/46 allgem. Anerkennung als Verhandlungspartner.

18
Q

Verhältnis zum Kommunismus im aufkommenden KK

A

KP wurde 1940 verboten, i.d. 1944 gegründete PdA ging sie auf. Ausbruch KK und mit sowjet. Interventionen in HUN 1956 und der Machtübernahme in Osteuropa mit Gleichschaltung der dortigen Sozialdemokratie ergoss sich Volkszorn über CH Kommunisten, auch in der SP. CH drückte ihre Haltung durch Aufnahme v. Flüchtlingen und symbolische Proteste aus (Nicht Teilnahme an Olympiade 1956). Doch Exporte in SU u. Ostblock nahmen kontinuierlich zu, bis 1990.

19
Q

Bevölkerungsentwicklung nach 2. WK, “Überfremdung”

A

Seit Staatsvertrag mit ITA 1948: Italiener in Industrie, Bau u. DL (Tourismus): versechsfachte sich seit 1940, 1970: 584‘000 ITA in CH. I.d. 50er u. 60er: jährl. wanderten 35‘000 Ausländer in CH ein. Behörden erliessen Massnahmen, damit sie nicht selbständig wurden oder sich dauerhaft niederliessen oder Familien nachzogen. Bis 64: Rotationssystem: zeitl. Befristete Arbeitsverträge. Saisonnierstatut von 1934 schränkte Aufenthalt u. Sozialleistungen auf 9 Mt/y ein + Verbot Fam.nachzug u. Arbeitgeberwechsel während Saison. Ausländeranteil stieg v. 1950: 6% auf 1970: 17% (auch wegen restriktiver Einbürgerungspraxis). Kritik gg. Zuwanderer: anfangs von Gewerkschaften. Ausländer wurden von immer mehr Menschen für bedrohliche Veränderungen der Hochkonjunktur verantworlich gemacht: Anonymisierung, Neubauten, Zersiedelung, Umweltverschm. Demokr. Partei griff dies auf, um sich mit einer Volksabst. Gg. „Überfremdung“ zu profilieren. Es entstanden Ein-Themenparteien: 1961: Nationale Aktion (James Schwarzenbach ab 1967 NA-NR). Er griff auf das Vokabular der Zwischenkriegszeit zurück, um „CH Eigenart“ gg. „Überfremdung“ zu vtg. Oft: blanker Fremdenhass. Schwarzenbach-Initiative (wollte Ausländeranteil auf 10% beschränken, hätte zur Ausweisung v. Hunderttausenden geführt): 1970 nur knapp verworfen (54%, 75%! Stimmbeteiligung): die meisten Sonderbundskt. nahmen an, obwohl sie v.d. Einwanderung wenig betroffen waren: Identitätsproblematik stand im Vordergrund. 1971: NA: 4 NR, der ausgetretene Schwarzenbach mit seiner neuen Republikanischen Partei 7 NR. NA und ihre Nachfolgerpartei, die SD, kam nie mehr über 3.5% Wähler: verlor letzten NR-Sitz 2007. Situation beruhigte sich nach 1971, viele Ausländer verloren ihre Arbeit (Erdöl- u. Wirtschaftskrise 1973/74). Babyboom seit Krieg (Zeichen Überlebenswille) bis Mitte 60er. Bev. wuchs v. 1914-1945 v. 3,9 auf 4,4 Mio. 1960: 5,4 Mio.; 1970: 6,2 Mio.; 1980: 6,3 Mio. (Pillenknick, ITA reisten aus, weniger ein).

20
Q

Folgen 68er Bewegung

A

Wichtiges Anliegen v. Studenten: Reformen i.d. hierarchischen Universität, die zum Massenbetrieb überging. Daraus entw. sich 1968 eher unvermittelt, nach dem Modell in anderen Ländern, eine Bewegung, die mehr Freiräume forderte (Erziehung, Sexualität, Drogen, Gratistram, autonome Jugendzentren zur Erlösung der Völker von Kapitalismus u. Neo-Kolonialismus, insbes. Vietnam. weite Bev.kreise erschreckt über marxistische Rhetorik u. über Bereitschaft der studenten zu Gewalt gg. Sachen u. Ordnungshüter. Ende Juni 1968 ZH: Regierung u. Polizei gehen beim Globuskrawall hart gg. Randalierer vor. Ähnliche Szenen in städt. Jugendunruhen 1980 (ZH Opernhauskrawall: zielte unideologisch im Ggsatz zu 68ern nicht auf Änderung der Gesellschaft, sondern auf selbstverwaltete, staatl. finanzierte Räume, um sich zurückzuziehen). Folgen der 68er: war nicht revolutionär, sondern führte zu langfristigem Wandel in Politik u. Gesellschaft. 1969: EJPD gab Zivilverteidigungsbuch heraus: öff. Streit darüber. Simpler Antikommunismus der Geist. LV überzeugte nicht mehr alle. Doch: 1978: sehr strenges Urteil gg. Br Jean-Louis Jeanmaire : zeigte, dass Armee, BR u. Öff. Bei Landesverrat harte Strafen forderten (er hatte der SU kaum bedeutende Info weitergeleitet). Oswald-Reform 1971: schlug Änderungen bei Umgangsformen im Mil vor. Zunehmende Zahl v. Dienstverweigerern. Einschränkung der allg. Wehrpflicht: Volksabst. 1974 u. 84 klar abgelehnt. 91/92: Abstimmung u. deutl. Zustimmung zu ziv. Ersatzdienst u. Entkriminalisierung der Dienstverweigerung (Barras-Reform). Lockerung der Ansprüche an gesellschaftl. Konformität. Auf Druck der Öff. Beendete die vom BR mitgetragene Pro Juventute 1973 ihr Programm „Kinder der Landstrasse“ (insges. 686 Kinder von Fahrenden wurden den eltern z.T. rechtswidrig weggenommen u. zu Assimilation in Heime eingeweisen). Als Regierungskritische Bewegung: viele 68er blieben im Protest gg. AKW tätig (z.T. mit Rückhalt v. Soz.dem. u. Bürgerlichen). CH: rel. spät begann ziv. Nutzung der A-Kraft. 69-84: Beznau I / II, Mühleberg, Gösgen u. Leibstadt gingen ans netz u. trugen seither rund 40% zur El. Bei. Das geplante AKW Kaiseraugst: nach mehrmonatiger Besetzung des Baugeländes 1975 auf Eis gelegt, nach Tschernobyl def. Begraben. Risiken der modernen Grosstechnologien auch sonst sichtbar: Chemie-Katastrophe v. Roche (Seveso 1976) und Sandoz (Schweizerhalle 1986), Diskussion Waldsterben Mitte 80er: die urspr. bürgerlich geprägte Ökologiebewegung (Natur- u. Heimatschutz) rückte deutlich nach links, auch die neomarxistischen Progressiven Organisationen der Schweiz (POCH) gingen in ihr auf. POCH: gescheiterte Versuche, die 68er in Parteistrukturen zu überführen (1983: 3 NR-Sitze). Versch. Grünen Parteien waren trotz Diff. Zw. bürgerlich-liberalem u. linken Lager erfolgreicher: späte 80er: Etablierung als 5.stärkste Partei. Grüne: nutzten dir. Dem. Stark, allerdings nur mit Alpeninitiative (1994) Erfolg: Beschränkung Transitverkehr durch Alpen). Grüne: öff. Verk. Anstelle des Ind. Dagegen: 1985 Gründung rechtsbürgerl. Autopartei (1994 Umtaufung in Freiheitspartei, 1991 8NR, 1999 abgewählt aus Parlament.) 1991: Gründung Lega die Ticinesi. 1999: Auflösung LdU. Protestpotenzial wanderte zu den Grünen ab. Demokratische Partei: ZH: fusionierte 1971 mit mit FDP, GR u. GL: bildeten nun zusammen mit BGB die SVP. SP wurde zur polit. Heimat der 68er. Radikale entfremdete verbürgerlichte Aufsteigerschicht. SP nun auch: neue soziale Bewegungen: Jugendliche, Homos, Ausländer, Öko- u. 3.Weltgruppen. Linke setzte sich erfollos gg. christl. Kreise gg. straflosen schwangerschaftsabbruc, erst 2002 „Fristenlösung“ (bis. 12. Schwangerschaftswoche).

21
Q

Weg zur Gleichbereichtigung der Frauen

A

SP schlug 1983 mit ZH NR Lilian Uchtenhagen eine Frau für BR vor u. erwog Rückzug aus BR, als die Bürgerlichen SO Otto Stich wählten. Uchtenhagen: gehörte 1971 zu den ersten 10 Frauen im NR. Frauenwahlrecht war 1900 in ZN u. AUS eingeführt worden, in FIN 1906. Zur polit. Gleichstellung führten insbes. die WK, wo Frauen unersetzlich waren. Daher Einführung Frauenstimmrecht 1918: D, RUS, AUT, GB; 1945/46: F, JPN, YUG, BEL, ITA. SP nahm Forderung 1904 ins Parteiprogramm u. 1918 in Landesstreikforderung. Gegner, darunter Frauen, hielten an klar. Rollenverteilung frst, was die G LV noch verstärkte. Bürger- u. Wahlrecht wurden aus Wehrfähigk. Hergeleitet. Daher: WK verzögerten im U zu anteren Ländern die Emanzipation. CH Nachkriegszeit: kein Männermangel, wo Frauen Lücken füllen mussten. 1959: Referndum über Frauenstimmrecht: nur VD, GE u. NE stimmten zu. 67% Männer dagegen. Linke hatte Ja-Parole gegeben, BGB Nein, FDP u. KK Stimmfreigabe. AI: 95% Nein. Nach VD, GE, NE führten in 60er auch BS kt. Frauenwahlrecht ein.
Anlass von aussen: BR plante EMRK unter Vorbehalt zu unterzeichnen (da darin die Diskriminierung aufgr. Geschlecht untersagt ist). Proteste v. Frauenverbänden. Abstimmung 1971 angenommen. (66%). Selbst die 6.5 ablehnenden Kt. zogen kt. allmählich nach, AR erst 1989 an Landgemeinde. AI: erst 1990 durch Bundesgerichtsurteil (AI-Verfassung verstiess gg. Gleichheitsprinzip). Platz a.d. Landsgemeinden wurde zu klein: 1990er in NW, OW, AR durch Urnenwahl ersetzt. Gleichberechtigung wurde erst i.d. Abstimmung von 1981 zu einem Verfassungsauftrag. Parnerschaftl. Eherecht gewährte Müttern elterl. Gewalt. Schweizerinnen, die Ausländer heirateten, behielten Bürgerrecht, Ausländerinnen erlangten durch Heriat nicht mehr autom. CH Staatsbürgerschaft. 1984 u. 99 wurde Mutterschaftsversicherung klar abgelehnt, 2004 angenommen (nur für erwerbstätige Mütter).

22
Q

Jurafrage

A

Wurzeln: Zeit des Wiener Kongresses: hatte BE mit dem ehem. Fürstbistum Basel für die verlorenen Untertanengebiete entschädigt. Grösste Teil: frz.sprachig, Süden reformiert, Norden kath. Autonomiebewegung begann 1947, als BE Parlament dem eigenen Regierungsrat, auf den die frankophone Minderheit gem. Verfassung Anspruh hatte, das gewünschte Bauministerium verweigerte, das für die Verkehrserschliessung der Randregionen wichtig war (Moeckli-Affäre). Teile der Protestbew. Radikalisierten sich unter Roland Béguelin zum Mouvement Séparatiste Jurassien (später Rassemblement jurassien). Béguelins radikale Jugendbew., die Béliers (Widder), focht mit den antiseparatistischen Sangliers (Wildschweine) manchen Kampf aus u. drang 1968 protestierend auch in die Bundesversammlung ein. Gewalttätigkeiten (u.a. Brandstiftungen gg. Höfe antiseparatistischer Bauern) waren für CH ungewohnt, auch die separat. These von der sprachlich-ethnischen Einheit des jur. Volkes, also aller frz-sprachiger im Kt. BE. Im Laufe der Auseinandersetzungen widerlegten die südl. Bezirke diese Annahme: die Mehrheit der Einw. (ref.), wirtschaftl. u. durch die dt.sprachige Einwanderung enger mit BE verwoben – hielt loyal zu BE. Die neue Kt. grenze verlief dort, wo die konfessionelle Bruchlinie die sprachliche Differenz vertiefte. BE Regierung verteidigte Prinzip der terr. Einheit bis 1970: kt. Volksabstimmung: diejenigen Teile des Juras konnten selbst. Werden, die das mehrheitl. Wollten. 74: 1. Befragung in allen jur. Bezirken ergab knappe Mehrheit für Loslösung. Aber die 3 sürjur. Bezirke lehnten dies ab u. das dt.sprachige Laufental im Norden entschied sich 1989 für Anschluss an BL. Da BV die Kt.gebiete garantiert: 1978 Volksabstimmung: alle Stände u. 82% stimmten der Gründung des 23. Kt. zu (aus den 3 Bezirken Delsberg, Pruntrut, Freiberge). Auch nach Gründung Kt. JU pflegten Béliers Wiedervereinigungsrhetorik: Raub od. Zerstörung von CH u bern. Hoheitssymbolen: Unspunnenstein (1984, 2005), Denkmal „Le Fritz“ bei Les Rangiers (1984, 89), Justitia-Statue auf dem Berner Gerechtigkeitsbrunnen 1986. Insges. Verlief Konfliktlösung erfolgreich (im U. zu CDN, BEL): Wichtig für Entschärfung: Gemeindeautonomie: die zuerst südl. der neuen Kt.grenze gelegene Gemeinde Vellerat mit 75 Ew. Konnte noch ihre Zugehör. zu JU erkämpfen: 1996 eidg. Volksabst angenommen. Die zahlreichen, durch vertraul. Vermittlungsgespräche (z.B. zw. Béguelin u. Kurt Furgler (EJPD)) vorbereiteten Volksabstimmungen zeigen: CH: Konfliktlösung geschieht langsam auf polit., direktdem. Weg. Rechtsweg hin zu oberst. Ger. Wie USA oder D spielt selten entscheidende Rolle.
2013 Volksabstimmung: Berner Jura entschied sich deutlich für Verbleib bei BE, ausser Moutier war für Kt.wechsel. Daher: Abstimmung in Moutier Juni 2017: 51,7% für Kt.wechsel, Moutier wird wechseln. 2 danebenliegende Gemeinden werden im Sept. auch noch abstimmen.

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Anfang Bundesanwaltschaft

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CH war wegen ihrer Asylpolitik im Ausland vermehrt in die Kritik geraten. Höhepunkt. “Wohlgemuth-Affäre”: Der dt. Kanzler Bismarck hatte den dt. Polizeiinspektor Wohlgemuth nach Rheinfelden geschickt, um sozialdemokratische deutsche Exilanten auszuspionieren. CH Polizei verhaftete ihn 1889. BR wies ihn aus u. versicherte den Grossmächten, seine Verpflichtung i.d. intl. Asylpolitik nachzukommen. Schaffung der Bundesanwaltschaft, die die Umtriebe v. Anarchisten u. polit. Extremisten überwachte. (Bund hatte davor nicht über genügend fremdenpoliz. Kompetenzen verfügt).

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Geschichte Frauenstimmrecht

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1959: in einer Volksabstimmung wird die Einführung des ntl. Frauenstimmrechts abgelehnt. Dennoch: VD führt das kt. Frauenstimmrecht noch im selben Jahr ein.
1966: BS führt Frauenstimmrecht nach Volksabstimmung (unter Männern) als 1. Deutschschweizer Kt. ein.
1971: in einer Volksabstimmung wird das Frauenstimmrecht auf nationaler Ebene eingeführt (66% Zustimmung).
1991: AI wird per Bundesgerichtsentscheid gezwungen, das kt. Frauenstimmrecht einzuführen.

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A.) Wann war CH Auswanderungsland?
Wieviele CH wanderten aus (absolut, in % der Bev.)?

B.) Was waren die Gründe?

C.) Wann wurde CH zum typischen Einwanderungsland?

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A.) 1850-1900: 200’000 Schweizer wanderten nach Übersee aus (= 7% der Bev.)

B.) Gründe: Armut, Bevölkerungsdruck, bis im 19. Jh. gab es in CH Hungersnöte

C.) Nach 2. WK.

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Gemäss Bergier-Bericht:
A.) wieviele Flüchtlinge hat CH während des 2. WK zurückgewiesen?

B.) Wieviele Zivilflüchtlinge hat CH aufgenommen, darunter wieviele Juden?

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A.) 24’400 zurückgewiesen

B.) 51’000 aufgenommen, darunter 21’000 jüdische.