Blutgasanalyse Flashcards
Was zeigt die BGA an?
pH = 7,35–7,45 ; <7,35: Azidose; >7,45: Alkalose
pO2 = 75–97 mmHg bzw. 10–12,9 kPa
saO2 = 95–99 % (Sauerstoffsättigung)
pCO2 = 35–45 mm Hg bzw. 4,6–6,0 kPa
(Kohlenstoffdioxid-Partialdruck); weniger: Hypokapnie; mehr: Hyperkapnie
HCO3(act) = 21–26 mmol/l (tatsächliches Bicarbonat)
HCO3(std) = 23–27 mmol/l (Standard–Bicarbonat)
BE (Basenüberschuss, Basenabweichung oder base excess) = 0 mval/l (−2 bis +3 mmol/l)
Elektrolyte
Hb
Glucose
Laktat
Interpretation - Säure-Basen-Haushalt
Veränderung primär pCO2 = respiratorische Störung
pCO2 hoch-> Azidose, da mehr Säure -> Hyperkapnie,
pCO2 niedrig-> Alkalose, Säure abgeatmet -> Hypokapnie.
pO2 <75mmHg oder SO2 <94% -> Hypoxie
HCO3 verändert bei metabolischer Störung -> vermindert bei Azidose, erhöht bei Alkalose,
BE verändert bei metabolischer Störung.
Und das Laktat? Laktat dissoziiert vollständig und Bikarbonat puffert dieses, die Konzentration sinkt folglich!
Säure-Basen-Haushalt - Liegt eine Störung vor?
- Wie ist der pH?
- Wie ist das pCO2? Wenn der pH und pCo2 gleichsinnig verändert sind, dann metabolische Störung, wenn gegensinnig verändert, dann respiratorische Störung.
- Kompensation vorhanden? Ist einer von beiden (pH oder pCO2) normal, dann teilkompensiert.
- wenn pH normal und pCO2 verändert -> primär respiratorische Störung.
- wenn pH verändert und pCO2 normal -> primär metabolische Störung. - Anionenlücke = Na+ - (HCO3− + Cl−)
Normbereich: 7 ± 4 mmol/L (also 3–11 mmol/L)
- Wenn normale Anionenlücke = „Bikarbonatverlust“ Cl gleicht aus -> Diarrhö, Galle- oder Pankreasfistel , renal tubuläre Azidose, Medikamente (Carboanhydrasehemmer), Zufuhr von Säuren deren Anion Chlorid ist (z.B. HCl);
- Wenn vergrößerte Anionenlücke = „Additionsazidose“ -> Laktatazidose , Ketoazidose , Niereninsuffizienz/Urämie, Vergiftung durch Salicylsäure, Ethanol, Methanol, Ethylenglykol (in Frostschutzmittel enthalten)
Merksatz: „Kuss-Maul“: Ketonkörper, Urämie, Salicylsäure, Methanol, Äthylenglykol (bzw. Ethylenglykol), (Urämie), Laktat.
Welche Ursachen gibt es für Störungen des Säure-Basen-Haushaltes?
Respiratorische Azidose -> CO2 kann nicht abgeatmet werden: Lungenerkrankungen mit Hyperkapnie, Pneumothorax, Störungen der Thoraxbeweglichkeit, Insuffizienz der Atemmuskulatur.
Respiratorische Alkalose -> CO2 wird vermehrt abgeatmet: Angst-/Erregungszustand bei Hyperventilation, Medikamente, zerebrale Erkrankungen.
Metabolische Azidose:
- Additionsazidose -> Ketonkörper, Urämie, Salicylsäure, Methanol, Äthylenglykol (bzw. Ethylenglykol), (Urämie), Laktat.
- normale Anionenlücke -> Medikamente, renal-tubuläre Azidose, Diarrhö, M. Addison.
Metabolische Alkalose: Erbrechen, Diuretika.
Sauerstoffbindungskurve - Was zeigt sie an?
Beschreibt die Abhängigkeit der O2-Sättigung vom O2-Partialdruck, d.h. die Bindungsaffinität des Hämoglobins (Hb) zu O2.
Hb-Bindungsaffinität wird von äußeren Faktoren moduliert, die zu einer Links- bzw. Rechtsverschiebung der Sauerstoffbindungskurve führen können.
Sauerstoffbindungskurve - Rechtsverschiebung
Rechtsverschiebung → Sauerstoffbindung an Hämoglobin schwächer → Begünstigte Abgabe an Gewebe.
Ursachen: Anstieg des CO2-Partialdrucks pCO2↑ Temperatur↑ pH↓ 2,3-Bisphosphoglycerat↑
2,3 Bisphosphoglycerat entsteht im Rahmen der Glykolyse in den Erythrozyten und setzt die Sauerstoffaffinität des Hämoglobins herab.
Sauerstoffbindungskurve - Linksverschiebung
Linksverschiebung → Sauerstoffbindung an Hämoglobin stärker → Geringere Abgabe an Gewebe.
Ursachen: Abfall des CO2-Partialdrucks pCO2↓ Temperatur↓ pH↑ 2,3-Bisphosphoglycerat↓