9. Schizophrenie und Sucht Flashcards

1
Q

Schizophrenie und Sucht

Was ist eine Psychose?

A
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Q

Schizophrenie und Sucht

Schizophrenie: diagnostische Kriterien

A

A:

mindestens zwei der folgenden Symptome, jedes bestehend für einen erheblichen Teil einer Zeitspanne von 1 Monat (oder weniger, falls erfolgreich behandelt):

  1. Wahn
  2. Halluzinationen
  3. Desorganisierte Sprechweise (z.B. häufiges Entgleisen, Zerfahrenheit)
  4. Grob desorganisiertes oder katatones Verhalten
  5. Negative Symptome
  6. Positive Symptome
  • Negative Symptome
    • flacher Affekt
    • Alogie (Sprachverarmung)
    • Willensschwäche und Apathie (Teilnahmslosigkeit)
    • Anhedonie (Lustlosigkeit), sozialer Rückzug
    • Aufmerksamkeitsstörungen

B:

Sozialberufliche Leistungseinbußen: Für eine bedeutende Zeitspanne seit dem Beginn der Störung sind eine oder mehrere Funktionsbereiche wie Arbeit, zwischenmenschliche Beziehungen oder Selbstfürsorge deutlich unter dem Niveau, das vor Beginn erreicht wurde

C:

Dauer: Zeichen des Störungsbildes halten für mindestens 6 Monate an. Diese 6 monatige Periode muss mindestens 1 Monat mit Symptomen (oder weniger, falls erfolgreich behandelt) umfassen, die das Kriterium A (d.h. floride Symptome) erfüllen, und kann Perioden mit prodromalen oder residualen Symptomen einschließen.

D:

Ausschluss von schizoaffektiver und affektiver Störung

E:

Das Störungsbild geht nicht auf die direkte körperliche Wirkung einer Substanz (z.B. Droge, Medikament) der eines medizinischen Krankheitsfaktors zurück

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3
Q

Schizophrenie und Sucht

Epidemiologie Schizophrenie

A
  • Weltweit etwa 1% Lebenszeitprävalenz (ca. 800.000 Menschen in der BRD erkranken mindesten einmal in ihrem Leben an einer (schizophrenen) Psychose
  • Erstmanifestation:
    • Frauen: 25-29 Jahre
    • Männer: 20-24 Jahre
  • Geschlechterverhältnis 1:1
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4
Q

Schizophrenie und Sucht

Initialer Verlauf (Modell) Schizophrenie

A
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5
Q

Schizophrenie und Sucht

Prognose

A
  • 1/3 gute Remission: psychopathologisch und sozial geringe Restsymptome
  • 1/3 mäßiggradige Residualbildung
  • 1/3 schwere Endzustände: weitgehend auf Versorgung angewiesen
  • Für eine ungünstigen Verlaufsprognose sprechen
    • früher, schleichender Erkrankungsbeginn
    • initial vorherrschende Negativsymptomatik
    • soziale Isolation
    • schlechte Anpassung und berufliche Desintegration bereits vor dem Ausbruch der Erkrankung
    • Notwendigkeit häufiger und längerer stationärer Aufenthalte bereits in den ersten Stadien der Erkrankung
    • und Substanzmissbrauch (Alkohol, Drogen, Nikotin)
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6
Q

Schizophrenie und Sucht

Unterschiedliche Verlaufsformen

A
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7
Q

Schizophrenie und Sucht

F20.0 Paranoide Schizophrenie

A
  • Überwiegend Positiv-Symptomatik
  • Häufigste Schizophrenieform (~75-80%)
  • Etwas späterer Beginn (häufiger bei Spätschizophrenien)
  • Prognostisch vergleichsweise günstig
  • Oftmals Verfolgungswahn, aber auch Beziehungswahn, Abstammungswahn, Sendungswahn, Eifersuchtswahn oder coenästhetischer Wahn
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8
Q

Schizophrenie und Sucht

F20.1 hebephrene Schizophrenie

A
  • desorganisierte Schizophrenie
  • Überwiegend Desorganisation von Denken und Affekt + Negativsymptomatik
  • Positivsymptome eher fluktuierend und wenig systematisiert
  • Vergleichsweise selten (10%)
  • Frühester Beginn, meistens im Jugendalter
  • Schlechte Prognose
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9
Q

Schizophrenie und Sucht

F20.2 Katatone Schizophrenie

A
  • berwiegend katatone/psychomotorische Symptome, wie z.B. Haltungsstereotypien, katatoner Stupor (völlige Bewegungslosigkeit bei vollem Bewusstsein), Katalepsie (wächserner Muskeltonus, aber auch katatone Erregung (Raptus)
  • Katatoner Stupor ist ein psychiatrischer Notfall!
  • Seltene Form (5%)
  • Häufig akuter Beginn
  • Prognose eher günstig
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10
Q

Schizophrenie und Sucht

Klassifikation von Abhängigkeitserkrankungen in der ICD-10 - (Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen (F10-F19))

A
  • X.0 akute Intoxikation [akuter Rausch]
  • X.1 Schädlicher Gebrauch
  • X.2 Abhängigkeitssyndrom
  • X.3 Entzugssyndrom
  • X.4 Entzugssyndrom mit Delir
  • X.5 Psychotische Störung
  • X.6 Amnestisches Syndrom
  • X.7 Restzustand und verzögert auftretende psychotische Störung
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11
Q

Schizophrenie und Sucht

Klassifikation von Abhängigkeitserkrankungen in der ICD-10:

F10.1 schädlicher Alkoholgebrauch:

A
  • F10.1 schädlicher Alkoholgebrauch: Die Diagnose erfordert eine tatsächliche Schädigung (psychisch oder physisch); negative soziale Folgen fallen per se nicht unter den Begriff „Schädigung“.
    • Eine akute Intoxikation oder ein „Kater“ beweisen allein noch nicht den „Gesundheitsschaden“.
    • Schädlicher Gebrauch ist bei einem Abhängigkeitssyndrom, einer psychotischen Störung oder bei anderen spezifischen alkohol- oder substanzbedingten Störungen nicht zu diagnostizieren.
    • Risikoarmer Konsum: Männer – 2 Standardgläser ; Frauen 1 Standardglas (10g) pro Tag
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12
Q

Schizophrenie und Sucht

Klassifikation von Abhängigkeitserkrankungen in der ICD-10:

F10.2 Alkoholabhängigkeit

A

Drei oder mehr der folgenden Kriterien sollten in den letzten 12 Monaten gleichzeitig vorhanden gewesen sein.

  1. Starker Wunsch oder eine Art Zwang Alkohol zu konsumieren.
  2. Verminderte Kontrollfähigkeit des Beginns, der Beendigung und der Menge des Konsums.
  3. Ein körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Reduktion des Konsums
  4. Nachweis einer Toleranz.
  5. Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügungen oder Interessen zugunsten des Substanzkonsums, erhöhter Zeitaufwand, um die Substanz zu beschaffen, zu konsumieren oder sich von den Folgen zu erholen.
  6. Anhaltender Substanzkonsum trotz Nachweis eindeutiger schädlicher Folgen.
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13
Q

Schizophrenie und Sucht

Klassifikation von Abhängigkeitserkrankungen in der ICD-10:

F10.3 Alkoholentzugssyndrom

A
  • Übelkeit, Agitiertheit, Schlafstörungen, Craving („Saufdruck“), Gereiztheit und Depression.
  • Schwitzen, Zittern (vor allem der Hände), grippeähnliche Symptome
  • in schlimmen Fällen: Krampfanfälle hinzu mit Zungenbiss und Halluzinationen bis zum Delirium tremens.
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14
Q

Schizophrenie und Sucht

Klassifikation von Abhängigkeitserkrankungen in der ICD-10:

F10.6 Amnestisches Syndrom/ Korsakow Syndrom

A
  • Ursache: Thiaminmangel (Vitamin B1) führt zu einer Schädigung der Mammillarkörper und des Hippocampus
  • Symptome: Retrograde und anterograde Amnesie, Konfabulationen, Antriebsarmut, oft Polyneuropathie
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15
Q

Schizophrenie und Sucht

Biopsychosoziales Modell der Abhängigkeit

A
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16
Q

Schizophrenie und Sucht

Therapie der Alkoholabhängigkeit

A