15. Psychische Störungen im Alter Flashcards
1
Q
Psychische Störungen im Alter
Zu berücksichtigen beim Altern:
- Subjektives Erleben des Alterns
- was muss man beachten?
A
-
Subjektives Erleben des Alterns
- Akzeptanz der körperlichen Veränderungen vs Aktivität um den „Zerfall“ zu bremsen
- Schaffung einer Sinnhaftigkeit des Tages vs Stagnation
- Akzeptanz des möglicherweise baldigen Versterbens vs Angst (Nicht-gehen-wollen)
- Akzeptanz des vergangenen Lebens vs Verbitterung
- Qualitativer Wandel des Alterns in verschiedenen Kohorten
- Mehrdimensionalität des Alterns (u.a. körperlich, seelisch)
2
Q
Psychische Störungen im Alter
Altersbezogenes Entwicklungsmodell – SOK Modell
A
-
SOK – selektive Optimierung und Kompensation
- Störungsübergreifend lassen sich aus SOK-Modell u.a. Strategien bei psychotherapeutischen Arbeiten mit älteren Menschen ableiten
- Selektion: Auswahl und Neuanpassung von Zielen und neuen, möglichen Verhaltensalternativen unter Berücksichtigung der jeweiligen Ressourcen
- Optimierung: Aktiviert eben solche Ressourcen und verbessert die Lebenssituation, um im Rahmen der (???)
- Kompensation: Neue Handlungswege zu schaffen und zu fördern, die den jeweiligen Verlusten und Einschränkungen entgegenwirken
3
Q
Psychische Störungen im Alter
Epidemiologie psychischer Störungen im Alter
A
-
Depression
- Prävalenzrate bei über 65jährigen unter Einschluss leichter depressiver Syndrome ca. 20%
- Geschlechterunterschied: Prävalenzrate bei Frauen annährend doppelt so hoch wie bei Männern
- Demenzen:
- somatoforme Störungen
- substanzbezogene Störungen (Alkoholabhängigkeit 2 – 6 %)
4
Q
Psychische Störungen im Alter
Depression im Alter: psychosoziale Faktoren
&
Klinisches Bild und Verlauf
A
-
Alterstypische Verlusterlebnisse
- Aufgabe der Berufstätigkeit durch Berentung
- Räumliche Trennung von Kindern und Enkelkindern
- Tod des Ehepartners und von Freunden
- finanzielle Einbußen durch den Rentenstatus
- Einschränkung der unmittelbaren Kommunikationsfähigkeit durch Schwerhörigkeit oder Sehbehinderung
- Einschränkung der sozialen Kontakte durch Immobilität oder zB schambesetzter Inkontinenz
-
Klinisches Bild und Verlauf
- häufig „atypisches“ Erscheinungsbild: häufig nicht von trauriger Bestimmtheit, sondern von körperlichen Beschwerden und Schmerzen geprägt („somatisierte Depression“)
- „atypischer Verlauf“: depressive Episoden dauern länger, freie Intervalle werden kürzer, Schwererad flacht ab .
- ungünstiger Verlauf
- differentialdiagnostisch nur schwer von Demenz zu unterscheiden
5
Q
Psychische Störungen im Alter
Alzheimer:
- Pathogenese
- Klinisches Bild
- Was ist zu beachten?
A
- über Jahre stattfindender neurodegenerativer Prozess (Abbau: Hirnsubstanzen, Reduktion der Synapsendichte) - neurofibrilläre Degeneration der Nervenzellen und kortikale Plaques als Korrelat der Demenz
- Veränderung: Temporal- und Parietallappens ➞ vor allem Abbau in der Hippocampus-Region ➞ Lern- und Gedächtnisdefizite
-
Klinisches Bild
- schleichender Beginn
- Merkfähigkeitsstörungen
- gleichförmige Progression
- diskrete Verhaltensänderungen in der Frühphase der Alzheimer-Demenz
- nachlassende Aktivität und vermehrt sozialer Rückzug
- verminderte Sorgfalt
- im Frühstadium schwer von sog. Pseudodemenz (Depression) zu unterscheiden (Hinweis: Alzheimer Pat. Eher klagend über kognitive Defizite)
6
Q
Psychische Störungen im Alter
Anpassungen des psychotherapeutischen Vorgehens bei alten Menschen
A
- Ältere Menschen in Psychotherapie deutlich unterrepräsentiert
-
Nach Forstmeier und Maercker:
- auf Gesprächsthema fokussieren und aktive, strukturierte Gesprächsführung zeigen
- Langsames Vorgehen – langsamere Sprechgeschwindigkeit, häufigere Wiederholung, Instruktionen auf verschiedenen Wegen
- Gedächtnishilfen (Audioaufnahmen der Sitzungen)
- verschiedene Strategien des Aufmerksamkeitserhalts (verkürzte Sitzungsdauer)
- Therapeutische Sitzungen u. U. in unkonventionellen Settings (Hausbesuche)
- solides medizinisches Grundwissen und Kontakt mit behandelnden Ärzten
- Beachtung der Ressourcen und Kompetenzen