10. Epidemiologie und Forschung in der klinischen Psychologie Flashcards

1
Q

Epidemiologie und Forschung in der klinischen Psychologie

Bedeutung Epidemiologie:

A
  • Epidemiologie: „Lehre von dem, was über das Volk kam“
    • Wissenschaft von Verteilung und Determinanten gesundheitsbezogener Aspekte in spezifischen Populationen
    • Anwendung dieser Erkenntnisse auf die Kontrolle und Entwicklung von Gesundheitsproblemen bzw. psychischen Störungen
    • Typische alltagssprachliche Fragen des Gegenstandsbereichs:
      • Wer ist krank / gesund?
      • Wie verteilt sich Krankheit / Gesundheit in der Bevölkerung?
    • Welche Faktoren führen zu einer Erkrankung?
      • Wer sucht Behandlung auf?
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2
Q

Epidemiologie und Forschung in der klinischen Psychologie

Risikofaktor:

A
  • Risikofaktor:
    • Variable, die das Auftreten einer Krankheit begünstigt
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3
Q

Epidemiologie und Forschung in der klinischen Psychologie

Relatives Risiko (RR):

A
  • Relatives Risiko (RR):
    • Verhältnis von Krankheitshäufigkeit in einer Bevölkerung mit dem Risikofaktor im Vergleich zur Bevölkerung ohne den Risikofaktor
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4
Q

Epidemiologie und Forschung in der klinischen Psychologie

Odds ratio:

A
  • Odds ratio:
    • Odds: Quotient p/(1-p) aus Risiko (z.B. Angststörung) und der Gegenwahrscheinlichkeit (keine Angststörung).
    • Odds ratio (OR): Quotient aus den Odds in zwei Gruppen
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5
Q

Epidemiologie und Forschung in der klinischen Psychologie

Prävalenz

A
  • Prävalenz:
    • Häufigkeit der Störung in Grundgesamtheit oder spezifischer Population
    • Anteil der Personen mit Störung an der Bevölkerung z.B. in Prozent
    • Bezug auf bestimmten Zeitraum und spezifische Population
      • Punktprävalenz: bezogen auf einen Stichtag
      • Perioden- oder Streckenprävalenz: bezogen auf bestimmten Zeitraum – Lebenszeit-(Lifetime-)Prävalenz: bezogen auf gesamte Lebensspanne
      • Behandlungsprävalenz: Fälle, die Behandlung aufsuchen
        → Achtung: Keine Angabe über Verteilung von Störungen möglich, da Behandlungssuchende selektive Stichprobe darstellen → Bias möglich
    • Prävalenz abhängig von Diagnosekriterien, Erhebungsmethode, Stichprobe
    • Prävalenzen für Depressionen
      • Unterschiedliche Prävalenzangaben für Depression in Abhängigkeit von Zeit- und Schweregradkriterien (ICD /DSM IV) (Angaben für die deutsche erwachsene Allgemeinbevölkerung
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6
Q

Epidemiologie und Forschung in der klinischen Psychologie

Inzidenz

A
  • Inzidenz:
    • Zahl der Neuerkrankungen in einer bestimmten Population in einem bestimmten Zeitraum
    • Nur Personen miteinbezogen, die die Störung vorher noch nicht hatten, deswegen mind. 2 Erhebungszeitpunkte
    • Anteil der Personen, die Krankheit innerhalb eines Zeitraumes neu bekommen haben, unabhängig davon, ob Erkrankung am Ende der Zeit noch besteht oder nicht.
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7
Q

Epidemiologie und Forschung in der klinischen Psychologie

Bedingte Risiken:

A
  • Untersuchung, ob bestimmte Variablen Wahrscheinlichkeit einer Störung erhöhen (Risikofaktoren) oder senken (Schutzfaktoren)
  • Bestimmung von systematischen Unterschieden in Prävalenz- oder Inzidenzraten zwischen verschiedenen Populationen
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8
Q

Epidemiologie und Forschung in der klinischen Psychologie

Komorbidität:

A
  • Komorbidität:
    • Vorliegen mehrerer Diagnosen bei einer Person innerhalb eines bestimmten Zeitraums
    • Gründe für unterschiedliche Komorbiditätsraten:
      • Wahl des Diagnoseinstrument
      • Wahl des Zeitfensters
      • Berücksichtigung Persönlichkeitsstörungen, körperliche Erkrankungen etc.
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9
Q

Epidemiologie und Forschung in der klinischen Psychologie

Forschung in der klinischen Psychologie: Ablauf zur wissenschaftlichen Einführung neuer therapeutischer Interventionen

A
  1. Fallstudien
  2. Pilotstudie zur Erkundung einer neuen Intervention
  3. Experimentelle klinische Interventionsforschung: Randomized-controlled trial (RCT):
  4. Praxiskontrolle - Studien in der Routine-Versorgung:
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10
Q

Epidemiologie und Forschung in der klinischen Psychologie

Ablauf zur wissenschaftlichen Einführung neuer therapeutischer Interventionen

1. Fallstudien

A
  • Detaillierte, oft interpretierende Beschreibung der Behandlungsverläufe einiger Patienten
  • Häufig qualitative Untersuchungen zur Generierung von Forschungshypothesen für eine größere Studie: Bsp: Interviews mit Patient/innen mit Depression, die Sport treiben
  • Nur vorläufige Befunde, denn:
    • Unsystematisches Vorgehen
    • Kaum statistische Auswertung möglich, wegen meist sehr kleinen Fallzahlen
    • Sehr geringe Generalisierbarkeit
    • Keine Aussage über Kausalität möglich
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11
Q

Epidemiologie und Forschung in der klinischen Psychologie

Ablauf zur wissenschaftlichen Einführung neuer therapeutischer Interventionen

2. Pilotstudie zur Erkundung einer neuen Intervention

A
  • Veränderungen durch eine Intervention können gemessen werden (prä-post Effekte)
  • Ergebnis: Depressions-Symptome waren nach Sporttherapie reduziert
  • Aber: keine Kontrolle von „Stör- Variablen“! Dadurch kann Effekt nicht eindeutig der Sporttherapie zugeschrieben werden! (Effekt könnte auch durch Re-test Effekt, Spontanremission, soziale Interaktion, Gruppenerfahrung… zustande kommen)
  • Annäherung an kausale Zusammenhänge: Das Experiment
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12
Q

Epidemiologie und Forschung in der klinischen Psychologie

Ablauf zur wissenschaftlichen Einführung neuer therapeutischer Interventionen:

3. Experimentelle klinische Interventionsforschung: Randomized-controlled trial (RCT):

A
  • „Gold-Standard“ zur Untersuchung von Interventions-Effekten
  • Effekte können der Intervention zugeschrieben werden, da Störvariablen durch Randomisierung und Kontrollgruppe kontrolliert werden können.
  • RCTs, um Wirksamkeit einer Intervention unter experimentellen Bedingungen (efficacy) zu belegen
  • Berechnung von Effektstärken in RCTs
  • Merkmale eines RCT:
    • Explizite Ein- und Ausschlusskriterien
    • Randomisierte Gruppenzuteilung
    • Kontrolliert → Vergleich mit Kontrollgruppe
    • Manualisierung und feste Rahmenbedingungen
    • Operationalisierte Zielkriterien
    • Therapeutenunabhängige Erfolgsbeurteilung („blinde“ Beurteiler)
    • Statistische Prüfbarkeit (Hypothesenprüfung)
    • Katamnese
    • Ziel: hohe interne Validität
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13
Q

Epidemiologie und Forschung in der klinischen Psychologie

Ablauf zur wissenschaftlichen Einführung neuer therapeutischer Interventionen

4. Praxiskontrolle - Studien in der Routine-Versorgung:

A
  • Fragestellung: Wirkung einer Intervention in der Praxis (Effectiveness): Betonung der externen Validität
  • Studiendesigns: häufig weniger kontrollierte Studiendesigns, weniger strenge Ein- und Ausschlusskriterien, dafür häufig große Stichproben
  • Evaluationskriterien in der klinisch- psychologischen Interventionsforschung
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14
Q

Epidemiologie und Forschung in der klinischen Psychologie

Evaluationskriterien in der klinisch- psychologischen Interventionsforschung

A
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15
Q

Epidemiologie und Forschung in der klinischen Psychologie

Wie lässt sich die Evidenz für ein Therapie- Verfahren quantifizieren?

A
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16
Q

Epidemiologie und Forschung in der klinischen Psychologie

Verschiedene Phasen (Zusammenfassende Graphik) der Einführung neuer therapeutischer Interventionen

A