12. Psych. Störungen im Ki/Ju- Alter: Externalisierende Störungen Flashcards

1
Q

Ki/Ju- Alter: Externalisierende Störungen

Übersicht der Diagnosen (depriorisieren)

A
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Q

Ki/Ju- Alter: Externalisierende Störungen

HKS und ADHS - Name und Allgemeine Infos

A
  • HKS = Hyperkinetische Störungen,
  • ADHS = Aufmerksamkeitsdefizit/ Hyperaktivitätsstörungen
  • zählen zu externalisierender Störungsgruppe
  • HKS + ADHS + Störungen des Sozialverhaltens sind die häufigsten Störungen im Kindesalter
  • Häufigster Vorstellungsanlass von Kindern in Einrichtungen zur Versorgung von KiJu mit
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3
Q

Ki/Ju- Alter: Externalisierende Störungen

HKS und ADHS: Erscheinungsbild (Kernsymptome):

A
  • 3 Kernsymptome:
    1. Aufmerksamkeitsstörung: va. Bei Beschäftigungen, die kognitiv anstrengend sind und bei fremdbestimmten Tätigkeiten (z.B. HAs), meist selektive und Daueraufmerksamkeit beeinträchtigt
    2. Impulsivität: nicht altersgerechte, desorganisierte, mangelhaft regulierte und überschießende motorische Aktivität oder ausgeprägte Ruhelosigkeit, va. In Situationen die relative Ruhe und Ausdauer verlangen
    3. Hyperaktivität: plötzliches und unbedachtes Handeln oder auch die vermeintliche Unfähigkeit, abzuwarten und Bedürfnisse aufzuschieben
      • Kognitive Impulsivität: Tendenz, den ersten Handlungsimpulsen zu folgen
      • Motivationale Impulsivität: relative Unfähigkeit, Bedürfnisse aufzuschieben
      • Emotionale Impulsivität: Tendenz, schnell und heftig Affekte zu entwickeln
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4
Q

Ki/Ju- Alter: Externalisierende Störungen

Definitionskriterien nach ICD-10 (ADHS)

A
  • F90.0 einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung
    • Unaufmerksamkeit: mind. 6 Symptome, mind. 6 Monate
    • Impulsivität: mind. 1 Symptom, mind. 6 Monate
    • Überaktivität: mind. 3 Symptome, mind. 6 Monate
    • Beginn der Störung vor 6. Lebensjahr
    • Symptome in mehr als einer Situation (Schule, Zuhause, Beobachtungssituation)
    • Leiden/ Beeinträchtigung
    • keine tiefgreifende Entwicklungsstörung, manische Episode, depressive Episode, Angststörung
  • F98.8 Aufmerksamkeitsstörung ohne Hyperaktivität
    • sonstige näher bezeichnete Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in Kindheit und Jugend
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5
Q

Ki/Ju- Alter: Externalisierende Störungen

Klassifikation HKS/ ADHS-Übersicht (ICD-10 & DSM-V)

A
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6
Q

Ki/Ju- Alter: Externalisierende Störungen

Klassifikation HKS/ ADHS:

  • Gemeinsamkeiten ICD-10 & DSM-5:
  • Unterschiede ICD-10 & DSM-5:
  • Besonderheiten DSM-5:
A
  • Gemeinsamkeiten ICD-10 & DSM-5:
    • Symptome für mindestens 6 Monate lang in einem für Entwicklungsstand unangemessenem Ausmaß
    • Beeinträchtigungen durch Symptome in 2 (+) Lebensbereichen (situationsübergreifend)
    • Deutliche Hinweise auf klinisch bedeutsame Beeinträchtigungen in schulischen, sozialen oder beruflichen Bereichen
  • Unterschiede ICD-10 & DSM-5:
    • Diagnostische Bezeichnung (DSM-5 = Aufmerksamkeitsdefizit/ Hyperaktivitätsstörungen, ICD-10 = Hyperkinetische Störungen)
    • Kombination der Symptomkriterien (im DSM-5 werden 3 Erscheinungstypen unterschieden)
  • In DSM-5:
    • unter 17 Jahren: 6 Symptome
    • über 17 J.: 5 Symptome
    • Beginn in den ersten 12 Lebensjahre
    • Spezielle Symptome für Erwachsene (schlechtes Zeitmanagement, vergessen von Aufgaben, Unruhegefühl)
    • Diagnose auch in Remission möglich
    • Schweregradbestimmung

ICD-11 orientiert sich an DSM-5

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7
Q

Ki/Ju- Alter: Externalisierende Störungen

Entstehung von ADHS im Biopsychosozialen Modell

A
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8
Q

Ki/Ju- Alter: Externalisierende Störungen

Epidemiologie HKS/ ADHS

A
  • Prävalenz nach Elternaussage in DE: 5-22%
  • Diagnoseprävalenz ist deutlich geringer: 5-9,3% (DSM-5)
  • Prävalenzen vermindern sich mit zunehmendem Alter, bei Jungen 2-3 mal so häufig wie bei Mädchen →Aktuelles Verhältnis: 9:1
  • Weltweite durchschnittliche Prävalenzrate: 5,3%; Europa (4,6%) geringfügig unter Nordamerika (6,6%)
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9
Q

Ki/Ju- Alter: Externalisierende Störungen

Diagnostik (Möglichkeiten) HKS/ ADHS

A
  • Anamnese
  • Verhaltensbeobachtung (zu Hause, Kindergarten, Schule)
  • Leistungsdiagnostik
  • Aufmerksamkeitsdiagnostik
  • Emotionale Auffälligkeiten
  • Neurologische Untersuchung
  • verschiedene Diagnostikquellen: Eltern, Lehrer, Kind → Fragebögen, Interviews, Tests, Beobachtung → Intellektuelles Leistungsniveau abklären: schulische Über- bzw Unterforderung? (Schule: Zeugnisse; Kita-Berichte)
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10
Q

Ki/Ju- Alter: Externalisierende Störungen

Komorbiditäten HKS/ ADHS

A
  • bei bis zu 2/3 aller Kinder werden komorbide Störungen diagnostiziert
    • Störung des Sozialverhaltens (auch oppositionelle Verhaltensstörung) bei 30-50%
    • Lernstörung/ Teilleistungsstörung bei 10-25%
    • Angststörungen bei 20-25%
    • Affektive, vor allem depressive Störungen bei 15-20%
    • Tic-Störungen & Sprech- und Sprachstörungen werden auch häufig beobachtet
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11
Q

Ki/Ju- Alter: Externalisierende Störungen

Risikofaktoren HKS/ ADHS

A
  • Genetische Faktoren (Varianzanteil 76%, so hoch wie bei fast keiner anderen Störung)
  • Niedriges Geburtsgewicht
  • Alkohol in Schwangerschaft
  • Rauchen in Schwangerschaft
  • männliches Geschlecht
  • Psychosoziale Faktoren:
    • Geringer sozioökonomischer Status
    • Ungünstige familiäre Bedingungen
    • Überbelegte Wohnungen
    • Psychische Störung der Mutter
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12
Q

Ki/Ju- Alter: Externalisierende Störungen

Psychoedukation (Aufklärung & Beratung) HKS/ ADHS

A
  • Grundlage jeder therapeutischen Intervention bei KiJu und Eltern
  • Vermittlung von Infos hinsichtlich des Störungsbilds, der Diagnose, den möglichen Ursachen, dem vermutlichen Verlauf und möglichen Behandlungsansätzen
  • Beratung der Eltern bezieht sich auf allgemeine Strategien des Umgangs mit dem Kind und berücksichtigt dabei auch andere Belastungen in der Familie (z.B. Partnerschaftsprobleme)
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13
Q

Ki/Ju- Alter: Externalisierende Störungen

Pharmakotherapie HKS/ ADHS

  • Indikation einer primär medikamentösen Therapie erfolgt wenn,…
  • Wann im Im Vorschulalter?
  • Was wird verwendet?
A
  • Indikation einer primär medikamentösen Therapie erfolgt wenn,…
    • stark ausgeprägte und situationsübergreifende hyperkinetische Symptomatik besteht,
    • die zu erheblicher Funktionseinschränkung führt
    • wenn keine Kontraindikation für Pharmakotherapie vorliegen
  • Wirksamkeit der Pharmakotherapie ist gut belegt ABER kein Wundermittel
  • Im Vorschulalter wird erst medikamentöse Behandlung empfohlen, wenn psychologische Interventionen nicht ausreichen
  • am Häufigsten mit Methylphenidat (=Ritalin, Medikinet, usw)
  • Alternativ
    • Atomoxetin, Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer
    • Elvanse als neueres Präparat der Amphetamine
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14
Q

Ki/Ju- Alter: Externalisierende Störungen

Methylphenidat (Ritalin) HKS/ ADHS

A
  • Wirkung: Arousalerhöhung durch Hemmung der Dopaminwiederaufnahme (→ weil Dopaminmangel)
  • Responder: 70-85% (Kinder über 5 LJ.)
  • Responder 50% bei Kindern unter 5 LJ.
  • Wirkung bereits 20 min nach Einnahme
  • Halbwertszeit 2,5-4h
  • Wirksam schon teilweise bei geringer Dosis
  • Erwünschte Wirkungen:
    • Verbesserung der Konzentration, Verminderung Hyperkinese und störendem, impulsivem Verhalten Verminderung der Ablenkbarkeit
    • Verminderung oppositionellen Verhaltens und aggressiven Verhaltens
  • Unerwünschte Wirkungen:
    • Schlafstörungen, Appetitminderung, Kopfschmerzen, gedrückte Stimmung
    • Selten: Krampfanfälle, Tics, Wachstumsverzögerungen
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15
Q

Ki/Ju- Alter: Externalisierende Störungen

Störung des Sozialverhaltens

  • Epidemiologie
  • Verlauf
A
  • Störung des Sozialverhaltens: Epidemiologie
    • Insg. Höhere Prävalenzzahlen bei Jungen als bei Mädchen (2:1)
    • Prävalenz von 1-2% bei Mädchen und 4% bei Jungen im Grundschulalter
    • Verdopplung der Prävalenzraten im Jugendalter (zw. 14. Und 18. LJ) mit deutlicher Reduktion der Prävalenzraten im Erwachsenenalter
  • Störung des Sozialverhaltens: Verlauf
    • Aggressives Verhalten als eines der stabilsten Merkmale menschlichen Verhaltens
    • Bei Auftreten von aggressivem Verhalten im Kindergartenalter in der Regel chronischer Verlauf mit hoher Stabilität bei Jungen
    • Oppositionelles Verhalten ist am häufigsten um das 2.-4. LJ, danach i.d.R. Rückgang → bei Stabilität des oppositionellen Verhaltens entsteht eine Störung des Sozialverhaltens
    • Je früher eine Störung des Sozialverhaltens auftritt desto mehr komorbide Störungen im Erwachsenenalter
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