13. Psych. Störungen im Ki/Ju- Alter: Internalisierende Störungen Flashcards

1
Q

Ki/Ju- Alter: Internalisierende Störungen

Trennungsangst

  • Unterscheidung
  • Klinische Trennungsangst
  • Erscheinungsbild „klinischer Trennungsangst“
  • Folgen
  • Reaktionen
A
  • Unterscheidung entwicklungsphasentypische Trennungsangst & „klinische“ Trennungsangst
  • Entwicklungsphasentypische Trennungsangst
    • Vorübergehende Angstreaktion
    • Protestreaktion eines Kindes bei der Trennung von der primären Bezugsperson
    • beginnt typischerweise im Alter 7-12 Monate, erreicht Höhepunkt mit 15-18 Monaten und nimmt danach kontinuierlich wieder ab
    • kann bei mehr oder weniger allen Kindern dieser Altersgruppe beobachtet werden
  • Klinische“ Trennungsangst
    • “Klinische“ Trennungsangst = Form kindlicher Angststörung
    • Abgrenzung zur entwicklungsphasentypischen Trennungsangst durch den Entstehungszeitpunkt: ab 3 oder 4 Jahren
    • normalerweise ist dann für die meisten Kinder eine Trennung ohne größere emotionale Belastung möglich
    • charakterisiert durch deutliche Beeinträchtigung des Kindes in seinem Alltag und in seiner normalen Entwicklung
  • Erscheinungsbild „klinischer Trennungsangst“
    • charakterisiert durch eine exzessive und unrealistische Angst in Erwartung oder unmittelbar bei einer Trennung von Eltern/ Bezugspersonen (Sorge dass Eltern was Schlimmes zustößt, dann dauerhafte Trennung
    • Folge: Vermeidungsverhalten:
      • abends allein einzuschlafen
      • mit Babysitter zuhause bleiben
      • allein tagsüber zuhause sein
      • bei Freunden übernachten oder zum Kindergarten/ Schule gehen
    • Reaktionen:
      • wenn Vermeidung von Trennung nicht möglich: oft gereizt, aggressiv, apathisch
      • Körperliche Symptomatik: häufig wiederkehrende somatische Beschwerden (Bauch- /Kopfschmerzen, Übelkeit), meist
      • im Kontext der Trennungsangst (zB Symptome lassen nach wenn Kind nicht zur Schule geschickt wird)
      • Albträume bezüglich Trennung
      • Bedürfnis in unmittelbarer Nähe zu Bezugsperson zu sein (vor allem wenn jünger)
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Q

Ki/Ju- Alter: Internalisierende Störungen

Klassifikation für „Störung mit Trennungsangst“

A
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3
Q

Ki/Ju- Alter: Internalisierende Störungen

Trennungsangst: Epidemiologie, Verlauf und Komorbidität

A
  • Prävalenz: bei Kindern auf 3% geschätzt, bei Jungen und Mädchen gleich häufig
  • Verlauf: unter Angststörungen hat Trennungsangst im KiJu-Alter den frühesten Beginn, Erstauftrittsgipfel mit ca 7 Jahren
    • vorwiegend bei Kindern vor der Pubertät, nimmt mit zunehmendem Alter ab
  • Komorbidität: hohe Komorbidität mit anderen Angststörungen, 1/3 der Kinder mit Trennungsangst zeigt Komorbidität mit Depression, 1/5 hat gleichzeitig Aufmerksamkeits-/ Hyperaktivitätsstörung bzw Störung mit oppositionellem Trotzverhalten, 10% der Kinder weisen Enuresis auf
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4
Q

Ki/Ju- Alter: Internalisierende Störungen

Trennungsangst: Risikofaktoren

A
  • Elternzentrierte Faktoren:
    • möglicher Zusammenhang zwischen unsicherem Bindungsstil und Trennungsangst im KiJu-Alter
    • scheinbarer Zusammenhang zwischen Trennungsangst & negativ getöntem Erziehungsstil, übermäßige elterliche Einmischung sowie eine chaotische & problematische häusliche Umgebung
    • psychische Merkmale der Eltern: Korrelation mütterl. Trennungsangst Trennungsangst von Kind
  • Kognitive Faktoren:
    • KiJu mit Angststörungen weisen verzerrte und fehlerhafte Informationsverarbeitung auf
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Q

Ki/Ju- Alter: Internalisierende Störungen

Trennungsangst: Kognitiv-verhaltenstherapeutische Intervention

A
  1. Expositionsbehandlung
    • zentraler Behandlungsbaustein
    • aufgrund höherer Nachhaltigkeit: Exposition in vivo
    • nach erarbeiteter Angsthierarchie vorgehen
    • graduierte Heranführung an angstauslösende Trennungssituation
    • Belohnungssysteme können Anreiz für Annäherung an Trennungssituation bieten
    • bei Bedarf: Entspannungstechniken als Unterstützung
  2. Kognitive Interventionen
    • können in Verbindung mit Expositionsbehandlung eingesetzt werden
    • Vermittlung von psychoedukativen Inhalten und kognitiven Techniken (Erwartungsverletzungen herbeiführen: bei Konfrontation)
    • Förderung der Selbstwirksamkeit (Angst im Dunkeln → Licht anmachen)
    • Ziel: Abbau von Ängsten, Förderung der Exposition
  3. Instrumente der Angsttherapie
    • Angsttagebuch (auch Eltern)
    • Angstkurven, Verlaufsanalysen
    • Angstthermometer
    • Verstärkerpläne
    • Verhaltensexperimente
    • Gedankenexperimente
    • bei Jugendlichen (kognitiv): Selbstverstärker, Zielerreichungsskala (GAS), Teufelskreis der Angst, Spaltenblätter (pro/ contra), Überzeugungsrating funktionaler und dysfunktionaler Gedanken
  4. Elternzentrierte Interventionen
    • Ziel: Abbau von begünstigenden und/ oder stabilisierenden Faktoren auf der Elternseite
    • Psychoedukation (zB Erscheinungsbild etc)
    • Erlernen günstiger Erziehungsstrategien
    • Eltern als Kotherapeutinnen (Übernahme von Expositionsanteilen)
    • Erarbeitung grundlegender familiärer Bedingungen
  5. Kindergarten- und Schulzentrierte Interventionen
    • Ziel: Gewährleistung eines regelmäßigen Besuchs der
    • va notwendig bei ausgeprägtem Vermeidungsverhalten
    • Einbezug der Fachkräfte in den diagnostischen Prozess
    • Vermittlung von psychoedukativen Inhalten
    • Fachkräfte als KotherapeutInnen im Kontext der Exposition
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6
Q

Ki/Ju- Alter: Internalisierende Störungen

Allgemeine Kernsymptome (3) Depression (KiJu) und Altersspezifischen Besonderheiten

was ist zu beachten?

A
  1. Depressive Verstimmung
  2. Anhedonie Eingeschränkte Möglichkeit, Freude, Spaß. Lust und Interesse zu erleben
  3. Verminderter Antrieb, weniger Aktivität und eine leichtere Erschöpfbarkeit

  • Entwicklungsspezifische Besonderheiten im KiJu
    • Kinder:
      • zeigen idR ein atypisches depressives Erscheinungsbild (Angstsymptome, körperliche Beschwerden und Verhaltensprobleme)
      • Kognitive Symptome treten idR erst in der mittleren Kindheit auf
    • Jugendliche:
      • zeigen im Vgl zu Erwachsenen ein hohes Maß an Gereiztheit
      • im Vgl zu Kindern treten vermehrt Schlaf- und Appetitstörungen auf und Suizidgedanken
  • Typische Symptome & Anzeichen einer Depression bei Kindern & Jugendlichen
    • traurige, depressive Stimmung oder auch Reizbarkeit in einem ungewöhnlichen Ausmaß
    • kaum oder kein Interesse und keine Freunde beim Spielen oder an eigentlich angenehmen Tätigkeiten
    • häufiges Weinen ohne ersichtlichen Grund
    • Wenig Energie und Antrieb, schnelle Ermüdbarkeit
    • häufig und deutlich ausgeprägte Langeweile
    • schlechte Stimmung bessert sich auch bei eigentlich schönen Erlebnissen nicht wesentlich
    • Rückzug und Passivität
    • geringes Selbstvertrauen
    • starke und unbegründete Selbstvorwürfe oder Schuldgefühle
    • Schwierigkeiten sich zu entscheiden/ konzentrieren
    • Ein- und Durchschlafprobleme oder auch besonders hohes Schlafbedürfnis
    • deutlich weniger oder auch mehr Angst
    • weitere körperliche Beschwerden wie Bauchweh/ Kopfschmerzen
    • Gedanken über Tod, Selbstmordideen, -absichten oder -versuche
  • Wichtig: Viele der typischen Merkmale einer depressiven Störung könne auch normale Entwicklungserscheinungen im KiJu-Alter sein!
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7
Q

Ki/Ju- Alter: Internalisierende Störungen

Depression: Warnzeichen und Prävalenz

A
  • Warnzeichen
    • Vernachlässigung oder Rückzug von Hobbys oder alterstypischer Aktivitäten
    • Deutlicher Abfall der Schulleistung
    • deutliche Veränderung in Verhalten, Aussehen, Vernachlässigung in Körperpflege
    • Weglaufen von Zuhause
    • Übermäßiger Alkohol -oder Drogenkonsum
    • Isolierung von Familie und/ oder Gleichaltrigen
  • Prävalenz
    • Depressive Symptome in der Kindheit sind selten in vollständiges Bild einer Depression eingebettet (Prävalenz bei Kindergartenkindern: 2%)
    • Depression bei Jugendlichen ist einer der häufigsten und schwerwiegendsten psychischen Erkrankungen → Anstieg der Prävalenz während der Pubertät auf 9%
    • Bis über 20% bis zur Vollendung des 18. LJ
    • Geschlechtsunterschiede:
      • Kindesalter zeigen sich keine konsistenten Geschlechtsunterschiede
      • ab Pubertät: depressive Störungen mehr bei Mädchen
      • Mädchen sind ab mittlerem Jugendalter doppelt so häufig von depressiver Störung betroffen
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8
Q

Ki/Ju- Alter: Internalisierende Störungen

Depression: Therapie (Möglihkeiten)

A
  • Prävention
  • Psychopharmakotherapie
  • Psychotherapeutische Intervention:
    • kognitive VT
    • Interpersonelle Therapie und Familientherapie
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9
Q

Ki/Ju- Alter: Internalisierende Störungen

Was für ein Modell haben wir zur behandkung der depression kennengelernt? - erkläre es

A
  • Arbeitsmodell zur Behandlung der Depression
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10
Q

Ki/Ju- Alter: Internalisierende Störungen

Kognitive VT: weitere Therapiebausteine

A
  • Aufbau und Förderung von Freizeitinteressen und angenehmen Aktivitäten
  • Training sozialer Kompetenzen
  • kognitive Umstrukturierung
  • Verbesserung von Selbstkontrolle
  • Stressbewältigung und Problemlösetraining
  • Elternarbeit
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