(9) Einführung in das Medienmanagement Flashcards
Definition Medienmanagement
Medien
Kommunikations- und Medienforschung
→ Kulturgut, gesellschaftlicher Wert
Medienmanagement
Schnittstelle zwischen beidem
Management
BWL, VWL
→ Marketing, Unternehmensstrategie etc.
institutionelles Verständnis von Medienmanagement
Vorstand großer Medienunternehmen (für KoWi nicht zweckdienlich)
funktionales Verständnis
für KoWi zweckdienlicher
Erstellungs- und Distributionsprozess von Inhalten
- Planung (Situationsanalysen, Strategien)
- Organisation (Personal finden, Inhalte erstellen)
- Durchführung (Inhalt vervielfältigen & an Nutzer verteilen)
- Kontrolle (Analyse, ob erfolgreich)
Medienunternehmen: Aufgaben
- Bündelung eigen-/ fremderstellter redaktioneller Inhalte (Information / Unterhaltung)
- Transformation der Inhalte auf Trägermedium
- Distribution
- direkt: online-Zeitung
- indirekt: Post, Kabelfernsehen
KEINE Medienunternehmen
- Druckereien
- Netzbetreiber
- logistische Dienstleister
- Werbeagenturen
→ nicht auf allen drei Ebenen aktiv (Bündelung von Inhalten, Transformation, Distribution)
KEINE Medienunternehmen
- Druckereien
- Netzbetreiber
- logistische Dienstleister
- Werbeagenturen
→ nicht auf allen drei Ebenen aktiv (Bündelung von Inhalten, Transformation, Distribution)
Charakteristika von Medienmärkten
- öffentliche Güter: nicht Rivalität und nicht Ausschluss
- Clubgüter: nicht Rivalität aber Ausschluss möglich
- meritorische Güter: zu wenig nachgefragt
- Erfahrungs- und Vertrauensgüter: Qualitätsbeurteilung schwierig
- Mehrzweck-Güter/Verbundprodukte: Medienangebote → Unterhaltung & Information
- hohe First-Copy-Costs, starke Fixkostendegression
→ geringe Zahlungsbereitschaft (free rider)
→ wenig Anreize für Qualität
Cross-mediale Produkte (Internet)
- Produkte, die ursprünglich analog gewesen sind (Zeitung, Bücher)
- Produkte die bereits früher elektronisch gewesen sind (Filme, Radio, Musik)
Zweiseitige Märkte
Rezipientenmarkt
- Medien: stellen Inhalte bereit
- Rezipienten: bezahlen mit Aufmerksamkeit (& Geld)
→ Problem: Information wird gratis / unter Wert angeboten (geringe Zahlungsbereitschaft, nimmt in letzter Zeit aber wieder zu)
Werbemarkt
- Medien: stellen Zielgruppen bereit
- Werbende: bezahlen mit Geld
→ Problem: Abspaltung von Werbeeinnahmen (Facebook, Google) & allgemeiner Rückgang
(Inhaltemarkt)
- Medien: Geld
- Inhaltemarkt: liefert Inhalte
→ Problem: Gewinne für Investoren, nicht für Redaktionen
Medienschaffende:
Journalisten, Autoren, Musiker etc.
Medienmanager
Geschäftsführer, Eigentümer, Verleger etc.
Medienmanager
Geschäftsführer, Eigentümer, Verleger etc.
Widersprüche zwischen Medienschaffenden & Medienmanagern
- Inhalte: publizistische vs. ökonomische Kritierien
- Arbeit: Kreativität vs. Routinen
Stakeholder
- Produzenten: Auslagerung an Produktionsfirmen
- Regulatoren: Lizenzierung vs. Ansprüche
- Zivilgesellschaft: divergierende Ansprüche
- Wirtschaft: PR, Unternehmenskommunikation, Lobbyisten → Partikularinteressen
- Werber: Einmischung in Inhalte
- neue Inhaltsproduzenten: Blogger, Influencer, YouTuber, user-generated content
Medienmanagement früher vs. heute
früher: wenig Medienmanagement, da kaum Wettbewerb
- Gewinn aus Abos, Werbung etc.
- Subventionen, Handelsbarrieren, Wettbewerbseinschränkungen
heute: härterer, mehrdimensionaler Wettbewerb
- Änderung Konsumverhalten Publikum
- webbasierte Medien, social media
- neue Intermediäre (Facebook, Amazon, Netflix)
- globale Medienkonglomerate (Springer)
→ neue Geschäftsmodelle nötig
Einfluss der Digitalisierung
unterschiedlich weit fortgeschritten
- Unterschiede zwischen Teilmärkten (z.B. Monetarisierung von online-News)
- ständiger Innovationsbedarf (z.B. Datenjournalismus, open source intelligence)
- verändert traditionelle Wertschöpfungsketten
Konvergenz
Zusammenwachsen von TIME-Branche
(Telekommunikation, Informationstechnologie, Medien, Entertainment)
→ Technik, Produktion, Nutzung
Folgen
- erhöhter Wettbewerb
- Konzentrationsprozesse
- Definition von Märkten schwierig
TIME-Branche =
Telekommunikation, Informationstechnologie, Medien, Entertainment
Funktionen von Medien
kulturell
- Sozialisation
- Orientierung
- Rekreation
- Integration
politisch
- Monitoring
- Frühwarnung
- Forum
- Kontrolle & Kritik
- Aktivierung
ökonomisch
- kapitalökonomisch
- warenzirkulierend
- herrschaftlich
- regenerativ
- gesellschaftliche Breite & Relevanz abdecken
- unterschiedliche Rollenauffassungen von Journalisten & Medien (Bevölkerungsgruppen, Parteien, Eliten)
- Publikum & Behörden: Unterschiedliche Forderungen an Genres (z.B. Video ist für YouTube ok, aber nicht für TV-Sendun)
- Länder: unterschiedliche Regulierung (und Begründung hierfür)
Herausforderungen für Funktionen von Medien
- Polarisierung
- Fragmetierung
- sinkendes Medienvertrauen
- Desinformation
Herausforderungen des Medienmanagements
- Veränderung von Medienmärkten
- neue Geschäfts- und Erlösmodelle
- digitale Transformation & Innovationen
- audience engagement, co-creation
- corporate responsibility von Medienunternehmen