(8) Medienproduktion & Einflüsse auf die Medieninhalte Flashcards

1
Q

Medienproduktion =

A

Produktion von
- Informations- und Unterhaltungsangeboten
- durch Individuen
- in kontextuelle Strukturen eingebettet (Teams, Organisationen, Unternehmen)

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2
Q

Medieninhalte =

A

das gesamte Spektrum der visuellen und verbalen Informationen, die in den Massenmedien (und auch kleineren) verbreitet werden

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3
Q

Einflussfaktoren auf Medienproduktion

A
  • wer produziert
  • praktische Routinen
  • organisationelle Bedingungen
  • ökonomische, politische, kulturelle Bedingungen
  • gesellschaftliche, ideologisch Ziele
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4
Q

Mirror Hypothesis:

A

Medieninhalte sind objektiver Spiegel der Gesellschaft

stimmt nicht -> Media bias

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5
Q

Media bias

A

Medien sind voreingenommen, verzerren
(Diskrepanz zwischen Mediendarstellung und anderen Indikatoren gesellschaftlicher Realität)

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6
Q

Hierarchy of Influences Modell: Überblick

A

(Shoemaker & Reese)

5 Stufen, jede ermöglicht und schränkt zugleich ein (constraining & enabling)

  • Einflussfaktoren werden Analyseebenen zugeordnet
    • einerseits Kombination
    • andererseits Hierarchie
  • Kontexteinfflüsse → “structure & agency”
    • agency: Mensch ist frei in Handlungen
    • structure: Mensch ist eingebettet in Strukturen (Einschränkung)
  • weder Individuen noch das Gesellschaftssystem sind alleinig relevant
    • Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte
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7
Q

Hierarchy of Influences: Nennung aller Stufen

A
  • social system level
  • social institutions level
  • media organisation level
  • routines level
  • individual level

-> jede Stufe ermöglicht und schränkt zugleich ein (constraining & enabling)

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8
Q

1) Social System

A

> sozialer, kultureller, politischer, ideologischer Kontext

  • Medieninhalte dienen Erhaltung des Status Quo
  • behindern Fortschritt

  • kommunizieren, ob Meinungen bzw. Verhaltensweisen
    • dem Konsens entsprechen
    • nicht als legitim betrachtet werden

  • Journalisten schützen Interessen der Eliten
    • sind eingebettet in konservatives, kapitalistisches System
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9
Q

1) Social System: Bespiel Wiedervereinigung

A

DDR: Systemwechsel von Sozialismus zu Kapitalismus

Wandel gesellschaftliche Institutionen, Funktionen, Bedingungen der Medien
- Wertewandel

Medienunternehmen
- werden geschlossen
- werden vom Westen gekauft
- müssen auf neues System umstellen
- Prozesse, Entscheidungsfindung, Zuständigkeiten, Hierarchien, Narrative…
- Wandel der Medien-Routinen

Wandel der Arbeit individueller Medienschaffender
→ Wenn Gesellschaftsstruktur sich ändert, brechen auch die Ebenen darüber zusammen

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10
Q

2) Social Institutions: Kernaussage

A

Medienhäuser “kann man alle in eine Schublade stecken”

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11
Q

2) Social Institutions: inter organisational field & externe Einflüsse

A

“inter-organisational field”
- Zusammenspiel Medienorganisationen als gemeinsame Institution

externe Einflüsse
- Wechselwirkungen der Medien mit anderen wichtigen gesellschaftlichen Institutionen

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12
Q

2) Social Institutions: institutionelle Faktoren

A
  • staatliche Kontrolle
    • Medienpolitik
    • Regulierung
  • Medienmarkt
  • Werbebranche, Verhalten des Publikums
  • Finanziers, Investoren
  • Beziehungen zu Wirtschaftseliten
  • Quellen für Medieninhalte (andere Institutionen, PR etc)
  • Lobbys, Interessenvertreter
  • Medienübergreifende Einflüsse (Medien beobachten sich gegenseitig)
  • technologische Entwicklungen
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13
Q

2) Social Institutions: Beispiele für institutionelle Einflüsse

A
  • Neo-Institutionalismus
    • Medien als politischer Akteur
  • Journalismus als soziales Feld
    • Autonomie
    • Homogenität
    • Pfadabhängigkeit
  • Homogenität von Nachrichtenmedien
    • alle streben nach Legitimität, Geld etc.
  • Institutioneller Wandel
    • Homogenität hat sich verringert
    • Wikileaks, Böhmermann etc.
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14
Q

1) Social System: Kernaussage

A

sozialer, kultureller, politischer, ideologischer Kontext

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15
Q

3) Organisation Level: Kernaussage

A

Betont Unterschiede zwischen Medienorganisationen

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16
Q

3) Organisation Level: Rollen von Medienorganisationen

A
  • kreieren Inhalte
  • beschaffen Inhalte
  • verbreiten Inhalte an viele Empfänger
  • setzten breiten Kontext für Medienarbeit
  • verfügen über komplexe Systeme mit spezialisierten Bereichen & Routinen
17
Q

3) Organisation level: Ziele von Medienorganisationen & einzelnen Redaktionen

A
  1. ökonomischer Profit (BILD)
  2. Herstellung eines Qualitätsprodukts (Guardian)
  3. Dienste für die Öffentlichkeit (ARD & ZDF)
  4. professionelle Anerkennung → Reputation
18
Q

3) Organisational Level : Faktoren

A
  • Geschäftsmodell, Strategie
  • Eigentümer, Eigentumsstrukturen
  • Organisationspolitik
    • Regeln
    • bürokratische Struktur
  • Mitglieder
  • Interaktion mit anderen Organisationen
  • ökonomische Überlebensfähigkeit & Stabilität
  • Zielpublikum
  • Werbekunden
19
Q

3) Organisational Level: Beispiel: Radio privat vs. ÖRR (Redaktionsstrukturen)

A
  • öffentlich-rechtliches Radio
    • viele Ressorts
    • Journalisten werden zu Experten für gewissen Bereich
  • Privatradio
    • keine festen Ressorts
    • alle sind Generalisten
    • Spezialisierungen sind unnötig, da Berichterstattung nur oberflächlich
20
Q

Medienroutinen =

A

Verhaltensmuster, die unmittelbare Strukturen und Arbeitsweisen der Medienarbeit bilden

21
Q

4) Routines level: Kernelemente

A
  1. Arbeitsorganisation
    1. Ablaufprozesse, um tägliche Aufgaben in Redaktion verlässlich durchzuführen
  2. Publikum
    1. Versuch, Publikumserwartungen zu erfüllen
  3. Zulieferer von Inhalten
    1. Verarbeitung von anderen Medienmitteilungen, Behörden, Wirtschaft etc.

→ ermöglichen effiziente Arbeit auch unter Stress, schränken zugleich Handlungsspielraum ein

22
Q

4) Routines level: Objektivität als strategisches Ritual (Tuchman, 1972)

A

→ Journalisten wollen sich vor Kritik schützen, professionellen Anspruch auf Arbeit erheben

  • “give both sides of the story”
  • Präsentation von Belegen für Aussagen
  • “Wohlüberlegte Verwendung von Anführungszeichen”
    • Leute suchen, die eigener Meinung entsprechen, um diese dann zitieren zu können
  • “hard facts first structure”
  • Trennung von Fakten und Meinung
23
Q

4) Routines Level: Wandel von Routinen

A
  • Beschleunigung des Nachrichtenzyklus
  • Fokus auf Nutzerpartizipation (Kommentare, Likes etc.)
  • Rückmeldung über Publikumspräferenzen (Klicks etc.)
  • “Second hand storytelling”: Offenlegung, wie Story entstanden
  • “Open Source Ethos”: Offenlegung von Quellen und Daten
24
Q

5) Individual Level: Faktoren

A
  1. persönliche und demographische Eigenschaften, Hintergründe, Erfahrungen
    1. Geschlecht, Bildung, Ethnizität…
  2. Einstellungen, Werte, Normen Meinungen
  3. Berufliche Rollenbilder, Ethik
  4. relative Macht innerhalb der Medienorganisation

→ Faktoren beeinflussen Medieninhalte, aber auch Einschränkungen von übergeordneten Ebenen (Medienleitung eher rechts, obwohl Journalisten eher links)

25
5) Individual Level : Identität im Wandel
- basiert immer weniger auf Zugehörigkeit zu bestimmter (sozio-demographischer) Gruppe - Vorsicht bei Erklärungskraft traditioneller Klassifikationen
26
5) Individual level: journalistische Rollenbilder
- informational-instructive (storyteller) - analytical-deliberative - critical-monitorial (watchdog) - advocative-radical (missionary) - developmental-educative - collaborative-facilitative (mouthpiece)