(4) Öffentlichkeit & Medien Flashcards

1
Q

Was ist Öffentlichkeit?

A

offenes Kommunikationsforum

  • zugänglich für alle
  • gleiche Zugangschancen (in der Praxis nicht gegeben)
  • Debatte, Austausch von relevanten Themen & Meinungen
  • jeder kann eigene Meinung einbringen
    • werden mitgeteilt, weitergeleitet, wahrgenommen

→ Vorbereitung der Entscheidung

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2
Q

Teilöffentlichkeiten

A

(Ebenen): unterschieden durch

  • Teilnehmerzahl
  • Kommunikationsstruktur
  • Arena
  • Macht
  • z.B. Wissenschaftssystem, Wirtschaftssystem
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3
Q

Drei-Ebenen-Modell: Grundsätzlich

A

(heute nicht mehr gängig)

Medienöffentlichkeit als höchste Ebene der Öffentlichkeitspyramide

  • Teilnehmerzahl: hoch
    • massenhaftes Publikum
  • Kommunikationsstruktur: hoch
    • klare Verteilung der Rollen
    • Weg in die Öffentlichkeit ist schwierig, nicht jeder hat Zugang
  • Arena: Massenmedien
  • Macht: hoch
    • wenige Medien haben großen Einfluss auf gesellschaftliche Meinungsbildung
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4
Q

Encounter-Ebene

A

(Diskussionen auf Parties, in Tram etc.)

  • Quartiers- und Betriebsöffentlichkeit (nach oben)
  • Spontanöffentlichkeit (nach unten)
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5
Q

Themenöffentlichkeit (Ebene)

A

(zB Themen, Ereignisse in gewissem Sektor)

  • Organisationsöffentlichkeit (nach oben)
    • Verbände, Parteien, Gewerkschaften
      • eigene Webseiten, Events, Zeitschriften
  • Spontanöffentlichkeit (nach unten)
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6
Q

Medienöffentlichkeit (Ebene)

A
  • Leitmedien (nach oben)
    • NZZ, Spiegel, FAZ
    • (wichtig für Demokratie & funktionierende Gesellschaft)
  • Folgemedien (nach unten)
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7
Q

Drei-Ebenen-Modell: Nennung aller Ebenen

A

Encounter
Themenöffentlichkeit
Medienöffentlichkeit

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8
Q

Akteursrollen: Überblick

A

Publikum

Vermittler

Sprecher

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9
Q

Akteursrollen: Publikum

A

vornehmlich Laien

  • Adressaten der Botschaften
  • können durch neue Medien “Rollenwechsel” vollziehen und selbst zum Vermittler oder Sprecher werden
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10
Q

Akteursrollen: Vermittler

A

(Kontakt zw Publikum & Sprechern)

Medien, Journalisten

  • auch eigene Interessen
  • Kommentare etc.: werden zu Sprechern
  • Leitmedien haben besonders großen Einfluss
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11
Q

Akteursrollen: Sprecher

A

Politiker, Experten, Intellektuelle etc.

  • verfolgen bestimmte Interessen
  • suchen Aufmerksamkeit
  • wenden Strategien an
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12
Q

Weiterentwicklungen Drei-Ebenen-Modell

A
  • Ebenen nur für Internet
    • einfache Ebene: Blogs, Twitter
    • mittlere Ebene: Protestbewegungen online
    • komplexe Ebene: Online-Zeitungen
  • höhere Durchlässigkeit zwischen Ebenen
  • Abkehr von Ebenen → Kreisform
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13
Q

Arena-Modell: Traditionell: Überblick

A

Speaker
Medienöffentlichkeitsarena
Galerie

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14
Q

Arena-Modell: Traditionell: Speaker

A
  • Aufmerksamkeit erzeugen
  • Deutungsstrategien
  • Interessen durchsetzen
  • ist normalerweise in fachspezifischer Arena, wechselt bei wichtigen Anliegen in die Hauptarena
  • in der Lage, Öffentlichkeit zu erzeugen
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15
Q

Arena-Modell: Traditionell: Medienöffentlichkeits-Arena

A
  • Debatte zu kontroversem Thema
  • Verbündete, Gegner, Argumente

Zwang zur Anpassung an Vermittlungslogik des Journalismus!

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16
Q

Arena-Modell: Traditionell: Galerie

A
  • beobachten
  • informieren
  • Meinungsbildung
17
Q

Arena-Modell: Veränderung durch hybride Öffentlichkeit

A

(durch diese Erweiterung auch heute noch gängig, anders als Drei-Ebenen-Modell)

Speaker
- Optionen erweitern sich
- nicht mehr auf Journalisten angewiesen

Soziale Medien

Galerie
- können partizipieren

→ alte und neue Medien existieren parallel
- Verschränkung des “alten” Journalismus mit modernen Medien (NZZ auf Instagram)

18
Q

Normative Ansprüche an politische Öffentlichkeit (Neinhardt): Input

A

Input (sammeln)

Offenheit: Zugang für alle

→ Transparenzfunktion

19
Q

Normative Ansprüche an politische Öffentlichkeit (Neinhardt): Throughput

A

Diskursivität: konstruktive, rationale Diskussion

  • bestes Argument zählt
  • eigene Meinung evtl. revidieren

→ Validierungsfunktion

20
Q

Normative Ansprüche an politische Öffentlichkeit (Neinhardt): Output

A

Output (weitergeben)

Überzeugung: Öffentlichkeitsakteure überzeugen Publikum

  • es entsteht “öffentliche Meinung”

→ Orientierungsfunktion

21
Q

Normative Ansprüche an politische Öffentlichkeit (Neinhardt): Probleme

A

Sowohl in alten als auch in neuen Medien

  • Zwang zur Selektion
    • ungleiche Beteiligungschancen für Sprecher
  • Kapazitätsgrenzen & Priorisierungszwänge
  • Komplexitätsreduktion
    • intensiver Diskurs uninteressant für Medien
    • stattdessen episodisch (nicht alle Zusammenhänge dargestellt), personalisierte, zugespitzte Berichte
  • Neigung zur strategischen Kommunikation
    • Manipulation der öffentlichen Meinung
22
Q

Rollen in traditioneller Mediengesellschaft

A
  • starke Sprecher
  • starke Vermittler (Gatekeeping)
  • schwaches Publikum
23
Q

Rollen in Netzwerkgesellschaft

A
  • starke Sprecher (mehr Optionen)
  • geschwächte Vermittler
  • erstarktes Publikum → Produser
    • Zuarbeitende von kollektiven Inhalten (Wikipedia)
    • Sprecher in eigener Sache (Blogs, Webseiten, Social Media)
24
Q

Kommunikationsbeziehungen in traditioneller Mediengesellschaft

A
  • Massenkommunikation an disperses Publikum
  • anonym, offen für alle
25
Q

Kommunikationsbeziehungen in Netzwerkgesellschaft

A
  • semi- privat, semi-öffentlich
  • Hybridformen, graduelle Teilöffentlichkeiten (WhatsApp-Gruppen, Online-Foren, Facebook-Gruppen)
26
Q

Öffentlichkeits-Mythos in traditioneller Mediengesellschaft

A
  • gesamtgesellschaftliche Öffentlichkeit
  • Leitmedien als zentrale Informationsvermittler
  • hält Gesellschaft zusammen

hat wahren Kern, ist jedoch gleichzeitig Mythos, der durch Daten nur bedingt bestätigt wird

27
Q

Öffentlicheits-Mythos in Netzwerkgesellschaft

A
  • Microtrageting: zielgenaue, personalisierte Botschaften
  • Fragmentierung: Echo Chambers, Filter Bubbles, verdeckte (Wahlkampf-) Kampagnen

hat wahren Kern, ist jedoch gleichzeitig Mythos, der durch Daten nur bedingt bestätigt wird

28
Q

politisches System

A

Ausübung von Macht zur Steuerung der Gesellschaft → allgemein verbindliche Entscheidungen

29
Q

wirtschaftliches System

A

Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen → Marktgesetze & Wettbewerbsregeln

30
Q

kulturelles System

A

Erziehung, Kunst, Religion → Bereitstellung von gesellschaftlichem Sinn

31
Q

Öffentlichkeits-Paradoxien des Internets

A
  • Quantität & Aufmerksamkeit
    • long tail Verteilung der Aufmerksamkeit
  • Qualität & Glaubwürdigkeit
    • geringe Glaubwürdigkeit → Menschen vertrauen auf NZZ etc. online → auch NZZ & co. verändern sich, werden weniger transparent
  • Vermittlung
    • Journalisten nicht mehr Gatekeeper, aber Moderator, die Hintergründe und Erklärungen liefern

→ Enthusiasten vs. Skeptiker des Internets

32
Q

Plattformen in Privatbesitz =

A

grundsätzlich semiöffentlich, weil Besitzer Zugang nach Gutdünken regulieren kann