8 - Kpt. 12/13 - Störungen im Zusammenhang mit psychotropen Substanzen & sexuelle Störungen und Störungen der Geschlechtsidentität Flashcards

1
Q

Welche Arten von Substanzen gibt es und weshalb werden sie missbraucht? Zähle zusätzlich Beispiele für die jeweiligen Substanzen auf-

A

Dämpfende Substanzen : verlangsamen die Tätigkeit des Nervensystems, wirken spannungslösend, enthemmend und beeinträchtigen die Urteilsfähigkeit.

  • Alkohol
  • Beruhigungsmittel
  • Opiate

Stimulanzien : steigern die Aktivität des ZNS, erhöhen Blutdruck und Puls. Rufen aktiveres Verhalten, schnellere Denkprozesse und gesteigerte Wachheit hervor.

  • Kokain
  • Amphetamine
  • Koffein

Halluzinogene : verursachen Wahnvorstellungen, Halluzinationen und andere Wahrnehmungsveränderungen

  • LSD
  • Meskalin
  • MDMA ( Ectasy )

Cannabis : erzeugen Wahrnehmungsveränderungen, haben aber auch sedierende und stimulierende WIrkung ( deshalb gesondert aufgeführt im DSM IV )

  • Haschisch
  • Gania
  • Marihuana
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2
Q

Was versteht man unter Politoxikomanie ?

Was sin weitere Begriffe die man im Zusammenhang mit Politoxikomanie verwendet? Erkläre diese Begriffe

A

= Substanzkombinationen

Kreuztoleranz = wenn Wirkung verschiedener Drogen so ähnlich ist, dass die eine Droge zur Toleranzentwicklung auch der zweiten führt.

Synergistische Effekte = Wenn die kombinierte Wirkung die Wirkung der einzelnen Drogen übersteigt

Antagonistische Wirkung = (Einige) Wirkungen heben sich auf, nicht aber die Nebenwirkungen (tödliche Konzentrationen in der Leber etc.)

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3
Q

Was sind Benzodiazepine und wie wirken sie ?

A

= angst lösende Medikamente ; Valium, Tafil , Lithium
Benzodiazepine ( ebenso wie Alkohol + Barbiturate ) werden an GABAerge Rezeptoren gebunden und erhöhen die hemmende Wirkung dieses Neurotransmitters

=> können Angst dämpfen ohne schläfrig zu machen, beeinflussen das Atmungszentrum des Gehirns weniger als Barbiturate

( Risiko für Atemdepression und Tod infolge einer Überdosis geringer )

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4
Q

Erkläre die folgenden Begriffe :

  • Intoxikation
  • Halluzinose
  • Substanzmissbrauch
  • Substanzabhängigkeit
  • Toleranz
  • Entzugssymptome

Wie hoch ist die Prävalenz von Substanzmissbrauch ?

A
  • Intoxikation = Vergiftung
  • Halluzinose = Intoxikation mit halluzinogenen Substanzen
  • Substanzmissbrauch = dauernder, übermässiger Konsum
  • Substanzabhängigkeit = Sucht
  • Toleranz = körperliche Abhängigkeit
  • Enzugssymptome = Entzug bei vorliegender Toleranz

Prävalenz = hoch, Alkohol 13 % weltweit, davon 80% unbehandelt

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5
Q

Was versteht man unter “ Alkoholmissbrauch “ und “ Alkoholabhängigkeit” ? Was sind die sozialen Folgen und was für somatische (4) Folgen können auftreten?

A

Alkoholmissbrauch = Übermässiges Trinken über einen langen Zeitraum - verschiedene Formen (Quartalsäufer)

Alkoholabhängigkeit = Entwicklung einer Toleranz

-> Entzugssymptome können in einigen Fällen extrem schwer ausfallen - Alkoholentzugsdelir ( mit Hallus)

soziale Folgen

  • riesiges Schadenspotenzial, ökonomisch wie gesellschaftlich
  • Unfälle, Gewalttaten etc.

somatische (medizinische) Folgen

  • Zirrhose ( Leberschädigung)
  • Wernicke Enzophalothapie (neurologische Erkrankung)
  • Korsakow - Syndrom (amnestische Störung)
  • Alkoholembryopathie (Schädigung des Embryos)
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6
Q

Welche Substanzen zählen zu den Beruhigungsmittel und wie wirken sie ?

A

Hypnotika = ( auch Tranquilizer / Anxiolytika ) gennant, führen Entspannung und Schläfrigkeit herbei

Barbiturate = hohes Suchtpotenzial, steigern GABA - aktivität

Benzodiazepine = mitunter Valium, Tafil, Librium , Halcion -> Binden an GABAerge Rezeptoren (Aktivitätssteigerung)

Opiate = Narkotika ( Schlafmohn - Derivate, auch syntethisch )

Opium, Morphium, Codein, Heroin, Methadon -> hohes Suchtpotenzial

=> Dämpfung des ZNS ( Endorphin- Rezeptoren )

* ( Schlafmohn = Pflanze, Endorphin- Rezeptoren = Opiate Drogen binden an Rezeptoren im Gehirn, die normalerweise auf Endorphine reagieren => diese Nuerotransmitter können Schmerz lindern und emotionale Spannung reduzieren )

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7
Q

Was sind Stimulanzien, wie wirken sie und was für eine Prävalenz haben sie ?

A

=> Stimulanzien steigern die Aktivität des ZNS

Kokain =Derivat aus Kokapflanze Wirkung =erhöhte Dopaminaktivität in bestimmten Neuronen, verhindert Wiederaufnahmevon Dopamin (wirkt auch auf Serotonin und Noradrenalin ) -> hohes Suchtpotenzial, Abstinenz bewirkt Depression

Lebenzzeitprävalenz USA = ca. 3%

Amphetamine = (chemisch gleiche Wirkung wie Koks)

  • Amphetamine ( Benzidrin )
  • Dextroamphetamin ( Dexedrin )
  • Methamphetamin ( Methedrinal )

Hohes Suchtpotenzial, hohe Toleran Lebenszeitprävalenz USA = 1,5 - 2%

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8
Q

Was sind Halluzinogene Drogen und wie wirken sie ?

*was sind Effekte, biologische Erklärungen und Nebenwirkungen?

A

” Psychadelika” = halluzinogene oder psychadelische Drogen :

  • Meskalin , LSD, MMDA ( Ectasy) , Psilocybin, DMT

Effekte = Sinnestäuschung und Synästhesie (Sinnesvertauschung), Emotionale Veränderung

Biologisch = Verdrängt Neurotransmitter Serotonin (dient als Filter für Sinneseindrücke )

Nebenwirkung = Flashbacks ( bis jahre Später)

(* Nicht klar ob es eine Toleranzentwicklung gibt oder Entzugserscheinungen, jedoch können schon bei kleinster Dosierung lang anhaltende nachhaltige Schäden auftretten)

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9
Q

Was ist Cannabis und wie wirkt es ?

A

Wirkstoff = THC ( Tetrahydrocannabinol - für die Wirkung verantwortliche Substanz )

  • Haschisch , Gania, Marihuanna ( Handelsformen)

Reines THC wird als Dronabinol ( Marinol ) verkauft. Ist medizinische vielfach verwendbar ( nicht nur Freizeitdroge)

Wirkung = in niedrigen Dosen eine Mischung aus Entspannung, Anregung und Halluzination, kann aber auch Angst, Misstrauen, empfindlichkeit und reizbarkeit verursachen.

( * Für weitere Informationen kontaktieren sie ihren Lokalen Marihuanna Experten , Liam )

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10
Q

Erläutere die Sozioökonomische sowie die Psychanaltische Erklärung für Störungen durch Substanzmissbrauch

A

Sozioökonomische Erklärung

Umgebung ( belastet durch Arbeitslosigkeit, Schicht, Krieg, Milieu)

-> Reicht aber nicht aus, um Substanzmissbrauch beim Individuum zu erklären

Psychoanaltische Ansicht

Abhängigkeitsbedürfnis” = Wenn Eltern das Schutzbedürfnis des Kindes nicht befriedigen, wird sich das Kind ein Lebenlang abhängigverhalten ( projeziert dies auf Droge )

Kritik = zu viele Persönlichkeitsmerkmale im verdacht

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11
Q

Erläutere die verhaltenstherapeutische sowie die biologische Perspektive für Störungen durch Substanzmissbrauch

A

Verhaltenstherapeutsiche Ansicht

Selbstmedikation zur Spannungsreduktion, erklärt auch weshalb zu Suchtverhalten kommt (Carving), nicht durchgehend empririsch bestätigt.

Bilogische Ansicht

Genetische Disposition ( Konkordanzrate eineiigen Zwillinge 54 %, zweieiigen 28% )

Dopamin-2-(D2)- Rezeptorgen Hypothese ( abweichende Form dieses Rezeptors, bei der Mehrzahl der Probanden mit Alkoholismus )

Biochemische Hypothese : durch Toleranzentwicklung werden weniger GABA oder körpereigene Opiate (Endorphin) oder auch Dopamin produziert. ( muss sich diese bei Drogen holen)

=> Drogen stimulieren das Belohnungszentrum, Drogenabhängigkeit entspricht einem Belohnungsmangelsyndrom

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12
Q

Erkläre die Therapieprogramme der Psychoanalyse und der Verhaltenstherapie zu Störungen durch Substanzmissbrauch

A

Psychoanalyse :

Versuchen den Klienten zu helfen, sich der psychischen Faktoren, die zu ihrem Drogenkonsum beigetragen haben, bewusst zu werden. Durch die Aufdeckung untergründiger Konflikte, soll es zu einer Änderung des substanzbezogenen Lebensstils kommen.

=> wenig Erfolg nachgewiesen

Verhaltenstherapie :

Aversionstherapie, verdeckte Sensibilisierung (Alkoholgenuss mit abstossenden Situationen zu assoziieren ( Koditionieren) )

  • Alternativen Finden ( Bewältigungstraining )
  • Kontingenztraining ( operantes Konditionieren)
  • Verhaltenstherapeutisches Selbstkontrolltraining
  • Rückfallprävention ( Bewältigungstraining)
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13
Q

Was sind wichtige dysfunktionale Gedanken bei Kokain? Was empfindet man und was sind Mythen die man glaubt?

A
  • Eine Veränderung ist nur sehr schwer zu erreichen, darum ist man oft hoffnungslos und wertlos
  • Wegen der Abhängigkeit ist man voller Schuld- und Schamgefühle und macht sich Selbstvorwürfe
  • Mythen wie „mit Stoff ist man soziabler, sozial erfolgreicher“, „man wird eher akzeptiert“, „man ist sexuell potenter“ und „kann besser entspannen“
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14
Q

welche irrationalen “ Beliefs” (Überzeugungen), führen zu einern geringen Frustrationstoleranz der Klienten und werden als Rückfallsgrund geschildert?

A
  • Ich kann nicht ohne Kokain leben
  • Es geht nicht mehr, ich muss jetzt Kokain nehmen dann geht es mir besser
  • Ich halte es nicht mehr aus
  • Ich kann nicht abstinent Leben, ich schaffe es einfach nicht
  • der Stoff ist stärker als ich
  • Scheiss drauf, es hat sowieso keinen Wert
  • Heute war so ein schwerer Tag, ich glaube, ich werde mir Kokain genehmigen
  • Wenn ich jetzt Kokain nehme , geht es mir gleich besser
  • Kokain Jetzt dass würde mir gut tun
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15
Q

Erkläre die verschiedenen arten der biologischen Therapien?

<em>*für die Sucht</em>

A

Entgiftung :

systematischer (medizinisch überwachter) Entzug (meist stationär und in Kliniken)

Drogenantagonisten:

(verändert/ blockiert die erwünschte Wirkung ), Antabus (Disulfiram) bei Alkohol

Drogensubstitutionstherapie :

Methadonprogramme :

  • Nachteile = sehr hohes Suchtpotenzial
  • Vorteile = medizinisch überwacht -vorallem auch aus epidemologischer Sicht ( HIV Prävention)
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16
Q

Nenne die verschiedenen Arten der Sexuellen Störungen und ihre jeweiligen Spezifikationen

A

Sexuelle Funktionsstörungen

  • Störung der sexuellen Appetenz
  • Störung der sexuellen Erregung
  • Orgasmusstörungen
  • Störungen mit sexuell bedingten Schmerzen

Paraphilien

  • Fetischismus
  • Transvestitischer Fetischismus
  • Exhibitionismus
  • Voyeurismus
  • Frotteurismus
  • Pädophilie
  • Sexueller Masochismus und Sadismus

Störung der Geschlechtsidentität

17
Q

Was versteht man unter einer “ Sexuellen Funktionsstörung” ? Beschreibe die 4 Phasen der menschlichen Sexuellen Reaktion.

wie hoch sind die Prävalenzen für Frauen und Männer?<br></br>was für Typen werden unterschieden?<br></br>* was sind Folgen für den Betroffenen einer sexuellen Funktionsstörung?

A

= Störung, beidenen Personen keine normale Reaktion zu bestimmten Abschnitten sexuellen Verhaltens zeigen. ( -> können sich nicht am Sex erfreuen )

Lebenszeitprävalenz : 31% Männer 43 % Frauen

Folgen : sexuelle Frustration, Schuldgefühle wegen Versagen, emotionale Probleme mit Sexualpartner

sexuelle Reaktion in 4 Phasen :

  • Appetenzphase
  • Erregungsphase
  • Orgasmusphase
  • Entspannungsphase
  • Lebenslanger Typus : man leidet schon das ganze Leben daran
  • Erworbener Typus : Der Dysfunktion ging eine normale sexuelle Funktion voran
18
Q

Was versteht man unter der Appatenzphase? Welche zwei Störungen sind mit der Appatenzphase verknüpft? Erläutere auch die Ursachen

Erkläre ausführlich die Störung der Sexuellen Appatenz

* ⇒ erläutere die biologischen, soziokulturellen und die psychologischen Ursachen

A

Appatenzphase = besteht in einem Verlangen nach sexueller Aktivität, sexuellen Fantasien oder Tagräumen und dem Gefühl, sexuell zu anderen hingezogen zu werden

Verknüpfte Störungen :

  • Verminderung der sexuellen Appetenz : mangel an sexuellem Interesse -> geringe sexuelle Aktivität. Empfinden Geschlechtsverkehr jedoch nicht als unangenehm und können es manchmal auch geniessen
  • sexuelle Aversion : finden Sex äusserst unangenehm und abstossend. Erleben anstatt Erregung und Lust, Abscheu Ekel und Angst. ( oft gelernt - Missbrauchsopfer)

Ursachen:

Bilologisch: gesenktes Testosteron, erhöhter Prolaktin, Östrogen kann sowohl erhöht als auch gesenkt sein

-> viele Psychotrope Substanzen vermindern die Appetenz ( auch Alkohol)

Psychologisch : erhöhte Ängstlichkeit

Soziokulturell : Stressoren, moralische Normen, Missbrauch

19
Q

Erläutere die DSM IV Kriterien der “ Störung der sexuellen Appetenz” für beide Formen

A

Störung mit vermindeter sexueller Appetenz :

  1. Anhaltender oder wiederkehrender Mangel an sexuellen Fantasien und des Verlangens nach sxueller Aktivität
  2. Deutliches Leiden oder zwischenmenschliche Schwierigkeiten

Störung mit sexueller Aversion :

  1. Anhaltende oder wiederkehrende extreme Aversion gegenüber oder Vermeidung von jeglichem ( oder fast jeglichem ) genitalen Kontakt mit Sexualpartner
  2. Deutliches Leiden oder zwischenmenschliche Schwierigkeiten
20
Q

Erläutere die Störung der sexuellen Erregung sowohl am Mann als auch an der Frau. Erkläre die verschiedenen Ursachen

*wie sieht es mit der psychogenen und organischen Verursachung aus beim Mann?

* erläutere psychologische, soziokulturell und biologische Ursachen

A

= männliche Störung ist nur in 16% der Fälle rein psychogen verursacht und nur in 8% rein organisch

Mann : anhaltend unfähig eine adäquate Erektion zu erlangen oder bis zur Beendigung aufrechtzuerhalten

Frau: chronisch unfähig zu Befeuchten oder Anschwellen der äusseren Genitalien oder können sie nicht bis zur Beendigung aufrecht erhalten.

Ursachen:

biologisch : Hormonelle Auffälligkeiten, Nervenschädigungen, Nierenerkrankung, Verletzungen des Rückenmarks, Medikamente, Alkohol, Nikotin

Diagnose => Nächtliche Penistumesenz (NPT) = Erektion ( Messung durch Penisplethysmograph)

psychologische : Leistungsangst, Beobachterrolle (Selbstaufmerksamkeit) aber auch Depression etc.

soziokulturelle : Beziehungsproblem, Stress, Verständnisschwierigkeiten, soziale Tabus

( *biologisch, Diagnose = kann auch mit einem Band zuhause gemacht werden, reisst wenn Penis erregt ist, der Penis ist während der REM Phase erregt, wenn nichts aufgezeichnet könnte auch eine Störung der REM Phase vorliegen )

21
Q

Erläutere die Orgasmusstörung beim Mann als auch bei der Frau

*wie hoch sind die Lebenszeitprävalenzen?

*was sind biologische, psychologische und soziokulturelle Ursachen?

A

Mann

Ejaculatio praecox = Ejakulation bereits bei minimaler Stimulation. Lebenszeitprävalenz : 25 - 40 %

Männliche Orgasmusstörung = anhaltende Verzögerung oder Fehlen des Orgasmus. 1 -3 % Lebenszeitprävalenz

Ursachen

Biologische = niedriger Testosteron - Wert, neurologische Störung oder Substanzen wie Alkohol, Antidepressiva, neuroleptika etc.

Psychologische = Leistungsangst, Beobachterrolle

Frau

Der Orgasmus wird selten, oder nur mit grosser Verzögerung erreicht. Hohe Prävalenz : 20 -30 %

Ursachen

biologische : Diabetes, neurologische Erkankungen, Medikamente

psychologische : Kindheitstraumata, verlust von Elternteil

Soziokulturell : restriktive Erziehung, mangelnde Gefühlsbeteiligung, Vergewaltigungen, andere Stressoren

22
Q

Nenne die DSM - IV Kriterien der Orgasmusstörung des Mannes und der Frau.

Ejaculatio praecox<br></br>Weibliche Orgasmusstörung<br></br>*Männliche Orgasmusstörung

A

Ejaculatio praecox

  1. Anhaltende oder wiederkehrendes Auftreten einer Ejaculation bei minimaler sexueller Stimulation vor, bei oder kurz nach der Penetration und bevor die Person es wünscht
  2. Deutliches Leiden oder zwischenmenschliche Schwierigkeiten

Weibliche Orgasmusstörung

  1. Eine anhaltende oder wiederkehrende Verzögerung oder ein Fehlen des Orgasmus nach einer normalen sexuellen Erregungsphase
  2. Deutliches Leiden oder zwischenmenschliche Schwierigkeiten

Männliche Orgasmusstörung

  1. Eine anhaltende oder wiederkehrende Verzögerung oder ein Fehlen des Orgasmus nach einer normalen sexuellen Erregungsphase während einer sexuellen Aktivität
  2. Deutliches Leiden oder zwischenmenschliche Schwierigkeiten
23
Q

Erkläre “ Störung mit sexuell bedinten Schmerzen”. Was versteht man unter “ Vaginismus” und “Dyspareunie” ?

*was sind die Prävalenzen (Männer und Frauen)?

A

Störungen mit sexuell bedingten Schmerzen :

Vaginismus

spastische Kontratktionen der Muskeln um das äussere Drittel der Vagina verhindern das Eindringen des Penis.

Prävalenz : > 1 % ( jedoch erlben 20% der Frauen einmal einen Fall von Vaginismus)

=> Konditionierter Angstreflex

Dyspareunie

die Person erleidet bei sexueller Aktivität schere Schmerzen.

Tritt vorallem bei Frauen auf, kann aber auch bei Männern auftreten.

Prävalenz : 14 % der Frauen 3% Männer

24
Q

Erläutere die DSM - IV Kriterien für eine Störung mit sexuell bedingten Schmerzen

A

Vaginismus

  1. Wiederkehrende oder anhaltende unwillkührliche Spasmen der Muskulatur des äusseren Drittels der Vagina, die den Geschlechtsverkehr beeinträchtigen
  2. Deutliches Leiden oder zwischenmennschliche Schwierigkeiten

Dsypareunie

  1. Wiederkehrende oder anhaltende genitale Schmerzen in Verbindung mit dem Geschlechtsverkehr, entweder beim Mann oder bei der Frau
  2. Deutliches Leiden oder zwischenmennschliche Schwierigkeiten
25
Q

Beschreibe Kurz die Ursprünge der Behandlung von sexuellen Dysfunktionen und erläutere das heutige Vorgehen (8 Schrite)

A

Beginn mit Psychoanalyse, jedoch erfolglos.

Master und Johnson ( Ein Paar ) : Human sexual inadequacy, diese Arbeit setzte eine Revolution in der Therapie der Störung ein. Therapie wurde in Paarform abgehalten

-> Sexualtherapie mit 15 - 20 Sitzungen

Heutiges Vorgehen :

  1. Diagnostik und Problemanalyse
  2. Beiderseitige Verantwortlichkeit
  3. Information über Sexualität
  4. Änderung der Einstellungen
  5. Beseitigung von Leistungsangst
  6. Verbesserung der sexuellen Kommunikationstechniken
  7. Veränderung eines destruktiven Lebensstils
  8. Bearbeitung körperlicher und medizinischer Faktoren
26
Q

Erkläre die kurz die spezifischen Technicken zur Behandlung der verschiedenen Störungen

*verminderte sexuelle Appetenz
Erektionsstörung<br></br>männlichen Orgasmusstörung<br></br>Ejaculatio praecox<br></br>weibliche Orgasmusstörung<br></br>Vaginismus<br></br>Dyspareunie

A

Behandlung

verminderte sexuelle Appetenz :

Selbstinstruktionstraining + Exposition bezüglich erotischer Inhalte ( Pornos etc. )

der Erektionsstörung :

” Teasing Technick”, Viagra ( Sildenafil ), Vakuumerektionshilfe ( Pumpe ), penisprothese

der männlichen Orgasmusstörung:

Mastrubationstraining, lernt schrittweise richtig zu mastrubieren und schliesslich während dem Verkehr einen Orgasmus zu erreichen

Ejaculatio praecox

Kontrolltraining, “ Stop - Start “ und “ Pause” -> erhäht die Kontrolle, wird auch mit dem Sexuallpartner während dem Ficken geübt.

weibliche Orgasmusstörung

gezieltes Mastrubationstraining

Vaginismus :

willentliche Muskelsteuerung “ Dilatatoren”

Dyspareunie :

Schmerzen - Positionen Lernen in denen das Ficken nicht mehr weh tut. Gynakologische Untersuchungen, medizinische massnahmen

27
Q
  1. Was versteht man unter “ Paraphilien” gib eine ausführliche Erklärung.
  2. was sind die DSM IV Kriterien für Paraphilien?
A
  1. Menschen mit Praphilien haben wiederkehrende starke sexuelle Impulse und sexuell erregende Fantasien die sich entweder auf
  • nicht menschliche Objekte
  • Kinder oder andere Personen, die mit der sexuellen Interaktion nicht einverstanden sind oder das leiden und die Demütigung der eigenen person oder des Parnters richten

2. DSM IV:

  1. über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten wiederkehrende intensive sexuell erregende Fantasien, sexuell dranghafte Bedürfnisse oder Verhaltensweisen, die bestimmte unangemessene Reize oder Situationen beinhalten (unbelebte Objekte; das Leiden oder die Demütigung der Person selbst oder des Partners; oder von Kindern oder nicht einwilligenden Personen)
  2. Deutliches Leiden oder Beeinträchtigung (bei manchen paraphilien, beispielsweise Pädophilie, wird die Diagnose auch ohne Leiden oder Beeinträchtigung gestellt)
28
Q

Welche Erklärung für Paraphilien und welche Behandlung gibt es?

A

Erklrärung

= keine befriedigende Erklärung, viele Menschen zeigen paraphiles sexuelles Verhalten ohne dass es zu einer Störung kommt.

=> Störung nur dann, wenn Paraphilie praktisch das ausschliessliche Mittel zur sexuellen Befriedigung ist.

Behandlung:

= Keine Behandlung bisher erfolgreich. Bei Straftätern oder auf Wunsch werden oft Antiandrogene gegeben (senken Testosteronproduktion) -> vermindert “ Trieb”. Sexualität oder Paraphilie bleibt jedoch unverändert.

29
Q

Was sind die Hauptmerkmale des Fetischismus?/ Erkläre um was es sich genau handelt.

Welche Formen der Therapie gibt es?

Erkläre auch den Transvestitischen Fetischismus.

A

= wiederkehrende starke sexuelle Impulse und sexuell erregende Fantasien, an denen der Gebrauch eines leblosen Objektes, oft unter Ausschluss aller anderen Stimuli, beteiligt ist.( Schuhe, Stoffe, Unterwäsche etc.)

verhaltenstherapeutische Technicken zur Behandlung: ( Wirksamkeit nicht nachgewiesen)

  • Aversionstherapie
  • Verdeckte Sensibiliserung
  • Masturbatorische Sättigung ( Überdruss )
  • Orgasmische Reorientierung

Transvestitischer Fetischismus :

= meist Heterosexuell orientierte Männer, die Frauenkleider als sexuellen Stimulus Brauchen (manchmal auch nur ein Kleidungsstück, oder einige)

=> nicht gleich wie Transsexualismus ! beginnt oft in der Kindheit oder Adoleszenz

30
Q

Erkläre was man unter Exhibitonismus und Voyeurismus versteht

A

Exhibitionismus :

= Zur Schau stellen von Genitalien vor Publikum, das erschreckt reagieren soll. Praktisch nur Männer

=> Betroffene haben sexuell erregende Fantasie, ihre Genitalien vor einer andere Person, fast immer des anderen Geschlechtes, zur Schau zu stellen, sowie den wiederkehrenden, intensiven Drang, diese Fantasie auszuagieren.

Therapie entspricht der von anderen Paraphilien

Voyeurismus :

Beobachten von anderen Menschen beim Ausziehen oder beim Geschlechtsverkehr. Das Risiko, entdeckt zu werden, hebt die Spannung und damit den sexuellen Reiz. ( will aber nicht entdeckt werden)

=> sucht im allgemeinen keine sexuelle Aktivität mit der beobachteten Person

  • beginnt meist vor dem 15 Lebensjahr
  • neigt zu chronischen Verlauf
31
Q

Erkläre was man unter Frotteurismus bezeichnet, gib Informationen zu Studiuen und der Prävalenz zum einmaleigen Frotteurischen Handeln.

A

= starke sexuelle Impulse, eine andere Person, die damit nicht einverstanden ist, zu berühren oder sich an ihr zu reiben, oder entsprechende sexuell erregende Fantasien. ( franz. frotter = reiben)

Die Person fantasiert für gewöhnlich während der Berührung über eine Beziehung zum Opfer.

  • fast nur Männer
  • meist juristisch ungehandelt

Studie Freund und Kollegen :

Haben sie nach dem 16 Lebensjahr versucht :

  • Brust oder Genitalbereich einer Fremden zu berühren?
  • ihren Penis gegen das Gesäss einer fremden Frau zu drücken?

(63 Studenten und 186 altersentsprechende nicht studenten )

==> 32% bzw. 30% beantworteten eine oder beide Fragen mit JA

32
Q

Was versteht man unter Pädophilie ?

Was für Merkmale haben betroffenen Personen noch und wie regelt das Gesetz diese Störung?

Wie sieht die Therapie aus?

A

= sucht, s_exuelle Befriedigung durch Beobachtung, Berühren_ oder einfache bis komplexe sexuelle handlungen von und an präpubertären Kindern, die gewöhnlich unter 13 Jahre alt sind.

  • viele Pädophile Menschen wurden als Kind selbst missbraucht
  • Manche zeigen fehlerhaftes Denken in Rationalisierungen ( Sex mit Kindern ist in Ordnung, solange sie einverstanden sind)
  • die meisten mind. eine weitere psychologische Störung

=> Gesetz schützt Minderjährige, jedoch nicht in allen Ländern, es gibt offensichtlich richtige Pädophilenringe ( Belgien)

Therapie

Rückfallpräbention ( kognitive Verhaltenstherapie) : problematische Situationen werden identifiziert und können infolge vermieden werden ( Studie von Pithers und Cumming 1989)

33
Q

Was versteht man unter sexuellem Masochismus und sexuellem Sadismus?

A

Sexueller Masochismus

= Durch Leiden sexuell stimuliert zu werden ( Schlagen, Peitschen, Verbrennen, Fesselungen etc.) Manchmal auch mit Hilfe von einer anderen Person.

  • Hohes Leiden

Spielarten :

  • Hypoxiphilie ( Würgen ), Sauerstoffmangel soll den Orgasmus erhöhen..
  • Autoerotische Asphyxie ( Tod durch ersticken, bei offensichtlicher Mastrubation)

=> nur diejenigen die deutlich unter diesen Fansaien leiden, können die Diagnose erhalten

sexueller Sadismus

= erregung beim Zufügen von Schmerzen ( Marquis de Sade, daher der Name, historische Person) für gewöhnlich Männer.

  • kann in Folter oder Tötung enden
  • spielerische Variante ( Domina )
34
Q

Erläutere was man unter Geschlechtsidentitätsstörung versteht was für Erklärungen gibt es? Was sind die Folgen

was sind die Prävalenzen?<br></br>was ist die biologische Erklärung für die Störung?

A

Transsexualismus : Betroffenen haben das Gefühl im falschen Körper zu stecken

Folge : operationen, Depression, Suizid

Biologische Erklärung :

Autopsien legen nahe, dass es biologische Ursachen gibt

->” bed nucleus” der “ Stria terminalis “ im Hypothalamus, war bei diesen Personen nur halb so gross wie bei den Personen der Kontrollgruppen

=> transsexuelle Männer haben somit einen BST gehabt wie er bei Frauen vorkommt

(* BST reguliert das sexuelle Verhalten bei Ratten )

Prävalenz : 1 von 350`000 Menschen betroffen, Männer doppelt so oft wie Frauen

USA : jedes Jahr 1000 Geschlechtsumwandlungen ( Meinung der Forscher Gespalten, manche erachten es als eine Radikale Umgehung des Problems, keine Lösung)

35
Q

Inwiefern hängen die Diagnosen von Paraphilien mit der Gesellschaft zusammen?

A

Alle diese Paraphilien sind stark Norm abhängig - offenbar hat gerade in jüngster Zeit eine Normalisierung von (einigen) Paraphilien stattgefunden (zeitgenössische Kunst, Comics, Pornographie…)

=> Definiton der verschiedenen Paraphilien hängt wie die der sexuellem Funktionsstärungen enger mit den Normen der Gesellschaft zusammen, in der sie auftreten, als mit festen medizinischen Kriterien zusammen,