6 - Kpt. 9&10 - Therapie affektiver Störungen & Suizid (Lm/) Flashcards

1
Q

Was sind die fünf Symptombereiche der Depression?

(mit Beispielen zu den jeweiligen Bereichen)

A
  1. Emotionale Symptome

Extreme Traurigkeit, Freudelosigkeit, Angst (nicht=GAS), Wut, innerlich getriebene Spannung, sich leer fühlen

  1. Motivationale Symptome

Willenlos, ohne Antrieb, wenig Lust, allein sein wollen

  1. Verhalten

Körperhaltung: kraftlos, gebeugt, spannungsleer Allg: Zurückgezogen Mimik: maskenhaft, versteinert, weinerlich Sprache: leise, monoton

4.Kognitive Symptome

Sich für ungenügend, miderwertig oder böse halten, schlechtes Gedächtnis, Grübeln, Wahn, Zwänge, Zweifel, Kontrollverlust, Abhängig

5.Somatische Symptome

Kopfschmerzen, Benommenheit, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Verdauungsprobleme, Schwäche

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2
Q

Repetition: Wie kommt es zu Depressionen?

A
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3
Q

Therapie der affektiven Störungen

Was sind geeignete Therapien für:

  1. unipolaren Depression?
  2. bipolare Störungen?
A

1.

  • Psychoanalyse
  • Kognitive Verhaltenstherapie (Beck)
  • Biologische Behandlung ( Elektrokrampftherapie mittels Elektroschock (ECT) , Antidepressiva)

2.

  • Lithiumtherapie (Lithiumsalz)
  • Begleitende Psychotherapie
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4
Q

Welche Behandlungen sind für…

a) Major Depression
b) Dysthyme Störung
c) bipolar I Störung
d) bipolar II Störung
e) zyklothyme Störung

… am wirksamsten?

A

wirksamste Behandlung anfängliche Dauer %-gebessert

a) kog. Verhaltensth. 20 Wochen 60%

Antidepressiva               20 Wochen             60%

ECT                                   2 Wochen             60%

b) kog. Verhaltensth. 20 Wochen 60%

Antidepressiva               20 Wochen             60%

c) antibipolare Medis fortwährend 60%
d) antibipolare Medis fortwährend 60%
e) Psychotherapie 20 Wochen ???

antibipolare Medis         fortwährend             ???
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5
Q

(* Nur auf Folien)

Gibt es eine signifikant ,,beste’’ Behandlung für Depression?

A

NEEEEEIIIINNNN

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6
Q

Wo findet man diese Aussagen?

0 Ich bin nicht traurig

1 Ich bin traurig

2 Ich bin die ganze Zeit traurig ,komme nicht davon los

3 Ich bin so traurig oder unglücklich, dass ich es kaum noch ertrage

A

Im Beck-Depressions-inventar

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7
Q

Wie verläuft die kognitive Umstrukturierung?

(4 Schritte)

A

1. Aktivitäten erweitern, Stimmung heben

Aktiver werden, mehr Selbstvertrauen zu haben

2. Automatische Gedanken untersuchen und widerlegen

zB. immer negative Gedanken

3. Verzerrtes Denken und negative Verzerrungen identifizieren

Hinweisen dass die automatische Gedanken oft verzerrte Gedanken sind

4. Grundannahmen (Schemata) ändern

Einstellungen überprüfen und umgestalten

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8
Q

Welche kognitive Verhaltenstherapie-Ansätze gibt es?

A

Soziale Verstärker

Aktivitätstraining, soziale Kompetenz (Lewinsohn)

  • angenehme Ereignisse wieder einführen
  • nicht depressive Verhalten verstärken
  • soziale Fertigkeiten trainieren

Kognitive Restruktuierung (Beck, Ellis)

  • dysfunktionale Gedanken verändern (sokratischer Dialog)

Interpersonale Therapie (Klerman & Weissman)

  • vier interpersonale Problembereiche können zur Depression führen (zB. Verlust einer nahestehenden Person, Interpers./soziale Defizite
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9
Q

Nenne drei Arten von Antidepressiva mit ihrer jeweiligen Wirkungsweise und einem Beispiel des Wirkungsstoffes.

A

MAO-Hemmer ( Tranylcypromin )

Das Enzym Monoaminoxidase reagiert chemisch mit Noradrenalin- und Serotoninmolekülen und zerstört deren Wirksamkeit. MAO-Hemmer wirken diesem Prozess entgegen

Trizyklische Antidepressiva ( Imipramin )

Beeinflussen Wiederaufnahme der Neurotransmitter an der präsynapischen Membran (erhöht Serotonin und Noradrenalinspielgel)

Antidepressiva der zweiten Generation (Fluoxetin)

Sie sind selektive (meist Serotonin-) Wiederaufnahme-Hemmer!

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10
Q

Welche Nebenwirkungen haben die drei Arten von Antidepressiva?

A

MAO-Hemmer

Leberschäden, Bluthochdruck, manchmal Todesfälle (werden trotzdem manchmal noch verschrieben wenn nichts anderes nützt)

Trizyklische Antidepressiva

Müdigkeit, Mundtrockenheit, Benommenheit und gelegentlich Sehstöungen

Antidepressiva der 2. Generation

Stören sexuelle Funktionen

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11
Q
  1. Bei wie vielen Depressions-Patienten ist die Heilung möglich?
  2. * Sind die restlichen 40% alle unheilbar?
A
  1. Bei ca. 60% (Nach NIMH-Studie)
  2. (Nicht im Buch, mündlich von mister Znoj) Nein nicht alle, manche haben später mit anderen Thearpiearten Erfolg.
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12
Q

Was ist die NIMH-Studie?

Was hat Sie untersucht?

Wie wurde beurteilt?

Welche Befünde gab es?

A

National Institute of Mental Health - Studie

  • Wichtigste und grösste Vergleichsstudie von Depressionstherapien
  • Vergleicht: kognitiv VT nach Beck, inerptersonale Psychotherapie, das Antidepressiva Imipramin und eine Kontrollgruppe (Placebo)
  • Beurteilten anhand von Hamilton-Beurteilungsskala für Depression
  • Alle Therapiearten ungefähr gleich Wirksam
  • Medikamentös: Am schnellsten, wird jedoch von anderen Therapiearten ,,aufgeholt’’. Höhere Rückfallquoten
  • Kontrollgruppe nicht ganz ohne Erfolg, aber deutlich weniger (ca. die Hälfte)
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13
Q

Welche Behandlung ist bei schwerer Depression am wirksamsten?

A

Kombination von medikamentöser (und evt. EKT) und psychotherapeutischer Therapie.

(*Wobei neue Studien zeigen, dass kognitive Therapie allein mind. gleich wirksam ist)

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14
Q
  1. Wie wirksam ist EKT
  2. Welche Gefahren birgt dieses Verfahren?
A
  1. Bei unipolaren Depression: 60-70% der EKT Patienten zeigen eine Besserung (besonders erfolgreich bei Depressionen mit Einschluss von Wahnvorstellungen). Sie ist ähnlich wirksam wie Antidepressiva.
  2. Drohender Gedächntnisverlust (kurz- sowie langzeit). Allgemeine Bedrohlichkeit des Vorgehens (Elektroshocks für das Gehirn).
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15
Q

Was ist Lithium und wann wird es verwendet?

Welche gefahren birgt die Einnahme von Lithium?

Wie wirksam ist diese Behandlung?

A

Für: Manie und Bipolare Störung

  • Lithium ist ein mineralischer Salz, dass überall in der Natur vorkommt und lethargisierend (physisch und psychisch entspannend) ist.
  • Wirkungsweise relativ unklar, wirkt via second messenger System (zuständig für Veränderungen auf Empfänger-Neuron)
  • Wirkt eventuell auf die Natriumionenaktivität (Impulsleitung)
  • Lithium ist schwer zu dosieren (zu viel-> Tod)
  • Lithium ist bei 60-70% der bipolar gestörten Patienten Wirksam. Wird z.T. auch mit Psychotherapie kombiniert.
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16
Q

Nenne fünf Auslösefaktoren (+Beispiele) für Suizid.

A

Belastende Ereignisse

  • Kurzfristig: Verlust eines geliebten Menschen oder Arbeitsstelle.
  • Langfristig: Schwere Krankheit, Gewalttätige Umgebung, Berufliche Belastung

Affektive oder kognitive Veränderungen

  • Umschwung in Stimmungslage und Denken: Verstärkte Traurigkeit, Angst, Wut oder Scham
  • Ditochomes Denken ( entweder - oder)
  • Hoffnungslosigkeit

Alkohol- und Drogenkonsum

70% Vorher Alkoholkonsum (Evt. instrumentell um Hemmschwelle herunterzusetzen)

Psychische Störungen

Affektive Störungen (Depression/Manie), substanzbezogene Störungen und Schizophrenie

Ansteckung

Modellernen, zB. Nach Kurt Cobain –> Grosse Reihe in selbem Jahr (deshalb wird es nicht in Zeitung berichtet)

17
Q

Wie begründet…

  1. die psychoanalytische Perspektive
  2. die soziokulturelle Perspektive
  3. die biologische Perspektive
                                                                      ....Suizid?
A

1. Auslöser: Gegen sich gekehrte Wut. Oft verursacht durch Verluste einer geliebten Person (Agression gegen den, der einen verlassen hat).

2. Suizidale Verhalten bestimmt durch wie stark eine Person in Institutionen wie Familie, Gemeinde und Kirche eingebettet sind. Aufteilung in drei Suizidkategorien, die auf die Beziehung des Individuums zur Gesellschaft beruhen.

3. Belege für genetische Veranlagung zum Suizid (Zwillingsstudien, hohe Familienprävalenz). Oft findet man bei Suizidanten niedrige Serotonin-Konzentration (Ähnlich bei agressiven Männern, spielt vielleicht doch eine Rolle! siehe Psychoanalytische Sichtweise).

18
Q

Was sind die drei Suizidkategorien von Durkheim (soziokulturelle Perspektive)?

Aufzählen + Erklären

A

1. Egoistische Suizide

Menschen, über die die Gesellschaft wenig oder keine Kontrolle hat. Menschen, die isoliert, entfremdet und nicht religiös sind. Lehnen Gesellschaft ab!

2. Altruistische Suizide

Menschen die bewusst ihr Leben für das Wohlergehen der Gesellschaft opfern (auf scharfe Granate werfen).

3. Anomische Suizide

,,Gesetzlose’’ Umgebung, keine Werte und Normen.

Werden von mängelbehafteten, oftmals zerfallenden Gesellschaft im Stich gelassen.

19
Q

* Nur auf Folien:

Definiere (nach Shneidman):

  1. Suizid
  2. Parasuizidal
  3. Todessuchende
  4. Todesinitiatoren
  5. Todesverächter
  6. Todesherausforderer
  7. Subintentionaler Tod
A
  1. vorsätzlicher Tod
  2. erfolgloser Selbsttötungsakt (nicht zwingend appell an Umwelt!)
  3. ambivalente Haltung zum Tod
  4. der beginnende Tod wird beschleunigt
  5. Der Tod wird nicht als endgültig gesehen(Religion)
  6. Tod als Risiko / Spiel
  7. Tod wird ,,unbewusst’’ in Kauf genommen
20
Q

Nenne die Probleme der Suizidforschung.

A

Die Erfolgreichen sind tot.

Die retrospektive Analyse mittels Abschiedsbriefe und Berichte ist unzuverlässig.

21
Q

Wie ist die Prävalenz für Suizid bei:

  1. Kinder
  2. Jugendliche
  3. Alte Menschen
A

Kinder:

  • Relativ selten ( 1 : 100’000)
  • Vorgeschichte oft Verlust, Missbrauch, Depression, 25% bereits vorgängiger Versuch

Jugendliche:

  • Suizidrate 11 : 100’000 (Evt. viel höher)
  • Ca. 200x soviel Suizidversuche!
  • Suizidrate steigt weiterhin an
  • Erklärungen: Perspektivenverlust, vermehrter Alkohol u. Drogenkonsum, weniger gesellschaftlich eingebunden, Modelle

Alte Menschen:

  • Suizidrate 19 : 100’00
  • Gründe: Oft Depression, Krankheit etc. (Bilanzsuizid)
22
Q

1) Wie Häufig ist Suizid als Todesursache?
2) Die Suizidrate ist in verschiedenen Ländern unterschiedlich, was könnte dies verursachen?
3) Kann man Geschlechterunterschiede feststellen?
4) Wie wirkt sich Zivilstand auf die Wahrscheinlichkeit Suizid zu begehen?

A

1) Je nach Tabelle:

  • 9. Stelle als häufigste Todesursache (Comer)
  • * 11. Stelle als häufigste Todesursache (NCHS)

2) Gründe wie Religiosität (katholiken kommen in die Hölle, Jihad) unterschiede in Ethnie oder Gesellschaft (Europa: schwach, aufgeben Japan: ehrenvoll)

3) Frauen haben zwar ein dreifaches Risiko, Männer greifen dafür zu drastischen Methoden. Ergebnis: Unter dem Strich töten sich mehr Männer.

4) Zivilstand von Suizidanten pro 100’000 Einwohner:

  1. Geschieden (37.3%),
  2. Verwitwet (21.8%)
  3. Allein stehend (18.4%)
  4. Verheiratet (12.4%)
23
Q

* Was können Prädiktoren sein für Suizid?

(15 Punkte, zähle so viele auf wie dir in den Sinn kommen. Nehme nicht an, dass wir Alle auswendig können müssen! )

A
  1. depressive Störungen und bestimmte andere Störungen
  2. Alkoholismus und andere Formen des Substanzmissbrauchs
  3. Suizidvorstellungen, Gespräche über Suizid, Suizidvorbereitung (hahahahahah)
  4. frühere Suizidversuche
  5. letale Methoden
  6. Isolation , Alleinleben, Verlust von Unterstützung
  7. Hoffnungslosigkeit, kognitive rigidität
  8. ein älterer weisser Mann sein
  9. Modellernen, Suizid in der Familie, genetische Zusammenhänge
  10. wirtschaftliche oder berufliche Schwierigkeiten, bestimmte Berufe
  11. Eheprobleme, familiäre Pathologie
  12. Stress und belastende Ereignisse
  13. Wut, Agression, Reizbarkeit
  14. körperliche Erkrankung
  15. Wiederholung und gleichzeitiges Bestehen der Faktoren 1-15
24
Q

Wie behandelt man einen Patienten nach einem Suizidversuch?

A
  1. Nach einem Suizidversuch brauchen die meisten Opfer zuerst vor allem medizinische Betreuung. (zB. für schwere Verletzungen, Hirnschäden etc.) s
  2. Wenn der körperliche Schaden behoben oder zumidest stabilisiert ist, kann eine stationäre oder ambulante Psychotherapie einsetzen. Ziel: Klienten am leben zu halten. Zu nicht suizidalen psychischen Verfassung verhelfen und schliesslich konstruktiv Stressbewältigung und Problemlösung zu vermitteln.

Leider erhalten die meisten suizidalen Menschen trotz ihres Suizidversuchs keine systematische Nachsorge!

In den manchen Fällen liegt der Fehler bei der Gesundheitsversorgung, in anderen lehnen die Klienten Psychotherapie ab

25
Q

Suizidprävention wird oft von Notruftelefonen und Krisenzentren angeboten. Wie behandeln die Berater suizidale Personen? Welche Aufgaben beinhalten die Kriseninterventionen?

A

Krisenintervention die suizidale Menschen werden als Menschen in einer Krise (unter starkem Stress, können etw. nicht bewältigen, fühlen sich bedroht und verletzt und interpretieren Situation als unveränderbar) behandelt.

  • Positive Beziehung herstellen Berater <–>Anrufer
  • Probleme klären und verstehen Ausmass der Krise
  • Beurteilung des Suizidpotentials ,,Letalitätsskala’’
  • Ressourcen mobilisieren eigene Stärken, Hilfsquellen
  • einen Plan erstellen (Verpflichtungen) Über einen Weg aus der Krise einigen, als Alternative zum Suizid.