11 - Kpt. 16 Persönlichkeitsstörungen (fl/) Flashcards

1
Q

In welche 3 Clusters (A, B & C) werden die Persönlichkeitsstörungen
nach dem DSM - IV eingeteilt?

(Überblick)

A

Cluster A

  • Sonderbare oder exzentrische Persönlichkeitsstörung
    • Paranoide PS
    • Schizoide PS
    • Schizotypische PS

Cluster B

  • Dramatische, launenhafte oder emotionale Persönlichkeitsstörung
    • Antisoziale PS
    • Borderline-PS
    • Histrionische PS
    • Narzisstische PS

Cluster C

  • Ängstliche Persönlichkeitsstörung
    • Selbstunsichere PS
    • Dependente PS
    • Zwanghafte PS
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Was sind die DSM - IV-Kriterien der Persönlichkeitsstörung im Allg.?

Wie kann eine Persönlichkeitsstörung erkannt werden?

A
  1. anhaltendes Muster der inneren Erfahrung und des Verhaltens, dass deutlich in der Erwartung der Kultur in 2 Bereichen abweicht:
    Kognition, Affekt, zwischenmenschliche Interaktion, Impulskontrolle
  2. Muster sind unflexibel und umfasst eine grosse Anzahl persönlicher und sozialer Situationen
  3. Muster ist stabil und überdauernd und beginnt bereits in der Adoleszenz oder im frühen Erwachsenenalter
  4. Deutlicher Leidensdruck oder Beeinträchtigung. (nicht nur subjektiv)

Persönlichkeitsstörungen sind die psychischen Störungen, die am schwierigsten zu behandeln sind!
Der subjektive Leidensdruck ist viel kleiner als der Leidensdruck des Umfelds, weshalb Betroffene wegen der PS kaum freiwillig in Behandlung gehen wollen.
Einen hoher Anteil der Betroffenen leiden an einer weiteren Störung der Achse-I Störung z.b Soziale Phobie. Deshalb in Therapie, weshalb dann die Persönlichkeitsstörung erkannt & diagnostiziert wird

Siehe Komorbidität

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Was sind die Prävalenzen & die Geschlechterverteilung der Persönlichkeitsstörungen?

Nenne die Kriterien für die Diagnose.

A

Prävalenzen
ca. 9% - 13% der Erwachsenen leiden an PS (Comer)

  • Personen in Behandlung erfüllen die Kriterien für eine PS
    • 30% - 40% ambulant oder psychotherapeutisch
    • 40% - 50% stationär
  • Am häufigsten bis zu 5% sind:
    • dependente PS
    • dissoziale PS
    • histrionische PS
    • Borderline-PS
  • Mittlere bis zu 2% sind:
    • paranoide PS
    • ängstlich-vermeidende PS
  • Weniger als 1% sind alle anderen

Geschlechterverteilung

  • eher Männer: dissoziale und zwanghafte PS
  • eher Frauen: Borderline, selbstunsichere und abhängige PS
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Was ist die Kriterien
bei der Diagnostizierung der Persönlichkeitsstörungen?

A

Kriterien

  1. Ausprägung & Dominanz eines best. Persönlichkeitsmerkmals
  2. Einschränkung durch die auffälligen Persönlichkeiteszüge:
    subjektiven Befinden, soziale Anpassung oder berufliche Leistungsfähigkeit
  3. Verhaltensmuster müssen stabil sein und müssen sich auf vielfältige Bereich von Verhalten und psychischen Funktionen beziehen.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Was sind die Klassifikationsprobleme bei den Persönlichkeitsstörungen? (4)

Nenne die Alternativklassifikation.

A

Schwierigkeiten / Probleme

PST sind sehr schwierig zu diagnostizieren, deshalb vermehrt Fehldiagnosen als bei anderen Kategorien.
-> Schwierigkeit mit der Validität.

  1. Merkmale sind manchmal nicht direkt beobachtbar. Jede Diagnose abhängig von subjektiven Urteil des Klinikers: Abweichende Persönlichkeit nicht immer als Störung betrachet.
  2. Ähnlichkeiten der PST innerhalb desselben Clusters. Überschneidungen -> einige Kliniker erachten es als sinnlos, sie als unabhängige Störungen zu definieren
  3. Heterogenität / Charakteristika der Menschen, auf die sich die Merkmale beziehen: mehrere Kriterien bei einer Störung -> Menschen mit unterschiedlichen Profilen erhalten dieselbe Diagnose
  4. DSM-Kriterien sind nicht definitiv. (bereits veraltet)

-> Aus diesen Gründen müssen die Charakteristika, Validität, Reliabilität und Wechselbeziehungen weiter erforscht werden.

Alternative Klassifikaiton: “Big Five”
fünf Hauptdimensionen der Persönlichkeit: Anhand _Neurozitismus, Extraversion, Aufgeschlossenheit, Freundlichkeit und Gewissenhaftigkei_t soll Persönlichkeitsstörung entdeckt werden.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Definiere

  • Persönlichkeit
  • Persönlichkeitsstörung
  • Achse-I-Störung
  • Achse-II Störung
A

Persönlichkeit
überdauerndes und stabiles Muster von Erfahrungen und Verhalten, das auch in unterschiedlichen Situationen konsistent ist.

Persönlichkeitsstörung
umfassendes, überdauerndes, UNFLEXIBLES Erleben und Verhalten, das deutlich von den Erwartungen der jeweiligen Kultur abweicht und zudem einen Leidensdruck verursacht oder zu Beeinträchtigungen führt.

Achse-I-Störung
deutliche Störungen, die eine beeinträchtliche Behinderung verursachen kann und an verschiedenen Zeitpunkten im Leben auftreten und enden können.

  • *Achse-II-Störung**
  • *lange** bestehende Störung, die in ihrer Intensität kaum varrieren und keine Remmissionsphase (temporäres o. dauerhaftes Nachlassen von Symptomen) zeigt. Oft komorbid mit Achse-I-Störungen -> voraus, begleitend oder Folge.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Diagnostische Verfahren

(siehe Tabelle)

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Es gibt Symptome, die sich in mehreren Störungen überscheiden.
Was ist die Gefahr bei der Diganose?
Was gilt es zu beachten?

A

Schwierigkeit zwischen den Störungen zu unterscheiden, weil

  • Symptome der verschiedenen Störungen überschneiden sich oft sehr deutlich mit anderen Störungen (siehe Tabelle)
  • Inhalte der Symptome sind je nach Störung anders ausgeprägt.
    • Folge -> Fehl- oder Mehrfachdiagnosen bei einem Klienten: mehrer Kategorien werden einer Personen zugeordent

Tabelle zeigt, wie viele Persönlichkeitsstörungen dieselben Merkmalen aufgreifen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Was ist die Komorbiditätsformel?
Inwiefern kann dadurch die Persönlichkeitsstörung diagnostiziert werden?

A

Komorbiditätsformel

  • zeigt auf, welche Störungen mit anderen Störungen am meisten im Zusammenhang stehen.

Komorbidität

  • Achse I und Achse II-Störungen bestehen oft nebeneinander

Diagnose der Persönlichkeitsstörung durch die Komorbidität

Patient mit einer selbstunsicheren Persönlichkeitsstörung ist prädisponiert an einer weiteren Störung wie z.B soziale Phobie der Achse I-Störung zu leiden.
Gilt auch umgekehrt: Achse I-Störungen können einen prädisponierender Faktor für eine Persönlichkeitsstörung sein.
Betroffener sucht eine Therapie wegen z.B sozialer Phobie auf. Hauptdiagnose einer Störung der Achse I, bevor dann eine Persönlichkeitsstörung erkannt & diagnostiziert wird.

Tabelle zur Veranschaulichung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Nenne die Merkmale der “sonderbaren” Persönlichkeitsstörungen. (Cluster A)

A

Paranoide, schizoide und schizotypische Persönlichkeitsstörung

  • sonderbares, exzentrisches Verhalten, bizarres & extremes Misstrauen anderen Menschen gegenüber.
  • manchmal als “Schizophreniespektrumsstörung” bezeichnet

Keine angeborene Störungen. Ursache in der Kindheit, weshalb sich diese Störungen in der Adoleszenz manifestieren. (siehe Vulnerabilitäts-Modell)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Nenne Symptome, Prävalenz, Ätiologie und Therapie der paranoiden Persönlichkeitsstörung (Cluster A).

A

Symptome

  • umfassendes Misstrauen, kritischer gegenüber Schwächen von anderen, sehen sich selbst als makellos => überempfindlich gegenüber Kritik, Feindseligkeiten: streitsüchtig und sehen Fehler bei anderen.

Prävalenz

  • 0,5% bis 2,5%, mehr Männer als Frauen

Erklärung / Ätiologie

  • psychoanalytisch = fordernde und zugleich ablehnende Eltern, Misshandlung
  • kognitiv = dysfunktionale Einstellung Mensch ist schlecht
  • genetischer Faktor

Therapie

  • Behandlung begrenzt erfolgreich: kaum freiwillig in der Therapie (halten sich nicht für hilfsbedürftig), wenn ja: schwierig, misstrauisch gegenüber dem Therapeuten. Interpretieren Rolle des Patienten als die Untergebenen
  • psychoanalytische Therapie
    • Bearbeitung des Wunsches nach einer befriedigenden Beziehung. Wirkung unklar.
  • Verhaltenstherapie
    • Kontrolle über Ängste vermitteln
    • Interpersonalen Problemlösefertigkeit verbessern
  • Kognitive Therapie
    • Verhaltensweisen & Absichten von Menschen realistischer wahrnehmen
    • Sensibilisierung für deren Absichten
  • Medikamentöse Therapie
    • Unwirksam
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Nenne Symptome, Prävalenz, Ätiologie und Therapie der schizoide Persönlichkeitsstörung (Cluster A).

A

Symptome

  • Dauerhafte Disanziertheit in sozialen Beziehungen, eingeschränkte Gefühlswelt, keine engen Beziehungen “Einzelgängern”, kein Bedürfnis nach Akzeptanz & Aufmerksamkeit, soziale Fertigkeiten begrenzt.

Prävalenz

  • weniger als 1% bei Erwachsenen, mehr Männer als F.

Erklärung / Ätiologie

  • psychoanalytisch = Rückzug als Abwehrreaktion auf ablehnende oder misshandelnde Eltern, Unfähigkeit Liebe zu geben oder zu empfangen
  • kognitiv = evt. kognitive Defizite (mangelnde emotionale Reaktionsfähigkeit), langsamere sprachliche und motorische Entwicklung

Therapie

  • kaum freiwillig in der Therapie, wenn ja: Probleme mit Substanzmissbrauch, fühlen sich in der Therapie in ihrer Intimität bedroht.
  • Kognitiv-verhaltenstherapeutische Strategien
    • Positive Gefühle erlebbar machen: Liste von Gefühlen zum Nachdenken, Rollenspiele, in-vivo-Konfrontation
  • Gruppen- oder Einzeltherapien: wirksam, wenn diese im sicheren Rahmen durchgeführt wird.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Nenne Symptome, Prävalenz, Ätiologie und Therapie der schizotypische Persönlichkeitsstörung (Cluster A).

A

Symptome

  • Interpersonale Defizite, Unbehangen in engen Beziehungen, Verzerrung der Wahrnehmung und des Denkens, exzentrisches Verhalten, Beziehungsideen, Körperillusionen, magisches Denken z.b Hexe, Glauben über aussersinnliche Fähigkeiten zu verfügen: Spiritismus. Affekt Flach oder unangemessene, seltsame Denk- und Sprechweise.
  • Symptome nicht aussreichend für eine Diagnose der Schizophrenie!!!

Prävalenz

  • 2%-4% (znoj 3%), mehr Männer als Frauen

Erklärung / Ätiologie

  • kognitiv = Aufmerksamkeitsdefizite & Störung des Kurzzeitgedächtnisses
  • bio. Faktoren wie bei Schizophrenie: Erhöhte Dopaminproduktion, vergrösserte Ventrikel, Aufmerksamkeitsdefizite, genetisches Risiko, Depression

Therapie

  • Behandlung begrenzt erfolgreich: kaum freiwillig in der Therapie, wenn ja: schwierig, misstrauisch gegenüber dem Therapeuten.- > Schwierig, Abgrenzung wichtig (Pünktlichkeit, Grenzen setzen)
  • Ressourcen aktivieren
  • Verhinderung der Isolation:
    • Abbau Einsamkeit, individuelle Stärke betonen, Fähigkeiten entwickeln, sich Gefühlen bewusst zu werden.
  • kognitive Verhaltenstherapie:
    • Gedanken oder Wahrnehmung an objektiven Tatsachen in der Umgebung zu messen & ihre zu ignorieren
  • Verhaltenstherapie:
    • Training sozialer Fertigkeiten, Hinweise auf angemessene Kleidung und angemessenes Verhalten -> bessere Anpassung!
  • Medikamentöse Therapie:
    • Niedrige Dossierung hilft, Denkstörungen zu verringern.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Nenne die Merkmale der “dramatischen” Persönlichkeitsstörung. (Cluster B)

A

Antisoziale, Borderline, histrionische und narzisstische PS

  • dramatisches, emotionales und/oder launenhaftes Verhalten, kontrollierend, betrügerisch, egozentrisch
  • Metapher: Menschen, die für sich alleine eine Bühne, Aufmerksamkeit und Applaus brauchen. Handlung nach einem inneren Skript.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Nenne Symptome, Prävalenz, Ätiologie und Therapie der antisozialen Persönlichkeitsstörung (Cluster B).

A

“Sozipathen” oder “Psychopathen”

Symptome

  • Verletzung und Missachtung der Rechte von anderen Menschen, fehlendes Unrechtbewusstsein, Lügen, Impulsiv, Reizbar, Aggressiv, unverantwortlicher Umgang: mit Geld, eigener Sicherheit und vor allem mit anderen Menschen (Missbrauch), fehlende dauerhafte Bindung
  • Abgesehen von der Störung mit Substanzkonsum hängt diese Störung am engsten mit kriminellem Verhalten zusammen.

Prävalenz

  • 3,5%, 4mal so oft bei Männer als bei Frauen
    • in Gefängnissen überproportional. Komorbid mit Alkoholismus, Drogen.

Ursache / Ätiologie

  • psychoanalytisch = Kein Urvertrauen. betroffene Kinder waren starken Belastungen ausgesetzt: Armut, Gewalt, Elterliche Konflikte & Scheidung
  • kognitiv = Modelllernen von Eltern mit dieser Störung
  • biologischer Faktor: genetisch wie mangelnde Aktivität im vegetativen & zentralen NS. (suchen zur Steigerung nach Aufregung)
  • Störungen des Sozialverhaltens in der Kindheit, Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist offenbar ein Prädiktor.

Therapie

  • keine Interventionsform erfolgreich: Hauptschwierigkeit
    • fehlende Motivation zur Verhaltensänderung
    • fehlendes Gewissen
    • Abbruch der Therapie bei 70%
  • kognitive Verhaltenstherapie
    • strukturierten Disskussionen, kog. Übungen und Verhaltensexperimente uneigennützige Denkweise einzuüben.
  • Milieutherapie: harte, strukturierte Umgebung verringert das Manipulationspotenzial.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Sind Personen, die an der antisozialen Persönlichkeitsstörung leiden, immer gewalttätig?

A

Nein.

Es besteht keine Korrelation mit der Kultur. Menschen mit einer Soziopathie haben nichts gegen Gewalt.

Gewalt = Legitim zur Verschaffung von Vorteilen

ACHTUNG
Soziopathie nicht mit Gewalt gleichsetzen, sondern mit Manipulationsbereitschaft! Auch mit Charm kann man viele Vorteile auf Kosten von anderen Personen erreichen.

17
Q

Nenne Symptome, Prävalenz, Ätiologie und Therapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung (Cluster B).

A

Symptome

  • ausgeprägte emotionale Instabilität bezüglich Beziehungen, Selbstbild und eine deutliche Impulsivität. Damit geht eine hohe Suizidalität einher (70% Selbstmordversuche), Drogen- und Alkoholabusus, riskantes Sexualverhalten, “Schneiden” um chronische Leergefühle und Langeweile zu bewältigen, Stimmungsschwankungen: Depressions-, Erregungs- und Angstzustände, Wutanfälle (innen und aussen gerichtet), Feindseligkeiten.

Prävalenz

  • 1, 5% - 2,5% (znoj 2%) -> ca. 75% sind Frauen

Ursache / Ätiologie

  • psychoanalytisch = mangelnde Akzeptanz der Eltern, Abhängigkeit von den Eltern, vernachlässigende und zurückweisende Eltern, Missbrauch, herabgesetzte Fähigkeiten, Trennungen zu bewältigen.
  • biologischer Faktor: Impulsivität -> niedriger Serotetinaktivität, REM-Schlaf wie Major Depression.

Therapie

  • Langzeittherapie manchmal erfolgreich (Abschluss kann schwierig werden wegen Beziehungs- und Trennungsprobleme)
  • dialektische Verhaltenstherpie
    • Vermittlung Fertigkeiten im Umgang mit Stress
  • Gruppentherapie
    • neuen Bindungen an mehrer Personen
  • tiefenpsychologische Ansätze
    • eigene Gefühle und Gedanken und die von anderen richtig interpretieren leren
    • Gefühle der Leere und Spannung aushalten lernen
  • Medikamentöse Therapie
    • kann sinnvoll sein ACHTUNG: Suizidrisiko
18
Q

Worin besteht der Unterschied zwischen einer Borderline-PS und bipolaren Störung?

Differenziere anhand der Borderline-PS

A

Borderline ist eine Persönlichkeitsstörung, die mit der Emotionsregulation zusammenhängt.
Selbstverletzungen dienen dazu, Spannungen abzubauen und Gefühl der Leere zu füllen. Selbstverletzung = Mittel um etwas zu spüren. Versuch aus der Situation auszubrechen.
Umstritten, ob Selbstverletzung immer ein Symptom sind oder gar eine eigene Störung ausmachen?

Bipolare Störung: Stimmungsschwankung (siehe Chargginij)

19
Q

Nenne Symptome, Prävalenz, Ätiologie und Therapie der histrionische Persönlichkeitsstörung (Cluster B).

A

Symptome

  • übertriebene Emotionalität (dramatisch) und übermässiges Verlangen n. Aufmerksamkeit, Stimmung kann sehr rasch wechseln, brauchen andere als Publikum und “Projektionsfläche”, manipulative Suizidversuche nicht selten, Fehlen eines Gefühls, wer sie sind..

Prävalenz

  • 2% Männer und Frauen gleich
  • Komorbid mit somatoformen Störungen

Erklärung / Ätiologie

  • psychoanalytisch = Eltern werden als wenig beschützend erfahren, idealisieren Vater -> Partnerwahl deshalb oft problematisch
  • Kognitiv = leicht beeinflussbar, kog. Defizite

Therapie

  • suchen aktiv Therapie auf, “schwierige” Patienten -> schwierig zufrieden zustellen. nehmen Gesundheitsdienste häufiger in Anspruch als andere
  • Arbeit kann schwierig sein -> möchte dem Therapeuten “gefallen”
  • Gruppentherapie
  • psychoanalytische Therapie
  • kognitive Therapie
    • Veränderung fehlangespassten Einstellungen
  • medikamentöse Therapie
    • komorbide psychische Zustände (Depression)
20
Q

Nenne Symptome, Prävalenz, Ätiologie und Therapie der narrzistische Persönlichkeitsstörung (Cluster B).

A

Symptome

  • extremes Bedürfnis nach Bewunderung, Mangel an Einfühlungsvermögen, Grossartigkeit, Fantasien nach Macht, Erfolg & Schönheit, Kritikunfähig -> reagieren mit Wut, Scham, Depression oder innerer Leere.
    Trotz Charme, nur selten Aufrechterhaltung von stabilen, langfristigen Beziehungen. Ausnutzung von anderen zur Erreichung ihrer Ziele.
  • sind nicht selbstverliebt, sondern wollen überzeugen, dass sie etwas Wert sind. (Bewunderung)

Prävalenz

  • weniger als 1%, davon 75% Männer

Erklärung / Ätiologie

  • psychoanalytisch = kalte, ablehnende Eltern -> streben deshalb nach Bewunderung anderer; Gefühl der Wertlosigkeit abwehren durch Einreden von Vollkommenheit.
    negative Behandlung der Eltern führt zu einem verzerrten Selbstbild
  • Lerntheoretisch = kein realistisches Selbstbild durch “mangelnde Spiegelung”. -> keine positive Rückmeldung der Eltern

Therapie

  • keine suche von sich aus für Therapie: Wenn ja, dann wegen komorbiden Störungen (meist Dep.) gilt als eine der schwerstern zu behandeln Stör., manipulieren den Therapeuten
  • Psychoanalytische Therapie
    • Aufdecken psychopathologischer Abwehrmechanismen
  • kognitive-verhaltens Therapie
    • Änderung der Denkweise

-> Alle Ansätze scheinen kaum Erfolg zu haben: Versuche, das grandiose Denkmuster zu verändern, sind erfolglos.

21
Q

Nenne die Merkmale der “ängstlichen” Persönlichkeitsstörung. (Cluster C)

A

selbstunsichere, dependente und zwanghafte PS

  • ängstliches, furchtsames Verhalten
  • wenig Selbstvertrauen
  • Empfindlich gegenüber Kritk

Viele Symptome ähneln denjenigen, die auch für die Angst- und depressiven Störungen auf der Achse I charakteristisch sind. Unmittelbare Zusammenhänge nicht belegt.

22
Q

Nenne Symptome, Prävalenz, Ätiologie und Therapie der selbstunsichere Persönlichkeitsstörung (Cluster C).

A

Symptome

  • Muster von Hemmung in sozialen Situationen, Minderwertigkeitsgefühle, extreme Empfindlichkeit gegenüber negativer Bewertung, gewöhnlich nur selten oder gar keine Freunde -> obwohl sie sich nach engen Beziehungen sehen, fühlen sich leer, depressiv und einsam, obschon sie die sozialen Fähigkeiten hätten. Sie habenaber Angst sich zu blamieren.

Prävalenz

  • 0,5% - 1%, Männer und Frauen gleich häufig (Korrektur)
  • Viele Betroffene leiden auch an sozialer Phobie.
    Unterschied
    • sozialen P.: fürchten soziale Situationen
    • selbstuns.: fürchten sozialen Beziehungen

Erklärung / Ätiologie

  • ähnlich wie Angststörung =biochemische Auffälligkeiten, genetische Disposition und gelernte Angstreaktion & entsp. Denkprozesse
  • psychoanalytisch = Missgeschicke mit Ausgrenzung und darauf folgende elterliche Massregelungen führen zur Überzeugung, nicht liebenswert zu sein
  • kognitiv-verhaltenstherapeutisch = Kritikerfahrung & Zurückweisung in der Kindeheit

Therapie

  • Behandlung ähnlich wie bei sozialen Phobien und Angststörungen
  • beginn Therapie in Hoffnung, akzeptiert zu werden und Zuneigung zu erfahren, fangen bald an, die Therapie zu meiden, da sie Zurückweisung fürchten
  • Aufgabe: Durch Unterstützung und Einfühlungsvermögen das Vertrauen des Patienten zu gewinnen
  • k_ognitive-verhaltens Therapie_
    • Training sozialer Fertigkeiten & Gedanken
  • Gruppentherapie
  • Medikamentöse Behanldung kann unterstützend sein
23
Q

Nenne Symptome, Prävalenz, Ätiologie und Therapie der dependente Persönlichkeitsstörung (Cluster C).

A

Symptome

  • Unterwürfiges und anklammerndes Verhalten, Trennungsängste, leht Verantwortung zu haben ab: Entscheidungen überfordern, “konformistisches” Verhalten, Anpassung an Wünsche und Erwartung der anderen, leiden unter Unglück, Einsamkeit, Depression, Selbstkritik und niedrigem Selbstwertgefühl. Anfällig für Suizidgedanken.
  • (Wegen fehlender Distanz zu anderen Personen, entwickeln sie keine eigenständige Persönlichkeit)*

Prävalenz

  • 2%, Männer und Frauen gleich
  • hohes Risiko für Angststörung und Depression

Erklärung / Ätiologie

  • psychoanalytisch = ungelöste Konflikte in oraler Phase, überbehütende Eltern, die jede Initiative des Kindes bestrafen (Liebesentzug)
  • verhaltenstherapeutisch = keine Selbstwirksamkeitsförderung: gelernt, sich abhängig zu verhalten
  • kognitiv = fehlangepasste Überzeugungen (dichomates Denken)

Therapie

  • schwierige Patienten, weil die Verantwortung über therapeutische Fortschritte alleine beim Therapeuten gesehen werden
  • psychoanalytische Therapie
    • Thema = Übertragung der Abhängigkeitsbedürfnisse auf Therapeut, ähnliche Strategien wie bei Depression
  • Gruppentherapie
  • kogntive-verhaltenstherapeutische Therapie
    • eigene Unfähigkeit und Hilflosigkeit hinterfragen
24
Q

Nenne Symptome, Prävalenz, Ätiologie und Therapie der zwanghafte Persönlichkeitsstörung (Cluster C).

A

Symptome

  • Übermässige Ordnungsliebe, “Perfektionismus”, interpersonale Kontrolle -> alles richtig machen zu wollen. Auf Regeln fixiert, unflexibel. Unfähigkeit, wichtiges von unwichtigem zu unterscheiden, rigide und unfähig, Aufgaben zu delegieren, Angst, Fehler zu machen, endlose Detailversessenheit.

Prävalenz

  • 2 -5%, (1 bis 2% znoj) doppelt so viele Männer wie Frauen
  • 20% Komorbidität mit Achse-I-Zwangsstörung

Erklärung / Ätiologie

  • psychoanalytisch = anale Stufe regrediert: strenge und übermässige Sauberkeitserziehung
  • kognitiv-verhaltenstherapeutisch = Abwehr von aggressiven Impulsen, dichotomes Denken (unlogische Denkprozesse), Übertreibungen

Therapie

  • nur in Therapie wegen anderer Störung (Angst, Dep.)
  • Konfrontation mit Reaktionsverhinderung nicht immer wirksam
  • besser: kognitive Verhaltenstherapie
  • psychoanalytische Therapie
    • Gefühle akzeptieren
    • Risiken eingehen
25
Q

Was ist das Diathese-Stress-Modell nach Fiedler?

vgl. Schizophrenie

A