6. Kognitive Therapie Flashcards
Epiktet
„Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben.“
Das kognitive Modell
Ereignis
Bewertung 1, 2, 3
Folge 1, 2,3
Der kognitive Ansatz
• Berücksichtigung von “inneren”, nicht-beobachtbaren Ereignissen (“private events”)
– z.B. Gedanken, Wahrnehmungen, Selbstaussagen, Einstellungen, Aufmerksamkeitsprozesse, innere Bilder
• Hauptintervention: “kognitive Umstrukturierung” = Veränderung dieser kognitiven Prozesse
Die rational-emotive Therapie (RET) nach Ellis (Mitte 1950er, später (1990er) in Rational-emotive Verhaltenstherapie (REVT) umbenannt)
- Nicht die reale Umgebung ist das Problem, sondern was wir innerlich daraus machen
- Menschliches Erleben ist durch “innere Leitsätze” (z.B. allgemeine Einstellungen oder Zielsetzungen) geprägt
- “Neurotisches” oder gestörtes Verhalten ist die Folge von “irrationalen Überzeugungen“
- Hintergrund: Ellis‘ Unzufriedenheit mit den traditionellen psychoanalytischen Therapieansätzen
Die „irrationale Dreieinigkeit“
Extraktion entscheidender Aspekte ́ „Muss-Überzeugungen“
Self-demandingness
Other-demandingness
World-demandingness
Self-demandingness
“Ich muss zu jeder Zeit und unter praktisch allen Bedingungen Hervorragendes (oder besonders Herausragendes) leisten und die Anerkennung (oder umfassende Liebe) wichtiger Personen erfahren. Sollte mir dies in den mir bedeutenden und geradezu geheiligten Bereichen nicht gelingen, so ist das schrecklich, und ich bin eine schlechte, inkompetente und wertlose Person, die wahrscheinlich immer versagen wird und die es auch verdient hat zu leiden.”
…Selbsthass, Angst, Depression, sozialer Rückzug, Zwanghaftig- keit, Suizid
Other-demandingness
“Wichtige Personen, mit denen ich lebe (oder zusammen- arbeite), müssen mich zu jeder Zeit und in jeder Hinsicht nett, zuvorkommend und fair behandeln. Sollten sie dies nicht tun, so ist es schrecklich, und diese Menschen sind niederträchtige, schlechte und wertlose Individuen, die mich stets schlecht behandeln werden und die kein angenehmes Leben verdient haben. Sie sollten zudem dafür bestraft werden, weil sie mich so widerwärtig geringschätzend behandelt haben.”
…Wut, Eifersucht, Selbstmitleid, Aggression, Rachsucht, emotionale Abhängigkeit
World-demandingness
“Die Bedingungen, unter denen ich lebe (meine Umwelt, die ökonomischen, ökologischen und politischen Verhältnisse) müssen in jeder Hinsicht und nachgerade zu allen Zeiten angenehm, sicher, sorgenfrei sowie leicht und schnell zu genießen sein. Sollten sich die Dinge nicht so verhalten, dann ist dies fürchterlich und deshalb für mich nicht auszuhalten. Ich kann dann mein Leben in gar keiner Weise genießen, es ist dann einfach nicht wert, gelebt zu werden.”
…geringe Frustrationstoleranz, Wut, Zorn, Depression, soziale Isolation, Apathie, Antriebsarmut, Angst, Sucht
Kategorien der irrational beliefs (Ellis)
• Absolute Forderungen (Ellis: “must-urbations”):
„Ich muss perfekt sein.“, „Die anderen müssen mich rücksichtsvoll behandeln“, „Die Lebensbedingungen müssen so beschaffen sein, wie ich das will“
• Globale negative Selbst- und Fremdbewertungen (Ellis: „global person-rating”):
„Ich bin ein Versager“, „Alles Vollidioten.“
• Katastrophendenken (Ellis: „awfulizing”):
„Wenn etwas nicht nach meinen Vorstellungen geht, ist das eine
Katastrophe“, „Wenn ich einen Fehler mache, ist das ganz schrecklich.“
• Niedrige Frustrationstoleranz (Ellis: “I can ́t standitis”):
„Ich könnte es nicht aushalten, wenn andere mich kritisieren“
Absolute Forderungen (Ellis: “must-urbations”):
„Ich muss perfekt sein.“, „Die anderen müssen mich rücksichtsvoll behandeln“, „Die Lebensbedingungen müssen so beschaffen sein, wie ich das will“
Globale negative Selbst- und Fremdbewertungen (Ellis: „global person-rating”):
„Ich bin ein Versager“, „Alles Vollidioten.“
• Katastrophendenken (Ellis: „awfulizing”):
„Wenn etwas nicht nach meinen Vorstellungen geht, ist das eine
Katastrophe“, „Wenn ich einen Fehler mache, ist das ganz schrecklich.“
• Niedrige Frustrationstoleranz (Ellis: “I can ́t standitis”):
„Ich könnte es nicht aushalten, wenn andere mich kritisieren“
Das ABC Modell
A Activating event (externes Ereignis) B Belief (Wahrnehmung und Bewertung) Entscheidend ist das "Belief-System“ (ich müsste..., ich sollte...) C Konsequenz auf emotionaler und Verhaltensebene
Sekundäres ABC - Symptomstress
….
Nach ABC…
A Activating event (externes Ereignis)
B Belief (Wahrnehmung und Bewertung
C Konsequenz auf emotionaler und Verhaltensebene
D Disputation irrationaler Annahmen
E Effekte nach Veränderung der kognitiven Sichtweise
Die Rolle des Therapeuten in der RET
- aktiv - direktiv
- rationales Modell
- z. T. pädagogisch - dozierend
- Empathie für Person, Skepsis gegenüber spezifischen Einstellungen
- Pragmatisch
Der therapeutische Prozess der RET
- Vermittlung der Grundlagen der RET
- Assessment des Belief-Systems (Fragen, emotionsprovozierende Methoden)
- Disputation irrationaler Annahmen (z.B. “Sokratischer Dialog”)
- Durcharbeiten zentraler Themen
- Vermittlung von Strategien zur Selbsthilfe, Beendigung
Techniken der RET
▪ Der sokratische Dialog („geleitetes Entdecken“)
▪ Vorstellungstechniken
(z.B. “Gleiche schwierige Situation. Es geht Ihnen jedoch besser, Sie sind optimistisch. Was ist anders, wenn es so wäre?”)
▪ Humor
▪ Selbst-Öffnung, Beispiele aus Therapeutenleben
(vgl. Unterschied zur “Abstinenz der Psychoanalytiker*In”)
▪ Sprichwörter, Lieder, Gedichte zur “Entkrampfung”
▪ Risikoübungen (“shame attacking exercises”) und weitere
Verhaltensübungen
▪ Hausaufgaben und Belohnung für Veränderungen
▪ Übernahme fixer neuer Rollen (“fixed role therapy”)