5. Expositions & Konfrontationsverfahren Teil 1 Flashcards
Definition von Expositionen
Übungen zur Aufhebung von Meidungsverhalten mit Abbau der negativ-emotionalen Reaktion auf bestimmte Situationen, Objekte, problemfelder oder Personen
Variationen der Expo. Traditionelle Bezeichnung
In sensu
graduiert
- (systematische Desensibilisierung)
In sensu
massiert
- Implosion
In vivo
graduiert
- Habituationstraining
in vivo
massiert
- Flooding
In sensu
graduiert
- (systematische Desensibilisierung)
In sensu
massiert
- Implosion
In vivo
graduiert
- Habituationstraining
in vivo
massiert
- Flooding
Wann graduiert vorgehen?
- körperliche Komplikationen wie Asthma bronchiale, Herzinsuffizienz, Epilepsie
- Pat. nicht zu massiertem Vorgehen motivierter
- Gefahr von psychotischen Entgleisungen
- Wenn Therapieziel in Wiedererlangen von Kontrollmöglichkeiten besteht (z. B. nach Traumatisierungen)
Wirkfaktoren Expo
• Lerntheoretisch: Gegenkonditionierung, Löschung und
Habituation (Marks)
• Verändertes (risikobereiteres) motorisches Verhalten führt zu (neuer) korrektiver (emotionaler) Erfahrung, woraus schließlich eigenständige kognitive Umstrukturierung des vorherigen störungsspezifischen (dysfunktionalen) Konstrukts erfolgt
• Erhöhung Selbstwirksamkeit (Meichenbaum)
• Modifikation semantischer Netzwerke (Foa)
Effektivität von Expositionsverfahren
- Unumstrittensehreffektiv!
- Angststörungen:65-90%
- Zwangsstörungen:50-75%
- In vivo Exposition ist in den meisten Studien bisher noch der virtuellen Realität (siehe Exkurs) überlegen
Effektivität: Meta-Analyse zur psychologischen Panikbehandlung expo
In Bezug auf Hauptsymptome, Panikanfälle, Angst, Depression, Beeinträchtigung ist die Konfrontation im vgl. zu Kognitive. VT, kognitiv, non Direktive, Warteliste
Neuere Meta-Analysen zur Exposition
- Spezifische Phobie: Exposition versus Warteliste d=1.05; Exposition versus andere Psychotherapien post-treatment d = 0.44, p < 0.001 und follow-up d = 0.35, p < 0.001 (Wolitzky-Taylor et al., 2008 Clin Psychol Rev; 33 Studien)
- Prolonged exposure bei PTSD (Powers et al., 2010; 13 Studien, 675 Pat.): primärer Outcome g=1.08; sekundäre Outcomes: g=0.77; Follow-up: primärer Outcome g=0.68; sekundär: g=0.41.
- Gleich effektiv wie KVT bei den meisten Angsterkrankungen und Zwangsstörung (Ausnahme: Vorteile kognitiver Ansätze bei sozialer Angststörung; Mayo-Wilson et al., Lancet Psychiatry 2014)
- Abbruchraten (z.B. bei Zwangsstörungen) bei Exposition vergleichbar niedrig wie bei anderen psychologischen Interventionen (18 %; Ong et al., 2016 J Anx Dis)
Expos in der Realität
- 12% aller CBT Therapeuten machen Expos (Cook et al. 2010)
* Bis zu 30% aller Patienten mit Ängsten/Zwängen verweigern Expobedingungen in RCTs (Foa et al. 2005)
Vernachlässigung der Expositionsverfahren –
ein Verstoß gegen die Regeln der Kunst!
Wann ist Exposition sinnvoll? Angst Panikstörung Agoraphobie Soziale Phobie Zwang: Kontrolle Gedanken Wasch Sammeln GAS Körperdysmorphe Störung PTSD Somatoforme Störung Essstörung konfrontieren mit:
Körpersymptome, ... Plätze, Kaufhäuser, U-Bahnen, ... Bewertungssituationen Unsicherheit, ob nicht .... Gedanken und deren Folgen Schmutz, ... Wegwerfen Sorgen vermeintlicher Entstellung Trauma(-aspekte) Körperliche Prozesse Essen, Einkaufen, Kochen, Mahlzeit essen, Gewichtszunahme, Figur (Video, Spiegel, Kleidung kaufen)
Wann ist expo noch sinnvoll?
• Konfrontation mit vermiedenen Empfindungen→ Tinnitus
• Konfrontationmitvermeintlichschädigenden Bewegungen → Schmerzen
• Konfrontationmitvermiedenenoderunangenehmen Gedanken→z.B. bei Katastrophisierung bei Schmerzen oder Tinnitus
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Ziele der Exposition/
Änderung von…..
Denken: eingeengt, angstdominiert
Aktivitätsradius:eingeschränkt
Selbstbild:wenig Zutrauen in sich und Bewältigungskompetenzen
Beziehungen: Anhängigkeit von Begleitung/Hilfe/Wohlwollen, entnervte Partner
Grundsätze der Expositionen
- Absichtliches arrangieren von Situationen
- ZielwurdezuvornachAnalysederProblematik abgeleitet
- AktivierungderSymptome
- Istgutvorbereitetundnachbereitet
- Es gibt so viele verschiedene Formen von Exposition, wie es Lernziele gibt