5. Situation und Interaktion – Zur Strukturierung der "Gesellschaft" Flashcards
- Kultur
(soziales) Handeln – Mensch(enbild) –Kooperation –soziale Interaktion
Kultur Handeln (als Grundbegriff) Mensch setzt sich mit Welt auseinander Kooperationsfähigkeit
=> Sitation analysieren, wie in dieser gehandelt werden, wie Aufbau u. wie interaktion zwischen Personen, der soz. Austausch abläuft –> sodass Ordnung/Struktur
- Interaktionen
a. Interaktionsstruktur
b. Definition der Situation (Thomas Theorem)
c. Ordnung der Situation
d. Einseitige vs. wechselseitige Interaktionsstruktur
– einseitig: individualistische Verhaltens- und Handlungstheorien
(1. G.C. Homans –utilarisitisch)
(2. M.Weber –sinnverstehende, hermeneutische Tradition)
–wechselseitige:
(1. G.H. Mead –symbolischer Interaktionismus (Pragmatische Tradition))
(2. E. Gofmann –Dramaturgischer Interaktionismus)
2.
a. Grundstruktur
Grundstruktur: Ego Alter
-wechselseitige Ungewissheit und Dyade (=Paar als einfachste soziale Beziehung)
Bsp.: Bewerbungsgespräch: was man macht und was man machen will
2.
b. Wie ist Situation zu definieren?
Bsp.: Bewerbungsgespräch mit Verspätung
- Misslingende Interaktion (aneinander vorbei)
- Hierarchische Interaktion (einer gibt vor, der/die andere reagiert)
- Konfligierende Interaktion (Beide verfolgen untersch. Ziele)
- Gelungene Interaktion (Gemeinsame Ziel wird verfolgt)
2.
b.
Thomas Theorem
Wenn wir eine Situation als real definieren, dann ist sie auch real!
Handeln wird von der Situation aus analyisiert:
- objektive Bedingungen
- Motive, Absichten, Einstellungen, d.h.- Vorstellungen davon
- Deutung der Situation, d.h. deren Vorstellung von den objektiven Bedingungen und das Bewusstsein der eigenen Einstellungen
These:
Menschen handeln/interagieren nicht auf Grundlage objektiver Gegebenheiten einer Wirklichkeit an sich, sondern auf der Grundlage der Deutung, die sie von dieser Wirklichkeit haben.
2.
c. Ordnung in der Situation
Dimensionen der Unsicherheit in Interaktionen (E. Goffman):
- Wie präsentiere ich mich?
- Wie bewältige ich Alltagssituationen?
- Wie gehe ich mit Regeln um?
- Wie organisiert man Zusammenleben?
These: Interaktion stellt Deutungs- und Bewältigungsaufgabe für einzelne Akteur dar
- d. Einseitige vs. Wechselseitige Interaktionstheorien
I. Einseitig: Individualistische Verhaltens- und Handlungstheorien
- G.C. Homans (ulitarisitische Tradition9
a. Reizhypothese
b. Erfolgshypothese
c. Werthypothese
d. Sättigungshypothese
e. Gerechtigkeitshypothese
- Max Weber (sinnverstehende, hermeneutische Tradition)
a. Handlungstypen (nach Weber)
I. Idealtypen:
-theoretisches Modelle der Wirklichkeit, deren Kern Regeln objektiv möglicher Zusammenhänge bilden!
- Vorab definiert und bei Anwendung hypothetischer Charakter
- Methodische Idealisierungen (Überhöhungen) dar
- nicht normative Zielvorstellung
- gedankliche Konstruktionen, die sich an Wirklichkeit messen müssen
- Differenz zu Realtypen
II. 4 idealtypische Handlungsformen:
-Zweckrationales Handeln – „Erwartung des Verhaltens von Gegenständen der Außenwelt und von anderen Menschen und unter Benutzung dieser Erwartungen als ‚Bedingungen‘ oder als ‚Mittel‘ für rational, als Erfolg, erstrebte u. abgewogene eigene Zwecke.“
- Wertrationales Handeln –„durch bewussten Glauben an den –ethischen, ästhetischen, religiösen oder wie immer sonst zu denkenden –unbedingten Eigenwert eines bestimmten Sich-Verhaltens rein als solches und (zwar) unabhängig vom Erfolg.“
- Traditionales Handeln –eingelebte Gewohnheiten. Grenzfall von sinnhaften Handeln, denn: “ es ist sehr oft nur ein dumpfes, i.d. Richtung der einmal eingelebten Einstellung ablaufnedes Reagieren auf gewohnte Reize.”
- Affektuelles Handeln –sinnhaft orientiert ist an aktuellen Affekten und Gefühlslagen orientiert: “es kann hemmungsloses Reagieren auf einen außeralltäglichen Reiz sein.”
b. soziale Beziehung
- “ein seinem Sinngehalt nach aufeinander gegenseitig eingestelltes und dadurch orientiertes Sichverhalten mehrerer.
- besteht also aus: in der Chance, dass in einer (sinnhaft) angebbaren Art sozial gehandelt wird, einerlei zunächst, worauf die Chance beruht.”
d.
II. Wechselseitig
- Symbolischer Interaktionismus (Pragmatische Tradition)
(Mead, Blumer)
Grundprämissen
(1)Menschen handlen ‘Dingen’ gegenüber auf der Grundlage der Bedeutung die sie ihnen geben
(2) Die Bedeutung soclher Dinge ist aus der Interaktion, die man mit seinem Mitmenschen eingeht, abgeleitet bzw. entsteht aus diesen
(3) Diese Bedeutungen werden in einem interpretativen Prozess, den die Personen in ihrer Auseinandersetzung mit den ihnen begegnenden Dingen benutzt, handhabt und verändert.
zu (1):
-Verhalten/Handeln wird nicht von außen determiniert, sondern Akteure geben Dingen Sinn/Bedeutung: Baum als Untersuchungsobjekt, Erinnerungsobjekt, Symbol für Liebe,…
zu (2):
-Sinn/Bedeutung ist weder den Gegenständen inhärent noch Folge innerpsychischer Prozesse, sondern wird zugeschrieben und zwar in Folge intersubjektiver Kontexte (soziale Erfahrungen, Traditionen, Sozialisation,…)
zu (3):
Sinn-/Bedeutungsmuster unterliegen sozialen Wandlungsprozessen
Fazit:
Fundament/Ausgangspunkt der dialogischen Handlungstheorie des Symbolischen Interaktionismus ist nicht individueller Handlungsakt oder Akteur, sondern Interaktion zwischen mehreren Personen.
=>
- Verhalten intrinsisch
- Sinn wird intersubjektiv zugeschrieben
- Sinnmuster unterliegen soz. Wandlungsprozessen
2.
d.
II.Wechselseitig
b) Dramaturgischer Interaktionismus (E.Goffman)
–körperliche Anwesenheit notwendig
–>Verhalteskonsquenzen
Definition:
Soziale Interaktion im engerern Sinne geschieth einzig in sozialen Situationen, …in denen zwi oder mehrere Individuen körperlich anwesend sind, und zwar so, dass sie aufeinander reagieren können.
- Körperliche Anwesenheit als Strukturmerkmal sozialer Interaktionen hat Verhaltenskonsequenzen:
Erwartungsdruck: Reagieren müssen: Blickwechsel, Lächeln, …
Kommunikationszwang: Soziale Indentifikation –Klassifikation der Interaktionspartner mittles Erscheinung (Kleidung, Stimme, …)
–Gefahr der Stigmatisierung –Diskreditierende Eigenschaft
Aufmerksamkeitsfokussierung: Thematische Strukturierung der Interaktion
Wechselseitige Wahrnehmung: Wahrnehmung der Wahrnehmung
Verletzbarkeit: Körper als Adresse von Angriffen
Image Managemenet: Selbstpräsentation
- Kontrolle der Informationsausgabe (Kontrollierbares Verhalten –Sprache, ev. Mimik, Körperhaltung) (Nicht kontrollierbares Verhalten –Erröten)
Interaktion ist Schauspiel auf der “sozialen/gesellschaftlichen Bühne”
- Vorderbühne: Raum der Performance/offizielle Geschehen
– Kontrolle der Selbstdarstellung
Ziel weder moralisch (wahr/falsch) noch normativ (gut/schlecht), sondern wie gelingt Kontrolle der Situation und wechselseitige Beeinflussung
Ressource: Ausdrucksreservoir/ Fassaden
a. Räumlich: Wohnung, Kneipe, Büro, …
b. Persönlich: Statussymbole, Kleidung, Mimik etc.
c. Sozial: Erwartungen, Rollenmuster
Ziel: Verbindung von Normalität und Individualität
-Hinterbühne: Raum der Vertraulichkeit/Inoffiziellers Geschehen
Unbeobachtet
Man muss nicht Erwartungen erfüllen