2. Soziologie als Kultur- und Handlungswissenschaft Flashcards

1
Q

Soziologie zwischen Natur- und Geisteswissenschaften

A

Kulturwissenschaftliche Perspektiven
Bedeutung von Differenzen

Naturwissenschaften vs. Geisteswissenschaften
Ziel:
a. kausale Erklärung via Gesetze
b. Verstehen via Beschreibung
Gegenstand:
a. Welt ist (vor)gegeben
b. Welt ist (sozial) konstruiert

Sozial- Kulturwissenschaften (Wirklichkeitswissenschaften)

  • erklärendes Verstehen
  • Praxis

Differenzen, mit Sinn und Bedeutungen zu tun, dies gilt es aufzuklären
Versuch, diesen Sinn zu rekonstruieren?

  • Strukturalistische Lesarten – Beziehung/Relationen zwischen Zeichen, Strukturen
  • Phänomologisch-hermetische Lesarten – Sinn findet sich in den Intentionen, Absichten der Akteuren
  • verhaltenswissenschaftlich-interaktionistische Lesarten – Sinn ergibt sich aus Koordination von Handlungen, Praktiken
  • sprachspielorientierte Lesarten – Sinn liegt in der Sprache
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2
Q

zw. Natur- und Geisteswissenschaft

Fazit

A

Fazit:
Kulturwissenschaften/Soziologie untersuchen, wie Menschen Unterscheidungen treffen, welchen Sinn diese historisch, kulturell, sozial bedingte Unterscheidungen für die Lebensführung und die soziale Praxis besitzen.
Es geht um Wissensbestände, Sinn, allgemein um Kulturbedeutsamkeit von Phänomenen.

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3
Q

Kultur als “Leit-/ Orientierungssystem”

- Kulturbegriffe

A

Kulturbegriffe (Kb)
Ideen/Interessen
Alltagswissen

Kultur (als menschliche Lebensweise)
-normative Kb (K.[vermittelt zw. Sittlichkeit/Moral u. Natur] vs. Zivilisation [gesell. Regeln])
–Entgrenzung: Totalitätsorientierter Kb. (K = Gesamtheit der Lebensformen einer soz. Gruppe)
–Eingrenzung: Differenzierungsth. Kb. (K = ein Handlungsfeld [Teilsystem] neben anderen)

-Sinn-/bedeutungsorientierter Kb. (K = Kompex von Sinn- u. Ideensystemen – Mensch animal symbolicum)

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4
Q

Kultur als “Leit-/ Orientierungssystem”

-Ideen und Interessen

A

Interessen (materielle und ideelle) nicht: Ideen beherrschen unmittelbar das Handeln der Menschen.
aber: die ‘Weltbilder’ welche durch ‘Ideen’ geschaffen wurden, haben sehr oft als Weichensteller die Bahnen bestimmt, in denen die Dynamik der Interessen das Handeln fortbewegte.

  • Mensch bezieht sich, “verwendet” Ideensysteme/Ideologien (hat Interesse daran)
  • es gibt “nicht empirische” Aspekte der Wirklichkeit (Ideen, die wirken [können])
  • Ideensysteme als Modelle von (Abbild) und für (Vorbild) Realität
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5
Q

Kultur als “Leit-/ Orientierungssystem”

-Interessen vs Ideenkausalität oder (diachrone) Wechselwirkung

A

Interessen vs Ideenkausalität oder (diachrone) Wechselwirkung
–> Sinnbezogenheit des Handelns (Interessen: Heilssuche) und Handlungsbezogenheit des Sinns (Ideen: Gebote)

Kultur ist Komplex von Ideensystemen, mit denen sichdie Akteure ihre Welt als bedeutungsvoll “erschaffen” und die das Handeln wiederum eingrenzen (können)

Untersuchung des Alltagswissens zentral:
-Somit rückt Handeln/Praxis ins Zentrum des soziologischen Interesses

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6
Q

Soziologie = Handlungswissenschaft

A

Definition “Soziologie … soll heißen: Eine Wissenschaft, welche soziales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Ablauf und seinen Wirkungen ursächlich erklären will.”

– D.h. Kopplung von Gegenstandsbereich (soziales Handeln) und Methode (deutend verstehen/ursächlich erklären)

vorläufiger Gegenstand: Handeln
“Handeln soll dabei ein menschliches Verhalten heißen, wenn und insofern der oder die Handelnden mit ihm einen subjektiven Sinn verbinden”

– D.h. Kopplung von Verhalten und subjektivem Sinn (Absicht, Intention, Zielsetzung) = Handeln

zu Methode: Sinnverstehen
Sinn ist Geistige Tätigkeit, Absichtlichkeit, Orientierung und Zielsetzung “… Die Kür, das Wählen, die Freiheit des Sich-so-verhalten-Könnens aber nicht so-verhalten-Müssens” macht aus Verhalten dann Handeln

Wie lässt sich Sinn bestimmen?
-Sinn immer kontextbezogen und prozedural und Folge interaktiver Prozesse
–Relevanz mit Blick auf konkrete Situation
–Biographischer Kontext
–Langfristige soziale Kontexte

-Subjektiver Sinn
–Integration des Akteurs in Situation (Sinnbezogenheit des Handelns)

-Sozialer Sinn
– Soziale Struktur ‘vereinnahmt’ Akteur (Handlungsbezogenheit des Sinns)

-Soziologische Analyse
–will sinnhafte, bedeutungsvolle Strukturen herausarbeiten, das Sinngewebe, das aus ineinandergreifenden Systemen interpretiertbarere Symbole besteht.

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7
Q

Wie lässt sich Sinn verstehen?

A

Erkenntnisstile der Distanzgewinnung

Subjektiver Sinn hängt mit Handeln zusammen
-deutendes Sinnverstehen: Differenz Zwinkern und Zucken

Sozialer Sinn (Bruch mit common sense - Sonderwelten)
-Ethnologie/Chicago School
–Anerkennung von Fremdheit und Reflexive Bezugnahme auf eigenen Erkenntnisprozess
–Stadt als Laboratorium

-Soziologie des Alltäglichen
–Aufklärung unbewusster Handlungs- Denkweisen
–Verfremdung des Normalen (Ethnomethodologie)
––Krisenexperiment
––Disability Studies (Untersuchungs des Alltags von gesellschaftlichen Außenseitern)
––Konversationsanalyse

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8
Q

eigentlicher Gegenstand: Soziales Handeln

A

“Soziales Handeln aber soll ein solches Handeln heißen, welches seinem von dem oder den Handelnden gemeinten Sinn nach auf das Verhalten anderer bezogen wird und daran in seinem Ablauf orientiert ist”

D.h. Kopplung “Handeln” + “(Sinn-) Orientierung am Anderen” = soziales Handeln”

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