2.) Schematherapie - Einführung Flashcards
‼️ prüfungsrelevant ‼️
📖 Kapitel 1.3: Psychologische Grundlagen, aus Roediger, E. (2016). Schematherapie: Grundlagen, Modell und Praxis. Schattauer Verlag.
NACHARBEITEN !!
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Der Einfluss wiederkehrender Muster
⁉️ Kennen Sie wiederkehrende Muster von sich? Beispielsweise…
… AußenseiterIn in neuen Gruppen sein?
… sich in Beziehungen zu Menschen die Ihnen wichtig sind aufzuopfern?
… ggü Menschen die in hohen beruflichen Positionen sind unsicher werden und verkrampft sein?
… in stressigen Situationen schnell aus der Haut fahren und sich selbst nicht wiedererkennen?
… ständig in der Uni das Gefühl zu haben, dass das was Sie leisten nicht ausreicht oder jemand sehen könnte, dass Sie nicht gut genug sind?
⁉️ Und verursachen diese Muster Kosten? Beispielsweise… … so viel arbeiten bis dass ihr Körper streikt.
… auf Familienfeier immer der/diejenige zu sein der aushilft, während die anderen Familienmitglieder sich bedienen lassen.
… am Arbeitsplatz mit KollegInnen anecken, weil sie bei Stress ungehalten sind.
… eine nach der nächsten Beziehung verschleißen und immer frustrierter werden.
… zum Entspannen auf Cannabis oder Alkohol zurückgreifen, weil Sie sonst nicht mehr abschalten können?
- obwohl bspw neu in Gruppe, ohne dass sie einen kennen -> immer im gleichen Muster sein
- immer wieder in die identischen Dinge reinrutschen
- > ist auch gar nicht schlimm, da diese Heterogenität ja auch wichtig ist
=> ES GEHT ALSO NICHT DARUM die Muster aufzulösen, sondern um die Frage: Wann entstehen durch dieses Muster kosten? Wann hat man einen Leidensdruck, wo man merkt, dass das Muster verhindert, dass man Dinge umsetzt, die man eig gerne umsetzen würde?
- zB so viel arbeiten, dass man nicht mehr dazu kommt, sich zu entspannen + nicht mehr richtig schlafen kann
- oder wenn man ständig andere Menschen in den Kopf stößt
- auch schlecht, wenn man immer wieder unzufrieden ist in einer Beziehung -> sodass jede Frustration dafür sorgt, dass man Bez nicht mehr als etw Schönes sieht
➡️ Dann haben Sie ein Gefühl dafür, in welcher Qualität sich eine manifeste psychische Störung bei Ihnen niederschlagen würde, wenn sich aus Ihrem jeweiligen Muster eine Psychopathologie entwickeln sollte.
↪️ d.h., wenn man eher der Aufopferungsvoll-Typ ist, der fpr alle alles macht, dann weiß man, dass wenn es so weitergeht + iwann in eine Psychopathologie hineinrutscht, man prädistiniert dafür ist, dass man iwann vllt eine Persönlichkeitsstörung, Burnout-Symptomatik, Psychosomatik u.Ä. entw
- eine manifeste Abhängigkeitserkrankung, depressive Störung usw. können entstehen
💡wir haben ALLE Muster + untersch uns dadurch nicht von unseren Patienten
☝️ ALLERDINGS aber im Ausmaß, inwiefern unsere Muster verhindern, dass wir noch idL dazu sind, dass es für uns passend ist
❌ das Problem ist, wenn man nicht mehr idL ist Grenzen zu ziehen !
↪️ wenn also der fktnale Part fehlt, dann rutscht man rein in eine Psychopathologie
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Wozu der Fokus auf Persönlichkeit?
➡️ allg
☝️ in Üeinstimmung mit Annahme d. Devianz
↪️ postulieren meisten ätiologischen Modelle
👉 Auslenkung mit „zu viel“ / „zu wenig“
👉 in unterschiedlichsten Bereichen
↪️ aus einem „Normalzustand“
🔺 Polarität
▫️ = Was ist Gegenpol, um dagg zu wirken?
✔️ kann hinzugezogen werden als hilfreiche Heuristik
👉 für Auswahl geeigneter therapeutischer Interventionen
↪️ entspr auch d. Beziehungsgestaltung + Bedürfnisanalyse
(siehe nächste Folien)
- hier gehts darum: Ab wann hat ein P Leidensdruck? Und wie schafft man es diesen zu minimieren?
- Polarität bedeutet, was ist der Gegenpol, um dagg zu wirken
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🔺Werte und Entwicklungsquadrat
—> Abb.
🔺 Prämisse
➡️ jede Eigenschaft/Persönlichkeitsmerkmal
👉 kann nur zu einer konstruktiven Wirkung gelangen
✅ wenn sie sich in ausgehaltener Spannung zu einem positiven Gegenwert befindet
(Helwig, 1967)
🔺 adaptive Ressource
(was ist die Charaktereigenschaft, die dahinter steht, wenn man bspw zu viel Dependenz hinweg nimmt)
Hier:
▫️ dependent
↪️ Beziehungsfähigkeit
- sich zurücknehmen können ist ganz wichtig in einer Bez
—> es geht nicht darum zu sagen, dass die Eigenschaften an sich schlecht sind + nicht mehr gezeigt werden sollen, sondern viel mehr gehts darum, dass das zu viel an D abschneiden + Rest behalten
—> es geht darum P zu vermitteln, dass er an sich als Person pos Ressourcen mitbringt, die er auch behalten darf + damit stärkt man den Selbstwert u. das, was P bereits hat
—> P soll also nicht jmd anders werden
—> sondern das nehmen, was da ist
ALSO was ist die 🔺adaptive Ressource = die Fktionalität hinter dem Symptom
↔️ Welchen dysfunktionalen Gegenpol gibt es zu Dependenz?
❌ unverbindlich
- dem ist es völlig egal, was mit anderen Menschen ist
- kann dazu führen, dass man sich nur noch um sich selber kreist
- kann auch dysfktnal sein -> da man dann niemanden mehr hat
- man entgeht der Aufopferung, aber verliert andere Menschen, weil diese nichts mit einem zutun haben wollen, da auch nicht verlässlich ist
—> P also nicht dazu bringen unverbindlich zu sein, sondern EIGENSTÄNDIG
✅ Eigenständigkeit
- auf der einen Seite ist man in einer Bindung
- auf der anderen Seite hat man Autonomie
👩⚕️ was man möchte ist:
☝️ dass die Dependenz etw zurücktritt zu Gunsten d. Beziehungsfähigkeit
☝️ die sich dann entw zur Eigenständigkeit
➡️ wenn man dieses Schema also P aufzeigt, ist einem ziemlich klar, wo man mit P hinmöchte
❌ Problem ist also häufig die Deprivation (?) in den Gegenpol
↪️ Bewältigungsmechanismus d. P ist häufig nicht hilfreich
🍺 mal ein Bier, aber nicht jeden Tag
🚘 mal rasen, wenn niemand da ist, aber nicht immer
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➡️ überlegen Sie, welche adaptiven Ressourcen hinter den jeweiligen Persönlichkeitsstörungen verbergen.
🔺Werte und Entwicklungsquadrat
(Vgl. auch Fiedler)
—> Abb.
- was ist das, was P mitbringt, wenn man abschneidet
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Werte und Entwicklungsquadrat
➡️ Das 🔺Diathese-Stress-Modell
👉 Vulnerabilität durch bes dispositionelle Verletzbarkeiten 😭 🧬 🤕
(🔺Diathese
▫️ = Einfluss durch Interaktion mit Erbeinflüssen
▫️ /(epi-)genetischen Phänomenen)
👉 psychosoziale Risikofaktoren 👩❤️👨 🎰
👉 Krisen 🤯📉
👉 Kompetenzen 😁 💪 🤩
➡️ ein stabiles System wird in Krise aus Bahn gelenkt
🤪 sodass es pathologisch wird
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Werte und Entwicklungsquadrat
☝️💡 Merken
🔎 Suchen Sie nach Entwicklungsmöglichkeiten, die hinter vordergründigen Wünschen d. Pn stehen ☝️
👩❤️💋👨 Wunsch nach Bindung
👉 Aushalten von Allein-Sein
👉 Wagen von Autonomie
🧠 Wunsch nach kognitiven Modellen
👉 Einlassen auf Emotionen + Bauchgefühl
🤩 Wunsch nach Anerkennung/Selbstwerterhöhung
👉 ?
👉 sich selbst Anerkennung schenken (Anerkennung im Selbst/inneren suchen, anstelle es von anderen abhängig zu machen), sich selbst loben, aber auch anderen Anerkennung schenken (???)
👉 Fokus nicht auf persönliche Leistung, sondern eigene Persönlichkeit, eigene Existenz und Dankbarkeit richten -> sprich Zustand des eigenen “Seins” zelebrieren + dankbar annehmen (???)
🤓 Wunsch nach Kontrolle
👉 ?
👉 Vertrauen fassen (sowohl in andere Menschen, als auch in sich selbst)
👉 Kontrolle auch mal “abgeben” und schauen, was passiert (ob’s wirklich so dramatisch ist und schlimme Dinge Konsequenz von “Kontrollverlust” sind, oder ob’s auch etwas Erleichterndes haben kann, nicht ständig alles kontrollieren zu “müssen”) (???)
👉 Entspannung + Achtsamkeit (???)
💪 Wunsch nach Autonomie
👉 ?
👉 Wagen von Bindung + Vertrauen
👉 Aushalten von Intimität + Anwesenheit anderer (bspw. Zweisamkeit (o.Ä.) -> Bindung)
☝️💡 ALSO nicht nur das Gegenteil von dem, was die P haben, sondern auch von dem, was sie vorschlagen !!
- wenn jmd zB hochleistungsstark ist, der wird fragen, ob’s etw gibt, dass er extrem leistungsfähig wird
- Lösungsvorschlag d. P wird meist das sein, was auch zur Psychopathologie geführt hat
- dann muss man ihm helfen die Kontrolle zu verlieren, dass er das akzeptiert, dass man als TherapeutIn jetzt die Führung hat + sagt wo’s langgeht + P das lernt auszuhalten
- man will hin zum Schmerz, da wo es weh tut
- derjenige der leistungsfähig ist hat Angst davor, dass er gar nicht so leistungsfähig ist
- oder derjenige, der sehr viel Kontrolle übernimmt, hat möglw Angst davor, Kontrolle abzugeben
—> da muss man hin
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Aufhebung der Trennung von Pers.-St. und anderen Störungen entsprechend der Achsen in DSM 5
- in DSM 5 wurde Persönlichkeitsstörung aufgehoben
- das ist nicht so von Vorteil
- von der Realität aus ist es nicht so, dass man eine Störung unabhängig von der Persönlichkeit + Lebensbiografie bertrachten kann
- weil Persönlichkeit + Psychopathologie immer mitein verwogen ist + zsmgehört
—> das bedeutet für die Schematherapie, dass man mit jedem P = jeder Pgruppe arbeiten kann + nicht nur mit Persönlichkeitsgestörten
—> Abb.
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Was ist ein Schema?
-> das muss man ausw lernen
🔺 Schema
🥸 weitgestecktes, umfassendes Muster oder Thema
... besteht aus ... 💭 Erinnerungen 😭 Emotionen 🧠 Kognitionen 🥵 + Körperempfindungen
👤 bezieht sich auf Betreffenden selbst
🫂 + seine Kontakte zu anderen Menschen
👧 in Kinderheit/Adoleszenz entstanden (😕 schädigende Kindheitserlebnisse)
👩 wurde im weiteren Verlauf d. Lebens stärker ausgeprägt
🤪 ist stark dysfunktional (Pers.-St.)
☝️ WICHTIG
👉 Verhalten ist Ausdruck d. Schemas
❌ ABER NICHT das Schema selbst
- Schemata entst meist daraus, dass man merkt, es gibt neg Affekte + Situationen, die ungünstig erscheinen + wenn man sich auf eine best Art + Weise verhält, führt das dazu, dass man sich besser fühlt
- bspw in Schule immer Kleinste + Jüngste, konnte sich niemals durchsetzen
- > also Angepasste geworden, um nicht auf Nase zu bekommen
- > oder Einzelgänger geworden
- da kann man mal gucken, dass man sieht, wann sich das ausgebildet hat
- > schwierig in Meta-Perspektive + Achtsamkeit zu kommen, da Automatismen sich gebildet haben
- > wurde ü Jahre hinweg als Strategie gelernt ♟
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Welche Muster erwarten Sie bei den folgenden Patienten?
Hans-Peter, 61 Jahre, gibt an, dass es Probleme in der Ehe gäbe. Seine Frau wolle ihn verlassen. Sie sage, dass es ihr in der Ehe an Emotionalität fehle und dass sie auf Hawai einen Hula-Hula-Tänzer kennengelernt habe; sie wolle mehr von dem „heißen Leben“. Der Patient zeigt seither depressive Symptome. Anamnestisch berichtet er, dass sein Vater -Kriegsgeneration- sehr dominant gewesen sei im Elternhaus viel gespart worden sei. Da er noch vier Brüder gehabt habe sei von allem sehr wenig da gewesen.
- Wie ist der P wohl aufgewachsen?
- Wie sah das in seinem Elternhaus wohl aus?
- Was hat er entbehren müssen?
- Wo sind vllt auch Probleme entstanden? (Sehr dominanter Vater, musste sich zurückstellen, es ging nicht um Hans-P)
- Was ist auch das, was er dadurch als Persönlichkeitseigenschaft herausgearbeitet hat?
- > ALSO wie stellt man sich HP vor?
- Warum will seine Frau jetzt einen Hula-Hula-Tänzer haben? Was sagt das ü HP aus, was haben wir da für ein Gefühl wie HP sein wird?
- Und inwieweit ist das, was HP in seiner Ehe zeigt das, was er in seiner Kindheit gelernt hat + was sich als Schema ausgeprägt hat?
- Warum rutscht er dann in eine Depression, anstatt bspw aggressiv zu werden?
- Depression ist eine Ausprägung dieses Musters + seiner Bewältigungsversuche
- Warum ist es gut mit HP zsm zu sein, was er aus seinem Elternhaus mitgebracht hat + was ihn auch schätzenswert gemacht hat für seine Frau?
—> es gab nur ein ZU VIEL von dieser Ressource - Was ist nun also dieses zu viel + was ist die adaptive Ressource?
- Was erwartet man, wie HP in Kontakt ist? Und warum ist er so?
-> d.h. wenn wir davon ausgehen, dass HP best Dinge in Kindheit geprägt haben + das auch der Grund ist, warum ihn seine Frau ausgewählt hat als Partner, auch wenns zu viel ist
—> inwieweit wird er sich in Psychotherapie auch bei einem so verhalten?
—> Und wie äußert er seinen Therapiewunsch? Wo möchte er hin + wo muss man eig hin?
Das ist seine Frau:
Marion, 57 Jahre, gibt an, dass sie sich während ihrer Kindheit und Jugend viel um die kranke Mutter habe kümmern müssen. Diese sei an einer neurologischen Krankheit verstorben. Ihren Vater hätte sie nie kennengelernt; dieser hätte während der Schwangerschaft der Mutter einen Herzinfarkt erlitten. Sie habe die letzten Jahrzehnte mit Hans- Peter zusammengelebt und seine ruhige Art geschätzt. Seit einem Urlaub auf Hawai wisse sie nun was Leben bedeute. Sie liebe die heißen Nächte. Es gäbe jedoch Probleme auf der Arbeit, da sie auch am Schalter bei der HaSpa Hawairock trage.
- Was hat Marion gelernt?
- Was ist das, was sie befürchtet hat?
- Welche Kosten hatte Marion, welche Bedürfnisse musste sie zurückstellen?
- Inwieweit hat Marion hier versucht, durch ihr Verhalten/durch das Muster, was sich hier ausgeprägt hat, was hat sie versucht zu erzielen, um einigermaßen durchs Leben zu kommen? - was ja durchaus ganz schwierig ist
- hier sieht man eine >Krise
- also der Urlaub, der etw in ihr ausgelöst hat, was jahrelang in ihr geschlummert hat, was sie zugedeckt hat die ganze Zeit
- jetzt ist sozusagen dieser Gegenpol aufgemacht: von der einen Dysfunktionalität in die andere Dsyfunktionalität
—> von “ich stelle mich zurück” zu “ich verlasse meinen Partner + übertrage es auf der Gegenseite” - man kann sich vorstellen, dass sie wieder die Kosten haben wird, weil sie nicht in die Funktionaliät hineinkommt, wenn sie bspw bemerkt, dass ihr Tänzer nicht der Verlässlichste ist
—> Gucken: Bekommt man das Muster von Marion identifiziert, auch im Zsmhang mit HP? Wo passen die beiden zsm, wo geht das beides Hand in Hand? Also wo haben sich beide Schemata gut ergänz? - sie haben gut zsmgepasst + waren viele Jahre zsm + verheiratet + hatten eine Kollision (Schlüssel-Schloss-Prinzip)
- vllt nicht 100% glückliches, aber stabiles System
—> Und wo ist die Entwicklungsrichtung, die beide vornehmen müssen?
—> Paartherapie bedeutet immer: Beide tragen 50% Anteil am Gelingen/Scheitern d. Partnerschaft
—> Wo hat also jeder seinen Anteil + wo gehen die beiden Schemata dys/fktnal inein ggü
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Schemata – Woher kommt die Reinszenierung?
❌ zentrales Problem ❌
➡️ Pn streben auch in Therapie nach „Mehr desselben“ im Sinne eines 🔺Konsistenzerlebens!
- Pn neigen ABER dazu in ALTE MUSTER zurückzufallen (bes in Hoch-Stress-Situationen)
= 🔺Konsistenzstreben
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Schemata – Woher kommt die 🔺Reinszenierung?
➡️ 🔺Schema werden im Alltag 🔺getriggert
👉 durch vorbew Wiedererkennen 🧠🔎🧩
↪️ strukturähnl Situationen 👯
👉 wirken 🔺Schemata als
♻️ wahrn.lenkende 🔺Attraktoren 👁
bzw.
👉„🔺Trigger“ 👊
👉 + 🔺unbew Verhaltensschablone 🙈📐
(➡️ 🔺Isomorphismus zw aktuellen Reizen + abgespeicherten Mustern)
• Vgl. Komplex nach C.G.Jung: „lebhaft emotional betontes Bild von innerer Entschlossenheit; jedes vergleichbare Erlebnis wird in der Folge im Sinne des Komplexes gedeutet und verstärkt den Komplex“
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