2& 3 Sozialkonstrutivsmus + Geschlechterrollen + Sex & Gender Flashcards

1
Q

Grundannahmen von Sozialem Konstruktivismus

A
  • Watzlawick, 1984: dass wir die Realität nicht entdecken, sondern sie erfinden
  • Hare-Mustin & Maracek: nicht passives oberservieren der Realität, sondern aktives konstruieren von Sinn, der unsere Wahrnehmung und Erfahrung beeinfusst
  • Westmeyer: Soziales Produkt, statt absolute Realität
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2
Q

Ankereffekt - generell

A

Tversky und Kahnemann, 1974
- “is the disproportionate influence on decision makers to make judgments that are biased toward an initially presented value”
- einer der robustesten

  • Heuristik bei Urteilsfindung: Orientierung an angegebenen Werten bei Schätzfragen, um Komplexität bei Schätzen zu reduzieren -> hilfreich, doch mögliche schwere systematische Fehler
  • Beeinflusst Wahrnehmung (Wein…)
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3
Q

Constructionists

A

Menschen, die die Perspektive haben, dass Gender nicht von seinem Kontext getrennt werden kann -> Gender wird vom Empfänger konstruiert

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4
Q

Alpha und Beta Bias - generell
(was ist Alpha und was Beta Fehler)

A

Beim Schließen von Stichprobenergebnissen auf Populationsverhältnisse können zwei Arten von Fehler auftreten

Alpha-Fehler: NH wird fälschlicherweise verworfen -> hohe unnötige Kosten - stärkere Konsequenzen

Beta-Fehler: Richtige AH wird zugunsten NH abgelehnt -> Chancen auf Verbesserung verpasst

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5
Q

Alpha und Beta Bias in Geschlechterforschung

A

Alpha Bias: Unterschiede übertreiben - Ähnlichkeiten übersehen

Beta-Bias: Unterschiede minimieren oder ignorieren; Unterschiede übersehen

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6
Q

Positionen in Geschlechterforschung und welche Bias haben sie:
Maximalisten

A

Annahme von fundamentalen Unterschieden zwischen M und F
-> Größere Tendenz zum Alpha Fehler

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7
Q

Positionen in Geschlechterforschung und welche Bias haben sie:
Minimalisten

A

Annahme fundamentaler Ähnlichkeit der Geschlechter
-> Größere Tendenz zu Beta Bias

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8
Q

Sozialkonstruktivismus und Bias

A

Bias nicht als Fehler, sondern als systematische Tendenz, bestimmte Aspekte besonders zu akzentuieren

  • Wissen beeinflusst vom Standpunkt des Wissenden

-> Was sind die Konsequenzen eines Ansatzes, nicht welcher ist richtig oder falsch

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9
Q

Welche Alpha- Biases gab es in der Genderforschung?

A
  • Studium von Frauen - weniger kognitive Funktionen aufgrund großer Unterschiede
  • Berufstätigkeit von Müttern schädigt Kinder
  • Unterschiedliche Moral der Geschlechter - Fürsorge und Fairness von Carol Gilligan
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10
Q

Welche Beta- Biases gab es in der Genderforschung?

A
  • Gesetzt ist für alle gleich -> doch bestehen andere Bedingungen
  • Kinderbetreuung: Elternzeit beide, doch nur Frauen (nur 25% M)
  • Verzicht auf Frauenquote: Haben zwar Zugangschancen, doch nicht real gegeben
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11
Q

Sex: Biologisches Geschlecht

A
  • Chromosomale Ausstattung, primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale
  • Mann und Frau
  • Gesellschaft spielt keine Rolle für Biologie, aber darauf, wie wir Unterschiede interpretieren
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12
Q

Gender: Soziales Geschlecht

A
  • Sozial konstruiertes Geschlecht - psychologische Eigenschaft und Rollenzuweisungen
  • Mehr fluid
  • Maskulin und feminin

“a social label by which we distinguish two groups of people”

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13
Q

Revision Personenstandgesetzt zur Geschlechtsbestimmung 01. 11. 2022

A

Wenn weder männlichem noch weiblichen Geschlecht zuortbar, dann braucht es keine Angabe in Geburtenregister
(und nicht Entscheidung der Eltern + Op)

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14
Q

Ann Oakley - Sex und Gender

A

1972
- Sex = biologische Unterschiede zwischen männlich und weiblich

  • Gender = Sache der Kultur: Bezieht sich auf die soziale Klassifizierung “maskulin” und “feminin” - nonphysiological components; traits, wo Sex als stimulus varibale agiert, unabhängig, ob dieses auch der Grund ist
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15
Q

Geschlechterrolle

A

Attributes made by others

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16
Q

Gender Identity

A

Assumptions und supposition about one’s own properties

  • Charakteristiken, die ein Individuum ausbildet und internalisiert nach Stimulus durch biologisches Sex
  • Umfasst Geschlechtsrollenidentität und Geschlechtsrollen-Selbstkonzept
17
Q

Problem bei nutzen von Sex

A

Wird genommen als erklärender und nicht deskriptiver Begriff

–> Zeigt die underlying und nicht untersuchten Annahmen, dass Biologie Geschlechtsunterschiede bestimmt

18
Q

Problem Nutzen von Gender

A

Verwässert mittlerweile
- gender als gewollter gesehen und so auch bei gemeintem sex gender nutzen

19
Q

Soziale Rollen

A

= Summe der Erwartungen, die dem Inhaber in einer sozialen Position über sein Verhalten entgegengebracht werden

= Eine Rolle bezeichnet damit die Summe der Rechte und Pflichten, die zu einer bestimmten Position gehören, unabhängig davon, wer der Träger dieser Position ist. In der Regel hat jede Person in ihrem Lebensbereich mehrere Positionen und damit auch Rollen inne
- Beinhaltet Rollenkonflikte

20
Q

Unterschied Rollenverhalten
und Rollenattribute
(Ansprüche der Gesellschaft)

A

Ansprüche an das Verhalten der Träger von Positionen
vs.
Ansprüche an sein Aussehen und seinen Charakter

21
Q

Geschlechterrollen

A

Erwartungen, die weiblich vs. männlich mit sich bringen
-> Männer werden erwartet männlich zu sein, Frauen feminin

22
Q

Geschlechterrollen im Wandel

A

Keine Bildung + Kein Wahlrecht -> Universitäten und Emanzipationsbewegung (20er)
- Rückschritt in 30er unter Nazis und Weltkrieg: mit Fokus auf Mutterrolle
- 50er: Hausfrauenideologie - kochen und hübsch aussehen

  • DDR: Gab keine Hausfrauenideologie, weil alle anpacken mussten
23
Q

Folge von Geschlechterrollen

A

Normative Erwartungen, an biologisches Geschlecht geknüpft

  • Arbeitsteilung
  • Hierarchische Beziehungsstrukturen (Machtverteilung)
  • Geschlechterstereotype
24
Q

Geschlechtersterotype

A

Als wünschenswert angesehene Eigenschaften, Interessen oder Fähigkeiten, die der Mann oder die Frau haben soll je nach herrschendem Leitbild von Männlichkeit oder Weiblichkeit

  • auch negative Festlegungen - welche Eigenschaften und Fähigkeiten sich nicht entwickeln sollen
25
Q

Instrumentelle und expressive Rolle Konzept

A

Parsons & Bales (1956)

Familie als “small and highly differentiated subsystem of society”
-> Rollen spiegeln in der Familie die der Gesellschaft wider - notwendige Bedingung, dass sie effektive sozializing agents sind

  • Struktur ergibts sich aus Hierarchie/Macht und Instrumenteller und expressiver Funktion

Vier Typen von Status role
- Instrumental superior (Vater) - Macht
- Expressive superior (Mutter) - Macht
- Instrumental inferior (Sohn)
- Expressive inferior (Tochter)

-> Funktional getrennte Sphären führen zu weniger Konflikt und Konkurrenz

26
Q

Instrumentelle und Expressive Eigenschaften

A
  • Frauen und Männer bringen entsprechende für Rolle prädestinierende notwendige Eigenschaften mit

Mann:
- dominanter
-> Beziehung des Systems nach außen
-> Letzte Entscheidungsinstanz und Disziplin

Frau:
- empathischer
-> Innere Angelegenheiten des Systems
-> harmonisches Gleichgewicht

27
Q

Befragung Junker 1965

A

Einstellungen von Frauen in BRD zur Rollenverteilung in der Familie

Mehrheit stimmt zu:
- „Reich der Frau“=Haushalt, alles andere Sache des Mannes
- Mann=„Herr im Haus“
-Mutterschaft= wichtigste Lebensaufgabe der Frau
- Beruf der Hausfrau =schönste und vielseitigste Beruf
- Kinder=Sinn ihres Lebens

28
Q

Gleichberechtigungsgesetz ( 1356 BGB)

A

Die Frau führt den Haushalt in eigener Verantwortung. Sie ist berechtigt, erwerbstätig zu sein, soweit dies mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar ist.“ - Von 1957

-Überlegenheit des Mannes dadurch, …
… dass die Frau und Familie seinen Namen anzunehmen hatte (§ 1355 BGB), und
… dass ihm in der Sorge um das Kind bei Meinungsverschiedenheit die letzte Entscheidung zukam (§ 1634 BGB)

  • Abschaffen Vorherrschaft Mannes erst 1976, im 1. Eherechtsreformgesetz
29
Q

In welchen Bereichen erkennt man die Veränderung von Geschlechterrollen

A
  • Generatives Verhalten (wie viele Kinder pro Frau) (von 1900: 4 -> 1990: 1,5)
  • Bildungsbeteiligung von Frauen (Mädchen mehr Abschlüsse als Jungen)
  • Erwerbsbeteiligung von Frauen (doch Teilzeit und Minijobs)

(weiterer Indikator: Beteiligung von Männern an Aufgaben in Familie und Haushalt - mehr als ein Viertel Elternzeit)

30
Q

Wie kommt es zu Retraditionalisierung der Geschlechterrollen?

A
  • Durch Kriege (Afghanistan, Ukraine)
  • Durch Corona Pandemie
31
Q

Gender Nonconforming

A

Geschlechternormen nicht anerkennen und sich anders verhalten

32
Q

Gender identity

A

Eigene Wahrnehmung als psychologisch männlich der weiblich

  • Charakteristiken, die ein Individuum ausbildet und internalisiert nach Stimulus durch biologisches Sex
  • Umfasst Geschlechtsrollenidentität und Geschlechtsrollen-Selbstkonzept
33
Q

Cisgender

A

Wenn Gender Identity und biologisches Geschlecht zusammenpassen

34
Q

Transgender

A

Gender Identity und biologisches Geschlecht widersprechen sich

35
Q

Gender expression

A

Wie jemand Gender durch Auftreten, Verhalten, Aussehen und Interesse ausdrückt

36
Q

Gender fluid

A

gegen binäres Konzept mit wandelnder Geschlechtsidentität

37
Q

Sex typing

A

Prozess, in dem Geschlechts passende Vorlieben, Verhalten, Skills erlernt werden