12 Kognitive Fähigkeiten im Geschlechtervergleich Flashcards

1
Q

Wo gibt es kognitive Geschlechterunterschiede?

A
  • Räumliches Vorstellungsvermögen
  • Mathematische Fähigkeiten
  • Verbale Fähigkeiten
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2
Q

Worin teilt sich räumliche Fähigkeiten auf?

A
  • Spacial Perception (Räumliche Wahrnehmung): Räumliche Beziehungen feststellen können, obwohl ablenkende Informationen vorliegen (Voyer)
  • Mentale Rotation: zwei- oder dreidimensionale Figuren schnell und akkurat in Vorstellung rotieren
  • Spacial Visualization (Räumliche Visualisierung): komplexe räumliche Informationen manipulieren können, wenn man mehrere Schritte zur korrekten Lösung braucht
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3
Q

Metaanalyse zu Geschlechtsunterschieden in räumlichen Fähigkeiten

A

Linn & Peterson (1985) bzw. Voyer et al. (1995)

  • Effektgröße am kleinsten bei räumlicher Visualisierung (d=.13 bzw. .18)
  • Am größten bei mentaler Rotation ( .73 bzw. .56)
  • Räumliche Wahrnehmung .44
  • > Männer scheiden besser ab als Frauen
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4
Q

Vergleich Räumliche Fähigkeiten und Gender Development Index:

A

In gleichgestellteren Ländern schnitten beide besser ab, Geschlechterunterschiede waren aber höher
-> Widerspricht Social Role Theory

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5
Q

Erklärung warum in gleichgestellteren Ländern größere Geschlechterunterschiede in räumlichen Fähigkeiten

A
  • Stereotyp Threat: gibt mehr Wissen über wissenschaftliche Erkenntnisse, dass Frauen weniger gut sind -> Stereotyp eher bewusst
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6
Q

Effekte in unterschiedlichen Altersgruppen bei mentalen Fähigkeiten

A

Unterschied wird mit zunehmendem Alter größer (vor allem bei mental rotation (.33 auf .66)und visualization .02 auf .23))

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7
Q

Erklärung für GU in mentaler Rotation

A
  • Biologische Faktoren: Pränatale und zirkulierende Geschlechtshormone, Unterschiede in funktionaler Gehirnaktivierung - wenn Estradiol besonders hoch ist
  • Umgebungs- und Erfahrungsfaktoren: Räumliche Aktivitäten in Kindheit und Erwachsenenalter
  • Selbstkonzept und Persönlichkeitsvariablen: Geschlechterrollen-Selbstkonzept, “spatial anxiety”
  • Prozedurale und situative Faktoren: Scoringmethode und Zeitfaktoren, Priming von Geschlechterrollen und -stereotypen
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8
Q

Erklärung für GU in mentaler Rotation

Interaktion von biologischen und Umgebungsfaktoren?

A
  • Geschlechtsunterschied ab 4 bis 5 Jahre, gr0ßer Unterschied (mentale Interaktion) ergibt sich aber erst später
  • Bent-Twig-Model (Sherman, 1978)
    • Jungen haben stärkere Prädisposition für räumliche Interessen
    • deswegen häufiger entsprechende Aktivitäten und Spiele
    • > erweitert und verbessert räumliche Fähigkeiten

–> Erst im Lauf der Entwicklung größere Unterschiede

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9
Q

Erklärung für GU in mentaler Rotation

Zusammenhang Prozedurale und situative Faktoren?

A

Studie (Tuulia, Sieverding - Where are the Gender Differences?):
- Männer und Frauen sind unterschiedlich geprimed - typisch maskuline oder feminine Rolle in Texten

–> Wenn Frauen typisch weiblich geprimed werden, dann schließen sie deutlich schlechter ab (d=.59), bei Männern/ maskulinem Priming kein Unterschied (d=.01)

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10
Q

Erklärung für GU in mentaler Rotation

Zeit als Mediator?

A

Metaanalyse Voyer (2011): Mentale Rotation und Zeitbegrenzung

  • 36 Studien
  • Hypothese: Unterschiedliche Arbeitsstile, Frauen vorsichtig und sorgfältig bs. Männer schneller
  • > Ohne Zeitbegrenzung sollten GU (d=.7) geringer sein
  • kurze Zeitbegrenzung: d=1.03 (n= 7)
  • lange Zeitbegrenzung: d=0.85 (n = 6)
  • keine Zeitbegrenzung: d=0.51 (n = 23)

–> Effektstärke signifikant kleiner ohne Zeitbegrenzung (und deswegen insgesamt nicht homogen)

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11
Q

Erklärung für GU in mentaler Rotation

Testbedingungen als Moderatorvariable

A

Lauer et al. 2019

  • Kleinerer Unterschied bei keinem Zeitlimit
  • Größerer Unterschied in Gruppensetting und wenn auf Papier

Korrelation Effektsärke und Zeitbegrenzung (r= -0.4)

Stimulusmaterial: Test erinnert an Lego - eher Jungen (bei Perlen keine Unterschiede)

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12
Q

Geschlechterunterschied in
Mathematische Fähigkeiten?

Metaanalyse Janet Hyde 1990

A
  • 259 Studien (über drei Millionen Personen)
  • Vor 1974 publizierte Studien: d= .31
  • NAch 1974: d= .13
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13
Q

Geschlechterunterschied in
Mathematische Fähigkeiten?

Neuere Analyse Hyde et al. 2008

A

Mathematische Leistungstests bei 7 Mio. amerikanischen Schülern 2.-11. Klasse

  • d=0,0065 -> keine GU
    (im Gegensatz zu früheren Studien)
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14
Q

Geschlechterunterschied in

Verbalen Fähigkeiten?

A
  • Im Durchschnitt sprechen Mädchen früher als Jungen und so einen größeren Sprachschatz und bessere Grammatik (GU verschwinden meist über Zeit)
  • Legasthenie bei Jungen 5mal so häufig (Halpern,1992)
    • möglicherweise andere subjektive Kriterien bei Diagnose
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15
Q

Geschlechterunterschied in
Verbalen Fähigkeiten?

Differenzierte Analyse und Metaanalyse von Hyde & Linn 1988

A
  • Vor 1974: d=0.23
  • Nach 1974: d=0.10

-> Neuere Metaanalyse (an Highschool) -> nahe Null (Hedges & Nowell 1995)

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16
Q

PISA Test 2003

-> STudie 2008 von Guiso, Monte, Sapienza & Zingales

A
  • 276.165 15 Jährige aus 40 Ländern
  • Mathe von Mädchen durchschnittlich 10.5 Punkte weniger (2% weniger)
  • Lese-Leistung von Mädchen 32.7 Punkte höher (6.6%)

-> In Gleichgestellteren Kulturen gibt es kaum Matheunterschied, der Leseunterschied wird höher

17
Q

Gender simiarities Hypothese

A

Frauen und Männer sind bei meisten (aber nicht allen) psychologischen Variablen gleich (Hyde 2005)

18
Q

Gender simiarities Hypothese

Evidenz

A

46 Metaanalysen über verschiedene Verhaltensbereiche mit 124 Effektgrößen
(Kognitiv, Kommunikation, Persönlichkeitsvariablen, Well being..)

  • Cohen‘s d zwischen 0 und .10: 30%
  • d zwischen 0.11 und 0.35: 48%

–> Neue Analysen bestätigen Befunde
Nur in wenigen Bereichen Differenzen

19
Q

Gender simiarities Hypothese

In welchen Bereichen gibt es noch Differenzen

A
  • 3D Rotation
  • Zärtlichkeit
  • Abenteuerlustig
  • Interessiert an Dingen und nicht an Menschen
  • physische Aggression
  • manche Sexualverhalten

(Lächeln, Wettbewerb)

20
Q

Gender simiarities Hypothese

Resume

A

Kann man durch Daten bestätigt sehen