13 Geschlechterrollen und Gesundheit Flashcards
Wie unterscheiden sich Männliche und Weibliche Lebenserwartungen?
- Männer haben eine kürzere Lebenserwartung
- Frauen bleiben länger gesund
- 33 von 40 häufigste Todesursachen - stärker auf männlich als auf weiblich (Ischämische Herzerkrankungen, Verkehrsunfälle, Lungenkrebs, chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen, Schlaganfall, Leberzirrhose)
- -> Geschlechtshormone haben einen Einfluss, aber auch Risikoverhalten
- > Biologisches + soziales Geschlecht involviert
Unterschiede in reichen Ländern stärker ausgeprägt
Wie unterscheiden sich Männliche und Weibliche Lebenserwartungen?
Ursachen für Länderunterschiede
Arme Länder:
- Geburt und Schwangerschaft -> höhere Frauensterblichkeit
- Infektionskrankheiten bei beiden Geschlechtern
Reiche Länder:
- differentiell: Umweltfaktoren und ungesunder Lebensstil
Wie unterscheiden sich Männliche und Weibliche Lebenserwartungen?
Ursachen für GU
- Mädchen: genetisch stärkeres Immunsystem - weniger Risiko als Kind zu sterben (Sex)
- Männer häufiger durch Suizide oder Mord betroffen (Gender)
- Männer häufiger Opfer Unfälle (durch Risikoverhalten) (G)
- M rauchen mehr, konsumieren mehr Alkohol, ernähren sich ungesünder (G)
- M kümmern sich später um Krankheiten (G)
Präventives Verhalten für Gesundheit
Primär und Sekundär
Primär
- Körperliche Aktivität
- Gesunde Ernährung
- Ausreichend Schlaf
Sekundär
- Rechtzeitige Inanspruchnahme von professioneller Hilfe bei psychischen oder physischen Problemen oder Krankheitssymptomen
- Teilnahme an Vorsorge- und (Krebs-) Früherkennungsuntersuchungen
GU in sekundärer Prävention
M gehen seltener zum Arzt oder Psychotherapeuten; seltener Gesundheitsberatung (Nichtraucher Training, Stressbewältigung, Bewegung, Ernährung), Krebsfrüherkennung
Ursachen für GU bei Gesundheitsprävention
Geschlechterrollen bei gesundheitsrelevantem Verhalten
Dimensionen traditionell männliche Rolle: “Four basic rules of manhood” (Brannon, 1976)
- No sissy stuff: Alles Feminine meiden! (schon im Kindesalter)
- The sturdy oak: Niemals Schwächen zeigen oder sich mit „Zipperlein“ aufhalten!
- The big wheel: Sich über Leistung und Erfolg definieren!
- Give ‚em hell: Abenteuer und Risiko suchen!
Wie können Geschlechterrollen auf die Gesundheit wirken?
Gesellschaftliche Konstrukte -> Verhalten anderer
- Schmerzempfinden
- Medikament Tests
- Höhere Expressivitätswerte gehen einher mit besserer Vorsorge (und Website Nutzung, die auf diese hinweist)
Warum nehmen Männer so selten an Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention teil?
These: Gesundheitsriskantes Verhalten wird als männlich angesehen und Teilnahme an Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention als unmännlich
-> Vor allem wenn Identifikation mit traditionellem Maskulinitätsideal
Studie Marlboro Mann Prototyp und Gesundheitsvorsorge
N=68
Vorstudie: Ähnlichkeit Selbstkonzept und Marboro-Mann rausfinden
Je ähnlicher dem Marlboro Mann desto weniger Motivation an Stressbewältigungskurs (4,7 auf 3,4)
(bei Frauen gleichbleibend 5,3) N=171
Männliche Assoziationen mit Typischen Teilnehmer Stressbewältigungskurs
(Eher) neutrale Assoziationen (n = 6):
- „unterschiedliche Menschen, keine typischen
Merkmale“
- „Frauen mit eckigen Brillen und Männer, die sich selbst als ‚Feminist‘ bezeichnen
Positive Assoziationen (n = 10): -„Menschen, die ihr Problem bewusst angehen möchten“; „reflektiert, selbstbewusst“
Negative Assoziationen (n = 18):
- „lauter langweilige Verwaltungsangestellte“
- „zwanghaft, umständlich“
- „jemand leicht depressives, der nicht mehr lachen kann“
- „sehr reizbar, hektisch, impotent“
Forschungsprojekt Psychologische Determinanten der (Nicht-) Inanspruchnahme von Krebsfrüherkennngsuntersuchungen bei Männern
Was das/ wie aufgebaut?
Sieverding; Deutsche Krebshilfe (2004-2007)
These: Sozialpsychologische Faktoren beeinflussen präventives Verhalten
- Identifikation mit traditionell männlichen Rolle erschwert Inanspruchnahme - “unmännlich”?
Vier Gruppen mit insgesamt 36 Männern in Fokusgruppendiskussion (M= 53,7 Jahre)
Ziel: Identifizierung von psychologischen Barrieren
Forschungsprojekt Psychologische Determinanten der (Nicht-) Inanspruchnahme von Krebsfrüherkennngsuntersuchungen bei Männern
Vorgehen
Moderator (typisch männlicher Mann) fragt:
Warum weniger Männer?
Sissy stuff und sturdy oak
Wie stellen sie sich einen Mann vor, der regelmäßig zur Krebsfrüherkennungeht?
Mimose, Hypochonder…
Forschungsprojekt Psychologische Determinanten der (Nicht-) Inanspruchnahme von Krebsfrüherkennngsuntersuchungen bei Männern
Ergebnisse
Wesentliche Barrieren:
- Identifikation mit Macho-Männlichkeitsbild (no sissy stuff, sturdy oak)
- Angst vor unangenehmer Untersuchung
- Defensive Abwehr
- Angst vor Ergebnis der Untersuchung
- Skepsis gegenüber medizinischem System
Rolle der Partnerin bei Anspruchnahme Früherkennung
Frauen als “Gesundheitsmanagerinnen” der Familie?
- Reaktanz auf hohen sozialen Druck?
- Ablehnend in Studie
Studie zu Partnerin und Früherkennung
Social support and social control in context of cancer patients exercise
Ungar
AV: Exercise Behaviour
Mehr Reaktanz, wenn es vorgeschrieben wird
Männer bekommen mehr soziale/familiäre Unterstützung; nehmen auch mehr Kontrollen wahr und haben so eine höhere Reaktanz