11. Soziales Handeln und Macht I Flashcards

1
Q

Hierarchie

A

= Differenzierung des Sozialen im Hinblick auf Machtunterschiede und
Herrschaftsaufstellungen

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2
Q

Weber: Was bedeutet Macht?

A

jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen

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3
Q

Weber: Was bedeutet Herrschaft?

A

die Chance für einen Befehl Fügsamkeit zu finden

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4
Q

Weber: Was heißt Disziplin?

A

die Chance kraft eingeübter Einstellungen für einen Befehl prompten, automatischen, schematischen Gehorsam zu finden

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5
Q

Weber: Art der Beziehung von Macht und Herrschaft

A

Macht = asymmetrische Beziehung

Herrschaft = institutionalisierte asymmetrische Beziehung; Sonderfall von Macht

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6
Q

Foucault: Überwachen und Strafen

A

Disziplinargesellschaft

Wandel der dominanten Form der (körperlich exzessiven) Macht hin zur Disziplinarmacht

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7
Q

Foucault: Was war passiert, dass sich die Form der Bestrafung in kürzestem Zeitraum
so radikal verändert?

A
  1. Konstellation/Figuration:
    „Maßlosigkeit der bewaffneten Justiz“ „Wut des bedrohten Volkes“
  2. Reformer:
    vs Tyrannei und vs Revolte als jenseits legitimer Machtausübung liegend
  3. Ausweg:
    Strafjustiz darf nicht „rächen“, sondern muss „bestrafen“
  4. „Mensch“ als das „Maß der Macht“
  5. neue „Ökonomie der Züchtigungen“
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8
Q

Foucault: Panopticon

A
  • zentraler Turm der kreisförmig angeordnete Zellen überwacht
  • Kontrolle ohne gesehen zu werden; „die Macht verschwindet, …, aber sie existiert“

Überwachen und Strafen = Disziplinarmacht

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9
Q

Foucault: hierarchische Überwachung

A

„setzt mit kontrollierendem und zwingenden Blick die Disziplin durch“

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10
Q

Foucault: Wozu dient das Panopticon?

A

„zur Scheidung des Paares Sehen/Gesehenwerden“

—> Zentralturm: Sehen aber nicht Gesehenwerden
—> Außenring: Gesehenwerden aber nicht Sehen

____________________________________________________________________________

Gefängnis hat das Strafverfahren in eine Vollzugstechnik umgewandelt
—> Panopticon/Kerker-Archipel überträgt diese Technik auf den gesamten
Gesellschaftskörper

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11
Q

Foucault: Funktionalität der Disziplinarprozeduren

A

Disziplin = einheitliches technisches Verfahren
—> politische Kraft des Körpers wird zurückgeschraubt
—> stattdessen als nutzbare Kraft gesteigert

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12
Q

Foucault: nominierende Sanktion

A

= ist eine Mikro-Justiz

Kontrolliert:

  • Zeit (Verspätung, Pausen, Fehlzeit)
  • Tätigkeit (Müßiggang)
  • Körper (Haltung, Gepflegtheit)
  • Sexualität (mangelnde Scham, unanständiges Verhalten)
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13
Q

Foucault: nominierende Sanktion

Wie wird Fehlverhalten abgestraft?

A

Züchtigungen und (kleine) Demütigungen

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14
Q

Foucault: nominierende Sanktion

Was ist Strafbar?

A

„alles, was nicht konform ist“

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15
Q

Popitz: Worauf basiert die Legitimitätsgeltung?

A

wechselseitige Anerkennung des Gegenseitigkeitsprinzips zwischen den Privilegierten untereinander

—> „Suggestivkraft dieses Einverständnisses“
—> Erzeugung von „Motiven der Fügsamkeit“

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16
Q

Popitz: Phasen der Machtbildung

A
  1. Herstellung von Macht
  2. Stabilisierung und Legitimierung von Macht
  3. Erhalt und Reproduktion von Macht
17
Q

Popitz: Phasen der Machtbildung

Herstellung von Macht

A

andere Ordnungsvorstellung
—> Macht entsteht sozusagen aus dem Nichts

Bsp. Liegestühle:
- Neue sind überzeugt von Besitzrecht
- unterstützen einander (erkennen gegenseitig Besitzansprüche an)
—> eine Gruppe bildet sich

18
Q

Popitz: Phasen der Machtbildung

Stabilisierung und Legitimierung von Macht

A

Bsp. Liegestühle:
- Wenige haben Macht über Viele
—> Viele können sich nicht wehren (illegitime Überreaktion)

  • Suggestivkraft: Viele übernehmen die Überzeugung von Wenigen
19
Q

Popitz: Phasen der Machtbildung

Erhalt und Reproduktion von Macht

A

Wenige:

  • können Liegestühle bieten, sich besser organisieren
  • engagieren einen Teil von Vielen als Wächter

Viele:

  • wissen nicht genau wogegen, wofür sie kämpfen
  • selbst wenn sie Wenige stürzen —> Ausschluss oder Therapie zum Erhalt des neuen Machtverhältnisses
20
Q

Popitz: soziale Differenzierung

A

Besitzende

Wächter: Klasse von Teil-Privilegierten

Nicht-Besitzende

21
Q

Popitz: Objektive Probleme für die Besitzenden im Zwei-Klassen-System

A

zeitlich: Zeitaufwand des Belegens
sozial: Geselligkeits-Einschränkung
sachlich: dauerhaft prekäres Machtverhältnis, Ärger mit Konkurrenz

22
Q

Popitz: Voraussetzungen der Beispiele

A
  1. räumlich abgeschlossene Situationen (Schiff, Lager)
    —> keine Exit-Option
  2. zeitlich erfahrungsgesättigte Koalitionen
    —> andauernde Loyalität der Monopolisten untereinander
  3. kein sozialer Widerstand gegen sich bildende oder etablierte Monopolsituationen
    —> keine Voice-Optionen werden realisiert
23
Q

Popitz: Was ist Entscheidend?

A
  1. die „Diskrepanz der Organisationsfähigkeit“

Lager:
effektive Arbeitsorganisation —> überlegener Besitzstand
—> Erhalt dauerhafter Ungleichheit

Schiff:
Kooperation + Besitzvorteil + Organisation von Vertretung
—> anhaltende Ungleichheit

  1. Stablisierung des Machtgefüges durch die Ausbildung einer dritten Position: Wächter
24
Q

Dreierbeziehungen

A

= Triade

25
Q

Simmel: Idealtypische Konstellationen von Dreiecksbeziehungen

A
  1. der unparteiische Dritte
  2. der lachende Dritte
  3. der unsichtbare Dritte —> „divide et impera“
26
Q

Simmel: der unparteiische Dritte

Funktion

A
  1. Unterbrechung potentieller Eskalationsspiralen

2. Trennung von sachlich/objektiv und persönlich/subjektiv —> Objektivierung

27
Q

Simmel: der unparteiische Dritte

Typen

A
  1. VermittlerIn: an beiden Interessiert; Konfliktlösung bleibt Aufgabe der Parteien
  2. (Schieds-)RichterIn: an beiden desinteressiert; Konfliktlösung wird Parteien entzogen
28
Q

Simmel: der lachende Dritte

A

= sich die Wechselwirkung zwischen Zweien zunutze machen

= Nutznießer

29
Q

Simmel: der lachende Dritte

Konstellationen

A
  1. wechselseitige Neutralisierung/Lähmung zweier
  2. wechselseitige Schädigung zugunsten Dritter
  3. wechselseitiges Buhlen um die Gunst des Dritten
  4. Kunde angesichts konkurrierender Anbieter
30
Q

Simmel: der unsichtbare Dritte

A

= Streitstiftung/Konfliktschürung zwecks Vorteilsgewinnung

31
Q

Simmel: Woran sind Entstehung und Ausprägung von Machtverhältnissen gebunden?

A

in besonderem Maße an Konstellationen zu Dritt