1. Einführung Flashcards
Wissenschaft
- orientiert an Problemen und Erklärungen
- Nicht-Selbstverständlichkeit
- erkenntnistheoretischer Bruch: Distanzierung
- methodisch kontrollierte Erfahrungsgewinnung (Daten)
Typic wissenschaftlichen Wissens
- präzise/spezifisch
- objektiviert
- kritisch-distanziert
- wertneutral (nicht wertfrei)
- Interessen reflektierend
- kohärent und konsistent
- unter systematischem Begründungszwang
Soziologie
lat. : „socius“ = Gefährte, Kamerad
griech. : „logos“ = Vernunft, Wort, Wissenschaft
d.h. Soziologie als Wissenschaft vom Sozialen
Namengeber der Soziologie = Auguste Comte
Welche spezifischen sozio-historischen Prozesse bedingen die Entdeckung von Gesellschaft?
- Revolutionierung von Politik
- Monetarisierung sozialer Beziehungen
- Industrialisierung der Arbeit
- Urbanisierungsprozesse
Welche Perspektiven des Nachdenkens über Gesellschaft gibt es (nach deren Entdeckung)?
- Stabilisierung von sozialen Ordnungen
- Verbesserung der sozialen Verhältnisse
- Selbstbeobachtung und Selbstdarstellung von Gesellschaft
auf informierter Grundlage
Soziologie: Untersuchungsgegenstand und Ziel
Untersuchungsgegenstand
= soziale und gesellschaftliche Wirklichkeit des
Zusammenlebens von Menschen
(unter den jeweiligen „natürlichen“, sozio-technischen, sozio-kulturellen, sozio-ökonomischen und sozio-politischen Rahmenbedingungen)
Ziel
= Beschreibung, Verständnis und Erklärung von zentralen
Strukturen, Prozessen und Formen dieses Zusammenlebens
und seiner sozialen (d.h. gemeinschaftlichen und
gesellschaftlichen) Prägung
Auf welche Perspektiven greifen wir für die Analyse sozialer Wirklichkeit zurück?
- Makro-Perspektive:
von allgemeinen Strukturen aus beobachtend
z.B. Gesellschaft - Meso-Perspektive:
von gesellschaftlichen Teilphänomenen aus beobachtend
z.B. Organisation, Institution - Mikro-Perspektive:
vom einzelnen AkteurIn aus beobachtend
z.B. Individuum, Interaktion
—> KEINE Unterscheidung „in der Wirklichkeit selbst“, sondern
von gleichrangigen und komplexen Perspektiven unter
denen soziale Wirklichkeit beobachtet und analysiert
werden kann
Mikro-Perspektive
= das Zusammenspiel von Akteuren und Kleingruppe
Dyaden, Triaden etc
z.B. Paarbeziehungen, Clique, Familie, Kleingruppe
Meso-Perspektive
= das Eingebundensein (die Verflechtungen) von Menschen in
Institutionen und Organisationen
z.B. Schule, Universität, Betrieb, Verein, Verband
Makro-Perspektive
= die (welt-)gesellschaftlichen Strukturen und Prozesse und
Rahmenbedingungen
z.B. Herrschafts- und Machtverhältnisse, Strukturen sozialer
Ungleichheit, Rechtssysteme, Formen sozialer
Differenzierung, Globalisierungsprozesse
sozio-kognitive Perspektivität
= Standortgebundenheit
soziale Relationalität
= Wechselwirkungen, Verflechtungskonstellationen
sozio-historische Konstruktivität
= zeitbedingte, an sozio-historische Kontexte gebundene
Begriffsbildungen, Relevanzsetzungen und
Rahmenbedingungen