08a Pharmaproteine Flashcards

Grundlagen

1
Q

Was sind Pharmaproteine?

A
  • Makromoleküle, die aus AS bestehen
  • sind sehr komplex
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Q

Arten von Pharmaproteine

A
  • Enzyme
  • Botenstoffe
  • Antikörper und Inhibitoren
  • Vakzine
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3
Q

Was machen Botenstoffe? Nenne Bsp!

A
  • Lösen durch Bindung eine intrazelluläre Reaktionskette aus
  • z.B. Hormone (Insulin, Erythropoietin)
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4
Q

Was machen Antikörper und Inhibitoren? Bsp?

A
  • setzen über eine Bindung die biologische Wirksamkeit der Zelle außer Kraft
  • z.B. mAb zur Krebstherapie
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5
Q

Was sind Vakzine? Nenne Bsp!

A
  • Oberflächenprotein, das von Pathogenen stammt
  • Sequenzabschnitte, die als Antigen wirken
  • z.B. Hepatitis, FSME, Covid
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6
Q

Warum werden Pharmaproteine rekombinant hergestellt?

A

durch chemische Synthese (zurzeit) nicht wirtschaftlich herstellbar

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7
Q

Wie können Pharmaproteine gewonnen werden?

A
  • Isolierung aus natürlichen Quellen
  • Rekombinante Produktion mithilfe von genveränderten Organismen
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8
Q

Vergleiche die 2 Arten der Gewinnung von Pharmaproteinen!

A

Isolierung aus natürlichen Quellen
* traditionell aus tierischem/humanem Gewebe, humanen Blutplasma gewonnen
* oft nur in Spuren vorhanden
* hoher Aufwand der Isolierung
* sehr kostenaufwändig
* mögliche Verunreinigungen mit Pathogenen (Hepatitis B, HIV, Creutzfeld-Jakob Krankheit)

Rekombinante Produktion mithilfe von genveränderten Organismen
* Herstellung von Pharmaproteinen mit humanidentischer AS-Sequenz
* große Mengen
* reproduzierbar
* “kostengünstige” Produktion
* erregerfrei

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9
Q

Welches weitverbreitete Risiko besteht bei der Herstellung von Pharmaproteinen?

A

allergische Reaktionen

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10
Q

Warum kann das ursprünglich aus Streptokokken gewonnene Enzym Streptokinase nur einmal verabreicht werden? Wozu dient das Enzym?

A
  • Streptokinase ist ein fibrinolytisches Enzym zur Auflösung von Blutgerinnsel
  • Es wird als artfremd erkannt, löst beim zweiten Mal schwerwiegende allergische Reaktionen aus
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11
Q

Warum können auch rekombinant hergestellte Proteine mit humanidentischer AS-Sequenz immunogen sein?

A
  • humanidentisches AS-Sequenz bedeutet nicht immer humanidentisches Protein, da keine absolute identische posttranslationale Modifikation möglich ist. * Es wird daher als artfremd erkannt und löst unerwünschte Immunreaktionan aus
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12
Q

Nenne Risiken, die bei der Herstellung von Pharmaproteinen entstehen können! Was ist daher nötig?

A
  • allergische Reaktionen
  • trotz humanidentischer AS-Sequenz können die Proteine als artfremd erkannt werden und immunogen sein
  • unerwünschte Nebenreaktionen durch Zellbestandteile der Produktionsorganismen
  • Besondere Qualitätsanforderungen an die Produktproduktion + Aufarbeitung und
    Lagerung!
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13
Q

Nenne vier wichtige Voraussetzungen für einen mikrobiellen Produktionsorganismus.

A
  • Vollständig sequenziert und gut charakterisiert
  • Wachstumseigenschaften in großen Volumina gut kontrollierbar
  • Fähigkeit eine Vielzahl fremder Gene zu exprimieren
  • Fähigkeit zur Herstellung definierter Proteine
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14
Q

Kriterien bei der Auswahl des Produktionsorganismus

A
  • bevorzugt wird ein Organismus mit Sekretionsmechanismus
  • soll Introns bei Expression von euk. Genen entfernen können
  • spezifische Modifikationen (Glykosylierung, Faltung über Disulfidbrücken etc.)
  • Produktionsorganismus ist immer ei GMO (genetically modified organism)
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15
Q

Was bedeutet „GRAS-Status“ bei Produktionsstämmen?

A

„Generally Recognized As Safe“ – gilt als sicher für die Verwendung in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie.

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16
Q

Verschiedene Lokalisationen der Expression in E.coli

A

intrazellulär
* cytoplasmatisch
* cytoplasmatisch mit Fusionsprotein
* periplasmatisch

→ Sekretion in den Kulturüberstand ist
(noch) nicht möglich

17
Q

Was sind Vor- und Nachteile der cytoplasmatischen Expression in E.coli?

A
  • Expression häufig in Form von Inclusion Bodies
    • Schutz vor proteolytischen Abbau
  • ~ machen bis zu 30-50% des gesamten Proteingehalts aus (hohe Aubseute?)
    • Akkumulation falsch gefalteter oder aggregierter Proteine
  • Produktion toxischer Proteine möglich
18
Q

Wie hilft ein Fusionsprotein bei der cytoplasmatischen Expression?

A
  • Es stabilisiert das Zielprotein
  • kann nach Aufreinigung chemisch oder enzymatisch abgetrennt werden.
19
Q

Welche Vorteile bietet die periplasmatische Expression in E.coli?

A
  • begünstigt Faltung mittels Disulfidbrücken
  • Freisetzung des Proteins durch osmotischen Schock
  • verringerte Verunreinigung mit cytoplasmatischen Proteinen
20
Q

Nenne drei Vorteile der Proteinexpression in Hefen (S. cerevisiae, P. pastoris).

A
  • Hohe Wachstumsgeschwindigkeiten möglich
  • Einfach genetisch manipulierbar
  • Auxotrophie kann als Selektionsmarker genutzt werden
21
Q

Welche Besonderheiten haben intrazelluläre vs. sekretierte Proteine in Hefen?

A

intrazellulär
* Disulfidbrückenbildung im ER
* vermehrte Hyperglykosilierung (v.a. Mannose) → Auslöser immunologischer Reaktionen; Einfluss auf Pharmakodynamik und -kinetik

Sekretion
* aktives Ausschleusen mittels Signalpeptid → wenig kontaminierende Proteine
* korrekt gefaltet

22
Q

Welche Kultivierungstechnik wird meist eingesetzt?

23
Q

Nachteile der kontinuierlichen Kultivierung

A
  • keine langfristige genetische Stabilität
  • keine unerlässliche Reproduzierbarkeit möglich
24
Q

In welchem Organismus wird Insulin produziert? Welche Kultivierungstechnik wird eingesetzt und warum?

A
  • in S. cerevisiae
  • wird kontinuierlich kultiviert (nicht in Fed-Batch wie es üblich ist), da bei Sauerstoffmangel/Kohlenstoffüberfluss (Pasteur-Effekt) toxische Nebenprodukte produziert werden
25
Anforderungen bei der Aufarbeitung und Formulierung pharmazeutischer Proteine
* richtet sich nach der zellulären Lokalisation des Pharamproteins * Abtrennung unerwünschter Bestandteile * keine Denaturierung (Renaturierung bei Inclusion Bodies), kein Abbau des Produkts * Pharmaproteine werden meist injiziert → hohe Reinheitsqualität notwendig! -> Reinheit muss kontrolliert und gezeigt werden
26
Unterscheide Prozess‑ und Produktverunreinigungen
**Prozessverwandte Verunreinigungen** -> stammen aus dem Verfahren * Wirtszellproteine * Endotoxine * Chemikalien aus dem Herstellungs- und Aufreinigungsprozess --> vorgegebene Grenzwerte müssen unterschritten werden **Produktverwandte Verunreinigungen** * sind Derivate des eigentlichen Zielproteins (z.B. durch proteolytischen Abbau während der Herstellung) -->Prozess muss gewährleisten, dass Produkt möglichst homogen ist
27
Welche Schritte gehören zur Qualitätssicherung und -kontrolle bei Biopharmazeutika?
* umfangreiche Tests zu Sicherheit & Wirksamkeit * Präklinische Tests + drei klinische Prüfungsphasen * Good Manufacturing Practice (GMP) * Einhaltung der Zulassungsrichtlinien (z. B. EMA, FDA)
28
Aus welchen Komponenten besteht typischerweise ein Medizinprodukt?
* **Active Pharmaceutical Ingredient (APII** * **Hilfsstoffe**: Konservierung, Formulierung, verbesserte Aufnahme und Verteilung