07b Antibiotika Flashcards
Antimykotika Resistenzen Antibiotika Produktion
Was sind Antimykotika und gegen was wirken sie?
Antimykotika sind Wirkstoffe gegen Pilze und wirken gegen durch Pilze verursachte Erkrankungen (Mykosen).
Warum ist die Behandlung von Pilzinfektionen oft problematisch?
- Pilze sind Eukaryoten wie der Mensch; viele Zellstrukturen sind ähnlich, wodurch Antimykotika auch menschliche Zellen bzw. Zellen des Wirts schädigen können. => führt oft zu toxischen Nebenwirkungen
- Ein Großteil der Zellmaschinerie der Pilze ist mit der von Tieren identisch
Was bedeutet “selektive Toxizität” bei Antimykotika?
Sie wirken gezielt auf Strukturen oder Vorgänge, die nur bei Pilzen vorkommen, um den menschlichen Wirt zu schonen.
Welche Anwendungsarten von Antimykotika gibt es?
Lokal/topisch (z.B. Cremes, Sprays) und systemisch (z.B. Tabletten, Injektionen).
Nenne wichtige Angriffspunkte von Antimykotika in der Pilzzelle.
- Membranfunktionen
- Ergosterolsynthese
- Bildung von Mikrotubuli
- Zellwandsynthese
- Nucleinsäuresynthese
Nenne Ergosterol Hemmstoffe
Polyene und Azole
Was ist Ergosterol
Bestandteil der Zellmembran der Pilze
Nenne Beispiele für Polyene
- Amphotericin B
- Nyastatin
- Natamycin
Was sind Polyene und wie wirken sie?
- sind Ergosterol Hemmstoffe
- binden an Ergosterol
- es bilden sich Oligomere, die sich in die Lipiddoppelschicht der Membran integrieren -> es entstehen Poren -> Zelllyse
- es entstehen auch Radikale durch die intrazelluläre Autooxidation von Amphotericin B
Eigenschaften von Amphotericin B
- Breites Wirtsspektrum: Hefen und Schimmelpilze
- zur topischen Behandlung von Pilzinfektionen und -besiedlung von Haut und Schleimhäuten
- wasserunlöslich -> Einsatz beeinträchtigt
- erste Wahl, aber starke Nebenwirkungen und viele resistente Pilze
Was sind Azole und wie wirken sie?
- synthetische Verbindungen
- Ergosterol Hemmstoffe
- Hemmen die Ergosterolbiosynthese
- greifen Cytochrom-P450-Isoenzym in der Pilzzelle -> katalysieren die Synthese von Ergosterol aus anderen Steroidvorstufen
- Hemmung fährt zu einem Mangel von Ergosterol in der Cytoplasmamembran -> Wachstum wird gestört; Vulnerabilität durch äußere Einflüsse steigt
- Die Wirkung ist zunächst fungistatisch → durch Akkumulation toxischer Vorstufen des Ergosterols wird die Pilzzelle irreversibel geschädigt und stirbt nach einiger Zeit
- breite antimykotische Wirkung
Nenne Beispiele für Azole und ihre Wirkung
- Fluoconazol: als Basistherapeutikum in der Therapie und als Prophylaxe von Pilzinfektionen
- Vorinconazol, Posaconazol, Isavuconazol: Therapie von schweren Pilzinfektionen, vor allem mit Schimmelpilzen
Nachteil der Azole
Alle Azole können mit solchen Medikamenten (z.B. Antiepileptika) interagieren, die
wie die Azole selbst über das Cytochrom-P450-System in der Leber abgebaut werden
Was sind Echocinocandine und wie wirken sie?
- sind Lipopetide
- Hemmen spezifisch die Synthese von Glucan, welches in der Zellwand von manchen Pilzen vorkommt
Wirkungsweise von Echocinocandine?
- auf Hefen wirken sie fungizid
- auf Schimmelpilze wirken sie fungistatisch
Wo werden Echinocandine eingesetzt
wirken auf Hefen Fungizid: Einsatz oft bei Candida Infektionen
Vorteile von Echinocandine
- gute Verträglichkeit
- Resistenzen eher selten: wirken oft gegen einige Pilze, die gegen andere Wirkstoffe bereits resistent geworden sind
Warum sind Resistenzen gegen antimikrobielle Wirkstoffe ein großes Problem?
Weil sie besonders in Einrichtungen mit vielen pathogenen Arten (z. B. Krankenhäusern) zu schwer therapierbaren Infektionen führen können.
Wie entstehen Resistenzen bei Mikroorganismen?
- durch natürliche Resistenzmechanismen
- erworben: Genaustausch (z.B. Plasmide), Mutationen
Was versteht man unter multiresistenten Keimen?
Bakterien, die gegen mehrere Antibiotikaklassen gleichzeitig resistent sind.
Wie fördert leichtfertiger Antibiotikaeinsatz die Resistenzbildung?
Durch Selektion überleben resistente Bakterien und verbreiten sich weiter.
Nenne Prinzipien bakterieller Resistenzmechanismen.
- Produktion inaktivierender Enzyme
- Permeabilitätsbarrieren
- Aktiver Efflux
- Veränderungen der Zielstruktur
Nenne Enzyme, die zur Resistenz von Bakterien beitragen und erkläre die Wirkungsweise
- Beta-Lactamasen: hydrolysieren den Beta-Lactamring (z.B. Penicillinase, Cephalosporinasen)
- Aminoglykosidtransferasen: inaktivieren das Antibiotikum durch verschiedene Bakterienenzyme (Acetyl-, Phospho-, Adenyltransferasen)
Wie funktioniert der Resistenzmechanismus Permeabilitätsbarrieren?
stören den Transport durch die bakterielle Zellwand bzw. die Cytoplasmamembran (durch veränderte Poren) und verhindern damit den Zugang zur Zielstruktur