07a Antibiotika Flashcards

Grundlagen-Chemotherapeutika Antibiotika

1
Q

Definition von Chemotherapeutika

A

= chemische Verbindungen zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten

  • Überbegriff von Antibiotika, Antimykotika, Virostatika
  • natürlich vorkommend oder synthetisch hergestellt
  • für die Anwendung im lebenden Organismus (in vivo)
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2
Q

Arten von natürlich vorkommenden Wirkstoffen mit antimikrobieller Wirkung

A
  • anorganische Stoffe
  • organische, pflanzliche Stoffe
  • organische, tierische Stoffe
  • endogene Wirkstoffe des Menschen
  • antimikrobielle Wirkstoffe von MOs
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Q

Nenne ein Beispiel für einen anorganischen Stoff mit antimikrobieller Wirkung

A
  • z.B. Schwermetallsalze
  • anorganische Stoffe im Boden -> hemmen das Wachstum mancher Bakterien
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4
Q

Nenne Beispiele für organische, pflanzliche Stoffe mit antimikrobieller Wirkung

A
  • z.B. Phytoalexine, Allicin
  • Auch ätherische Öle und Extrakte aus vielen Gewürzen (Thymian, Oregano, Kren, Zimt) enthalten antimikrobielle Stoffe unterschiedlicher chemischer Natur
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5
Q

Nenne Beispiele für organische, tierische Stoffe mit antimikrobieller Wirkung

A
  • Honig ist gut gegen Verderb geschützt: Bienen produzieren antimikrobielle Stoffe (z.B. Apidaecin) -> verhindern die Vergärung der Glukoselösung
  • Wunden eines Frosches infizieren sich selbst in verschmutzten Gewässern nicht → die Nackendrüsen scheiden Magainin aus, welches eine sehr breite, antimikrobielle Wirkung hat
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6
Q

Nenne Beispiele für endogene Wirkstoffe des Menschen mit antimikrobieller Wirkung

A
  • Defensine, Protegrine etc. (sind Oligopeptide) -> menschenproduziert
  • antimikrobielle Aktivität auf Haut un Schleimhäuten -> Teil der angeborenen Infektabwehr
  • auch körpereigene Erreger im Blut bzw. im Gewebe
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7
Q

Welche MOs produzieren antimikrobielle Wirkstoffe und nenne welche!

A
  • Schimmelpilze: Penicillin, Cephalosporin, Mykotoxin
  • langsam wachsende Bakterien: Streptomycin, Tetracyclin
  • aber: im Prinzip produzieren alle Bakterien antibakteriell wirksame Stoffe
    → Wenn die Bakteriendichte zu groß geworden ist, werden chemische Signale gebildet, die das
    Wachstum der Nachbaren stoppen (Quorum sensing)
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8
Q

Definition von Antibiotika? Produziert von wem? Rolle/Bedeutung?

A
  • griech. anti bios = gegen das Leben
  • = Wirkstoff mit antibakterieller Wirkung
  • Gebildet von vielen Pilzen und Bakterien - hauptsächlich als Sekundärmetabolit produziert
  • Um andere Bakterien am Wachstum zu hemmen oder abzutöten
    → Wettstreit um Nährstoffe
    → Wirkstoffe sind essenziell für das Überleben der Produzenten
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9
Q

Was bedeutet selektive Toxizität bei Antibiotika?

A

Der Wirkstoff soll möglichst nur den Erreger effektiv schädigen und körpereigene Zellen unbeeinflusst lassen.

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10
Q

Warum eignen sich nur wenige natürliche Antibiotika (ca. 1 %) für den Menschen?

A
  • nicht ausreichender Bioverfügbarkeit
  • schlechte Verträglichkeit
  • unerwünschte Nebenwirkungen
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11
Q

Was sind halbsynthetische Antibiotika?

A
  • natürliche AB werden im Labor strukturell abgeändert
  • größere Häufigkeit als natürliche AB
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12
Q

Nach welchen Kriterien werden Antibiotika eingeteilt?

A
  • chemischer Struktur
  • Wirkmeachnismus
  • Spektrums der antimikrobiellen Wirksamkeit
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13
Q

Nenne chemische Klassen von Antibiotika

A
  • Kohlenhydratderivate
  • Aminosäure- und Peptid-AB
  • Quinone und verwandte AB
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14
Q

Welche Eigenschaften haben Kohlenhydratderivate?

A
  • sind Aminoglykoside (z.B. Streptamycin, Kanamycin, Gentamyin)
  • produziert von Bakterien (Streptomyces spp., Acremonium thrysogenum)
  • Inhibieren Proteinbiosynthese
  • bestehen aus aktivierten Zuckerbausteinen
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15
Q

Welche Eigenschaften haben Aminosäure- und Peptid-AB

A
  • Beta-Laktam AB (z.B. Penicilline, Cephalosporine)
  • Produziert von Pilzen (P. chrysogenum), Bakterien (Streptomyces spp, Acremonium
    chrysogenum)
  • Inhibieren Biosynthese der bakteriellen Zellwand
  • Aufgebaut aus Aminosäuren
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16
Q

Welche Eigenschaften haben Quinone und verwandte AB

A
  • sind linear kondensierte polyzyklische Verbindungen (z.B. Tetrazyklin)
  • Produziert von Bakterien (Streptomyces spp.)
  • Inhibieren Proteinbiosynthese
  • Aus Acyl-CoA-Molekülen wird das Grundgerüst
    der vier Kohlenstoff-Sechsringe gebildet
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17
Q

Wie unterscheidet man Antibiotika nach ihrem Wirkspektrum?

A
  • Breitbandantibiotika: gegen viele Organismen
  • Schmalspektrumantibiotika: gegen wenige Organismen
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18
Q

Was bedeutet -zid, -statisch, -lytisch bei der Wirkqualität?

A
  • zid: abtötend
  • statisch: wachstumshemmend
  • lytisch: auflösend
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19
Q

Welche Antibiotikagruppen sind typischerweise bakteriostatisch?

A

Tetrazykline, Makrolide, Sulfonamide

20
Q

Welche Antibiotikagruppen sind typischerweise bakterizid?

A

Beta-Laktam, Aminoglykoside, Chinolone, Fosfomycin

21
Q

Was ist Peptidoglycan und wo kommt es vor?

A
  • kommt nur bei den Spezies der Bakterien vor
  • Polysaccharid, das aus 2 Zuckerderivaten (N-Acetylgucosamin und N-Acetylmuraminsäure) und AS besteht
  • werden zu einer sich wiederholenden Struktur verbunden -> Glycantetrapeptid
22
Q

Wie ist die Peptidoglycanschicht aufgebaut?

A
  • Aus nebeneinanderliegenden Peptidoglycansträngen.
  • Stränge sind durch Quervernetzungen der Aminosäuren verbunden.
  • Quervernetzungen sorgen für die Festigkeit der Struktur.
23
Q

Wie wirken Beta-Laktam-Antibiotika auf die Zellwand? Nenne solche ABs!

A
  • Hemmen die Biosynthese von Peptidoglycan der bakteriellen Zellwand
  • Penicillin
  • Cephalosporin
24
Q

Wie wirken Penicillin auf die Zellwand?

A
  • ein Beta-Laktam AB
  • Blockieren die Katalyse der Transpeptidierung durch Bindung an die Transpeptidase
  • Die neu synthetisierte Wand ist nicht mehr quervernetzt
  • Die Zellwand verliert dadurch ihre strukturelle Stabilität (da die Transpeptidierungsreaktion zur Quervernetzung der glycanverbundenen Peptidketten führt)
25
Wie wirkt Vancomycin auf die Zellwand?
* Blockiert den Zellwandaufbau durch Verhinderung der Quervernetzung des Murein(Peptidogylcan)-Gerüstes * Nur wirksam gegen grampositive Bakterien (bei gramnegativen nur wenig Murein vorhanden).
26
Wie wirkt Fosfomycin auf Bakterien?
* Hemmt die Synthese von N-Acetylmuraminsäure. * Blockiert dadurch die Peptidoglycansynthese im Cytoplasma. * Keine Zellwandsynthese mehr → Zellwachstum stoppt → Zelltod.
27
Welche antibiotischen Angriffspunkte gibt es in der bakteriellen Zelle?
* Zellwandsynthese * Proteinsynthese * DNA-/RNA-Synthese * Folsäuremetabolismus * Membranstruktur/-funktion
28
Wie wirken Aminoglykoside auf die bakterielle Proteinsynthese?
* Irreversible Bindung an 30S-Untereinheit des bakteriellen Ribosoms * Verminderung der Affinität der Bindungsstelle für Aminoacyl-tRNA * Fehler während der Translation * Unbrauchbare Proteine
29
Wie wird die selektive Toxizität gegen Prokaryoten mit AB, die als Angriffspunkt die DNA- und RNA-Synthese haben, möglich?
* Mechanismen in Eu- und Prokaryoten sehr ähnlich → Unterschiede in einzelnen Komponenten (Topoisomerase II/Gyrase) → selektive Toxizität gegen Prokaryoten möglich * z.B. interferieren Chinolone mit der **DNA-Gyrase**
30
Wie wirken Chinolone?
* Chinolone interferieren mit der DNA-Gyrase → Inhibieren Überspiralisierung der DNA → ein Schritt der zum Packen der DNA in der bakteriellen Zelle erforderlich ist → DNA verliert kompakte Struktur und expandiert => Zelle platzt → Wirksam gegen gram-positive und gram-negative Bakterien
31
Wie wirken Sulfonamide? Antwort:
* Angriffspunkt: Folsäuremetabolismus * Verdrängen p-Aminobenzoesäure (Vorstufe für Dihydrofolsäure) * Führen zu Mangel an Dihydrofolsäure und Tetrahydrofolsäure * Mangel an Bausteinen der bakteriellen DNA (Thymin und Purine) -> Blockieren damit die DNA-Synthese
32
Welche Bausteine fehlen bei Folsäuremangel durch Sulfonamide?
* Thymidin * Purinbasen → DNA-Synthese gestört
33
Was ist die Gemeinsamkeit der Penicillin-Antibiotika?
* gemeinsame Grundstruktur: **Thiazolidin- und Beta-Lactam-Ring** + variable Seitenkette
34
Welche Mikroorganismen produzieren Penicillin und Cephalosporin natürlich?
Penicillium chrysogenum → Penicillin Acremonium chrysogenum → Cephalosporin
35
Was ist Penicillin G und wofür wurde es eingesetzt?
* Natürliches Stoffwechselprodukt von Penicillium chrysogenum * Erstes entdecktes und erstes klinisch wirksames Antibiotikum * Eingesetzt gegen Streptokokken- und Pneumokokken-Infektionen * Wirkung gegen grampositive Bakterien
36
Wie wird Penicillin G verabreicht und warum?
* ist beta-Lactamase- und Säure-sensitiv * muss daher injiziert werden und kann nicht oral verabreicht werden
37
Nenne halbsynthetische Penicilline und deren Eigenschaften! Wie unterscheiden sie sich
* N-Acylgruppen variieren, aber gleicher Kernbereich (beta-Lactam- und Thiazolidring) * Methicillin: säurestabil * Oxacillin: säurestabil und beta-Lactamase resistent * Ampicillin: säurestabil, hat ein erweitertes Aktivitätsspektrum -> wirksam gegen manche gramnegative Bakterien
38
Nenne Beispiele der Antibiotikaklasse Aminoglykoside
* Streptomycin * Kanamycin * Gentamycin
39
chemischer Aufbau von Aminoglykosiden
zyklischer Aminoalkohol + Zucker
40
Einsatzbereich von Aminoglykosiden und Nachteile
* im Einsatz gegen gramnegative Bakterien * heute nur noch in der Tuberkulosetherapie * erhebliche Nebenwirkungen - Neurotoxizität * Resistenz unter Bakterien breitet sich rasch aus
41
Grundstruktur von Tetracyclin? Von wem produziert?
* Grundstruktur: komplexes System aus polyzyklischen Hydronaphthacen-Ringen * produziert von verschiedenen Streptomyces
42
Einsatzbereich von Tetracyclin
* häufig in der Veterinärmedizin eingesetzt * wirksam gegen grampositive und gramnegative Bakterien
43
Nachteil von Chinolone
* eingeschränkte Verträglichkeit * enges Wirtsspektrum
44
Einsatzbereich der Fluorchinolone
* standardmäßig zur Behandlung von Harnwegsinfektionen * Ciprofloxacin: Medikament zur Behandlung von Anthrax
45
Was bedeutet Antibiose?
Einsatz von Antibiotika in der Klinik