Zweifel und Vorstellungskraft (Arbeitsbuch) Flashcards

1
Q

Was ist der Kernpunkt der Dharma-Meditation laut Stephen Batchelor?

A

Der Kernpunkt der Dharma-Meditation ist das Enthüllen und die Verwirklichung des alltäglich Erhabenen

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2
Q

Was bedeutet “das Erhabene”?

A

“Das Erhabene” bezieht sich auf Erfahrungen, die so schön, erstaunlich oder erschreckend sind, dass sie sich unserer Fähigkeit, sie zu beschreiben oder darzustellen, entziehen

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3
Q

Wie können wir zum alltäglich Erhabenen erwachen?

A

Wir müssen eine Beziehung zu ihm in Form eines ethischen Pfads und einer existenziellen Vision der unbeständigen, tragischen und leeren Aspekte des Lebens kultivieren

(Pali-Wort: Leer - leer von einem Selbst)

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4
Q

Was lernen wir durch Einsichtsmeditation?

A

Wir lernen keine technische Fertigkeit, sondern geben unsere gewohnheitsmäßige, besserwisserische, abstumpfende Herangehensweise an die alltägliche Erfahrung und Dharma-Praxis auf

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5
Q

Was ermöglicht uns die Öffnung des Herzens und des Verstandes?

A

Sie ermöglicht uns, auf das Leben zu reagieren, ohne von tief verwurzelten und egozentrischen Sehnsüchten und Ängsten beeinflusst zu werden.

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6
Q

Welche Schule würdigt Stephen Batchelor als prägenden Einflussfaktor?

A

Stephen würdigt die koreanische Sön (Zen)-Schule, in der er als Mönch vier Jahre lang praktiziert hat.

(Pali-Wort: Sön - Zen)

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7
Q

Welche Künste sind mit der Dharma-Praxis in der Sön-Schule verschmolzen?

A

Architektur, Skulptur, Poesie, Kalligrafie, Töpferei, Tuschemalerei und Kampfsportarten

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8
Q

Was ist Stephens zentrales Bekenntnis in der Dharma-Praxis?

A

Sein zentrales Bekenntnis ist der Zweifel als treibende Kraft der Dharma-Praxis.

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9
Q

Was ist der Ausgangspunkt von Stephens Meditationspraxis?

A

Der Ausgangspunkt ist ein Koan, der gebräuchlichste in Korea ist “Was ist das?”.

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10
Q

Koan

A

Rätsel oder Paradoxon zur Meditation

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11
Q

Was bedeutet die Frage “Was ist das?” in der Meditationspraxis?

A

Es ist eine kompromisslose Untersuchung dessen, was zu einem bestimmten Zeitpunkt vor sich geht, und konfrontiert uns direkt mit dem Mysterium des Lebens.

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12
Q

Was ist das Sön-Ideal des “nicht wissenden Geistes”?

A

Es ist die Kultivierung einer Empfindungsfähigkeit, die auf die Unmittelbarkeit unseres sich entfaltenden Lebens reagieren kann, frei von vorgefassten Meinungen und stumpfsinnigem Abtun. (Pali-Wort: Sön - Zen)

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13
Q

Was sind die drei Fragen, die sich der zukünftige Buddha als Jugendlicher stellte?

A

Was ist die Freude des Lebens?

Was ist die Tragik des Lebens?

Was ist die Emanzipation des Lebens?”

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14
Q

Was bedeutet es, eine Position loszulassen, ohne eine andere einzunehmen?

A

Es bedeutet, sich nicht über das zu definieren, was man weiß, und sich keiner abweichenden Gruppe anzuschließen

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15
Q

Was ist die westliche skeptische Tradition, die auf Pyrrhon von Elis zurückgeht?

A

Es ist eine Tradition, die nichts glaubt, was nicht unmittelbar ersichtlich ist, und die Freiheit gibt, spontan auf jeden Augenblick und jede Eventualität zu reagieren

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16
Q

Was sind die zwei wichtigen Fragen, die Stephen am Ende des Kapitels stellt?

A

Die Fragen betreffen die Form, die die Dharma-Praxis annehmen könnte, wenn sie im Westen Wurzeln schlägt

17
Q

Worauf stützte sich die Dharma-Praxis während des Lebens des Buddha?

A

Die Dharma-Praxis stützte sich auf informelle Kreise von Praktizierenden, nicht auf Institutionen.

18
Q

Was haben Institutionen oft hervorgebracht?

A

Institutionen haben oft Dogmatismus, Hierarchien, Autoritarismus, Patriarchat, Karrierelaufbahnen, Orthodoxien und Orthopraxien hervorgebracht

19
Q

Warum sind Institutionen unfreundlich gegenüber der Art von Skepsis, die der Buddha und die Sön-Schule befürworten?

A

Institutionen lassen keinen Raum für Zweifel und fördern stattdessen starre Strukturen und Dogmen.

(Pali-Wort: Sön - Zen)

20
Q

Wie ermöglichen Informations- und Kommunikationstechnologien die Pflege der Dharma-Tradition heute?

A

Sie ermöglichen es, einander zu finden und die Dharma-Tradition zu pflegen, ohne in Institutionen gefangen sein zu müssen.

21
Q

Was ist das Paradox der Achtsamkeitsbewegung laut Stephen?

A

Die Achtsamkeitsbewegung wird oft als Problemlösungstechnik betrachtet, anstatt zur Entwicklung einer Empfindungsfähigkeit, die sich mit der Freude, Tragödie und Emanzipation des menschlichen Lebens beschäftigt

22
Q

Was widerspricht der ursprünglichen dharmischen Ausrichtung der Meditation?

A

Das Gerede über die quantifizierbare “Wirksamkeit” der Meditation, um ein bestimmtes klinisches Ergebnis zu erzielen, widerspricht der ursprünglichen dharmischen Ausrichtung.

23
Q

Wie vergleicht Stephen Meditation?

A

Stephen vergleicht Meditation mit dem fortwährenden Ausüben einer Kunst, nicht mit der Entwicklung einer technischen Fertigkeit.

24
Q

Wie verteidigt Stephen die Achtsamkeitsbewegung gegen den Vorwurf der buddhistischen Traditionalisten?

A

Stephen argumentiert, dass der Buddhismus seit seinen Ursprüngen sein Niveau gesenkt hat und dass die Achtsamkeitsbewegung Menschen hilft, ein ausgeglichenes und sinnerfülltes Leben zu führen

25
Q

Was sollten Buddhistinnen und Buddhisten tun, anstatt sich über den “Niedergang” des Dharma zu beschweren?

A

Sie sollten eine philosophisch stimmige und ethisch ganzheitliche Vorstellung vom Leben entwickeln, die nicht an die religiösen Dogmata und Institutionen des asiatischen Buddhismus gebunden ist.

26
Q

Der Begriff ,,Zweifel” ist grundlegend in dieser Unterrichtseinheit. Können Sie klar erläutern, welcher Unterschied zwischen dem alltäglichen Gebrauch des Begriffs, z.B. in ,,Sie sagen, es wird später regnen, aber ich bezweifle das”, und der dharmischen Verwendung des Begriffs, z.B. ,,im koreanischen Sön ist der Zweifel die treibende Kraft der Dharma-Praxis”?

A

Der Begriff “Zweifel” hat im alltäglichen Gebrauch und in der dharmischen Praxis unterschiedliche Bedeutungen.
Alltäglicher Gebrauch des Begriffs “Zweifel”:

Im alltäglichen Gebrauch bedeutet Zweifel oft, dass man etwas nicht glaubt oder unsicher ist, ob etwas wahr ist. Zum Beispiel: “Sie sagen, es wird später regnen, aber ich bezweifle das.” Hier drückt Zweifel eine Unsicherheit oder Skepsis gegenüber einer bestimmten Aussage oder Tatsache aus.

Dharmische Verwendung des Begriffs “Zweifel”:

In der dharmischen Praxis, insbesondere im koreanischen Sön (Zen), hat Zweifel eine tiefere und konstruktivere Bedeutung. Hier ist Zweifel die treibende Kraft der Dharma-Praxis. Es geht darum, grundlegende Fragen über das Leben und die Existenz zu stellen, wie zum Beispiel: “Was ist das?” Dieser Zweifel ist nicht destruktiv, sondern ein Mittel, um tiefere Einsichten und Verständnis zu erlangen. Er fördert eine Haltung des Nicht-Wissens und der Offenheit, die es ermöglicht, die wahre Natur der Realität zu erforschen und zu erkennen.

Zusammengefasst: Im alltäglichen Gebrauch ist Zweifel oft eine Form der Skepsis oder Unsicherheit, während er in der dharmischen Praxis ein Werkzeug zur spirituellen Erforschung und Einsicht ist.

27
Q

Was halten Sie von Huairangs [spätererJ Antwort auf die Frage ,,Was ist das?”, nämlich ,,Zu sagen, es wäre wie irgendetwas, verfehlt das Wesentliche”? Warum hat er Ihrer Meinung nach acht Jahre gebraucht, um diese Antwort zu finden? Inwiefern wäre es anders gelaufen, hätte man ihm gleich beim Eintritt ins Kloster einen entsprechenden Hinweis gegeben, dass dies ,,eine gute Antwort” gegenüber Huineng sei?

A

Huairangs Antwort “Zu sagen, es wäre wie irgendetwas, verfehlt das Wesentliche” zeigt, dass er die tiefere Bedeutung der Frage verstanden hat. Es geht nicht darum, eine konkrete, rationale Antwort zu geben, sondern das Mysterium und die Unmittelbarkeit der Existenz zu erkennen.

Er hat acht Jahre gebraucht, um diese Antwort zu finden, weil es ein Prozess des inneren Wachstums und der tiefen Meditation war. Solche Einsichten können nicht einfach durch intellektuelles Wissen vermittelt werden; sie müssen durch persönliche Erfahrung und Praxis erlangt werden.

Hätte man ihm gleich beim Eintritt ins Kloster gesagt, dass dies “eine gute Antwort” sei, hätte er die Bedeutung wahrscheinlich nicht wirklich verstanden. Es wäre nur eine vorgefertigte Antwort gewesen, ohne die tiefere Einsicht und das Verständnis, das durch jahrelange Praxis und Reflexion entsteht. Der Wert liegt im Prozess des Suchens und Erkennens, nicht nur im Finden der “richtigen” Antwort.

28
Q

Die,,Was ist das?” Praxis könnte man als Kultivieren einer Wertschätzung gegenüber dem Nichtwissen beschreiben’ Wie unterscheidet sich dies von der bangen Neugier des Nichtwissens, die möglicherweise von uns Besitz ergreift, wenn wir beispielsweise mitten in der Nacht aufwachen und ein ungewohntes Geräusch hören?

A

Die “Was ist das?” Praxis im koreanischen Sön (Zen) kultiviert eine wertschätzende Haltung gegenüber dem Nichtwissen, indem sie uns dazu anregt, offen und neugierig zu bleiben, ohne voreilige Schlüsse zu ziehen. Es geht darum, das Mysterium des Lebens zu umarmen und eine tiefere Einsicht zu gewinnen. Diese Art des Zweifels ist konstruktiv und führt zu einem tieferen Verständnis und einer größeren Achtsamkeit.

Im Gegensatz dazu ist die bange Neugier des Nichtwissens, die uns ergreift, wenn wir mitten in der Nacht ein ungewohntes Geräusch hören, oft von Angst und Unsicherheit geprägt. Diese Art des Nichtwissens führt zu Stress und Unruhe, da wir uns bedroht fühlen und schnell eine Erklärung oder Lösung suchen, um unsere Angst zu lindern.

Zusammengefasst: Die “Was ist das?” Praxis fördert eine offene und neugierige Haltung, die zu tieferem Verständnis führt, während die bange Neugier des Nichtwissens oft von Angst und Unsicherheit geprägt ist und schnelle Antworten sucht.

29
Q

Klingt es für Sie so, als ob ,,der Weise” seine Skepsis unparteiisch walten lässt? Wie würde eine einseitige Skepsis aussehen und warum täte ,,eine wahre Person” gut daran, diese verbreitete Form der Skepsis zu vermeiden?

A

Ja, es klingt so, als ob “der Weise” seine Skepsis unparteiisch walten lässt. Eine einseitige Skepsis würde bedeuten, dass man nur bestimmte Ansichten oder Überzeugungen hinterfragt, während man andere unkritisch akzeptiert. Dies könnte zu einer verzerrten Wahrnehmung der Realität führen und die Fähigkeit beeinträchtigen, objektiv und offen zu bleiben.

Eine “wahre Person” täte gut daran, diese verbreitete Form der einseitigen Skepsis zu vermeiden, weil sie zu Vorurteilen und Engstirnigkeit führen kann. Indem man seine Skepsis unparteiisch walten lässt, bleibt man offen für neue Erkenntnisse und Perspektiven, was zu einem tieferen Verständnis und einer ausgewogeneren Sichtweise führt

30
Q

Mit modernen Kommunikationstechnologien, die wohl weltweite soziale Netzwerke Wirklichkeit werden lassen, ist es nun auch für geografisch weit entfernte Personen möglich, Dharma-Gemeinschaften aufzubauen, Denken Sie über Ihre Erfahrungen mit dieser Art digitaler Sangha nach und bewerten Sie deren Vor- und Nachteile, wenn es darum geht, Fallstricke der Institutionalisierung zu vermeiden.

A

Digitale Sanghas bieten viele Vorteile, insbesondere die Möglichkeit, geografische Barrieren zu überwinden und Menschen weltweit zu verbinden. Sie ermöglichen es Praktizierenden, sich auszutauschen, zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen, unabhängig von ihrem Standort. Dies fördert eine größere Vielfalt und Offenheit innerhalb der Gemeinschaft.

Vorteile:
* Zugang: Menschen können unabhängig von ihrem geografischen Standort teilnehmen.
*** Vielfalt: **Eine größere Vielfalt an Perspektiven und Erfahrungen wird eingebracht.
* Flexibilität: Teilnahme ist oft zeitlich flexibler und kann besser in den Alltag integriert werden.
* Ressourcen: Zugang zu einer Vielzahl von Lehrern, Texten und Praktiken.

Nachteile:
* Tiefe der Verbindung: Digitale Interaktionen können manchmal weniger tief und persönlich sein als physische Treffen.
* Technische Barrieren: Nicht jeder hat Zugang zu den notwendigen Technologien oder fühlt sich damit wohl.
* Ablenkungen: Die digitale Umgebung kann mehr Ablenkungen bieten als ein physischer Raum der Praxis.

Insgesamt bieten digitale Sanghas eine wertvolle Ergänzung zu traditionellen Gemeinschaften und helfen, einige der Fallstricke der Institutionalisierung zu vermeiden, indem sie flexibler und zugänglicher sind. Dennoch ist es wichtig, auch die Herausforderungen zu erkennen und Wege zu finden, um tiefere Verbindungen und eine konzentrierte Praxis zu fördern.

31
Q

Inwiefern sind Sie besorgt in Hinblick auf das Phänomen Meditation als Medizin, bei dem sie als Problemlösungstechnik verordnet wird? Wohin entwickelt sich Ihrer Meinung nach die Achtsamkeitsbewegung? Was denken Sie, wie wird diese in fünf fahren aussehen? In zehn fahren? Was wird man möglicherweise rückblickend über Achtsarnkeitsbasierte Stressreduktion [MBSR) und den institutionalisierten westlichen Buddhismus in fünfzig Jahren sagen?

A

Das Phänomen “Meditation als Medizin” kann problematisch sein, wenn Meditation nur als Problemlösungstechnik betrachtet wird. Dies könnte die tiefere spirituelle und ethische Dimension der Praxis vernachlässigen. Die Achtsamkeitsbewegung entwickelt sich jedoch weiter und gewinnt an Popularität. In fünf Jahren könnte sie noch stärker in den Alltag integriert sein, mit mehr Menschen, die Achtsamkeit praktizieren, um Stress zu bewältigen und ihr Wohlbefinden zu verbessern. In zehn Jahren könnte die Bewegung noch weiter verbreitet sein, möglicherweise mit einer stärkeren Betonung auf die ganzheitlichen Aspekte der Praxis.

Rückblickend könnte man in fünfzig Jahren sagen, dass achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR) und der institutionalisierte westliche Buddhismus dazu beigetragen haben, Achtsamkeit und Meditation einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Gleichzeitig könnte man erkennen, dass es wichtig war, die tieferen spirituellen und ethischen Aspekte der Praxis zu bewahren, um ihre volle transformative Kraft zu nutzen