7 Erfahrung Flashcards

1
Q

Wovon gehen die Jainas und Brahmanen aus?

A

Sie gehen von einer ewigen, vorübergehend im Körper gefangenen Seele aus

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2
Q

Visaya

A

Sphäre

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3
Q

Wo spielt sich Dharmapraxis ab

A

Ausschliesslich innerhalb der Sphäre (visaya), in der Welt der menschlichen Erfahrung, die aufs engste mit dem Körper und den Sinnen verknüpft ist

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4
Q

Loka

A

Welt

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5
Q

Lujjati

A

Zerfallen, sich auflösen, vergehen

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6
Q

Was nennt Buddha die Sphäre

A

Die Sinnesorgane und ihre jeweiligen Sinnesbereiche

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7
Q

Was bedeutet Dharmapraxis

A

Durch die Entwicklung einer im Körper verankerten Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, Konzentration, von Einfühlungsvermögen und Mitgefühl mit unserer Erfahrung zurechtzukommend

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8
Q

Was ist ein zentraler Teil des Prozesses der Dharmapraxis

A

Ob durch die Kultivierung des achtfachen Pfades das Aufgeben verzerrter Wahrnehmungen gefördert wird.

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9
Q

Was meint Gotama mit «fünf Bündel des Anhaftens» (upãdãna-khandha)

A

Erfahrung

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10
Q

Khanda

A

Bündel (Masse, Ausmass)

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11
Q

Udakakhandha

A

Wassermasse (wie ein See oder Ozean)

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12
Q

Als Beschreibung von Erfahrung deutet khandha darauf hin, dass wir aus verschiedenen «Körpern» zusammengesetzt sind

A

Ein Körper der physischen und materiellen Komponenten,
Ein Körper der Gefühle
Ein Körper der Wahrnehmung
Ein Körper die alle miteinander agieren

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13
Q

Warum 5 Bündel

A

Form (rupa) physische Welt
Gefühl (vedanã)
Wahrnehmung (saññã)
Neigung (sankhãra)
Bewusstsein (viññãna)

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14
Q

Warum ist jemand, der in Bezug auf die fünf Bündel «Verblendung überwindet» ein «In-den-Strom-Eingetretener»

A

Es beinhaltet, dass ein «in-den-Strom-Eingetretener» jemand ist, der sich nicht länger von Erfahrung verwirren lässt und dass die Hauptaufgabe der Dharmapraxis im unfassenden Verstehen von Erfahrung liegt

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15
Q

Was muss umfassend verstanden werden um die erste der vier Aufgaben zu bewältigen

A

Die fünf Bündel

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16
Q

Anstatt die fünf Bündel als fünf unterschiedliched Komponenten der Erfahrung zu verstehen, ist es hilfreicher sie …

A

Als ein ununterbrochenen Spektrums an Erfahrung zu sehen, das mit der physischen Welt (rupa) anfängt und durch Gefühl, Wahrnehmung, Neigung bis zum Bewusstsein weiter geht. (In der Welt sein)

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17
Q

Saria

A

Körper

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18
Q

Jiva

A

Seele

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19
Q

Warum nennt man die physische Welt (Form) rupa

A

Weil es verformt (ruppati) ist.

Verformt von Kälte, Hitze, Hunger, Durst vom Kontakt mit Fliegen, Moskitos, dem Wind, der Sonne und Schlangen

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20
Q

Bezieht sich rupa (Form) nur auf das was sichtbar ist?

A

Nein auch auf das was man hören, riechen, schmecken und berühren kann

Rupa bezeichnet unser physisches Sensorium in seiner Gesamtheit

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21
Q

Was bedeutet Gefühl (vedanã)

A

Es fühlt sich an, daher nennen wir es Gefühl

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22
Q

Was bedeutet Wahrnehmung (saññã)

A

Es nimmt wahr.
Wir nehmen blau wahr, ….etc

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23
Q

Was bedeutet Neigung (sankhãra)

A

Neigung = die Einstellung, die wir zu der Erfahrung einnehmen.
Erfahrung besteht nicht nur aus Sinneseindrücken und Stimuli, die sich auf eine bestimmte Weise anfühlen und Sinn ergeben, sondern auch aus unseren verschiedenen Reaktionen auf das, was passiert

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24
Q

Sind Neigungen bedingende Faktoren

A

Ja, sie «bedingen» was «bedingt» ist.
Wenn wir Neigungen als Muster gewohnheitsmässigen Verhaltens verstehen, die durch die Begegnung mit der Welt weiderholt ausgelöst werden, können wir sehen, dass es nicht bloss isolierte Reaktionen sind, die in der Privatsphäre unseres Geistes auftauchen; sie färben auch die anderen Aspekte unserer Erfahrung

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25
Q

Neigungen bedingen Neigungen worauf weist das hin?

A

Auf die sich selbst-verstärkende und wiederholende Natur der Reaktivität.

Je mehr wir auf eine bestimmte Weise reagieren, umso mehr werden wir geneigt sein, erneut auf diese Weise zu reagieren

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26
Q

Es gibt sechs Arten von Absichten

A
  • Jene bezogen auf die Form
  • Jene bezogen auf die Geschmacksempfindungen
  • Jene bezogen auf Berührungen
  • Jene bezogen auf das, mwas im Geist geschieht (dhamma)

Weil Absicht mit Handlung gleichgesetzt wird (Karma), muss sich sankhãra auf mehr beziehen als nur auf die Neigung des Organismus, aus blinder Gewohnheit zu reagieren.

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27
Q

Was ist die Herausforderung der vierfachen Aufgabe

A

Zu lernen, zwischen einer Reaktivität, bei der man blind einem vertrauten Impuls folgt, und einer Ansprechbarkeit zu unterscheiden, aus der heraus eine Handlung gewählt wird, die nicht von Gier, Hass und Verblendung bedingt ist

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28
Q

Es gibt drei Neigungen

A

Körperliche Neigung
Verbale Neigungen
Geistige Neigungen

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29
Q

Welche Neigung ist das Ein- und Ausatmen

A

Neigung des Körpers

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30
Q

Welche Neigung ist Denken und Untersuchen

A

Neigung der Sprache

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31
Q

Welche Neigung ist Fühlen und Wahrnehmen

A

Neigung des Geistes

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32
Q

Was ist der Auslöser unsere Gedanken laut auszusprechen

A

Das endlose Grübeln und Nachdenken in unseren inneren Monologen

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33
Q

Das Bewusstsein (das fünfte, der fünf Bündel)

A

Was wissen wir.
Das ist sauber, das ist bitter, das ist süss, das ist scharf……

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34
Q

Gefühl, Wahrnehmung und Bewusstsein sind diese verbunden oder getrennt

A

Verbunden:
Denn was man fühlt, das nimmt man wahr; und was man wahrnimmt, das weiss man.

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35
Q

Was ist nãma (Name)

A

Kontakt, Gefühl, Wahrnehmung, Absicht und Aufmekrsamkeit.

Die vier grossen Elemente die und Formen, die aus diesen Elementen gebildet werden: das ist rupa (Form). Also sind Name und Form zusammen nãmarupa.

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36
Q

Was ist Berührung, Gefühl, Wahrnehmung, Absicht und Aufmerksamkeit

A

Nãma (Name)

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37
Q

Die fünf nãma-Faktoren

A

Berührung, Gefühl, Wahrnehmung, Absicht und Aufmerksamkeit

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38
Q

Die fünf nãma-Faktoren beinhalten drei der fünf Bündel

A

Gefühl, Wahrnehmung und Neigung (Absicht)

Und fügen zwei weitere hinzu: Berührung und Aufmerksamkeit

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39
Q

Passa

A

Berührung / Kontakt

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40
Q

Phusati

A

Berühren

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41
Q

Photthabba

A

Das, was berührt wird

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42
Q

Weisheit und Bewusstsein

A

Diese Zustände sind eng miteinander verbunden und lassen sich nicht vollständig trennen. Weisheit muss kultiviert werden, während Bewusstsein umfassend verstanden werden muss

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43
Q

Bewusstsein als konditioniertes Phänomen

A

Bewusstsein entsteht als ein konditioniertes Phänomen durch die Komplexität und Vielfalt von Name-Form

Konditioniertes Phänomen:
Etwas, das durch bestimmte Bedingungen entsteht und nicht unabhängig existiert.

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44
Q

Name-Form (nāma-rūpa):

A

Dies bezieht sich auf die Kombination von mentalen und physischen Aspekten unserer Existenz. “Name” umfasst mentale Faktoren wie Gefühle, Wahrnehmungen und Gedanken, während “Form” die physische Komponente darstellt.

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45
Q

Wie Bewusstsein entsteht

A

**1. Interaktion: **Bewusstsein entsteht durch die komplexe Interaktion zwischen unserem Geist (Name) und unserem Körper (Form) sowie der Umgebung.
2. Ganzheitliches Gewahrsein: Diese Interaktionen schaffen ein einheitliches Bewusstsein, das mehr ist als die Summe seiner Teile. Es ist wie ein Orchester, das aus vielen Instrumenten besteht, aber zusammen eine harmonische Musik erzeugt.
3. Bedingungen: Bewusstsein ist abhängig von verschiedenen Bedingungen wie Sinneswahrnehmungen (z.B. Sehen, Hören) und mentalen Prozessen (z.B. Denken, Fühlen).

Beispiel
Stell dir vor, du siehst einen Baum:

* Form: Deine Augen (physische Komponente) nehmen den Baum wahr.
*** Name: **Dein Geist (mentale Komponente) erkennt den Baum, erinnert sich an frühere Erfahrungen mit Bäumen und erzeugt Gefühle und Gedanken dazu.
Bewusstsein: Diese Interaktionen führen zu einem Bewusstsein des Baumes, das nicht nur aus dem Sehen oder Denken besteht, sondern aus der gesamten Erfahrung

Bewusstsein ist also das Ergebnis der komplexen und vielfältigen Interaktionen zwischen unserem Geist, Körper und der Umgebung. Es ist nicht etwas, das unabhängig existiert, sondern entsteht durch diese Bedingungen

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46
Q

Bewusstsein und Name-Form sind diese voneinander abhängig?

A

Wechselseitige Abhängigkeit: Bewusstsein und Name-Form sind wechselseitig voneinander abhängig. Sie bedingen sich gegenseitig.

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47
Q

Was verdeutlicht das Gleichnis von zwei andeinandergelehnten Bündeln Schilf

A

Die wechselseitige Abhängigkeit von Bewusstsein und Name-Form

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48
Q

Worauf bezieht sich «Name-Form» in der buddhistischen Philosophie?

A

In der buddhistischen Philosophie bezieht sich “Name-Form” (Pali: nāma-rūpa) auf die psychischen und physischen Komponenten des Daseins. Es ist ein Konzept, das die Gesamtheit der mentalen und körperlichen Aspekte eines Wesens beschreibt:

*** Name (nāma): **Dies umfasst die geistigen Faktoren wie Empfindungen, Wahrnehmungen, Absichten und Bewusstsein.

*** Form (rūpa): **Dies bezieht sich auf die physischen Aspekte, also den Körper und die materiellen Formen.

Diese beiden Aspekte sind eng miteinander verbunden und bedingen sich gegenseitig. Sie sind Teil der Kette der abhängigen Entstehung, die beschreibt, wie verschiedene Faktoren des Daseins miteinander verknüpft sind und wie sie zur Entstehung von Leiden führen

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49
Q

Synergie von Name-Form und Bewusstsein

A
  • Erfahrung: Jede Erfahrung ist gleichzeitig einheitlich und differenziert.
  • Komplexität und Einheit: Die Komplexität von Name-Form ist notwendig für ein einheitliches Bewusstsein und umgekehrt.
  • Chaos und Bedeutungslosigkeit: Name-Form ohne Bewusstsein wäre Chaos; Bewusstsein ohne Name-Form wäre bedeutungslos.
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50
Q

Praxis der im Körper verankerten Aufmerksamkeit

A

* Im Körper verankerte Aufmerksamkeit (yoniso manasikara): Ermöglicht das Verständnis der wechselseitigen Abhängigkeit von Name-Form und Bewusstsein.

*** Aufmerksamkeit (manasikara): **Erfahrung wird durch Berührung mit der Umgebung ausgelöst, was Gefühle, Wahrnehmungen und Absichten hervorruft.

*** Meditative Qualität: **Menschliche Erfahrung hat eine meditative Qualität, da wir ständig darüber nachdenken, wie wir uns fühlen und was wir wahrnehmen.

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51
Q

Arten von Aufmerksamkeit

A

*** Körperlose Aufmerksamkeit (ayoniso manasikara): **Oberflächliche Aufmerksamkeit, ohne tiefes Nachdenken.

* Weise Aufmerksamkeit (yoniso manasikara): Tiefgehende, nährende und fürsorgliche Aufmerksamkeit, die bis zum Ursprung oder Fundament reicht

52
Q

Im Körper verankerte Aufmerksamkeit

A

* Richtungsfokus: Auf die fünf Bündel als unbeständig, dukkha, leer und Nicht-Selbst richten.

* Ergebnis: Führt zu einem glücklichen Verweilen, Achtsamkeit und Gewahrsein.

*** Beginn: **Beginnt mit dem Infragestellen unserer Wahrnehmungen.

53
Q

Wahrnehmung der Welt

A
  • Gewohnheitsmäßige Wahrnehmung: Menschen neigen dazu, die Welt als permanent, befriedigend und als “ich” und “mein” wahrzunehmen.

*** Ursachen: **Traditionell als Ergebnis von Unwissenheit, Begierde und karmischem Erbe erklärt; modern als evolutionäre Verhaltensmuster verstanden.

*** Aufgabe der Dharmapraxis: **Aufmerksamkeit auf den tatsächlichen Stoff der Erfahrung richten, um deren vergänglichen, schmerzenden, leeren und unpersönlichen Charakter zu erkennen.

54
Q

Gotamas Analyse von Name

A

* Komponenten von Name: Berührung, Gefühl, Wahrnehmung, Absicht und Aufmerksamkeit.

  • **Missverständnisse: **Frühe Buddhisten könnten Name als mentale Prozesse oder Synonym für Geist verstanden haben.
  • Bewusstsein: Name und Form sind Wege, sich seiner selbst bewusst zu werden und sind eng mit Persönlichkeit und individueller Identität verknüpf
55
Q

Die fünf Bündel (Skandhas)
Werden als was beschrieben?

A

In der buddhistischen Lehre werden die fünf Bündel oder Skandhas als die Komponenten beschrieben, die das Dasein eines Individuums ausmachen:

56
Q

Was beinhalten die 5 Bündel

A

1. Form (Rūpa): Der physische Körper und die materiellen Aspekte.

2. Gefühl (Vedanā): Die Empfindungen, die durch den Kontakt der Sinne mit der Außenwelt entstehen.

3. Wahrnehmung (Saṃjñā): Die Fähigkeit, Dinge zu erkennen und zu benennen.

4. Geistesformationen (Saṃskāra): Die mentalen Zustände, Absichten und Reaktionen.

5. Bewusstsein (Vijñāna): Das Bewusstsein, das die anderen vier Bündel wahrnimmt und erkennt.

57
Q
A
58
Q

Was beinhaltet Name und Form Nãma-Rupa

A

*** Name (Nāma): **Bezieht sich auf die geistigen Komponenten wie Gefühl, Wahrnehmung, Geistesformationen und Bewusstsein.

* Form (Rūpa): Bezieht sich auf die physischen Aspekte, also den Körper und die materiellen Formen.

Diese beiden Aspekte sind eng miteinander verbunden und bedingen sich gegenseitig. Sie sind Teil der Kette der abhängigen Entstehung, die beschreibt, wie verschiedene Faktoren des Daseins miteinander verknüpft sind und wie sie zur Entstehung von Leiden führen.

59
Q

Das “Selbst” im Buddhismus

A

Der Buddhismus sagt wenig über das Selbst, da anatta oft als “kein Selbst” missverstanden wird

60
Q

Was zeigt die Untersuchung der fünf Bündel in Bezug auf das Selbst

A

Zeigt, dass diese frei von Merkmalen eines Selbst sind.

61
Q

Problematische Trennung zwischen den 5 Bündeln und dem Selbst

A

Die Annahme, dass die Bündel real sind, das Selbst jedoch eine Illusion ist, führt zu Schwierigkeiten

62
Q

Was gibt es für 2 Wahrheiten

A

Ultimative Wahrheit: Auf der tiefsten Ebene der Realität existiert das Selbst nicht wirklich. Alles ist leer von einer festen, unabhängigen Existenz. Dies bedeutet, dass es kein dauerhaftes, unveränderliches Selbst gibt.

Konventionelle Wahrheit: Im alltäglichen Leben und in der normalen Kommunikation existiert das Selbst jedoch auf eine praktische Weise. Wir sprechen von “ich”, “du” und “wir”, um uns im sozialen Kontext zu verständigen und zu interagieren.

63
Q

Die Doktrin der Zwei Wahrheiten

A

* Zwei Wahrheiten: Das Selbst existiert letztendlich nicht, aber konventionell schon.

* Moralisches Handeln: Diese Doktrin erklärt, wie ein nicht-existierendes Selbst moralisch handeln kann.

64
Q

Moralisches Handeln in Bezug auf die Doktrin der Zwei Wahrheiten

A

**Erklärung: **Auch wenn das Selbst letztendlich nicht existiert, handeln wir im täglichen Leben so, als ob es existiert. Dies ermöglicht uns, moralische Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für unsere Handlungen zu übernehmen.

**Beispiel: **Wenn jemand sagt, “Ich helfe meinem Freund”, verstehen wir das im konventionellen Sinne. Obwohl es kein festes Selbst gibt, das diese Handlung ausführt, handeln wir so, als ob es ein Selbst gibt, um moralisch und ethisch zu handeln.

Zusammenfassung
Die Doktrin der Zwei Wahrheiten hilft uns zu verstehen, dass wir auf der tiefsten Ebene der Realität keine feste Identität haben, aber im täglichen Leben so handeln, als ob wir eine haben. Dies ermöglicht uns, moralisch und verantwortungsvoll zu handeln, auch wenn wir wissen, dass das Selbst letztendlich leer ist.

65
Q

Dharma als aufgabenbasierte Ethik

A

*** Aufgabenbasierte Ethik: **Der Dharma sollte als Ethik verstanden werden, nicht als Metaphysik.

*** Gotamas Lehrrede: **Die Last (bhara) sind die fünf Bündel, der Träger der Last ist die Person.

66
Q

Die fünf Bündel und die Last

A

*** Vergleich mit einer Last: **Die fünf Bündel werden mit einer Last verglichen, die wir tragen.

* Reaktivität und Nirvana: Reaktivität vergrößert die Last, während das Loslassen zur Befreiung führt.

67
Q

Reaktivität und Transformation

A

* Reaktivität: Wird als zusätzliche Bürde enthüllt, die wir nicht tragen müssen.

*** Transformation: **Die Person, die die Reaktivität loslässt, wird transformiert.

Diese Transformation bezieht sich auf das Erreichen eines Zustands des Gleichmuts und der Befreiung von unnötigem Leiden. Durch das Loslassen von Reaktivität und das Akzeptieren der Realität, wie sie ist, kann man inneren Frieden und ein tieferes Verständnis des Lebens erlangen.

68
Q

Selbsttransformation

A

Vergleich mit dem Kultivieren eines Feldes, Herstellen eines Pfeils und Schnitzen eines Holzobjekts:
o Kultivieren eines Feldes: So wie ein Bauer ein Feld pflegt, um es fruchtbar zu machen, pflegen wir unseren Geist und Körper, um als Mensch zu wachsen und zu gedeihen.
o Herstellen eines Pfeils: Ein Pfeilmacher formt einen Pfeil sorgfältig, damit er sein Ziel genau trifft. Ebenso formen wir unsere Gedanken und Handlungen, um unsere Ziele im Leben zu erreichen.
o Schnitzen eines Holzobjekts: Ein Zimmermann schnitzt ein Stück Holz, um daraus etwas Nützliches oder Schönes zu machen. Genauso arbeiten wir an uns selbst, um unsere besten Eigenschaften herauszubilden.

* Körper, Gefühle, Wahrnehmungen, Neigungen und Bewusstsein als Rohmaterialien:
o Diese fünf Aspekte unseres Daseins sind wie die Rohmaterialien, die wir bearbeiten und verfeinern müssen. Durch die Praxis und Selbstdisziplin können wir diese Aspekte so formen, dass sie uns helfen, ein erfülltes und bewusstes Leben zu führen.

69
Q

Praxis der vierfachen Aufgabe

A

o Prozess der Selbstdisziplin und Zähmung der Reaktivität.

o Ziel: Aufblühen und Gedeihen als Mensch.

70
Q

Lehre des Nicht-Selbst (anatta):

A
  • Körper, Gefühle, Wahrnehmungen, Neigungen und Bewusstsein sind nicht das Selbst.
  • Erfahrung geschieht uns, wir haben nicht das Kommando darüber.
71
Q

Erfahrung und Kontrolle

A

Geburt, Krankheiten, Altern und Tod sind unvermeidlich.

Glaube an das Selbst als Kontrolle über das Schicksal wird widerlegt.

72
Q

Welches sind die 5 Rohmaterialen die wir bearbeiten müssen

A

Körper (rūpa),
Gefühle (vedanā),
Wahrnehmungen (saññā),
Neigungen (saṅkhāra),
Bewusstsein (viññāṇa).

73
Q

Was ist das Ziel der Selbsttransformation

A

Selbstdisziplin und Zähmung der Reaktivität, um als Mensch aufzublühen und zu gedeihen

74
Q

Nicht-Selbst (anatta)

A
  • Lehre: Körper, Gefühle, Wahrnehmungen, Neigungen und Bewusstsein sind nicht das Selbst.
  • Erklärung: Diese Aspekte sind unkontrollierbar und unterliegen Krankheit und Veränderung.
75
Q

Erfahrung und Kontrolle

A

Erfahrung: Geschieht uns, wir haben nicht das Kommando darüber.

**Lebensrealität: **Geburt, Krankheiten, Altern und Tod sind unvermeidlich.

Glaube an das Selbst: Die Überzeugung, das eigene Schicksal kontrollieren zu können, wird widerlegt.

76
Q

Moralische Verantwortlichkeiten

A

* Gotamas Handeln: Er traf Entscheidungen, die sein Leben veränderten, und glaubte, dass dies auch für andere möglich ist.

*** Ermutigung: **Menschen zu einem Pfad mit moralischer Verantwortlichkeit, kontemplativer Praxis und philosophischer Reflexion ermutigen.

* Freier Wille und Determinismus: Diese Frage hat für die Dharmapraxis keine direkte Bedeutung und war nie ein Thema im buddhistischen Denken.

*** Selbst und Nicht-Selbst: **Der Buddha schwieg zu der Frage nach dem Selbst, um metaphysische Sackgassen zu vermeiden. Er betonte, dass es wichtiger ist, was das Selbst tut, als was es ist.

* Fünf Bündel: Buddha lehrte, dass man Form, Gefühl, Wahrnehmung, Neigung und Bewusstsein nicht als das Selbst betrachten sollte.

* Unauffindbarkeit des Selbst: Das Selbst ist vieldeutig und schwer zu fassen, da es kein statisches Ding ist, sondern ein dynamischer Prozess.

77
Q

Determinismus

A

Determinismus ist die philosophische Auffassung, dass alle Ereignisse, einschließlich menschlicher Handlungen, durch vorhergehende Ursachen bestimmt sind. Das bedeutet, dass alles, was geschieht, das Ergebnis einer Kette von Ursachen und Wirkungen ist, die nicht durchbrochen werden kann. In einem deterministischen Universum gibt es keinen Platz für Zufall oder freien Willen, da jede Handlung und Entscheidung bereits durch vorhergehende Bedingungen festgelegt ist.
In deinem Kontext bedeutet dies, dass die Frage, ob unsere Handlungen durch freien Willen oder durch vorherbestimmte Ursachen gesteuert werden, für die Praxis des Dharma (buddhistische Lehre) keine direkte Bedeutung hat. Der Buddhismus konzentriert sich eher auf die Praxis und das Verhalten im Hier und Jetzt, anstatt sich in theoretische Diskussionen über den freien Willen oder Determinismus zu vertiefen

78
Q

Vieldeutigkeit des Selbst
Nagarjuna’s Vers:

A

Wenn das Selbst die Bündel wäre, würde es entstehen und vergehen.

Wenn es etwas anderes als die Bündel wäre, hätte es nicht deren Eigenschaften.

* Erklärung: Das Selbst kann nicht auf Körper, Gefühle, Wahrnehmungen, Neigungen und Bewusstsein reduziert werden, da diese sich ständig ändern.

79
Q

Vieldeutigkeit des Selbst
Ambivalenz des Selbst

A

*** Erfahrung: **Wir erleben das Selbst als konstante Perspektive, obwohl unsere Gefühle, Wahrnehmungen und Neigungen sich ändern.

* Erkenntnis: Das Selbst ist nicht etwas anderes als die Erfahrungen, die es ausmachen.

80
Q

Vieldeutigkeit des Selbst nach Nagarjuna

A

Selbst: Wird durch Merkmale wie Name, physische Erscheinung, Stimmungen, Gedanken und Handlungen erkannt.

**Verlust der Merkmale: **Entfernt man diese Merkmale, verschwindet auch das Selbst

81
Q

Vieldeutigkeit des Selbst: Gotamas Sichtweise

A

*** Erfahrung: **Zählt mehr als die theoretische Existenz eines Selbst.

* Zeuge: Der unbeteiligte Zeuge ist nicht dauerhafter oder verlässlicher als andere Aspekte der Erfahrung.

82
Q

Vieldeutigkeit des Selbst
Dukkha und Selbst

A

*** Dukkha: **Das Leiden zu umarmen bedeutet, das Festhalten an einem körperlosen Selbst oder Bewusstsein aufzugeben.

* Im Körper verankerte Aufmerksamkeit: Bedeutet entschlossene Teilnahme am Leben und ist letztlich von Liebe nicht zu unterscheiden.

83
Q

Vieldeutigkeit des Selbst
Verwendung von «Ich» und «Selbst»

A

* Gotamas Sprache: Verwendet “Ich” (ahaṃ) und “Selbst” (atta) in einem alltäglichen und unproblematischen Sinne.

*** Durchbruch: **Gotama beschreibt seine Einsicht in die Beziehung zwischen Name-Form und Bewusstsein als persönlichen Durchbruch.

84
Q

Wer war Nagarjuna?

A

Nagarjuna war ein bedeutender indischer buddhistischer Philosoph, der im 2. Jahrhundert lebte. Er gilt als Begründer der Madhyamaka-Schule (Schule des Mittleren Weges) im Mahayana-Buddhismus1. Seine bekannteste Arbeit ist die Mūlamadhyamakakārikā (Grundlegende Verse des Mittleren Weges), in der er die Lehre der Leere (śūnyatā) und die Zwei-Wahrheiten-Doktrin entwickelte1. Nagarjuna nutzte den Urteilsvierkant (catuṣkoṭi), um logische Widersprüche in philosophischen Argumenten aufzuzeigen und die buddhistische Lehre als einen konsequenten Weg der Mitte zu verteidigen

85
Q

Gotamas Durchbruch

A

Gotama, auch bekannt als der Buddha, beschreibt seine Einsicht in die Beziehung zwischen Name-Form (nāma-rūpa) und Bewusstsein (viññāṇa) als einen persönlichen Durchbruch. Diese Einsicht bezieht sich auf das Verständnis, dass Name-Form und Bewusstsein miteinander verbunden sind und sich gegenseitig bedingen.

* Name-Form (nāma-rūpa): Bezieht sich auf die mentale und physische Komponente der Existenz. “Name” umfasst mentale Faktoren wie Gefühle, Wahrnehmungen und Gedanken, während “Form” die physische Komponente darstellt.
* Bewusstsein (viññāṇa): Bezieht sich auf das Bewusstsein, das diese mentalen und physischen Phänomene wahrnimmt und erkennt.

Gotamas Durchbruch bestand darin, zu erkennen, dass diese beiden Aspekte nicht unabhängig voneinander existieren, sondern in einem dynamischen Prozess der gegenseitigen Bedingung stehen. Diese Einsicht half ihm, die Natur des Leidens (Dukka) und den Weg zur Befreiung zu verstehen.

86
Q

Erwachen und Erfahrung

A

Gotama verstand das Erwachen als das Resultat eines direkten Wissens um die Entstehung von Erfahrung.

Ein In-den-Strom-Eingetretener lässt sich nicht mehr von der Erfahrung verwirren.

87
Q

Dharmapraxis und die fünf Bündel

A

Die Hauptaufgabe der Dharmapraxis ist das umfassende Verstehen von Erfahrung.

Die fünf Bündel (khandha) sind zentral für die Praxis und unterscheiden sich von der brahmanischen Orthodoxie.

88
Q

Die fünf Bündel (khandha) unterscheiden sich von der brahmanischen Orthodoxie in mehreren wesentlichen Punkten:

A

Die fünf Bündel (khandha) unterscheiden sich von der brahmanischen Orthodoxie in mehreren wesentlichen Punkten:

Brahmanische Orthodoxie
* Ziel: Die Vereinigung mit einem transzendenten und unergründlichen Bewusstsein oder Gott (Brahman).
*** Selbst: **Glaube an ein ewiges, unveränderliches Selbst (Ātman), das letztlich mit Brahman identisch ist.
* Erfahrung: Weniger Fokus auf die Analyse der unmittelbaren menschlichen Erfahrung und mehr auf metaphysische Spekulationen und Rituale.

Buddhistische Sichtweise (Gotama)
* Ziel: Das umfassende Verstehen von Erfahrung und die Befreiung von Leiden (dukkha) durch die Praxis der vierfachen Aufgabe.
*** Selbst: **Lehre des Nicht-Selbst (anatta), die besagt, dass es kein dauerhaftes, unveränderliches Selbst gibt. Alles ist vergänglich und bedingt.
* Fünf Bündel (khandha): Körper (rūpa), Gefühl (vedanā), Wahrnehmung (saññā), Neigungen (saṅkhāra) und Bewusstsein (viññāṇa) werden als die Bestandteile der menschlichen Erfahrung analysiert. Diese Bündel sind vergänglich und nicht das Selbst.

Unterschiede im Detail
1. 1. Metaphysik vs. Pragmatik:
Brahmanische Orthodoxie: Starker Fokus auf metaphysische Konzepte und die Suche nach einer absoluten Wahrheit.
**Buddhismus: **Praktischer Ansatz, der sich auf die direkte Erfahrung und die Befreiung von Leiden konzentriert.

1. 2. Selbstkonzept:
1. Brahmanische Orthodoxie: Glaube an ein ewiges Selbst (Ātman), das mit dem göttlichen Brahman identisch ist.
**1. Buddhismus: **Lehre des Nicht-Selbst (anatta), die besagt, dass es kein dauerhaftes Selbst gibt und dass alles bedingt und vergänglich ist.

1. 3. Ziel der Praxis:
**1. Brahmanische Orthodoxie: **Vereinigung mit Brahman und das Aufgehen in einer transzendenten Einheit.

**1. Buddhismus: **Erreichen von Nirvana durch das Verstehen der Natur der fünf Bündel und das Überwinden von Anhaftung und Verlangen

89
Q

Khandhas oder Skandhas?

A

Beide Begriffe, Khandhas und Skandhas, sind korrekt und werden verwendet, um dasselbe Konzept zu beschreiben. Der Unterschied liegt in der Sprache:

* Khandhas: Dies ist die Pali-Form des Wortes und wird häufig in der Theravada-Tradition des Buddhismus verwendet.

*** Skandhas: **Dies ist die Sanskrit-Form des Wortes und wird oft in der Mahayana-Tradition des Buddhismus verwendet.

Beide Begriffe bedeuten “Heaps”, “Aggregates” oder “Bündel” und beziehen sich auf die fünf Aggregate, die die menschliche Erfahrung und das Konzept des Selbst erklären12.

90
Q

Aufmerksamkeit (manasikāra)

A

Der Schlüssel zur Befreiung ist Aufmerksamkeit.

Durch Kontemplation der vergänglichen, tragischen, unpersönlichen und leeren Natur der Bündel verändert sich unsere Beziehung zur Erfahrung.

91
Q

Nicht-Selbst und Nirvana

A

Durch die Praxis der im Körper verankerten **Aufmerksamkeit **hinterfragen wir unsere Wahrnehmungen des Selbst und der Welt.

Das Wissen um die Befreiung führt zur Erfahrung von Nirvana als unmittelbar und klar sichtbar.

92
Q

Ein In-den-Strom-Eingetretener

A

Ein **In-den-Strom-Eingetretener (Sotāpanna) **ist jemand, der die erste Stufe der Erleuchtung im Buddhismus erreicht hat. Diese Person hat grundlegende Einsichten in die Natur der Realität erlangt und ist nicht mehr von den Illusionen und Täuschungen des Lebens verwirrt. Konkret bedeutet das:
*** Verwirrung durch Erfahrung: **Ein In-den-Strom-Eingetretener versteht die wahre Natur der fünf Bündel (Körper, Gefühle, Wahrnehmungen, Neigungen und Bewusstsein) und erkennt, dass sie vergänglich, leidvoll und nicht das Selbst sind. Dadurch wird er nicht mehr von den wechselnden Erfahrungen des Lebens verwirrt oder überwältigt.
* Stabilität und Klarheit: Diese Einsicht führt zu einer inneren Stabilität und Klarheit, die es ermöglicht, gelassener und bewusster auf die Herausforderungen des Lebens zu reagieren.

93
Q

Aufmerksamkeit (manasikāra) vs. Achtsamkeit (sati)

A

Aufmerksamkeit (manasikāra): Bezieht sich auf die Fähigkeit, den Geist auf ein bestimmtes Objekt oder eine bestimmte Erfahrung zu richten. Es ist die bewusste Lenkung der mentalen Energie auf das, was gerade geschieht. Manasikāra ist der Schlüssel zur Befreiung, weil es uns ermöglicht, die wahre Natur der Dinge zu erkennen und unsere Reaktivität zu überwinden.

Achtsamkeit (sati): Bezieht sich auf das gegenwärtige Bewusstsein und die Erinnerung daran, im Hier und Jetzt zu bleiben. Es ist die kontinuierliche Wachsamkeit gegenüber den eigenen Gedanken, Gefühlen und Handlungen. Sati hilft dabei, die Aufmerksamkeit (manasikāra) zu stabilisieren und zu vertiefen.

94
Q

Ein In-den-Strom-Eingetretener (Sotāpanna)
Definition
Eigenschaft

A

**Definition: **Jemand, der die erste Stufe der Erleuchtung erreicht hat.

**Eigenschaft: **Lässt sich nicht mehr von den Illusionen und Täuschungen des Lebens verwirren.

95
Q

Aufmerksamkeit (manasikāra)
Definition
Bedeutung

A

Aufmerksamkeit (manasikāra)

**Definition: **Die bewusste Lenkung der mentalen Energie auf ein bestimmtes Objekt oder eine bestimmte Erfahrung.

Bedeutung: Schlüssel zur Befreiung, da sie die wahre Natur der Dinge erkennen lässt.

96
Q

Achtsamkeit (sati)
Definition
Bedeutung

A

**Definition: **Das gegenwärtige Bewusstsein und die Erinnerung daran, im Hier und Jetzt zu bleiben.

Bedeutung: Hilft, die Aufmerksamkeit zu stabilisieren und zu vertiefen.

97
Q

Ethisches Projekt von Gotama

A

Hauptanliegen: Gotamas Projekt war in erster Linie ethisch.

Freiheit: Menschen sollen die Wahl haben, ob sie dem Verlangen und Egoismus folgen oder nicht.

98
Q

Gotamas pragmatischer Ansatz

A

Fünf Bündel: Gotama unterteilt Erfahrung in fünf Bündel (khandha) aus pragmatischen Gründen.

Ziel: Ein Modell zur Unterstützung der Praxis der vierfachen Aufgabe, nicht eine wissenschaftliche Beschreibung der Realität.

99
Q

Traditionelle Metapher von Flüssen

A

Indische Metapher: Flüsse verlieren ihre Identität, wenn sie ins Meer münden (Mundaka Upanisad).

Gotamas Interpretation: Der Ozean ist eine Metapher für den Dharma und die Gemeinschaft der Praktizierenden.

100
Q

Verlust der sozialen Identität

A

**Vier Kasten: **Fürsten, Brahmanen, Kaufleute und Arbeiter lassen ihre bisherigen Namen und Identitäten hinter sich.

**Neue Identität: **Sie werden als “Wanderer, Anhänger des Sohnes von Sakiya” bezeichnet.

101
Q

Ziel der praktischen Anwendung

A

Nicht die mystische Union mit dem Absoluten, sondern die Praxis des Dharma als freie, selbsterschaffende Person

102
Q

Mystisch
Bedeutung
Verwendung

A

**Bedeutung: **Das Wort “mystisch” kommt vom griechischen Wort “mystikós” und bedeutet “geheimnisvoll”.

Verwendung: Es beschreibt Erfahrungen oder Erlebnisse, die schwer zu erklären sind und oft mit einer göttlichen oder spirituellen Wirklichkeit verbunden sind. Zum Beispiel, wenn jemand eine tiefe spirituelle Erfahrung macht, die schwer in Worte zu fassen ist, nennt man das eine mystische Erfahrung.

103
Q

Metapher
Bedeutung
Verwendung

A

**Bedeutung: **Eine Metapher ist ein sprachlicher Ausdruck, bei dem ein Wort oder eine Wortgruppe aus seinem eigentlichen Bedeutungszusammenhang in einen anderen übertragen wird.

**Verwendung: **Metaphern werden verwendet, um etwas anschaulicher oder bildhafter zu beschreiben. Zum Beispiel: “Das Leben ist eine Reise.” Hier wird das Leben mit einer Reise verglichen, um zu verdeutlichen, dass es viele Stationen und Veränderungen gibt.

104
Q

Entstehung von Gefühl, Wahrnehmung und Neigung

A

Berührung (phassa): Mit dem Entstehen von Berührung entstehen Gefühl (vedanā), Wahrnehmung (saññā) und Neigung (saṅkhāra).

Interaktion: Sobald wir mit einer Situation in Kontakt kommen, löst dies sofort und gleichzeitig die Bündel von Gefühl, Wahrnehmung und Neigung aus.

105
Q

Entstehung von Bewusstsein

A

**Name-Form (nāma-rūpa): **Bewusstsein (viññāṇa) entsteht aus der Interaktion zwischen einem Organismus und seiner Umgebung.

Ganzheitliches Gewahrsein: Bewusstsein ist ein nahtloses Ganzes, das nicht auf die Summe seiner Teile reduziert werden kann.

106
Q

Bedingtes Bewusstsein

A

Bedingungen: Bewusstsein entsteht aufgrund von Bedingungen und ist unbeständig und zusammengesetzt.

Arten von Bewusstsein: Je nach Sinnesorgan und Sinnesobjekt gibt es verschiedene Arten von Bewusstsein, z.B. Sehbewusstsein, Hörbewusstsein

107
Q

Bewusstsein – Vergleich mit Feuer

A

Feuer-Metapher: Bewusstsein wird nach den Bedingungen benannt, die es entstehen lassen, ähnlich wie Feuer nach dem benannt wird, was es verbrennt (z.B. Holzfeuer, Dungfeuer).

108
Q

Worum geht es bei der Dharma-Praxis

A

Sich mit der menschlichen Erfahrung an sich auseinanderzusetzen – was das erfahrungsmässige Überwinden gewohnter Wahrnehmungsweisen einschliesst, indem man sie mit weit grösserer Aufmerksamkeit und Hingabe erlebt

109
Q

Sabbe

A

Alles

110
Q

Visaya

A

Sphäre

111
Q

Was ist die Welt

A

Das was gerade jetzt geschieht und erlebt wird

112
Q

Was macht uns aus

A

Wir können als Individuen nur in ständiger Interaktionen mit unseren Lebenswelten leben. Diese Interaktionen macht uns aus. Ohne sie wären wir nicht, wer wir sind.

113
Q

Wir selbst sind untrennbar mit der Erfahrung verbunden, auf die wir uns konzentrieren

A

Wir müssen mit der üblichen Denkweise brechen, die uns von unserer Erfahrung abspaltet, so dass ein wissendes Subjekt bekannten Objekten begegnet.

Jeder von uns ist immer bereits völlig mit seiner Erfahrung beschäftigt – wir können nicht so tun, als stünden wir irgendwo anders und schauten hinein

114
Q

Was stellt eine transformierte Lebensweise dar

A

Zu lernen, unseren Erfahrungen genügend Aufmerksamkeit zu schenken, um dieses Verständnis und diese Freiheit zu erlangen, und unsere neuartigen Entscheidungen in die Praxis umzusetzen.

115
Q

Für den Buddha, wie für die christliche Bibel gilt, dass es die Wahrheit ist, die uns frei macht. Aber im Fall des Buddha ist diese Wahrheit…

A

Rein erfahrungsbezogen und wird durch die im Körper verankerte Aufmerksamkeit auf unseren sich ständig verändernden Prozess des In-der-Welt-Seins gewonnen.

116
Q

wodurch könnte die frühe Lehre fälschlicherweise als Metaphysik, statt als Ethik dargestellt worden sein? was ist Ihre Meinung dazu, dass der orthodoxe Buddhismus den Dharma als Glaubenssystem behandelt?

A

Darstellung der frühen Lehre als Metaphysik statt als Ethik
Die frühen Lehren des Buddha könnten fälschlicherweise als Metaphysik dargestellt worden sein, anstatt als Ethik, aus mehreren Gründen:

1**. Missverständnis der Begriffe: **Begriffe wie “Nicht-Selbst” (anatta) und “Leere” (śūnyatā) könnten als metaphysische Aussagen interpretiert werden, obwohl sie in den frühen Texten eher als praktische Anweisungen zur Befreiung von Leiden gedacht sind1.

**2. Spätere Entwicklungen: **Spätere buddhistische Schulen, insbesondere die Abhidharma-Traditionen, entwickelten komplexe metaphysische Systeme, die die ursprünglichen pragmatischen Lehren des Buddha überlagerten1.

3. Westliche Interpretation: Westliche Philosophen und Gelehrte könnten die buddhistischen Lehren durch die Linse ihrer eigenen metaphysischen Traditionen interpretiert haben, was zu einer Fehlinterpretation führte1.

Meinung zur Behandlung des Dharma als Glaubenssystem im orthodoxen Buddhismus
Die Behandlung des Dharma als Glaubenssystem im orthodoxen Buddhismus kann problematisch sein, weil:

1. Pragmatische Natur des Dharma: Der Buddha betonte die praktische Anwendung seiner Lehren zur Befreiung von Leiden und nicht die blinde Akzeptanz von Glaubenssätzen2. Ein Glaubenssystem kann diese pragmatische Natur verwässern.

2. Offenheit für Erfahrung: Der Dharma soll durch persönliche Erfahrung und Praxis verstanden werden, nicht durch dogmatische Überzeugungen2. Ein Glaubenssystem könnte die Offenheit für individuelle Erfahrungen einschränken.

**3. Flexibilität und Anpassung: **Ein Glaubenssystem kann starr und unflexibel sein, während der Dharma flexibel und anpassungsfähig an verschiedene kulturelle und individuelle Kontexte sein sollte2.

Fazit
Die frühen Lehren des Buddha wurden möglicherweise als Metaphysik missverstanden, weil spätere Entwicklungen und westliche Interpretationen sie durch eine metaphysische Linse betrachteten. Der Dharma sollte jedoch als pragmatische Anleitung zur Befreiung von Leiden verstanden werden, nicht als starres Glaubenssystem.

117
Q

Haben sie sich mit der Vorstellung arrangiert, dass es bei der Dharma-Praxis darum geht, sich mit der menschlichen Erfahrung an sich auseinanderzusetzen?

A

die Vorstellung, dass es bei der Dharma-Praxis darum geht, sich mit der menschlichen Erfahrung auseinanderzusetzen, ist zentral für die Lehren des Buddha. Hier sind einige Gründe, warum dies so ist:

Fokus auf Erfahrung
Pragmatischer Ansatz: Der Buddha legte großen Wert auf die direkte Erfahrung und die praktische Anwendung seiner Lehren. Er wollte, dass seine Anhänger die Natur des Leidens (dukkha) und den Weg zur Befreiung durch ihre eigene Erfahrung verstehen.

Vier Edle Wahrheiten: Diese grundlegenden Lehren des Buddha beginnen mit der Anerkennung des Leidens in der menschlichen Erfahrung und führen zu praktischen Schritten, um dieses Leiden zu überwinden.

Fünf Bündel (khandha)
**Analyse der Erfahrung: **Die Lehre von den fünf Bündeln (Körper, Gefühl, Wahrnehmung, Neigungen und Bewusstsein) bietet ein Modell, um die menschliche Erfahrung zu analysieren und zu verstehen. Dies hilft Praktizierenden, die Natur des Selbst und der Realität zu erkennen.
**Nicht-Selbst (anatta): **Durch die Untersuchung der fünf Bündel wird deutlich, dass es kein festes, unveränderliches Selbst gibt. Dies ist eine wichtige Einsicht, die durch direkte Erfahrung gewonnen wird.

Ethik und Achtsamkeit
**Ethik: **Die Dharma-Praxis betont ethisches Verhalten und Achtsamkeit im täglichen Leben. Dies bedeutet, dass man sich bewusst mit seinen Handlungen, Gedanken und Gefühlen auseinandersetzt.
**Achtsamkeit (sati): **Achtsamkeit ist ein Schlüsselkonzept in der Dharma-Praxis, das die bewusste Wahrnehmung der eigenen Erfahrungen im gegenwärtigen Moment fördert.

Persönliche Transformation
**Innere Veränderung: **Durch die Auseinandersetzung mit der eigenen Erfahrung und die Anwendung der Lehren des Buddha können Praktizierende tiefgreifende persönliche Veränderungen und Befreiung von Leiden erfahren.
Praktische Anwendung: Der Dharma ist nicht nur eine Theorie, sondern eine praktische Anleitung, die im täglichen Leben angewendet werden soll, um ein erfüllteres und bewussteres Leben zu führen.

Diese Aspekte zeigen, dass die Dharma-Praxis stark auf die menschliche Erfahrung ausgerichtet ist und darauf abzielt, durch direkte Erfahrung und ethisches Verhalten zu innerer Freiheit und Weisheit zu gelangen

118
Q

wie viel Abneigung empfinden sie gegenüber dem Gedanken, unsere individuellen Lebenswelten zu untersuchen, um mit der menschlichen Erfahrung zurecht zu kommen? Führt es sich solipsistisch [These, dass nur das eigene Ich existiert] an und wie fühlen Sie sich dabei?

A

Untersuchung individueller Lebenswelten
Die Untersuchung unserer individuellen Lebenswelten, um mit der menschlichen Erfahrung zurechtzukommen, ist ein zentraler Aspekt der Dharma-Praxis. Diese Untersuchung hilft uns, die Natur unserer Gedanken, Gefühle und Handlungen zu verstehen und zu erkennen, wie sie unser Leiden beeinflussen.

Solipsismus und Dharma-Praxis
*** Solipsismus: **Die These, dass nur das eigene Ich existiert, kann sich isolierend und egozentrisch anfühlen. Solipsismus negiert die Existenz anderer bewusster Wesen und die objektive Realität.
* Dharma-Praxis: Im Gegensatz dazu betont die Dharma-Praxis die Verbundenheit aller Lebewesen und die Interdependenz aller Phänomene. Die Untersuchung der eigenen Erfahrung dient nicht dazu, sich von anderen abzugrenzen, sondern um ein tieferes Verständnis und Mitgefühl für sich selbst und andere zu entwickeln.

Perspektive der Dharma-Praxis
* Mitgefühl und Weisheit: Die Dharma-Praxis fördert Mitgefühl (karuṇā) und Weisheit (prajñā). Durch die Untersuchung unserer eigenen Erfahrungen lernen wir, wie unsere Handlungen andere beeinflussen und wie wir Leiden verringern können.
*** Nicht-Selbst (anatta): **Die Lehre des Nicht-Selbst hilft uns zu erkennen, dass das Konzept eines festen, unabhängigen Ichs eine Illusion ist. Dies führt zu einer größeren Offenheit und Verbundenheit mit anderen.

Fazit
Die Untersuchung unserer individuellen Lebenswelten im Rahmen der Dharma-Praxis führt nicht zu solipsistischen Tendenzen, sondern zu einem tieferen Verständnis der menschlichen Erfahrung und einer stärkeren Verbundenheit mit anderen. Es geht darum, die Illusion des getrennten Selbst zu durchbrechen und Mitgefühl und Weisheit zu kultivieren.

119
Q

wenn Sie darüber nachdenken, auf welche weise Sie Ihrer eigenen Erfahrung Aufmerksamkeit zollen, wie fühlt sich Ihr Ich-Bewusstsein an? Ist es völlig subjektiv, völlig objektiv oder irgendetwas dazwischen? oder etwas vollkommen anderes? Haben Sie jemals versucht, sich ausserhalb Ihrer Erfahrung zu positionieren, um sie zu untersuchen?

A

Aufmerksamkeit auf die eigene Erfahrung

Menschen, die der Dharma-Praxis folgen, versuchen, ihrer eigenen Erfahrung durch Achtsamkeit (sati) und Aufmerksamkeit (manasikāra) bewusst zu begegnen. Dies bedeutet, dass sie ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen im gegenwärtigen Moment beobachten und reflektieren.
**
Ich-Bewusstsein**
* Subjektiv und Objektiv: Das Ich-Bewusstsein kann sowohl subjektive als auch objektive Elemente enthalten. Subjektiv bedeutet, dass die Erfahrung aus der eigenen Perspektive wahrgenommen wird, während objektiv bedeutet, dass man versucht, die Erfahrung aus einer distanzierten, neutralen Perspektive zu betrachten.
* Zwischenraum: Viele Praktizierende finden, dass ihr Ich-Bewusstsein irgendwo dazwischen liegt. Sie erkennen ihre subjektiven Erfahrungen an, versuchen aber auch, diese Erfahrungen objektiv zu beobachten und zu analysieren.

Sich außerhalb der Erfahrung positionieren

* Achtsamkeit und Reflexion: In der Dharma-Praxis wird oft versucht, sich außerhalb der eigenen Erfahrung zu positionieren, um sie besser zu verstehen. Dies geschieht durch Achtsamkeit und Reflexion, bei denen man seine eigenen Gedanken und Gefühle beobachtet, ohne sich mit ihnen zu identifizieren.
* Nicht-Selbst (anatta): Die Lehre des Nicht-Selbst hilft dabei, die Illusion eines festen, unabhängigen Ichs zu durchbrechen und die Erfahrung aus einer weniger egozentrischen Perspektive zu betrachten.

Fazit
Menschen, die der Dharma-Praxis folgen, versuchen, ihre Erfahrungen sowohl subjektiv als auch objektiv zu betrachten. Sie nutzen Achtsamkeit und Reflexion, um sich außerhalb ihrer eigenen Erfahrungen zu positionieren und diese zu untersuchen. Dies hilft ihnen, ein tieferes Verständnis ihrer eigenen Natur und der Natur der Realität zu erlangen.

120
Q

Wie verträgt sich, Ihrer Meinung nach, die traditionelle, regelbasierte Moral [abgeleitet von einer wahrheitsbasierten Metaphysik mit der von Stephen propagierten, aufgabenbezogenen Ethik? wie gut ist es möglich, eine klare Abgrenzung zwischen den beiden vorzunehmen?

A

Die traditionelle, regelbasierte Moral, die auf einer wahrheitsbasierten Metaphysik beruht, und die aufgabenbezogene Ethik, wie sie von Stephen propagiert wird, haben unterschiedliche Ansätze und Ziele, was eine klare Abgrenzung zwischen den beiden ermöglicht.

Traditionelle, regelbasierte Moral:
** Grundlage: **Diese Moral basiert auf festen Regeln und Prinzipien, die als universell und unveränderlich angesehen werden. Diese Prinzipien sind oft in metaphysischen Wahrheiten verankert, die unabhängig von individuellen Situationen gelten1.
**** Ziel: **
Das Ziel ist es, durch die Einhaltung dieser Regeln ein moralisch korrektes Verhalten zu gewährleisten, unabhängig von den Konsequenzen.

Aufgabenbezogene Ethik (Stephen):
** Grundlage:* Diese Ethik konzentriert sich auf die Erfüllung spezifischer Aufgaben und Pflichten, die sich aus den jeweiligen Umständen und Kontexten ergeben. Sie ist flexibler und anpassungsfähiger als die regelbasierte Moral3.
** Ziel: ***Das Ziel ist es, durch die Erfüllung dieser Aufgaben das bestmögliche Ergebnis für alle Beteiligten zu erreichen, wobei die Konsequenzen und der Kontext eine wichtige Rolle spielen3.

Abgrenzung:
** Regelbasierte Moral:* Hier steht die Einhaltung von festen Regeln im Vordergrund, unabhängig von den spezifischen Umständen.
** Aufgabenbezogene Ethik:* Hier wird der Kontext und die spezifische Situation berücksichtigt, um die bestmögliche Handlung zu bestimmen.

Eine klare Abgrenzung ist möglich, da die regelbasierte Moral auf universellen Prinzipien beruht, während die aufgabenbezogene Ethik kontextabhängig und flexibler ist. Beide Ansätze können jedoch in der Praxis miteinander kombiniert werden, um eine umfassendere ethische Perspektive zu bieten

121
Q

Können sie erklären, weshalb es aus phänomenologischer Sicht kein reines, unberührtes, nicht-bedingtes Bewusstsein geben kann? was ist der Reiz dieses ldeals eines reinen, nicht-bedingten Bewusstseins? warum könnte dies aus dharmischer Sichtweise eine Sackgasse sein?

A

Aus phänomenologischer Sicht, insbesondere nach Edmund Husserl, ist das Bewusstsein immer intentional, das heißt, es ist immer auf etwas gerichtet. Es gibt kein Bewusstsein ohne ein Objekt, auf das es sich bezieht1. Daher kann es kein reines, unberührtes, nicht-bedingtes Bewusstsein geben, da das Bewusstsein immer in Beziehung zu etwas steht und durch diese Beziehung geprägt wird.

Reiz des Ideals eines reinen, nicht-bedingten Bewusstseins:
** Streben nach Reinheit:* Das Ideal eines reinen Bewusstseins kann als Streben nach einer unverfälschten, klaren Wahrnehmung der Realität gesehen werden, frei von Vorurteilen und Verzerrungen.
** Transzendenz:* Es symbolisiert den Wunsch, über die alltäglichen, bedingten Erfahrungen hinauszugehen und eine tiefere, universelle Wahrheit zu erfassen.

Dharmische Sichtweise:
** Interdependenz: **In vielen dharmischen Traditionen, wie dem Buddhismus, wird betont, dass alle Phänomene interdependent sind. Alles ist miteinander verbunden und bedingt sich gegenseitig. Ein reines, nicht-bedingtes Bewusstsein würde dieser grundlegenden Lehre widersprechen3.
**** Illusion der Trennung: **
Das Streben nach einem reinen Bewusstsein könnte als Illusion betrachtet werden, da es die Trennung von Subjekt und Objekt impliziert, was im dharmischen Denken als eine falsche Dichotomie angesehen wird3.
** Praktische Anwendung: ***Aus dharmischer Sicht könnte das Streben nach einem reinen Bewusstsein als unpraktisch oder sogar hinderlich angesehen werden, da es von der eigentlichen Praxis der Achtsamkeit und des Mitgefühls ablenken könnte.

Diese Perspektiven zeigen, dass das Ideal eines reinen, nicht-bedingten Bewusstseins sowohl philosophisch als auch praktisch herausfordernd ist

122
Q

wie zutreffend ist Ihrer Meinung nach der Begriff ,,im Körper verankerte Aufmerksamkeit” als synonym für eine gut praktizierte Einsichtsmeditation?

A

Der Begriff “im Körper verankerte Aufmerksamkeit” ist tatsächlich sehr zutreffend als Synonym für eine gut praktizierte Einsichtsmeditation (Vipassana). Hier sind einige Gründe dafür:

**Körperbewusstsein: **Einsichtsmeditation betont die Achtsamkeit auf körperliche Empfindungen. Durch das Bewusstsein für den Körper und seine Empfindungen wird die Aufmerksamkeit verankert und stabilisiert.

**Gegenwärtigkeit: **Indem man die Aufmerksamkeit auf den Körper richtet, bleibt man im gegenwärtigen Moment verankert. Dies ist ein zentraler Aspekt der Einsichtsmeditation, die darauf abzielt, die Realität so zu sehen, wie sie ist, ohne Ablenkungen durch Gedanken oder Emotionen.

**Integration von Körper und Geist: **Eine gut praktizierte Einsichtsmeditation integriert Körper und Geist. Die Aufmerksamkeit auf den Körper hilft, mentale Klarheit und emotionale Stabilität zu fördern.

Achtsamkeit und Einsicht: Durch die kontinuierliche Beobachtung der körperlichen Empfindungen entwickelt man Einsicht in die Natur der Realität, einschließlich der Vergänglichkeit, des Leidens und der Nicht-Selbstheit.

Insgesamt ist “im Körper verankerte Aufmerksamkeit” ein treffender Ausdruck, der die Essenz der Einsichtsmeditation gut einfängt

123
Q

Unter Verwendung der Metaphern von Flüssen, die in den Ozean fliessen, werden die brahmanischen und dharmischen Ideale spiritueller Praxis einander gegenübergestellt. Entwickeln Sie Vorschläge für eine alternative Metapher, um den Unterschied zwischen diesen beiden Ansätzen zu erklären.

A

Eine alternative Metapher, um den Unterschied zwischen brahmanischen und dharmischen Idealen spiritueller Praxis zu erklären, könnte die von Bäumen und Wäldern sein:

Brahmanische Ideale: Der Baum des Wissens

** Einzelner Baum: Ein einzelner, majestätischer Baum symbolisiert das brahmanische Ideal. Dieser Baum wächst hoch und stark, tief verwurzelt in der Erde, und strebt nach oben, um das Licht zu erreichen.
** Ziel:
Der Baum repräsentiert das Streben nach dem Absoluten, nach Brahman, das als das Eine ohne ein Zweites verstanden wird. Der Fokus liegt auf der individuellen Erleuchtung und der Erkenntnis der Einheit allen Seins.
** Wachstum:* Der Baum wächst durch die Aufnahme von Nährstoffen aus der Erde und dem Licht der Sonne, was die spirituelle Praxis und das Studium heiliger Texte symbolisiert.

Dharmische Ideale: Der Wald des Lebens

** Wald:* Ein Wald besteht aus vielen verschiedenen Bäumen, Pflanzen und Tieren, die alle miteinander verbunden und voneinander abhängig sind.
** Ziel: ***Der Wald symbolisiert das dharmische Ideal der Interdependenz und des Mitgefühls. Hier geht es darum, das Netz des Lebens zu verstehen und in Harmonie mit allen Wesen zu leben.

** Vielfalt und Verbindung*: Im Wald ist jeder Baum und jede Pflanze Teil eines größeren Ökosystems. Dies repräsentiert die dharmische Sichtweise, dass alle Phänomene miteinander verbunden sind und sich gegenseitig bedingen.

Vergleich der Metaphern

** Einzelner Fokus vs. Ganzheit:* Während der einzelne Baum das Streben nach individueller Erleuchtung und Erkenntnis symbolisiert, repräsentiert der Wald die Ganzheit und das Verständnis der wechselseitigen Abhängigkeiten im Leben.

** Streben nach dem Absoluten vs. Leben in Harmonie: ***Der Baum strebt nach dem Absoluten (Brahman), während der Wald das Leben in Harmonie und Mitgefühl (Dharma) symbolisiert.

Diese Metapher verdeutlicht die unterschiedlichen Ansätze der brahmanischen und dharmischen Ideale und zeigt, wie beide Perspektiven wertvolle Einsichten in die spirituelle Praxis bieten können.

124
Q

was würden sie mit Ihrer Freiheit anfangen, wenn sie die Identitäten, die sie behindern und gefangen halten, auflösen könnten?

A

Wenn ich hypothetisch die Freiheit hätte, Identitäten aufzulösen, die mich behindern, könnte ich in Bezug auf Liebe und Beziehungen Folgendes tun:
1. Tiefere Verbindungen: Ohne die Begrenzungen von Identitäten könnte ich tiefere und authentischere Verbindungen zu anderen Menschen aufbauen. Ich könnte mich voll und ganz auf die Person einlassen, ohne durch Vorurteile oder vergangene Erfahrungen beeinflusst zu werden.
2. Bedingungslose Liebe: Ich könnte bedingungslose Liebe praktizieren, frei von Erwartungen und Bedingungen. Dies würde bedeuten, den anderen so zu akzeptieren und zu lieben, wie er ist, ohne den Wunsch, ihn zu verändern.
**3. Ehrliche Kommunikation: **Ohne die Angst vor Ablehnung oder Missverständnissen könnte ich offener und ehrlicher kommunizieren. Dies würde zu klareren und tieferen Gesprächen führen, die das Verständnis und die Nähe in der Beziehung fördern.
4. Vergebung und Mitgefühl: Ich könnte leichter vergeben und Mitgefühl zeigen, da ich nicht durch Ego oder Stolz eingeschränkt wäre. Dies würde helfen, Konflikte schneller zu lösen und die Beziehung zu stärken.
**5. Gemeinsames Wachstum: **Ich könnte mich auf das gemeinsame Wachstum und die Entwicklung konzentrieren, ohne durch individuelle Ängste oder Unsicherheiten behindert zu werden. Dies würde bedeuten, gemeinsam neue Erfahrungen zu machen und voneinander zu lernen.

Diese Beispiele zeigen, wie das Auflösen von Identitäten zu tieferen und erfüllenderen Beziehungen führen könnte

125
Q
A