1 1 Eine Kultur des Erwachens Flashcards
Was sagt der Buddha über das Streiten mit der Welt?
Der Buddha sagt, dass er nicht mit der Welt streitet, sondern die Welt mit ihm. Ein Verfechter des Dharma streitet mit niemandem in der Welt
Was sagen die Weisen (pandita) über das, was existiert und was nicht existiert?
Die Weisen in der Welt stimmen überein, dass das, was nicht existiert, nicht existiert, und das, was existiert, existiert.
Pandita
Weise (der Weise)
Wie wachsen menschliche Wesen auf?
Menschliche Wesen wachsen eingebettet in eine bestimmte Kultur, Gesellschaft und Sprache auf.
Khandhasamyutta
Sammlung der Lehrreden über die Aggregate
Was ist der unvermeidliche Hintergrund unseres Lebens?
Der unvermeidliche Hintergrund unseres Lebens ist, dass wir nichts dafür oder dagegen tun können, wo und wann wir geboren werden.
Was ist das Ergebnis unseres Eingebettetseins in Kultur und Gesellschaft?
Ein großer Teil dessen, was wir als selbstverständlich ansehen, ist das Ergebnis unseres Eingebettetseins in Kultur und Gesellschaft
Wie sind unsere Meinungen über Dinge wie Geschlechtsidentität und den Ursprung des Universums konstruiert?
Unsere Meinungen über Dinge wie Geschlechtsidentität und den Ursprung des Universums sind zu einem erheblichen Grad sprachlich und sozial konstruiert.
Können wir unsere Meinung zu diesen Dingen (aus unserer Kultur) einfach so ändern?
Nein, wir können unsere Meinung zu diesen Dingen nicht einfach so aus einer Laune heraus ändern
Was zeigt unsere Überzeugung, dass die Erde um die Sonne kreist, über unser Weltbild?
Unsere Überzeugung, dass die Erde um die Sonne kreist, zeigt, dass wir in das Weltbild der Naturwissenschaften eingebettet sind.
Wie wurden die Gesetze von Karma und Wiedergeburt in der klassischen indischen Kosmologie (Wissenschaft vom Universum als Ganzes, Entstehung, Entwicklung uns Struktur) wahrgenommen?
Sie wurden so offensichtlich wahrgenommen wie die wissenschaftliche Weltsicht heute. (Pali-Wort: Karma - Handlung, Vipaka - Frucht)
Warum ist es schwierig, das eigene Weltbild zu ändern?
Weil es tief in unserer Kultur und Gesellschaft verwurzelt ist und eine entschlossene, bewusste Anstrengung erfordert, es zu verwerfen und durch ein anderes zu ersetzen.
Wie hat sich der Buddhismus in Bezug auf die Weltsicht des klassischen Indiens entwickelt?
Der Buddhismus hat das Gesetz von Karma als kosmologische Erklärung angenommen und betrachtet mehrere Leben als das Medium, in dem Handlungen (karma) getätigt werden und Früchte (vipaka) tragen.
Warum ist es undenkbar, ein Buddhist zu werden, ohne an Karma und Wiedergeburt zu glauben?
Weil diese Glaubenssätze so tief im Buddhismus verwurzelt sind, dass es undenkbar scheint, sie nicht zu akzeptieren
Was bedeutet es, dass solche Überzeugungen in die buddhistische Kultur eingebettet sind?
Es bedeutet, dass sie über private religiöse Meinungen hinausgehen und bis in das emotionale, soziale, wirtschaftliche und politische Leben hineinreichen
Was ist ein Beispiel für die Einbettung von Glaubenssätzen in die buddhistische Kultur?
Die Todeszeremonien (chesa) in koreanischen Sön-Klöstern, die unabhängig vom Glauben an Wiedergeburt durchgeführt werden, um den Verstorbenen zu einer günstigen Wiedergeburt zu führen
Chesa
Todeszeremonie
Warum nehmen Menschen an diesen Riten teil, obwohl sie möglicherweise nicht an die zugrunde liegende Theorie glauben?
Weil die Riten ihnen helfen, mit Trauer und Verlust umzugehen, und sie aus einer Reihe von Gründen teilnehmen, die nichts mit der zugrunde liegenden Theorie zu tun haben
Warum wäre es absurd, wenn der Dalai Lama den Glauben an Reinkarnation hinterfragen würde?
Weil dies all das untergraben würde, wofür er sein ganzes Leben gearbeitet hat, und den Glauben seiner Anhängerschaft destabilisieren würde.
Karma
Handlung
Vipaka
Frucht
Wie wird Reinkarnation von westlichen Konvertiten zum Buddhismus wahrgenommen?
Reinkarnation ist ein fremdes Konzept, das sie als Teil ihrer buddhistischen Identität akzeptieren müssen, obwohl es ihnen Schwierigkeiten bereitet.
Ja, der Buddha lehrte das Konzept der Reinkarnation, auch bekannt als Wiedergeburt. In seinen Lehren, insbesondere im Pali-Kanon, wird beschrieben, dass Lebewesen nach dem Tod wiedergeboren werden, basierend auf ihren Handlungen (Karma) und den daraus resultierenden Früchten (Vipaka). Diese Wiedergeburten setzen sich fort, bis man Erleuchtung (Nirvana) erreicht und dem Kreislauf von Geburt und Tod entkommen
Warum ist es für westliche Konvertiten (Menschen die ihren Glauben wechseln) schwierig, an Reinkarnation zu glauben?
Weil sie in einer Kultur leben, die diesem Konzept nicht wohlwollend gegenübersteht, und sie sich bezüglich seiner Gültigkeit unsicher fühlen.
Wie haben die meisten Buddhisten in der Geschichte den Glauben an Wiedergeburt genutzt?
Sie haben ihn eher als pragmatischen denn als dogmatischen Weg genutzt, um sich und die Welt zu verstehen.