1 1 Eine Kultur des Erwachens Flashcards

1
Q

Was sagt der Buddha über das Streiten mit der Welt?

A

Der Buddha sagt, dass er nicht mit der Welt streitet, sondern die Welt mit ihm. Ein Verfechter des Dharma streitet mit niemandem in der Welt

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2
Q

Was sagen die Weisen (pandita) über das, was existiert und was nicht existiert?

A

Die Weisen in der Welt stimmen überein, dass das, was nicht existiert, nicht existiert, und das, was existiert, existiert.

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3
Q

Pandita

A

Weise (der Weise)

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4
Q

Wie wachsen menschliche Wesen auf?

A

Menschliche Wesen wachsen eingebettet in eine bestimmte Kultur, Gesellschaft und Sprache auf.

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5
Q

Khandhasamyutta

A

Sammlung der Lehrreden über die Aggregate

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6
Q

Was ist der unvermeidliche Hintergrund unseres Lebens?

A

Der unvermeidliche Hintergrund unseres Lebens ist, dass wir nichts dafür oder dagegen tun können, wo und wann wir geboren werden.

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7
Q

Was ist das Ergebnis unseres Eingebettetseins in Kultur und Gesellschaft?

A

Ein großer Teil dessen, was wir als selbstverständlich ansehen, ist das Ergebnis unseres Eingebettetseins in Kultur und Gesellschaft

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8
Q

Wie sind unsere Meinungen über Dinge wie Geschlechtsidentität und den Ursprung des Universums konstruiert?

A

Unsere Meinungen über Dinge wie Geschlechtsidentität und den Ursprung des Universums sind zu einem erheblichen Grad sprachlich und sozial konstruiert.

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9
Q

Können wir unsere Meinung zu diesen Dingen (aus unserer Kultur) einfach so ändern?

A

Nein, wir können unsere Meinung zu diesen Dingen nicht einfach so aus einer Laune heraus ändern

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10
Q

Was zeigt unsere Überzeugung, dass die Erde um die Sonne kreist, über unser Weltbild?

A

Unsere Überzeugung, dass die Erde um die Sonne kreist, zeigt, dass wir in das Weltbild der Naturwissenschaften eingebettet sind.

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11
Q

Wie wurden die Gesetze von Karma und Wiedergeburt in der klassischen indischen Kosmologie (Wissenschaft vom Universum als Ganzes, Entstehung, Entwicklung uns Struktur) wahrgenommen?

A

Sie wurden so offensichtlich wahrgenommen wie die wissenschaftliche Weltsicht heute. (Pali-Wort: Karma - Handlung, Vipaka - Frucht)

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12
Q

Warum ist es schwierig, das eigene Weltbild zu ändern?

A

Weil es tief in unserer Kultur und Gesellschaft verwurzelt ist und eine entschlossene, bewusste Anstrengung erfordert, es zu verwerfen und durch ein anderes zu ersetzen.

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13
Q

Wie hat sich der Buddhismus in Bezug auf die Weltsicht des klassischen Indiens entwickelt?

A

Der Buddhismus hat das Gesetz von Karma als kosmologische Erklärung angenommen und betrachtet mehrere Leben als das Medium, in dem Handlungen (karma) getätigt werden und Früchte (vipaka) tragen.

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14
Q

Warum ist es undenkbar, ein Buddhist zu werden, ohne an Karma und Wiedergeburt zu glauben?

A

Weil diese Glaubenssätze so tief im Buddhismus verwurzelt sind, dass es undenkbar scheint, sie nicht zu akzeptieren

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15
Q

Was bedeutet es, dass solche Überzeugungen in die buddhistische Kultur eingebettet sind?

A

Es bedeutet, dass sie über private religiöse Meinungen hinausgehen und bis in das emotionale, soziale, wirtschaftliche und politische Leben hineinreichen

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16
Q

Was ist ein Beispiel für die Einbettung von Glaubenssätzen in die buddhistische Kultur?

A

Die Todeszeremonien (chesa) in koreanischen Sön-Klöstern, die unabhängig vom Glauben an Wiedergeburt durchgeführt werden, um den Verstorbenen zu einer günstigen Wiedergeburt zu führen

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16
Q

Chesa

A

Todeszeremonie

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17
Q

Warum nehmen Menschen an diesen Riten teil, obwohl sie möglicherweise nicht an die zugrunde liegende Theorie glauben?

A

Weil die Riten ihnen helfen, mit Trauer und Verlust umzugehen, und sie aus einer Reihe von Gründen teilnehmen, die nichts mit der zugrunde liegenden Theorie zu tun haben

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18
Q

Warum wäre es absurd, wenn der Dalai Lama den Glauben an Reinkarnation hinterfragen würde?

A

Weil dies all das untergraben würde, wofür er sein ganzes Leben gearbeitet hat, und den Glauben seiner Anhängerschaft destabilisieren würde.

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19
Q

Karma

A

Handlung

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20
Q

Vipaka

A

Frucht

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21
Q

Wie wird Reinkarnation von westlichen Konvertiten zum Buddhismus wahrgenommen?

A

Reinkarnation ist ein fremdes Konzept, das sie als Teil ihrer buddhistischen Identität akzeptieren müssen, obwohl es ihnen Schwierigkeiten bereitet.

Ja, der Buddha lehrte das Konzept der Reinkarnation, auch bekannt als Wiedergeburt. In seinen Lehren, insbesondere im Pali-Kanon, wird beschrieben, dass Lebewesen nach dem Tod wiedergeboren werden, basierend auf ihren Handlungen (Karma) und den daraus resultierenden Früchten (Vipaka). Diese Wiedergeburten setzen sich fort, bis man Erleuchtung (Nirvana) erreicht und dem Kreislauf von Geburt und Tod entkommen

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22
Q

Warum ist es für westliche Konvertiten (Menschen die ihren Glauben wechseln) schwierig, an Reinkarnation zu glauben?

A

Weil sie in einer Kultur leben, die diesem Konzept nicht wohlwollend gegenübersteht, und sie sich bezüglich seiner Gültigkeit unsicher fühlen.

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23
Q

Wie haben die meisten Buddhisten in der Geschichte den Glauben an Wiedergeburt genutzt?

A

Sie haben ihn eher als pragmatischen denn als dogmatischen Weg genutzt, um sich und die Welt zu verstehen.

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24
Q

Was bleibt abzuwarten in Bezug auf den Glauben an Wiedergeburt?

A

Ob der Kontakt mit einer modernen, säkularen Weltsicht die Funktionalität des Glaubens beeinträchtigen wird und ob der dogmatische Glaube der Konvertiten sich jemals einbürgern wird.

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25
Q

Wie verteidigen westliche Buddhisten ihren Glauben an Wiedergeburt?

A

Dr. Ian Stevenson war ein Psychiater, der um die dreitausend Fälle von Kindern untersucht hat, die behaupteten, sich an eine vergangene Existenz zu erinnern.

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26
Q

Wie wurde Dr. Stevensons Arbeit aufgenommen?

A

Die Reaktionen waren gemischt: Einige fanden seine Arbeit bahnbrechend, während andere sie als Pseudowissenschaft abtaten. Die Mehrheit der wissenschaftlichen Gemeinschaft ignorierte seine Arbeit.

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27
Q

Was wäre, wenn die wissenschaftliche Gemeinschaft Stevensons Ergebnisse als überzeugende Beweise für Reinkarnation akzeptieren würde?

A

Hinduistische und buddhistische Befürworter der Wiedergeburt würden dies als Bestätigung ihres Glaubens sehen, aber die Beweise könnten auch auf unbekannte Formen des Informationsgewinns hinweisen.

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28
Q

Was sagen die Beweise über das Gesetz vom Karma aus?

A

Die Beweise sagen nichts über das Gesetz vom Karma aus, das ein integraler Bestandteil des Glaubens an Wiedergeburt ist.

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29
Q

Was ist die Karmalehre?

A

Die Karmalehre ist eine Theorie der kosmischen Gerechtigkeit, bei der gute Taten belohnt und schlechte Taten bestraft werden. (Pali-Wort: Karma - Handlung)

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30
Q

Was ist der Unterschied zwischen Karma und Wiedergeburt?

A

Karma bezieht sich auf die Auswirkungen von Handlungen, während Wiedergeburt das Medium ist, in dem diese Auswirkungen stattfinden. (Pali-Wort: Karma - Handlung)

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31
Q

Wie sehen säkulare Buddhisten das Konzept von Karma und Wiedergeburt?

A

Säkulare Buddhisten leben so, dass sie eine bessere Welt für zukünftige Generationen hinterlassen, ohne an die persönliche Wiedergeburt zu glauben.

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32
Q

Was ist Gotamas Antwort auf Sivakas Frage?

A

Gotama erklärt, dass das, was eine Person erfährt, durch vergangene Handlungen verursacht wird.

(Pali-Wort: Sivaka - Name eines Fragestellers)

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33
Q

Was ist die gegenwärtige buddhistische Orthodoxie in Bezug auf Gefühle von Freude und Schmerz?

A

Alle Gefühle von Freude und Schmerz sind die reifenden Früchte (rnam smin glti ‘bras bu) früherer Taten.

(Pali-Wort: Karma - Handlung)

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34
Q

rnam smin glti’bras bu

A

Reifende Früchte früherer Taten

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35
Q

Was sagt der indische Gelehrte Vasubandhu über die verschiedenen Welten?

A

Vasubandhu schreibt, dass die verschiedenen Welten von Handlungen (Karma) geboren werden. (Pali-Wort: Karma - Handlung)

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36
Q

Welchen Ansatz wählt Gotama im Vergleich zu Vasubandhu?

A

Gotama betont, dass eine Reihe von Bedingungen, wie physische Gesundheit und externe Umstände, zu den Erfahrungen beitragen, nicht nur frühere Handlungen.

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37
Q

Was sagt Gotama zu Sivaka über die Entstehung von Erfahrungen?

A

Gotama sagt, dass Menschen in der Welt einer Meinung sind, wie solche Erfahrungen entstehen, und dass Sivaka selbst wissen kann, wie sie entstehen.

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38
Q

Wie geht Gotama mit metaphysischen Fragen um?

A

Gotama weigert sich, als allwissende Autorität zu fungieren, und fordert Sivaka auf, selbst zu denken und solche Fragen in Gesprächen mit anderen zu klären.

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39
Q

Was könnte der Bericht eines Kindes über ein früheres Leben bedeuten?

A

Der Bericht könnte darauf hindeuten, dass das Kind eine Reinkarnation durchlaufen hat, aber es gibt keine Grundlage für die Annahme, dass das Kind sich erneut reinkarnieren wird.

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40
Q

Was behauptet die traditionelle buddhistische Metaphysik über vergangene und zukünftige Leben?

A

Sie behauptet, dass alle fühlenden Wesen eine anfangslose Sequenz von vergangenen Leben durchlaufen haben und eine möglicherweise endlose Sequenz von zukünftigen Leben durchlaufen werden.

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41
Q

Was ist ein wichtiger Einwand gegen Berichte über Erinnerungen an frühere Leben?

A

Ein wichtiger Einwand betrifft den Status dessen, was wiedergeboren wird, und wie ein immaterieller Geist mit dem materiellen Körper und Gehirn interagieren kann.

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42
Q

Jiva

A

Lebenskraft, Geist, Seele

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43
Q

Sarira

A

Körperliche Materie

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44
Q

Gsal zhing rig pa

A

Leuchtend und Wissend

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45
Q

Was beschreibt Gotama in der Lehrrede über Angst und Furcht?

A

Gotama beschreibt, wie er Angst und Furcht überwunden hat und in die vier Versenkungen (jhana) eingetreten ist. (Pali-Wort: Jhana - Versenkungen)

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46
Q

Jhana

A

Versenkungen

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47
Q

Was erinnert sich Gotama in der ersten Nachtwache?

A

: Gotama erinnert sich an seine zahllosen früheren Leben. (Pali-Wort: Iddhi - Spirituelle Fähigkeit)

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48
Q

Iddhi

A

Spirituelle Fähigkeiten

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49
Q

Was beschreibt Gotama in der zweiten Nachtwache?

A

Gotama beschreibt das Wissen des Sterbens und Wiedererscheinens der Wesen.

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50
Q

Was ist einzigartig für Gotama und begründet sein Erwachen?

A

Gotamas Wissen um dukkha, Entstehen, Aufhören und den Pfad ist einzigartig und begründet sein Erwachen. (Pali-Wort: Dukkha - Leiden)

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51
Q

Was ist die Rolle der Doktrinen von Wiedergeburt und Karma in historischen buddhistischen Kulturen?

A

Die Doktrinen von Wiedergeburt und Karma verankern das menschliche Leben in einer kosmologischen Vision und vermitteln ein Gefühl der Demut, Verbundenheit und Verantwortung.

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52
Q

Was ist die Rolle der Vision des Lebens in der säkularen Moderne?

A

Die Vision des Lebens, die die Naturwissenschaften offenbart haben, wiegt den Verlust an vormodernen religiösen Weltbildern mehr als auf.

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53
Q

Was zählt für Gotama als Pragmatiker letztlich?

A

Für Gotama zählt, ob eine Ansicht die Praxis der vierfachen Aufgabe unterstützt oder behindert

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54
Q

Was bietet die Weltsicht der modernen Wissenschaft der Praxis der Achtsamkeit?

A

Die Weltsicht der modernen Wissenschaft bietet der Praxis der Achtsamkeit ein fundiertes und fruchtbares Fundament.

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55
Q

Was liefert das Studium der menschlichen Geschichte?

A

Das Studium der menschlichen Geschichte liefert anschauliche Lektionen moralischer und ethischer Bedingtheit.

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56
Q

Wie haben soziologische Erkenntnisse unser Bewusstsein vertieft?

A

Soziologische Erkenntnisse haben unser Bewusstsein für die Konsequenzen unseres kollektiven Verhaltens in Kultur oder Gesellschaft vertieft.

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57
Q

Was haben Psychologie und Psychotherapie ermöglicht?

A

Psychologie und Psychotherapie haben ermöglicht, die Geschichte unserer eigenen Kindheit aufzudecken und Einsichten darüber zu gewinnen, wie unser Selbstgefühl geformt wurde.

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58
Q

Jhana

A

Versenkung oder meditative Zustände

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59
Q

Iddhi

A

Spirituelle Fähigkeiten

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60
Q

Was zeigt uns die Arbeit von Ökologen und Umweltschützern über unsere Handlungen?

A

Unsere heutigen individuellen und kollektiven Handlungen tragen noch lange Früchte, nachdem wir zu Staub zerfallen und vergessen sind

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61
Q

Was bietet das Wissen über die zukünftige Welt im Vergleich zur Karmatheorie?

A

Es bietet eine ernüchternde Vision einer hochgradig gefährdeten zukünftigen Welt, die durch unsere heutigen Handlungen geformt wird

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62
Q

Was sind wir heute aufgefordert zu tun, anstatt uns mit unserer eigenen Wiedergeburt zu beschäftigen?

A

Wir sind aufgefordert, durch unsere Lebensweise eine größere Verantwortung für diesen Planeten und das Gedeihen seiner Bewohner zu übernehmen. (Pali-Wort: Karma - Handlung)

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63
Q

Was destilliert die säkulare Vision aus den Intuitionen der Wiedergeburts- und Karmalehre?

A

Sie destilliert lebendige und überzeugende Details heraus, die unser moralisches Gefühl aufwecken und ausrichten.

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64
Q

Was bringt die säkulare Vision zurück auf die Erde?

A

Sie bringt den Dharma zurück auf die Erde und macht das dukkha, von dem der Buddha sprach, unmittelbarer und greifbarer.

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65
Q

Was ist die Notwendigkeit, die durch die säkulare Vision aufgezeigt wird?

A

Die Notwendigkeit, nicht von den Instinkten reaktiver, egoistischer Gier getrieben zu reagieren, um das weitere Bestehen des Lebens auf der Erde zu sichern.

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66
Q

Was ist das Plädoyer der säkularen Vision?

A

Es ist ein Plädoyer dafür, das Leiden in der Welt zu umfassen, die Reaktivität loszulassen und das stille, klare Zentrum zu erfahren, von dem aus wir auf die Welt antworten und eingehen.

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67
Q

Was ist das wirkliche Problem mit der Wiedergeburt?

A

Das wirkliche Problem ist, denselben Zyklus von Geburt und Tod wieder und wieder bis in alle Ewigkeit durchlaufen zu müssen. (Pali-Wort: Punabbhava - Wiedergeburt, wörtlich “wieder-werden”)

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68
Q

Punabbhava

A

Wiedergeburt (wieder-werden)

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69
Q

Was bedeutet das Pali-Wort “punabbhava” wörtlich?

A

Punabbhava” bedeutet wörtlich “wieder-werden” und wird üblicherweise mit “Wiedergeburt” übersetzt

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70
Q

Was ist eine moderne Übersetzung von “punabbhava”?

A

Eine moderne Übersetzung wäre “sich wiederholende Existenz

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71
Q

Was ist das Ziel der Praxis aus orthodoxer Perspektive?

A

Das Ziel ist das Erreichen endgültigen, transzendenten Nirvanas. (Pali-Wort: Nirvana - Zustand der Befreiung)

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72
Q

Was ist das Ziel der Praxis aus säkularer Perspektive?

A

Das Ziel ist, das reaktive Denken, Sprechen und Handeln zu stoppen, um frei zu werden und auf das Leben nicht von diesen Impulsen bestimmt einzugehen.

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73
Q

Was betont ein Dharma der Transzendenz?

A

Ein Dharma der Transzendenz betont das Beenden der Reaktivität

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74
Q

Was betont ein Dharma der Immanenz?

A

Ein Dharma der Immanenz betont das Kultivieren eines Lebensweges

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75
Q

Was ist der Unterschied zwischen Transzendentalisten und Säkularisten in Bezug auf Nirvana?

A

Transzendentalisten erachten das Kultivieren des Pfades als Vorbedingung für Nirvana, während Säkularisten die Erfahrung des Nirvana als Vorbedingung für das Kultivieren des Pfades erachten

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76
Q

Welches Thema unterstützt die säkulare Interpretation von Nirvana?

A

Ein Thema, das sich durch den gesamten Pali-Kanon zieht, unterstützt die säkulare Interpretation von Nirvana

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77
Q

Pali-Kanon

A

Sammlung der Lehrreden des Buddha

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78
Q

Was illustrieren Gotamas Treffen mit Mära?

A

Gotamas Treffen mit Mära illustrieren den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse und was unter dem Guten verstanden wird: ein Leben, das nicht von den Kräften eingeengt ist, die es am Gedeihen hindern wollen

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79
Q

Was bedeutet das Wort “mara” wörtlich?

A

Mara” bedeutet wörtlich “Mörder” und entspricht “pamada” - der Sorglosigkeit, die “der Weg zum Tod” ist

80
Q

Wie wird Mära in den Lehrreden dargestellt?

A

Mära wird als eine mythische Personifikation des Bösen dargestellt, die etwas in Buddha selbst repräsentiert.

81
Q

Was ist das zentrale Paradoxon in Gotamas Leben?

A

Gotama hat die Mächte von Mära in der Nacht des Erwachens überwunden, nur um in den verbleibenden Jahren seines Lebens immer wieder vertraute Begegnungen mit denselben Mächten zu haben.

82
Q

Wie hat Gotama die Mächte Märas überwunden?

A

Gotama hat die Mächte Märas nicht eliminiert, sondern ist immun gegen sie geworden. Er betrachtet Gier und Hass als vergängliche Emotionen, die verblassen, wenn man sie sich selbst überlässt.

83
Q

Was resultiert aus dem Verstehen, wie Reaktivität funktioniert?

A

Nirvanische Freiheit resultiert aus dem Verstehen, wie Reaktivität funktioniert, nicht aus der Entwurzelung der Reaktivität

84
Q

Wie werden die drei Feuer der Gier, des Hasses und der Verblendung in den traditionellen Karma- und Wiedergeburtslehren gesehen?

A

Sie werden als nicht-physische Geisteszustände gesehen, die das reinkarnierende Bewusstsein von Leben zu Leben begleiten, bis sie beseitigt sind und das Bewusstsein nicht wiedergeboren wird.

85
Q

Wie hilft die wissenschaftliche Perspektive zu verstehen, wie Gotama Mära überwunden hat?

A

Die wissenschaftliche Perspektive zeigt, dass Gier und Hass physische Triebe sind, die in unserem limbischen System wurzeln. Gotama hat Mära überwunden, indem er ihm nicht länger nachgab, obwohl er weiterhin Märas Stimme ausgesetzt war.

86
Q

Antaka

A

Der, der Sackgassen anlegt

87
Q

Pamada

A

Sorglosigkeit

88
Q

Was ist Mära und wie beeinflusst er unser Leben?

A

Mära ist eine Personifikation des Bösen, die in jede Struktur der bedingten Existenz hineinreicht und uns Beschränkungen und Grenzen auferlegt

89
Q

Mara

A

Mörder

90
Q

Was bedeutet das Wort “mara” wörtlich?

A

“Mara” bedeutet wörtlich “Mörder” und entspricht “pamada” - der Sorglosigkeit, die “der Weg zum Tod” ist. (Pali-Wort: Pamada - Sorglosigkeit)

91
Q

Wie beschreibt Gotama die Welt, die von Mära durchdrungen ist?

A

Gotama beschreibt eine Welt, die in getrennte, unabhängig existierende Teile zergliedert wird, mit denen wir uns als “ich” oder “mein” identifizieren.

92
Q

Was verstärken Märas Fallen?

A

Märas Fallen verstärken die Bedeutung von dukkha, indem sie unser Vermögen beschränken, unsere Möglichkeiten zu realisieren

93
Q

Was bedeutet es, Mära loszulassen?

A

Mära loszulassen bedeutet, der Lage, in der wir uns befinden, ohne Bitterkeit und Verzweiflung ins Auge zu schauen und die ersten Regungen der Reaktivität bewusst wahrzunehmen

94
Q

Was symbolisiert die Figur des Buddha in Bezug auf Mära?

A

Das Buddha-Mära-Paradigma zeigt, dass die vierfache Aufgabe nicht nur eine Reihe von Handlungen nach sich zieht, sondern auch einen radikalen Perspektivenwechsel erfordert

95
Q

Was fordert die Erkenntnis des Buddha-Mära-Paradigmas?

A

Die Erkenntnis fordert eine ironische Selbstbetrachtung, die allzeit wachsam gegenüber der Gefahr der Selbsttäuschung ist

96
Q

Wofür steht “Mära” und wofür steht “Buddha”?

A

“Mära” steht für eine sich wiederholende Existenz, die nirgendwohin führt, und ist eine Metapher für den Tod. “Buddha” steht für ein In-der-Welt-Sein, das sich als menschliches Gedeihen entfaltet, und ist eine Metapher für das Leben.

97
Q

Was zeigt die Parabel von der Stadt?

A

Die Parabel zeigt, dass das Ziel des Pfades nicht in einer transzendenten Nirvana-Erfahrung liegt, sondern im Aufbau einer anderen Art von Gesellschaft, die auf dem Verstehen der vier großen Aufgaben basiert

98
Q

Was fördert die Stadt laut Gotama?

A

Die Stadt fördert menschliches Gedeihen durch das Bereitstellen wirtschaftlicher Möglichkeiten, Sicherheit, Familienleben und Freizeit.

99
Q

Was betont Gotama durch den Vergleich der alten Straße im Wald mit dem achtfachen Pfad?

A

Gotama betont, dass das Ziel des Pfades im Aufbau einer Gesellschaft liegt, die auf dem Verstehen der vier großen Aufgaben basiert.

100
Q

Was sind die drei Punkte, die Gotama durch den Wiederaufbau der Stadt betonen möchte?

A

Erstens will er nicht als außergewöhnlich betrachtet werden.

Zweitens sieht er sein Projekt nicht als utopisch an.

Drittens sieht er den Wiederaufbau der Stadt nicht als anmaßendes Unterfangen an.

101
Q

Was bedeutet es, die vierte Aufgabe der Kultivierung eines Pfades gemeinschaftlich zu verstehen?

A

Es bedeutet, dass die Praxis der vier Aufgaben Akte einer solidarischen Zusammenarbeit sind, die die Grundlage für eine Kultur legen

102
Q

Was ist eine buddhistische Kultur?

A

Eine buddhistische Kultur ist eine, die die Werte des Dharma verkörpert, so wie sie über Generationen von Praktizierenden realisiert wurden

103
Q

Was ist die Herausforderung für diejenigen, die einem säkularen Dharma eine Form geben möchten?

A

Die Herausforderung ist ähnlich der des Mannes, der im Wald auf die Ruinen einer alten Stadt stößt und sie wiederaufbauen will

104
Q

Warum wirken viele traditionelle Formen des Buddhismus stagnierend?

A

Sie sind primär mit dem Erhalt der altehrwürdigen Doktrinen und Praktiken durch endlose Wiederholung von Lehren und Anleitungen aus der Vergangenheit beschäftigt.

105
Q

Was ist notwendig, damit eine stagnierende Kultur wieder floriert?

A

Eine Rückkehr zu den oft ignorierten oder vergessenen Quellen der Tradition, ein systematisches Verlernen veralteter buddhistischer Dogmen, eine radikale Transformation der Institutionen und eine gemeinsame Anstrengung, den Dharma von Grund auf neu zu denken.

106
Q

Wie wurde der Begriff der Gemeinschaft (sangha) im Indien des fünften Jahrhunderts v.u.Z. verwendet?

A

Das Wort sangha wurde für republikanische, von Versammlungen regierte Vereinigungen verwendet und nicht für Monarchien

107
Q

Wie hat Gotama seine Gemeinschaft entworfen?

A

Gotama hat seine Gemeinschaft nach dem Modell der republikanischen Vereinigungen entworfen und betont, dass die Versammlung seiner Gefolgsleute eine viergliedrige war: bhikkhus, bhikkhunis, männliche und weibliche Anhänger.

(Pali-Wörter: Bhikkhus - Mönche, Bhikkhunis - Nonnen)

108
Q

Was war entscheidend für die Mitgliedschaft in der edlen Gemeinschaft (aryasangha)?

A

Entscheidend war der Stromeintritt, nicht der soziale Status oder ob jemand in der Hauslosigkeit oder in einem Haushalt lebte

109
Q

Aryasangha

A

Edle Gemeinschaft

110
Q

Was zeigt der Streit zwischen Ananda und Mahäkassapa nach dem Tod des Buddha?

A

Der Streit zeigt eine Auseinandersetzung darüber, was ein effektiver Sangha wäre. Mahäkassapas Vision einer Top-Down-Hierarchie setzte sich gegenüber Anandas Vision einer offeneren und pluralistischeren Gemeinschaft durch.

111
Q

Was war die Folge von Mahäkassapas Vision für die Gemeinschaft?

A

Mahäkassapas Vision bereitete den Weg für die Absonderung von Mendikanten in klösterlichen Institutionen, deren ökonomische und politische Verletzlichkeit zum Teil für das Verschwinden des Buddhismus in Indien verantwortlich war.

112
Q

Wo liegt die Autorität in einem säkularen Sangha?

A

Die Autorität liegt im Dharma, einem Gesetz, das über jede institutionelle Macht hinausgeht

113
Q

Was bedeutet es, dem Dharma die Autorität zu geben?

A

Es bedeutet, jegliche Hierarchie aufzugeben und sie durch ein Modell zu ersetzen, das auf Konsens unter spirituell Gleichen beruht

114
Q

Was ist ein säkularer Sangha?

A

Ein säkularer Sangha ist eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten, die daran arbeiten, sich gegenseitig in ihrem eigenen Gedeihen zu unterstützen.

115
Q

Was ist der Unterschied zwischen einer Gemeinschaft und einem Kollektiv laut Martin Buber?

A

In einer Gemeinschaft entwickeln die Mitglieder ein Netz von Freundschaften, das die Individuation jedes Mitglieds unterstützt und feiert, während in einem Kollektiv die Mitglieder ihre Autonomie abgeben, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen

116
Q

Was ist die Herausforderung für säkulare Buddhisten und Buddhistinnen?

A

Die Herausforderung besteht darin, einen Sangha zu bilden, zu pflegen und zu kultivieren, der auf gemeinschaftlichen, dharma-orientierten Prinzipien basiert.

117
Q

Wer war Laurence Carroll (U Dhammaloka)?

A

Laurence Carroll war ein irischer Gelegenheitsarbeiter, atheistischer Freidenker und politischer Agitator, der 1900 in Rangoon als U Dhammaloka ordiniert wurde

118
Q

Was waren die Symbole des britischen Versuchs, die traditionellen Werte Burmas zu untergraben, laut Dhammaloka?

A

Eine Flasche “Guiding Star Brandy”, eine “Heilige Bibel” und ein “Gatling-Maschinengewehr”.

119
Q

Was ist das letzte bekannte Ereignis im Leben von Dhammaloka?

A

1914 leitete er laut eines christlichen Missionsberichts die Siam Buddhist Freethought Association in Bangkok

120
Q

Wer war Laurence Carroll (U Dhammaloka) und wie unterschied er sich von anderen westlichen buddhistischen Mönchen

A

Laurence Carroll war ein irischer Wanderarbeiter, der den Glauben und die Tracht eines kolonialisierten Volkes annahm und öffentlich die Religion und Kultur, in die er hineingeboren wurde, anprangerte. Er unterschied sich von kultivierten Schriftgelehrten wie Allan Bennett und Anton Gueth

121
Q

Was war Hauslosigkeit für Dhammaloka?

A

Hauslosigkeit war für Dhammaloka nicht eine idealisierte Geste der Entsagung, sondern der harte, ungewisse Lebensstil, den er aus erster Hand erfahren hatte

122
Q

Wie stellt Dhammalokas Leben die weit verbreiteten Ansichten vom Buddhismus in Frage?

A

Dhammalokas Leben stellt die Ansichten vom Buddhismus als einer Tradition in Frage, die in Gelehrsamkeit, Meditation und Rückzug von den Angelegenheiten der Welt gegründet ist.

123
Q

Was zeigt Dhammalokas Leben über die Dharmapraxis?

A

Dhammalokas Leben zeigt, dass Dharmapraxis unsere fürsorglichste und sorgsamste Antwort auf die Bedingungen ist, denen wir uns hier und jetzt gegenübersehen

124
Q

Was gründete Dhammaloka 1907 in Rangoon?

A

Dhammaloka gründete 1907 die Buddhist Tract Society in Rangoon, die unter anderem Thomas Paines “Die Rechte des Menschen” und “Das Zeitalter der Vernunft” veröffentlichte

125
Q

Wo findet Dhammalokas Dharma den überzeugendsten Ausdruck?

A

Dhammalokas Dharma findet den überzeugendsten Ausdruck nicht in dem, was er schrieb und veröffentlichte, sondern in seinen öffentlichen, konkreten Handlungen

126
Q

Warum müssen wir die Geschichten verlernen, die der Buddhismus über seine eigene Vergangenheit konstruiert hat?

A

Um zu einer dreidimensionalen und nuancierten Darstellung seiner Geschichte zu gelangen.

127
Q

Was zeigt der frühe Kanon über die Gemeinschaft von Buddhisten?

A

Der frühe Kanon zeigt eine Gemeinschaft von unvollkommenen Leuten, die damit gerungen haben, den Dharma in ihren sehr verschiedenen Leben anzuwenden

128
Q

Was haben Gregory Schopens Studien über buddhistische Klöster im alten Indien gezeigt?

A

Sie haben gezeigt, dass buddhistische Klöster gewöhnlich in wirtschaftliche und andere Tätigkeiten involviert waren, die nicht mit den idealisierten Darstellungen des Klosterlebens in den Texten übereinstimmen.

129
Q

Was hat das Werk des Gelehrten Jacques Gernet über buddhistische monastische Institutionen in China offen gelegt?

A

Es hat offen gelegt, dass große buddhistische monastische Institutionen in China in die Mechanismen des Staates eingebettet waren und über Kornspeicher, Schatzkammern und Sklaven verfügten

130
Q

Was zeigt der heutige Buddhismus im Blick investigativer Medien?

A

Der heutige Buddhismus zeigt, dass buddhistische Zentren anfällig für Machtkämpfe, Sexskandale und Veruntreuung sind, wie jede andere menschliche Institution

131
Q

Was passiert, wenn wir eine zu idealistische Sicht auf den Buddhismus haben?

A

Wir laufen Gefahr, entweder schmerzhaft desillusioniert zu werden oder immer neue, zunehmend kompliziertere rechtfertigende oder leugnende Erklärungen finden zu müssen

132
Q

Was will der Text über buddhistische Institutionen und Lehrende herausstreichen?

A

Der Text will herausstreichen, dass buddhistische Institutionen und Lehrende menschlich sind und daher anfällig für menschliche Verfehlungen

133
Q

Was müssen wir tun, um eine Chance zu haben, eine Dharma-Kultur in einer säkularen Welt anzustoßen?

A

Wir müssen den Buddhismus von seinem romantischen Sockel holen und nüchtern betrachten

134
Q

Was ist eine jüngste Konsequenz der Begegnung der Moderne mit dem Dharma?

A

In verschiedenen Teilen der Welt sind säkular-buddhistische Räume entstanden.

135
Q

Wie informieren sich spirituelle Nomaden über den Buddhismus?

A

Sie lassen sich eher von Schriften und Podcasts aus dem gesamten buddhistischen Spektrum informieren als von einem Lehrer oder einer Lehrerin einer bestimmten Tradition

136
Q

Was schätzen säkulare Buddhisten trotz ihrer Abneigung gegen starre Dogmen und patriarchale Institutionen?

A

Sie schätzen möglicherweise die Einrichtungen und den Nutzen des Trainings, die von traditionelleren Gruppen angeboten werden.

137
Q

Was sind die “Zehn Thesen zum säkularen Dharma”?

A
  1. Ein säkularer Buddhist oder eine säkulare Buddhistin ist jemand, der oder die sich in der Praxis des Dharma allein dem Wohl dieser Welt verpflichtet fühlt.
  2. Die Praxis des Dharma umfasst vier Aufgaben: das Leiden umarmen, Reaktivität loslassen, das Aufhören der Reaktivität betrachten und einen ganzheitlichen Lebensweg kultivieren.
  3. Alle Menschen können diese vier Aufgaben praktizieren, ungeachtet ihres Geschlechts, ihrer Rasse, sexuellen Orientierung, ihrer Behinderungen, ihrer Nationalität und ihrer Religion.
  4. In der Dharmapraxis kümmert man sich gleichermaßen darum, wie man im öffentlichen Raum spricht und handelt, wie darum, den spirituellen Übungen im privaten nachzugehen.
  5. Der Dharma dient den Bedürfnissen der Menschen zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten.
  6. Der oder die Praktizierende ehrt die Lehren des Dharma, wie sie von den verschiedenen Traditionen überliefert wurden, versucht aber gleichzeitig, sie kreativ und stimmig für die Welt, wie sie jetzt ist, umzusetzen.
  7. Die Gemeinschaft der Praktizierenden wird von autonomen Individuen gebildet, die sich gegenseitig bei der Kultivierung ihres Pfades unterstützen.
  8. Praktizierende verschreiben sich einer Ethik der Sorgfalt und Fürsorge, gegründet auf Empathie, Mitgefühl und Liebe für alle Wesen.
  9. Praktizierende versuchen, die strukturelle Gewalt in Gesellschaften und Institutionen zu verstehen und zu mindern, ebenso wie die Wurzeln der Gewalt in sich selbst.
  10. Praktizierende des Dharma streben danach, eine Kultur des Erwachens zu fördern, die in buddhistischen wie nicht-buddhistischen, religiösen und säkularen Quellen ihre Inspiration findet. (Pali-Wort: Dharma - Lehre des Buddha)
138
Q

Was ist das Thema des letzten grundlegenden Kapitels von “Jenseits des Buddhismus”?

A

Das Thema ist “eine Kultur des Erwachens” und wie sich Dharma-Praxis im Westen entwickeln könnte

139
Q

Warum sind die ersten vier Abschnitte des Kapitels wichtig?

A

Sie haben wichtige Auswirkungen auf unser Verständnis der Beziehung des Dharma zu Kultur im Allgemeinen und zur westlichen Kultur im Besonderen.

140
Q

Was neigt die Vermittlung des Dharma im Westen dazu zu vernachlässigen?

A

Die Rolle, die Kultur und Institutionen bei der Entwicklung der Tradition gespielt haben.

141
Q

Warum müssen wir uns der Rolle von Kultur und Institutionen bewusst sein?

A

Weil sie das prägen, was wir zu wissen glauben, was wir für selbstverständlich halten, wie wir die Dinge interpretieren und sogar, was wir sagen und tun.

142
Q

Mit welchem Zitat beginnt Stephen das Kapitel?

A

“Ich streite nicht mit der Welt; vielmehr ist es die Welt, die mit mir streitet. Ein Verfechter des Dharma streitet mit niemandem in der Welt.”

143
Q

Was deutet der Buddha an, wenn er Allwissenheit von sich weist?

A

Dass man, wenn man Informationen zu einem bestimmten Thema wünscht, einen Experten konsultieren sollte.

144
Q

Was lehnt der Buddha ab?

A

Die Rolle eines dogmatischen Alleskönners

145
Q

Was haben viele hochrangige Anhänger des Buddha getan?

A

Sie haben sich über Dinge ausgelassen, die weit jenseits ihrer Reichweite und Fähigkeiten lagen, und den Buddha als Quelle ihrer eigenen Dogmen angeführt.

146
Q

Was erkannte der Buddha an?

A

Den Sachverstand von Musikwissenschaftlern und Ärzten, das Äquivalent zu unseren heutigen wissenschaftlichen Einrichtungen

147
Q

Was erkannte der Buddha in Bezug auf die brahmanischen Priester an?

A

Der Buddha erkannte den Sachverstand der brahmanischen Priester in Hinblick auf die Interpretation der Veden und Upanischaden an.

148
Q

Was prägen Worte und Kulturprodukte?

A

Worte und Kulturprodukte prägen unsere Erfahrungen, unser Verständnis von ihnen und ihren Kontexten

149
Q

Warum können wir ein Aufeinanderprallen der Kulturen nicht vermeiden?

A

Weil wir eine Tradition der Praxis und des Untersuchens, die im alten Indien entwickelt wurde, im zeitgenössischen nachchristlichen Westen neu verwurzeln wollen.

150
Q

Was sind die zwei wesentlichen Einflussfaktoren auf unsere Kultur, die die Ablehnung der Doktrin von Karma und Wiedergeburt beeinflussen?

A

a) Die kulturellen Relikte der abrahamitischen Religion und

b) das Vorherrschen eines wissenschaftlichen Naturalismus und dessen Loblied auf die “objektive Wahrheit”.

151
Q

Was hindert uns daran, einen direkten, pragmatischen Umgang mit dem kulturellen Konflikt zu wählen?

A

Die kulturellen Relikte der abrahamitischen Religion und der wissenschaftliche Naturalismus.

152
Q

Was ist der erste Zweig des Pfades und worauf bezieht er sich?

A

Der erste Zweig des Pfades ist “angemessene Ansicht” (sammaditthi) und bezieht sich auf ein Wirklichkeitskonstrukt, das eine wirkungsvolle spirituelle Praxis unterstützt.

153
Q

Wie hat der Glaube an Wiedergeburt den meisten Buddhisten gedient?

A

Der Glaube an Wiedergeburt hat den meisten Buddhisten eher als pragmatischer denn als dogmatischer Weg gedient, um sich und die Welt zu verstehen.

154
Q

Was stellt die indische Religionskultur über den Glauben?

A

Die indische Religionskultur stellt die Praxis über den Glauben

155
Q

Was ist im Westen ein Synonym für Religion?

A

Im Westen ist “Glaube” (oder “Bekenntnis”) ein Synonym für Religion

156
Q

Was bedeutet es, dass traditionelle Buddhisten Karma und Wiedergeburt als funktionierende Arbeitshypothese beibehalten?

A

: Es bedeutet nicht, dass sie tatsächlich in der gleichen Weise glauben, wie unsere Vorfahren einige Formulierungen des christlichen Glaubensbekenntnisses geglaubt haben

157
Q

Auf welche Hindernisse stößt eine flexible Aneignung des Dharma im Westen?

A

Die Hindernisse beziehen sich auf den Fetisch Glaube (oder “objektive Wahrheit”) auf Kosten der Praxis und die Dominanz einer Wissenschaftskultur gegenüber interpretierenden Denkweisen

158
Q

Was veranschaulicht die Strömung des säkularen Buddhismus in den USA?

A

Sie veranschaulicht die Probleme kultureller Anpassung auf internationaler Ebene, insbesondere die fortbestehende Intensität der religiösen Kultur und das christliche Selbstbewusstsein in den USA

159
Q

Wie verteidigen sich amerikanische säkulare Buddhisten gegen aggressive Religiosität?

A

Sie greifen auf Naturwissenschaft zurück und präsentieren den Buddhismus als “wissenschaftliche Religion”.

160
Q

Was fanden die Nicht-Amerikaner in Barre merkwürdig?

A

Sie fanden die Betonung auf wissenschaftliche Denkweisen merkwürdig und waren mehr an interpretierenden bzw. verstehenden Denkweisen interessiert.

161
Q

Welche Denkweisen schienen den Nicht-Amerikanern nützlich, um den Dharma im Westen zu fördern?

A

Pragmatismus, Phänomenologie, Existenzialismus und Hermeneutik

162
Q

Was ist der bedenkenswerte Kernaspekt der nächsten Unterrichtseinheit?

A

Der Kernaspekt ist, dass wir vermeiden müssen, uns wegen Glaubensfragen und Streit um die sogenannte Wahrheit in die Haare zu kriegen und stattdessen dem nachgehen, was funktioniert

163
Q

Das einleitende Zitat aus Kapitel 11 von Jenseits des Buddhismus enthält die Aussage: ,,Ein Verfechter des Dharma streitet mit niemandem in der Welt,” Was ist lhrer Meinung nach in diesem Zusammenhang mit diesem Satz gemeint? Wie würden Sie ihn jemandem erklären, der darunter versteht, dass Buddhisten nicht mit anderen Menschen streiten sollen?

A

Das Zitat “Ein Verfechter des Dharma streitet mit niemandem in der Welt” bedeutet mehr als nur das Vermeiden von Konflikten mit anderen Menschen. Es geht darum, eine tiefere innere Haltung des Friedens und der Gelassenheit zu kultivieren. Ein Verfechter des Dharma erkennt, dass Streit und Konflikt oft aus Ego, Anhaftung und Missverständnissen entstehen. Stattdessen strebt er danach, in Harmonie mit sich selbst und der Welt zu leben, indem er Weisheit und Mitgefühl praktiziert.

Wenn jemand denkt, dass Buddhisten einfach nur nicht streiten sollen, könnte man es so erklären: Es geht nicht nur darum, äußere Konflikte zu vermeiden, sondern auch darum, innere Konflikte zu lösen. Ein Verfechter des Dharma arbeitet daran, seine eigenen negativen Emotionen und Reaktionen zu verstehen und zu transformieren. Dadurch entsteht eine natürliche Tendenz, friedlich und respektvoll mit anderen umzugehen, weil man die Ursachen des Streits in sich selbst erkannt und überwunden hat.

In diesem Sinne bedeutet es, dass ein Verfechter des Dharma nicht nur passiv Konflikte vermeidet, sondern aktiv daran arbeitet, Frieden und Verständnis in sich selbst und in der Welt zu fördern.

164
Q

Wenn man Sie darum bitten würde, eine Zeit in Ihrem Leben zu nennen, in der es am offensichtlichsten war, dass Worte Ihre Erfahrungen, Ihr diesbezügliches Verständnis und deren Rahmenbedingen geprägt haben, was fällt Ihnen spontan als erstes ein? Waren Sie jemals in einer Situation, in der eine andere Person die Wichtigkeit dieser Art von kulturellem und sprachlichem Kontext völlig verkannt hat? Vielleicht war diese andere Person ein Kind oder ein Erwachsener, die ihr Leben innerhalb eines sehr beschränkten Horizonts verbracht hat. Sind Sie jemals in eine fremde Kultur und Sprache eingetaucht, so dass die Verbindung zwischen Kultur und Wahrnehmung deutlicher zum Ausdruck kam?

A

Ein prägnantes Beispiel dafür, wie Worte meine Erfahrungen und mein Verständnis geprägt haben, ist das Erlernen einer neuen Sprache. Als ich begann, eine neue Sprache zu lernen, wurde mir schnell klar, wie sehr Sprache und Kultur miteinander verflochten sind. Die Art und Weise, wie bestimmte Konzepte und Emotionen in einer Sprache ausgedrückt werden, kann tiefgreifende Auswirkungen auf das Verständnis und die Wahrnehmung der Welt haben.

Ein konkretes Beispiel ist das japanische Konzept von “Wabi-Sabi”, das die Schönheit des Unvollkommenen und Vergänglichen betont. Dieses Konzept hat meine Sichtweise auf Perfektion und Schönheit verändert und mir geholfen, die Schönheit in den kleinen, unvollkommenen Dingen des Lebens zu schätzen.

Ich erinnere mich auch an eine Situation, in der eine andere Person die Wichtigkeit des kulturellen und sprachlichen Kontexts völlig verkannt hat. Ein Freund von mir, der in einer sehr homogenen Umgebung aufgewachsen ist, hatte Schwierigkeiten zu verstehen, warum bestimmte kulturelle Praktiken und Traditionen für Menschen aus anderen Kulturen so wichtig sind. Es war eine Herausforderung, ihm zu erklären, dass diese Praktiken tief in der Geschichte und Identität der Menschen verwurzelt sind und nicht einfach als “exotisch” oder “unnötig” abgetan werden können.

Ja, ich habe auch die Erfahrung gemacht, in eine fremde Kultur und Sprache einzutauchen. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, wie sehr unsere Wahrnehmung und unser Verständnis der Welt von unserer kulturellen und sprachlichen Umgebung geprägt sind. Es hat mir geholfen, offener und empathischer gegenüber anderen Kulturen zu werden und die Vielfalt der menschlichen Erfahrung zu schätzen.

165
Q

Sehen Sie sich diesen Auszug aus David Chapmans Blog ,,Klarheit” an [vividness.liv e / 2011, / 0 6 / 1,6 / the-maki ng-of-buddhist-modernism]: ,,Der buddhistische Modernismus war erfolgreich, weil er den Westlern einleuchtet, Das ist nicht weiter überraschend: Vieles davon ist unsere eigene Kultur, in neuer Verpackung und an uns zurückgereicht. Vertraute Vorstellungen über den individuell en Zugang zur letztendlichen Wahrheit [ein Kernthema des Protestantismus), soziale Gerechtigkeit und emotionale Gesundheit werden durch Wörter auf Sanskrit, Pali oder Tibetisch ausgeschmückt und durch eine äußerst selektive Auswahl von Zitaten buddhistischer Schriften untermauert’ Das macht sie faszinierend exotisch und doch angenehm harmlos.» Um den Dharma für die heutigen Westler angemessen auszugestalten, scheint es notwendig zu sein, ihn hinreichend vertraut zu gestalten, um ihn zugänglich zu machen, aber nicht so vertraut, dass er daran scheitert, den Status quo in Frage zu stellen. Inwieweit ist es Stephen Ihrer Meinung nach gelungen, einen Mittelweg zwischen diesen beiden Sackgassen aufzuzeigen?

A

Stephen Batchelor schafft es, den Dharma für westliche Praktizierende zugänglich zu machen, indem er die Essenz der buddhistischen Lehren bewahrt und gleichzeitig eine pragmatische und säkulare Interpretation bietet. Er betont universelle Aufgaben wie das Leiden umarmen und Reaktivität loslassen, die unabhängig von kulturellen Hintergründen praktiziert werden können. Gleichzeitig stellt er traditionelle Dogmen wie Karma und Wiedergeburt in Frage und bietet alternative Interpretationen, die besser mit dem westlichen Weltbild vereinbar sind. So gelingt es ihm, den Dharma vertraut und herausfordernd zugleich zu gestalten

166
Q

Die westliche Betonung des Glaubens im Bereich der Religion ist offensichtlich, wenn man im Internet mit dem Satz ,,Was glauben Buddhisten?” eine Suche durchführt. [Probieren Sie es aus!). Lesen Sie als Beispiel den englischen Wikipedia Artikel in einfacher Sprache über Buddhismus fhttps://simple’wikipedia.org/wiki/Buddhisml und stellen Sie sich dann vor, was Sie gegenüber einem Gleichaltrigen empfinden würden, der sagt, dass Buddhisten all diese Dinge,,glauben”, von denen dort behauptet wird, dass sie ein Buddhist glaubt. Wenn Sie Ihre eigenen Ansichten über persönliche Freiheit und Toleranz einmal beiseitelassen, wie viel Respekt denken Sie, haben Sie gegenüber solch einer Person? Glauben Sie, dass derartige Buddhisten existieren oder sind sie nur Geschöpfe Ihrer eigenen Fantasie?

A

Wenn ich mir vorstelle, dass ein Gleichaltriger sagt, dass Buddhisten all diese Dinge “glauben”, würde ich wahrscheinlich eine Mischung aus Verständnis und Skepsis empfinden. Einerseits verstehe ich, dass viele Menschen Religion durch die Linse des Glaubens betrachten, weil das in westlichen Kulturen oft der Fall ist. Andererseits weiß ich, dass der Buddhismus in erster Linie eine Praxis ist, die auf Erfahrung und Einsicht basiert, und nicht nur auf Glauben.

Ich würde versuchen, respektvoll zu bleiben und die Gelegenheit nutzen, um zu erklären, dass der Buddhismus weniger auf dogmatischen Glauben und mehr auf praktischen Übungen und persönlicher Erfahrung basiert. Buddhisten werden ermutigt, die Lehren selbst zu überprüfen und zu sehen, ob sie in ihrem eigenen Leben funktionieren, anstatt sie einfach blind zu akzeptieren.

Ja, es gibt sicherlich Buddhisten, die an die traditionellen Lehren wie Karma und Wiedergeburt glauben, aber es gibt auch viele, die diese Konzepte eher als nützliche Metaphern oder Arbeitshypothesen betrachten, anstatt als absolute Wahrheiten. Diese Vielfalt zeigt, dass der Buddhismus flexibel und anpassungsfähig ist und sich an verschiedene kulturelle und individuelle Bedürfnisse anpassen kann.

Insgesamt denke ich, dass es wichtig ist, offen und respektvoll gegenüber den unterschiedlichen Wegen zu bleiben, wie Menschen den Buddhismus verstehen und praktizieren

167
Q

Was halten Sie von der Vermarktung des Buddhismus als ,,wissenschaftliche Religion”? Lassen Sie sich nicht durch die Begründbarkeit [oder mangelnde Begründbarkeit) einer solchen Sichtweise irreführen. Konzentrieren Sie sich stattdessen darauf, zu untersuchen, was sie davon halten, dass Buddhismus auf diese Weise ,,verkauft” wird

A

Die Vermarktung des Buddhismus als “wissenschaftliche Religion” kann ihn zugänglicher machen, aber auch seine tiefere spirituelle Dimension vernachlässigen. Es ist wichtig, den Buddhismus in seiner Gesamtheit zu verstehen und nicht nur als Methode zur Verbesserung des Wohlbefindens zu sehen

Der Buddhismus ist nicht nur eine Sammlung von Techniken zur Stressbewältigung oder Achtsamkeit, sondern eine umfassende Lebensphilosophie, die sich mit grundlegenden Fragen des menschlichen Daseins auseinandersetzt.

Die Vermarktung als “wissenschaftliche Religion” könnte auch dazu führen, dass wichtige Aspekte des Buddhismus, wie Mitgefühl, Ethik und die Praxis der vier edlen Wahrheiten, in den Hintergrund treten. Es ist wichtig, dass der Buddhismus in seiner Gesamtheit verstanden und praktiziert wird, und nicht nur als eine Methode zur Verbesserung des Wohlbefindens.

168
Q

Was präsentiert das Kapitel “Eine Kultur des Erwachens” in Stephen Batchelors “Jenseits des Buddhismus”?

A

Es präsentiert ein Manifest für eine mögliche Entwicklung der Dharma-Praxis und Dharma praktizierender Gemeinschaften im Westen

169
Q

Was haben wir zunächst auf den formenden Einfluss von Kulturen und Institutionen hingewiesen?

A

Wir haben darauf hingewiesen, wie der Dharma und seine Praxis später traditionell verstanden wurde

170
Q

Was ist das Problem, dem wir heute im Westen gegenüberstehen?

A

Der traditionelle Buddhismus begegnet uns auf eine in kultureller Hinsicht wenig hilfreiche Weise.

171
Q

Wie können wir die Kultur mit dem Betriebssystem auf unseren Computern vergleichen?

A

Die Kultur (und insbesondere die darin eingebettete Sprache) formt und schafft für uns Bedeutung, die uns zum Denken, Kommunizieren und Handeln befähigt.

172
Q

Was brauchen wir, um den Dharma für den Westen anzupassen und zu verwurzeln?

A

Wir brauchen ein Gespür dafür, wie er sich anderswo entwickelt hat, aus welchen Kulturen er zu uns kommt und was in unserer eigenen ererbten westlichen Kultur helfen oder stören kann.

173
Q

Was haben wir festgestellt, dass dem Glauben an sich eine übertriebene Bedeutung beigemessen wird?

A

Es ist wichtig, eine pragmatische Haltung gegenüber Wahrheitsansprüchen einzunehmen

174
Q

Was ist “angemessene Ansicht” (der erste Pfadfaktor)?

A

Es ist die Sichtweise, die eine wirksame Praxis anleitet, nicht etwas, das die letztendliche Wahrheit für sich beansprucht.

175
Q

Warum müssen wir verstehen, warum wir selbst so versessen darauf sind, in Auseinandersetzungen verwickelt zu werden?

A

Weil wir ein Konzept letztendlicher wissenschaftlicher Wahrheit geerbt haben, das auf die frühere Vorstellung letztendlicher religiöser Wahrheit zurückgeht.

176
Q

Was lenkt uns von wirksamer Praxis ab?

A

Die Jagd nach Endgültigkeiten lenkt uns von wirksamer Praxis ab.

177
Q

Was führt uns Stephen in den letzten Abschnitten des Kapitels durch?

A

Stephen führt uns durch die Pragmatik (und nicht durch die Metaphysik) der traditionellen Lehren über Karma, Wiedergeburt und die Legende von Mära

178
Q

Was bedeutet der Pali-Begriff “punabbhava” wörtlich?

A

Punabbhava” bedeutet wörtlich “Wieder-Werden” und beschreibt eine sich wiederholende Existenz. (Pali-Wort: Punabbhava - Wiedergeburt)

179
Q

Was verkörpert Mära?

A

Mära verkörpert die sich wiederholende Art zu “leben und teilweise zu leben” und steht für das, was uns beeinträchtigt und am Gedeihen hindert. (Pali-Wort: Mara - Mörder)

180
Q

Warum sind Buddha und Mära keine Gegenpole?

A

Buddha könnte nicht Buddha sein ohne Mära, der das Problem schafft, das der Buddha lösen muss, um Buddha zu werden

181
Q

Wie erscheint Mära im Pali-Kanon?

A

Mära erscheint dem Buddha und seinen fortgeschrittenen Schülern regelmäßig als geschickter Verführer, um deren selbstreflektierende Wachsamkeit zu testen.

182
Q

Warum ist es wichtig, Mära zu kennen?

A

Mära zu kennen ist entscheidend für die Praxis der vier Aufgaben und führt zur Erfahrung nirvanischer Freiheit

183
Q

Was betont Martin Heidegger in seinem Werk “Sein und Zeit”?

A

Heidegger betont, dass wir, um unser menschliches Potenzial zu maximieren, uns unserer Endlichkeit (Sterblichkeit, Verletzlichkeit und Grenzen) bewusst bleiben müssen.

184
Q

Warum brauchen wir eine Kultur des Erwachens?

A

Wir brauchen eine Kultur des Erwachens, weil wir nicht allein, als isolierte Individuen, erwachen können

185
Q

Was ist eine Gemeinschaft laut Heidegger?

A

Eine Gemeinschaft ist eine wesentliche menschliche Praxis des Mitseins mit anderen, um ein gemeinsames Projekt voranzubringen

186
Q

Was ist eine Sangha?

A

Eine Sangha ist eine gemeinschaftliche Praxis, die der gegenseitigen Unterstützung der Einzelnen beim Verfolgen eines zentralen Werts dient: dem Erwachen im Geiste Buddhas. (Pali-Wort: Sangha - Gemeinschaft der Mönche und Nonnen)

187
Q

Was geschah mit Buddhas Modell spiritueller Gemeinschaft nach seinem Tod?

A

Es wurde in ein exklusivistisches, hierarchisches, autoritäres Modell verkehrt, das zur Mustervorlage buddhistischen klösterlichen Lebens wurde.

188
Q

Was übernahm Kassapa nach Buddhas Tod?

A

Kassapa übernahm die Zügel und drängte Ananda brutal an den Rand, um ein hierarchisches Modell zu etablieren

189
Q

Welche Merkmale übernahmen die buddhistischen Institutionen nach Kassapas Putsch?

A

Hierarchie, Dogma, Ausschluss von Frauen, eine professionelle Priesterklasse, Verehrung von Kultobjekten und Verteufelung normaler menschlicher Züge.

190
Q

Was ist Buddhas Gleichnis der alten Stadt?

A

Buddha vergleicht sich mit einem Wanderer, der über die Ruinen einer alten Stadt stolpert und die örtlichen Behörden überzeugt, die Stadt wiederaufzubauen.

191
Q

Was symbolisiert die wiederhergestellte Stadt?

A

Die wiederhergestellte Stadt symbolisiert eine wachsende Gemeinschaft, in der das Leben pulsiert und die durch bürgerlich-republikanische Tugenden, Gleichheit und Offenheit regiert wird.

192
Q

Ist die wiederhergestellte Stadt eine Utopie?

A

Nein, sie ist keine Gemeinschaft von Heiligen oder ein Sechs-Sterne-Resort, sondern ein menschenfreundlicher Ort, der Hinweise darauf gibt, wie wir unser eigenes Leben mit einer Sangha entwickeln können

193
Q

Was halten Sie von der Analogie zwischen einer Kultur und einem Betriebssystem auf einem Computer? Wie nützlich ist dieser Vergleich für das Verständnis der Art und Weise’ wie wir das Alltagsleben angehen? Wenn wir uns den Support und die Upgrades, die ein Betriebssystem benötigt’ vor Augen halten’ ist Kultur dann eher wie ein Open-source-Code oder wie ein System, das von Interessengruppen oder Unternehmen wie Apple oder Microsoft kontrolliert wird? Gibt es wichtige Aspekte, bei denen die Analogie zwischen Kulturen und Betriebssystemen versagt?

A

Die Analogie zwischen Kultur und einem Betriebssystem ist nützlich, um zu verstehen, wie Kultur unsere Wahrnehmung und unser Verhalten beeinflusst. Kultur ist dynamisch und entwickelt sich durch Beiträge vieler, ähnlich wie Open-Source-Code. Allerdings gibt es auch Aspekte, bei denen Kultur wie ein von Unternehmen kontrolliertes System wirkt, da bestimmte Gruppen großen Einfluss haben. Die Analogie hat ihre Grenzen, da Kultur komplexer ist und nicht so leicht zu ändern wie ein Betriebssystem.

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Q

Wie schmeckt Ihnen die Annahme’ dass es eine “letztendliche Wahrheit,,gibt. Neigen sie dazu, sich in Streitigkeiten über die ,,letztendliche Wahrheit” zu verstricken’ selbst wenn Sie in der Dharma-Praxis, eine pragmatische Herangehensweise an eine angemessen” Ansicht (sammã ditthi) vertreten? Kennen sie jemanden, der besonders inbrünstig an eine-letztendliche Wahrheit der ein oder anderen Art glaubt? Wie hat dies dabei geholfen und / oder daran gehindert, mit den existenziellen Widrigkeiten des Lebens umzugehen? Falls Sie bisher selbst ein derartiger Gläubiger waren, was denken Sie, wie können Sie später die besagte ,,letztendliche Wahrheit” loslassen?

A

Die Annahme einer “letztendlichen Wahrheit” kann einschränkend sein, da sie oft zu starren Überzeugungen und Konflikten führt. Auch wenn ich eine pragmatische Herangehensweise an eine angemessene Ansicht (sammā ditthi) vertrete, kenne ich Menschen, die inbrünstig an eine letztendliche Wahrheit glauben. Dies kann ihnen Halt geben, aber auch ihre Flexibilität im Umgang mit Lebenswidrigkeiten einschränken. Um eine solche “letztendliche Wahrheit” loszulassen, hilft es, offen für neue Perspektiven zu bleiben und die Praxis der Achtsamkeit zu vertiefen

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Q

Wie nützlich ist das Konzept von Karma für uns heute? Denken Sie, dass wir wirklich daran erinnert werden müssen’ dass “Gedanken, Worte und Taten Konsequenzen haben? Ist persönliche Verantwortung ein gewichtiger und bedeutender Aspekt in Ihrem Leben? Wie beeinflusst Ihr Standpunkt dabei die ethischen Entscheidungen, die Sie in Ihrem Leben treffen?

A

Das Konzept von Karma ist heute sehr nützlich, da es uns daran erinnert, dass unsere Gedanken, Worte und Taten Konsequenzen haben. Persönliche Verantwortung ist ein bedeutender Aspekt in meinem Leben, da sie mich dazu bringt, bewusst und ethisch zu handeln. Mein Standpunkt beeinflusst meine ethischen Entscheidungen, indem ich stets versuche, Mitgefühl und Achtsamkeit in meinen Handlungen zu praktizieren.

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Q

Empfinden Sie einen etwaigen Konflikt zwischen der Praxis ,,Mära” zu kennen und dem (wahrscheinlich) kulturell tief verwurzelten Gebot «keine sündigen Gedanken zu hege? Gibt es irgendeine Praxis Praxis oder eine Herangehensweise, die Sie als nützlich empfanden, um die durch Buddha und Mära personifizierten Archetypen einzubinden?

A

Es könnte durchaus einen Konflikt geben zwischen der Praxis, “Mära” zu kennen, und dem kulturell tief verwurzelten Gebot, “keine sündigen Gedanken zu hegen”. Während das Gebot darauf abzielt, negative Gedanken zu unterdrücken, erfordert die Praxis, “Mära” zu kennen, das bewusste Erkennen und Verstehen dieser Gedanken, um sie loszulassen.

Eine nützliche Herangehensweise, um die durch Buddha und Mära personifizierten Archetypen einzubinden, ist die Praxis der Achtsamkeit. Durch Achtsamkeit lernen wir, unsere Gedanken und Emotionen ohne Urteil zu beobachten. Dies ermöglicht es uns, negative Gedanken zu erkennen, ohne uns mit ihnen zu identifizieren, und sie schließlich loszulassen. So können wir die Weisheit Buddhas und die Herausforderungen, die Mära darstellt, in unser tägliches Leben integrieren

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Q

Welche Vorteile sehen Sie darin, Gemeinschaft eher als einen Prozess zu betrachten und nicht einfach nur als eine Gruppe mit definierten Mitgliedern? In Ihrer Erfahrung als Teil mehrerer, sich überschneidender Gemeinschaften, was davon kommt einer ,,idealen Sprechsituation” am nächsten? Wenn Sie Teil einer Gemeinschaft sind, die weit von einer,,idealen Sprechsituation” entfernt ist, welche Faktoren könnten es sein, die dieser entgegenwirken?

A

Gemeinschaft als Prozess zu betrachten, hat den Vorteil, dass es die Dynamik und ständige Entwicklung betont. Es geht nicht nur darum, wer dazugehört, sondern wie die Mitglieder interagieren, sich unterstützen und gemeinsam wachsen. Dies fördert Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, was besonders in sich verändernden Umgebungen wichtig ist.

In meiner Erfahrung kommt eine “ideale Sprechsituation” am ehesten in Gemeinschaften vor, die auf Offenheit, Respekt und Gleichberechtigung basieren. Hier können alle Mitglieder ihre Meinungen frei äußern, ohne Angst vor Verurteilung oder Manipulation.

Faktoren, die einer “idealen Sprechsituation” entgegenwirken, sind Machtungleichheiten, mangelnde Transparenz und fehlende Kommunikationsstrukturen. Wenn bestimmte Stimmen dominieren oder wenn es an Vertrauen und Respekt mangelt, wird der Austausch behindert und die Gemeinschaft leidet darunter.

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Q

In den christlichen Evangelien war eines von Jesus’ immer wiederkehrenden Themen, dass ,,das Reich Gottes” nahe sei. Die Auslegung dieser Botschaft scheint, je nachdem, wer sie interpretiert hat, zu variieren. Wenn Sie mit einer bestimmten christlichen Interpretation des Reichs Gottes [auch bekannt als ,,Königreich des Himmels”) vertraut sind, wie lässt sich diese mit Buddhas Gleichnis über die Wiederherstellung der alten Stadt in Beziehung setzen?

A

Das “Reich Gottes” in den christlichen Evangelien wird oft als ein zukünftiger Zustand des Friedens und der Gerechtigkeit interpretiert, der durch göttliches Eingreifen herbeigeführt wird. Es ist ein Idealzustand, in dem Gottes Wille vollkommen umgesetzt wird und die Menschen in Harmonie leben.

Buddhas Gleichnis über die Wiederherstellung der alten Stadt hingegen betont die menschliche Verantwortung und das kollektive Handeln. Die Stadt wird durch die Bemühungen der Menschen wiederaufgebaut, die die Prinzipien des Dharma praktizieren. Es ist ein Prozess des gemeinsamen Handelns und der ethischen Praxis, der zu einer blühenden Gemeinschaft führt.

Beide Konzepte teilen die Vision einer besseren, harmonischen Gesellschaft, aber der Weg dorthin unterscheidet sich. Während das “Reich Gottes” oft als göttliches Geschenk gesehen wird, betont Buddhas Gleichnis die aktive Rolle der Menschen bei der Schaffung einer gerechten und harmonischen Gemeinschaft.