Zwangsstörungen Flashcards

1
Q

Symptomatik

A
  • ICD-10: Zwangsstörungen als neurotische Störungen kodiert (F42)
    => Unterscheidung zw Zwangsstörungen mit vorwiegend
    Zwangsgedanken / Grübelzwang (F42.0), vorwiegend Zwangshandlungen (F42.1) und
    Zwangsgedanken & -handlungen gemischt (F42.2)
  • Diagnose: Wenigstens 2 Wochen lang an den meisten Tagen Zwangsgedanken / Handlungen / beides nachweisbar
  • Es muss Leidensdruck sowie Einschränkung normaler Aktivitäten bestehen
  • Zwangssymptome müssen folgende Merkmale aufweisen:
    1. Als eigene Gedanken / Impulse für Patienten erkennbar sein
    2. Patient muss wenigstens einem der Gedanken / Handlungen Widerstand leisten
    3. Gedanke / Handlungsausführung dürfen nicht an sich angenehm sein (Reduktion der Angst / Anspannung zählt hierbei nicht)
    4. Gedankenvorstellung / Impulsemüssen sich in unangenehmer Weise wiederholen
  • Zwangsstörung zu differenzieren von Depressionen
    => Auftreten beider Störungen gleichzeitig in gleichem Maße: Depression Vorrang
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2
Q

DSM-V

A

1) Auftreten von entweder Zwangsgedanken / -handlungen
2) Zumindest an einem Zeitpunkt der Störung muss Patient erkannt haben, dass Gedanken / Handlung übertrieben / unbegründet sind
3) Symptome & Beschäftigung damit müssen mind 1 Stunde am Tag in Anspruch nehmen und klinisch
bedeutsames Leid verursachen

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3
Q

Erklärungsmodell

A
  • Mowrers Zwei-Faktoren-Modell (Mowrer, 1960)
    => Entstehung durch klassische Konditionierung
    => Aufrechterhaltung durch operante Konditionierung (Vermeidungsverhalten)
  • Kognitiv-behaviorales Modell der Zwangsstörung (Salkovskis, 2000)
    => Entstehung durch negative Bewertung von sich aufdrängenden Gedanken, die auch bei gesunden Menschen von Zeit zu Zeit auftreten, und deren (anschließende) Vermeidung entstehen
    => Vermeidung der auftretenden Gedanken kann kognitiv / auf Verhaltensebene geschehen
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4
Q

Diagnostik

A
  • ZS treten häufig komorbide mit anderen Störungen, va Depression & anderen Angststörungen auf
    => Häufig diese Störungen, wegen denen Patienten Hilfe suchen
  • Aufgrund von Schamgefühlen sprechen Patienten häufig Zwangsgedanken und -Handlungen nicht an
    => Direkt nach Symptomen fragen, auch Durchführung eines
    strukturierten klinischen Interviews (zB DIPS) kann sehr hilfreich sein
  • Empfehlung: Verwendung störungsspezif Fragebögen
    => Allein Lesen eigener Zwangsgedanken in schriftlicher Form auf Fragebogen geben Patienten Gefühl, mit Beschwerden nicht allein & nicht „ganz verrückt“ zu sein
  • Vertiefende Problemanalyse zu Identikation aufrechterhaltender
    Bedingungen ist bei ZS Voraussetzung für erfolgreiche Therapie
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5
Q

Therapeutisches Vorgehen

A
  • Unterscheidung nach Vorhandensein von offenen / verdeckten Zwangshandlungen
    => Nachfolgendes gilt analog bei beiden Arten von Zwangshandlungen
    1) Beginn: Erklärung des Therapierationales
    => Welche Störung liegt vor, und wie funktioniert sie
    => Erklärung: Intrusive, manchmal erschreckende Kognitionen sind normal und nicht umgänglich
  • Ziel der Therapie: Verändern, wie Patient auf diese reagiert
    => Ermöglicht langfristige Reduktion der Angst, macht Zwangshandlung zur Neutralisation überflüssig
  • Zentraler Kern Behandlungsplan: Direkte Konfrontation mit bisher vermiedenen Situationen / Reizen
    => Alle Handl zur Neutralisation sollen vermieden werden, um zu prüfen, ob befürchtete Konsequenzen auftreten
  • Kognitive Ebene: Erarbeiten, dass Furcht tatsächl unbegründet ist
    => Ansonsten kann es sein, dass Patient sich Konfrontation verweigert
  • Neutralisationshandlungen und Ablenkungstechniken erschließen und besprechen
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6
Q

Neutralisationshandlungen und Ablenkungstechniken

A
  • Patienten konfrontieren und Verlauf der Angstkurve abwarten, und zu erleben das Angst von allein nachlässt, statt immer stärker zu werden
    => Aufg des Therapeuten, Patienten in Angst zu halten, und jede Form von Neutralisation / Beruhigung zu unterbinden
    ==> Erfahrung: Angst ist begrenzt, Nachlassen der Angst wird nicht auf Beruhigungstechnik / Therapeuten attribuiert
  • Zunehmende Etablierung metakognitiver Techniken
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