Paraphile Störungen und Sexualdelinquenz Flashcards
1
Q
Symptome
A
- Es gibt: Sexuelle Präferenz / Handlungen, die zeitl stabil ist (> 1 M),
und bei Patienten selbst / entspr Partner Leid und / Beeinträchtigung verursacht
=> Kodierung entspr dabei Zielobjekt / -handlung der Paraphilie - Grundsätzl: Auch wenn nur einige der Störungsbilder auch eigene Kodierung im ICD-10 / DSM-5 besitzen, gibts unvorstellbare Fülle versch Paraphilien
=> Bspw (ICD-10):
F65.0 Fetischismus, Gebrauch unbelebter Objekte zB Kleidung / Schuhe, häufig aus ungewöhnl Materialien wie Lack / Leder
=> Diagnose setzt voraus, dass entspr Objekt zwingend für befriedigenden Geschlechtsverkehr vorhanden sein muss, und Fetischismus für Patienten direktes Leid auslöst / zu Qual wird, da er ohne keine normale befriedigende Sexualität erreicht
F65.2 Exhibitionismus: Zurschaustellen des eigenen Körpers, besonders der Genitalien, ggü (nicht einwilligenden) Fremden
F65.3 Voyeurismus: Beobachten unwissender Dritter beim Sex, Umziehen, Baden / anderen intimen Situationen
F65.4 Pädophilie: Sexuelle Handlungen an Minderjährigen
F65.5 Sadomasochismus: Sexuelle Aktivitäten unter Zuführung von Schmerzen, Erniedrigung, Fesseln oÄ
F65.8 sonstige Störungen der Sexualpräferenz: Alle nicht anderswo
kodierten Störung, wie zB Nekrophilie (Tote), Zoophilie (auch: Sodomie,
Tiere) / Frotteurismus (Sich bekleidet in öffentl Situationen an Dritten reiben) - ICD-10 und DSM-5 sind sich in Bezug auf Kriterien hier grob einig
2
Q
Erklärungsmodelle
A
- Derzeit kein eindeutiges
umfassendes Modell, nur einzelne Faktoren:
=> Biolog Faktoren: Möglicherw
Genetik, aber nicht ausreichend untersucht
=> Neuropsycholog Auffälligkeiten bei Menschen mit paraphilen
Störungen im Vgl zur gesunden Normalbevölkerung: Niedrigere Intelligenz, kognitive Einschränkungen, veränderte Neuroendokrinologie, veränderte Gehirnstrukturen im Vgl zu gesunden Kontrollprobanden - Hinblickl dessen, dass einige der
paraphilen Störungen kaum trennscharf von nicht-morbiden Präferenzen zu unterscheiden
=> Generelle Aussage und in ihrer Pauschalität ethisch sehr schwierig - Mögl lerntheoretische ätiolog Faktoren: Modelllernen, operante Konditionierung
=> Ausschließl lerntheoretische Sichtweise wahrscheinl allg kein ausreichendes Erklärungsmodell
3
Q
Diagnostik
A
- Exploratives Gespräch: Hauptkriterien einer paraphilen Störung werden vom Therapeuten abgefragt
=> Anamnese der sexuellen Entwicklgeschichte sowie allg Aspekte des sexuellen Erlebens - Häufig: Komorbide paraphile Störungen mit anderen Erkrankungen, nicht selten Folge der Paraphilie
- Andere, möglicherw problemat Verhalten wie zB Telefon- /
Internet-Sex, Prostitution / Pornographiekonsum sollten mit erhoben werden
=> Kein Hinweis auf hohe Komorbidität - Einige der paraphilen Störungen beinhalten auch strafrechtl Komponenten wie zB Pädophilie
=> Genau erfragen, ob derzeit Straftaten begangen werden / nicht
==> Wichtig: Über gesetzl Beschaffenheit genau Bescheid wissen / sich informieren - Strukturierte Diagnostik wie zB mit DIPS (alle Komorbiditäten erfassen)
- Spezialisierte Fragebögen für Paraphilien
- Indirekte Messverfahren zur Bestimmung einer Paraphilie: Basieren auf beobachtbaren Werten
zB Penispletysmographie (Penisumfang wird gemessen, während sexuell stimulierende Bilder gezeigt werden) - Blick- / Reaktionszeitmethoden (sehr zuverlässig)
=> Bilder von nackten Menschen, die am Computer via Tastendruck (links, rechts) sortiert werden sollen (zB Mann, Frau)
=> Abwechselnd werden Wörter gezeigt, die in Kategorien sortiert werden sollen (zB: attraktiv, unattraktiv) - Reize kommen abwechselnd, und Antwort-“seiten“ wechseln ebenfalls
=> Am Ende geht man davon aus, dass Reaktionszeiten schneller sind, wenn „verknüpfte“ Aspekte aufeinanderfolgen (zB dass Proband nackte Männer schneller einsortiert, wenn Knopf für „Mann“ im Durchgang davor Knopf für „attraktiv“ war, als umgekehrt)
==> Schwer verfälschbar, valide und reliabel, frei von Einflüssen soz Erwünschtheit
===> Ethische Frage der indirekten Messung
4
Q
Therapeutisches Vorgehen
A
5
Q
A
6
Q
A