Generalisierte Angststörungen Flashcards
1
Q
Symptomatik und Klassifikation
A
- ICD-10: Unter „andere Angststörungen“ als
F41.1 kodiert - Für Diagnose muss Patient primäre Symptome von Angst an
meisten Tagen über längeren Zeitraum (mehrere Wochen bis Monate) zeigen (AK) - Einzelsymptome:
1) Befürchtungen bzw Sorgen über zukünftiges Unglück, zs mit Nervosität, Konzentrationsschwierigkeiten,…
2) Motorische Spannung (körperl Unruhe)
3) Vegetative Übererregbarkeit (Benommenheit, Schwitzen, Tachykardie, Oberbauchbeschwerden, Schwindelgefühle, Mundtrockenheit etc) - Zeitweiliges Vorhandensein anderer Symptome, die eher anderen Störungen (zB Depressionen) zugeordnet werden würden, schließt Diagnose einer GAS als Hauptdiagnose nicht aus
- Patient darf nicht Vollbild einer depressiven / phobischen Störung, Panikstörung / Zwangsstörung erfüllen
2
Q
Klassifikation nach DSM-V
A
- Ebenfalls als F41.1 kodiert
- Hauptdiagnosemerkmal:
Übermäßige Angst und Sorge bzgl mehrerer Ereignisse / Tätigkeiten - Diagnosekriterien:
A) Übermäßige Angst und Sorge bzgl mehrerer Ereignisse / Tätigkeiten die während mind 6 Monaten an Mehrzahl der Tage auftraten (AK)
B) Person hat Schwierigkeiten Sorgen zu kontrollieren
C) Zusätzl zu Angst und Sorge treten mind drei / mehr der folgenden 6 Symptome auf:
1) Ruhrgebiet, 2) Bitterkeit, 3) Konzentrationsschwierigkeiten, 4) Reizbarkeit, 5) Muskelspannung, 6) Schlafstörungen
D) Durch Angst, Sorge / körperliche Symptome für klinisch bedeutsames Leid / Beeinträchtigungen in wichtigen Funktionsbereich erzeugt
E) Krankheitsfaktoren / Substanzgebrauch erklären Störungsbild nicht
F) Störungsbild kann nicht besser durch andere psych Störung erklärt werden
3
Q
Erklärungsmodelle
AK
A
- Teufelskreis
=> Beginnt mit Sorgen, die durch äußere Reize wie zB Nachrichten, Telefonate, Gespräche / innere Reize wie zB Gedanken an nächsten Tag ausgelöst werden - Reize: Wahrnehmen von Zeichen als bevorstehende Bedrohung
=> Erzeugt Angst - Patient versucht jetzt Ressourcen zu aktivieren, und sich vor Bedrohung zu schützen
- Dies tut er durch „sich sorgen“ => führt dazu, dass Angst reduziert wird bzw auf erträgl Level gehalten wird
- Typisch: Ständiges sich rückversichern / beruhigen
- Zentraler Punkt: Vermeiden innerer Erfahrungen (Angst)
=> Verstärkung von Sorgenverhalten an sich, gleichzeitig aber Verhinderung, dass Patient andere Copingfähigkeiten aufbaut, bzw Angst als aushaltbar und unbegründet kennenlernen kann
4
Q
Diagnostik
A
- Um Störung besser von nicht pathologischen Alltagssorgen / anderen Angststörung
abgrenzen zu können, sollte va drauf geachtet werden, obs Betroffenen gelingt, Sorgen zu kontrollieren - Wichtig: Unterscheidung von depressivem Grübeln
=> Zeitl Richtung betrachten:
GAS bezieht sich beinahe ausschließl auf Zukunft, depressives Grübeln eher vergangene / gegenwärtige Probleme
=> Grübeln und sich Sorgen treten oft parallel auf, da Depression häufige Komorbidität von GAS - Abgrenzung zu anderen Angststörungen wird erschwert, dass nicht selten Patienten mit GAS auch unter konkreten Ängsten leiden
=> Genau erfassen, wie und um was sich Patient sorgt und sich Sorgen entwickelt (GAS: Patient springt von Sorge zu Sorge; Sorgen-Ketten), bleibt nicht bei einem Thema (spezif Ängste, Krankheitsängste), einer Situation (Soziale Phobie) / einer Umwelt (Agoraphobie, Spezif Phobie)
=> Sorgt sich über viele Themen, häufig auch eher triviale Alltagsfragen - Empfehlenswertes Instrument zur
Diagnostik: „DIPS“ - Beide Verfahren versuchen Teufelskreis der GAS zu
unterbrechen - Konfrontationsverfahren: Verbot sich zu sorgen, um Angst als erlebbar und situativ unangemessen kennen zu lernen (korrigierende Lernerfahrung)
- Angewandte Entspannung: Nicht Angst, sondern Umgang damit wird verändert
=> Statt sich zu sorgen, soll Patient angewandte Entspannungsübungen einsetzen, um Angst zu reduzieren (Progressive Muskelentsp)
=> Langform, dann Kurzform, schließl Minimalform